Vercingetorix war ein Arvernerfürst, der 52 v. Chr. fast sämtliche gallischen Völker zu dem letzten allgemeinen Versuch vereinigte, ihre Freiheit und Unabhängigkeit gegen das römische Reich unter Julius Caesar zu verteidigen.
Es gelang Vercingetorix, sich nicht nur eine längere Zeit gegen seinen großen Gegner zu behaupten, sondern diesem auch nicht unbedeutende Verluste beizubringen. Caesar sah sich schließlich nach einem fruchtlosen, verlustvollen Angriff auf die Hauptstadt der Arverner, Gergovia (in der Nähe des heutigen Clermont-Ferrand in der Auvergne), genötigt, den Rückzug anzutreten. Dabei wurde er von Vercingetorix mit einem starken Heer begleitet, dem sich auch die Haeduer, die bisher Caesar treu geblieben, angeschlossen hatten, und Caesar war in Gefahr, wenigstens zunächst die Früchte seiner bisherigen Anstrengungen zu verlieren. Doch Vercingetorix ließ sich durch anscheinend günstige Umstände verleiten, eine große Schlacht zu wagen, in der er völlig geschlagen wurde.
Er zog sich hierauf nach Alesia zurück (Alise Ste.-Reine im Departement Côte d'Or, in der Nähe von Dijon, wo ihm Napoleon III. 1864 eine 6,5 m hohe Bronzestatue errichten ließ) und wurde hier von Caesar belagert. Er bot alles auf, um sich zu verteidigen; als aber seine Anstrengungen sämtlich an der Energie und überlegenen Einsicht seines Gegners gescheitert waren, riet er seinen Truppen selbst, sich zu ergeben und, um bessere Bedingungen zu erlangen, seine Person tot oder lebend dem Sieger auszuliefern. Er wurde demnach vor Caesar geführt, der ihn in Ketten legen, 46 v. Chr. in Rom im Triumph aufführen und dann hinrichten ließ.
Vorlage: Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage 1888/89