Jean Goujon (Bildhauer)

französischer Bildhauer
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Jean Goujon (spr. güschóng) (* vor 1510, †1572) war französischer Bildhauer des 16. Jahrhunderts und wurde als der "französische Phidias " genannt.

Er war von 1555 bis 1562 als Architekt und an dekorativen Arbeiten am Louvre tätig, wo er unter andern einen Fries ausführte. Er war Hugenotte, wurde aber nicht 1572 ermordet, sondern starb schon früher.

Nach seinen Werken zu urteilen, scheint er sich in Italien an der römischen Antike gebildet zu haben. Daneben wirkten Cellini und Primaticcio auf ihn ein, von welchen er sich die für feine Figuren charakteristischen überschlanken Verhältnisse aneignete. Das erste seiner bekannten Werke sind die Reliefs vom Lettner von St.-Germain l'Auxerrois (1541-44, jetzt im Louvre), die Grablegung Christi und die vier Evangelisten, ausgezeichnet durch die seine Behandlung des Flachreliefs. Es folgten um 1550 die Reliefs an der Fontaine des Innocents zu Paris, von denen sich drei, Flußnymphen darstellend, im Louvre befinden, und vier Karyatiden im Schweizersaal des Louvre.

Heinrich II. beschäftigte ihn bei dem Bau des Schlosses von Anet, wo er unter anderem für einen Brunnen die ruhende Marmorfigur der Diana mit einem Hirsch und Hunden, sein Hauptwerk (jetzt im Louvre), ausführte. Man schreibt ihm auch das Grabmal des Herzogs von Brézé, des Gemahls der Diana von Poitiers,in der Kathedrale zu Rouen, wo G. allerdings 1541-42 arbeitete, und vier Reliefs im Louvre mit drei Nymphen, einem Genius des Wassers und einer Venus zu. G. war ein Meister im Reliefstil, in seinen Kompositionen anmutig und schwungvoll und in seiner Charakteristik weniger affektiert als seine Zeitgenossen. Seine Hauptwerke wurden von Reveil 1844 durch den Stich veröffentlicht.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

Skulpturen (Eremitage St. Petersburg)

Reliefs (Louvre Paris)

Heilige

Nymphen