Situationalität

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Die Situationalität ist ein Begriff aus der Textlinguistik. Nach Beaugrande/Dressler ist Situationalität eines von sieben Kriterien der Textualität. Sprachliche Äußerungen (seien sie mündlich oder schriftlich) werden vor dem Hintergrund der Intentionen und Interessen der Textproduzenten und -rezipienten formuliert. Um den relevanten Kontext zu erfassen, ist die Situation der Textproduzentin von der des –rezipienten zu unterscheiden. Diese Kontexte setzen sich zusammen aus persönlichen, sozialen wie kulturellen Faktoren (z. B. außersprachliches Vorwissen, Erfahrung, Kulturgemeinschaft, soziale Gruppe, etc.).

Die Situationalität umfasst also die Gesamtheit der Faktoren (wie auch Zeit, Ort, Umstände, usw.), die einen Text für eine aktuelle oder rekonstruierbare Kommunikationssituation relevant machen.

Beispiele:

  • Diglossie in der Schweiz (Standardsprache für offiziellen, formellen Rahmen, ansonsten Mundart)
  • Abkürzungen, die kontextgebunden sind (z. B. Militär)

Literatur

  • Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler: Einführung in die Textlinguistik, ISBN 3484220287
  • Margot und Wolfgang Heinemann: Textlinguistik, Niemeyer RGL, Tübingen, 2002
  • Angelika Linke, Markus Nussbaumer und Paul R. Portmann: StuBu Linguistik, Niemeyer RGL, Tübingen, 2004