Verkehr in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen (amtliche Abkürzung: NW, umgangssprachlich abgekürzt: NRW) ist ein Land im Westen Deutschlands und mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste, flächenbezogen mit 34.080 km² das viertgrößte. Die Landeshauptstadt ist Düsseldorf. In NRW werden neben dem Hochdeutschen auch niedersächsische Mundarten in Westfalen, niederfränkische am Niederrhein und ripuarische am Mittelrhein gesprochen.
Nordrhein-Westfalen grenzt im Norden an Niedersachsen, im Osten an Hessen, im Süden an Rheinland-Pfalz, im Westen an Belgien und an die Niederlande.
Geographie
Räumliche Lage
Nordrhein-Westfalen ist im Norden geprägt durch das Westfälische Tiefland. Das Weserbergland im Osten und das Sauerland, Bergische Land und Siegerland im Süden sind dicht bewaldet mit beachtlichen Höhenzügen von 500 bis über 800 Metern. Im Westen schließen sich die Eifel und der Niederrhein daran an.
Im Zentrum Nordrhein-Westfalens liegt das Ruhrgebiet mit den Städten Bottrop, Gelsenkirchen, Herne und Recklinghausen im Norden, Dortmund, Hamm und Hagen im östlichen Teil, Bochum, Essen, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr in der Mitte sowie Duisburg und Moers im Westen. Weitere große Städte sind im Norden des Landes Münster, im Osten Bielefeld und Paderborn, im Süden Siegen und im (Süd-)Westen Bonn, Köln, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Aachen, Mönchengladbach und Krefeld, die bergischen Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen sowie die Landeshauptstadt Düsseldorf und ihre Nachbarstadt Neuss.
Der planimetrisch festgestellte Mittelpunkt Nordrhein-Westfalens liegt mit den Koordinaten Vorlage:Koordinate Text Artikel im Süden von Dortmund-Aplerbeck, in der Aplerbecker Mark, am Nordhang des Schwerter Walds.[1]
Landesteile und Regionen
Mit der Zusammenlegung der ehemaligen preußischen Länder Rheinprovinz (nördlicher Teil) und Westfalen wurde 1946 das Land NRW als politisches Kunstgebilde geschaffen. Die britische Besatzungsmacht (Militärverwaltung) wollte damit die „Internationalisierung“ des Ruhrgebiets (Forderung durch Frankreich mit Unterstützung durch die Sowjetunion) verhindern. Mit dieser großräumigen Verwaltungseinheit als Land unter britischer Kontrolle schaffte man vollendete Tatsachen und sicherte sich so den Zugriff auf das Ruhrgebiet als Ganzes mit seiner wichtigen Montanindustrie.
Nordrhein-Westfalen unterteilt sich in die drei Landesteile Nordrhein, Westfalen und Lippe. Nordrhein umfasst dabei den auf dem Gebiet des heutigen Landes NRW liegenden Teil der ehemaligen preußischen Rheinprovinz. Sprachlich unterteilt sich das nördliche Rheinland in die Regionen Niederrhein mit niederfränkischen Mundarten sowie Kölner Bucht und Mittelrhein (Teil des mittleren Rheinlandes) mit seinen ripuarischen Mundarten. Westfalen gehört mit seinen niederdeutschen Mundarten einer eigenen Dialektfamilie an. Kulturell und sprachlich steht Westfalen dem angrenzenden Niedersachsen nahe. Der dritte Landesteil Lippe gehört zum westfälischen Kulturraum, trat aber erst 1947/48 dem Land Nordrhein-Westfalen bei und wird daher als ehemaliger deutscher Bundesstaat mit über 800-jähriger Selbstständigkeit als eigenständige Region angesehen.
Es gibt eine weitere naturräumlich und sozio-kulturell beeinflusste Unterteilung in weitere Regionen mit landschaftlichen Bezügen.
- Rheinland
- Westfalen
- Lippe
- Lipper Land, die Region des ehem. Freistaates
sowie als Sonderregionen
- das Ruhrgebiet, gehört historisch und kulturell zum Rheinland und Westfalen. Aufgrund der wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Eigenbezüge hat das Ruhrgebiet ein eigenes Regionalbewusstsein, ohne auf das rheinische oder westfälische Bewusstsein zu verzichten.
- Ostwestfalen-Lippe (OWL), landesteilübergreifende Verwaltungseinheit mit dem Regierungsbezirk Detmold, welcher im westfälischen Landesteil die Regionen Minden-Ravensberg und das Hochstift Paderborn sowie den Landesteil Lippe mit dem Lipper Land umfasst.
Landschaften
Siehe auch:
- Liste der Landschaften in Nordrhein-Westfalen
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Nordrhein-Westfalen
- Liste der Mittelgebirge in Nordrhein-Westfalen
Berge
Höchster Berg ist der Langenberg (843,2 m)
- Weitere Berge, siehe auch: Liste der Berge und Erhebungen in Nordrhein-Westfalen
Flüsse
Die bekanntesten Flüsse sind:
Düssel, Eder, Ems, Emscher, Lenne, Lippe, Möhne, Nette, Pader, Rhein, Ruhr, Rur, Sieg, Weser und Wupper.
- Weitere Flüsse, siehe: Flüsse in Nordrhein-Westfalen
Verwaltungsgliederung
Landesverwaltung
In Nordrhein-Westfalen besteht die Landesverwaltung aus den
- Landesministerien
- Landesoberbehörden
- Landesmittelbehörden und den
- Unteren Landesbehörden.
Derzeit gibt es 10 Landesministerien in NRW (Juni 2007):
- das Finanzministerium unter Dr. Helmut Linssen
- das Innenministerium unter Dr. Ingo Wolf
- das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie unter Professor Dr. Andreas Pinkwart
- das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie unter Christa Thoben
- das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales unter Karl-Josef Laumann
- das Justizministerium unter Roswitha Müller-Piepenkötter
- das Ministerium für Schule und Weiterbildung unter Barbara Sommer
- das Ministerium für Bauen und Verkehr unter Oliver Wittke
- das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter Eckhard Uhlenberg
- das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration unter Armin Laschet
Dazu kommt der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Andreas Krautscheid, der organisatorisch der Staatskanzlei zugeordnet ist.
Bezirksregierungen
Auf der Ebene der staatlichen Mittelinstanz ist das Land in fünf Regierungsbezirke gegliedert:
- Arnsberg – Einwohner: 3.760.454 (31. Dezember 2005)
- Detmold – Einwohner: 2.069.758 (31. Dezember 2005)
- Düsseldorf – Einwohner: 5.226.648 (31. Dezember 2005)
- Köln – Einwohner: 4.378.622 (31. Dezember 2005)
- Münster – Einwohner: 2.622.623 (31. Dezember 2005)
Bei der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen gab es sechs Regierungsbezirke; mit Wirkung vom 1. August 1972 wurde der Regierungsbezirk Aachen in den Regierungsbezirk Köln eingegliedert.
Am 1. April 1947 wurden die Verwaltungen des Regierungsbezirks Minden und des ehemaligen Landes Lippe vereinigt. Der neue Regierungsbezirk Minden-Lippe wurde um das Gebiet von Lippe mit den beiden Kreisen Detmold und Lemgo vergrößert. Der Sitz der Regionalregierung wurde von Minden nach Detmold verlegt (Teil der Beitrittszusagen von NRW an Lippe). Am 2. Juni 1947 wurde der Name des neuen Regierungsbezirks von Minden-Lippe in Detmold geändert.
Neugliederung des Landes
Schon seit einiger Zeit wird diskutiert, die Zahl der Regierungsbezirke von fünf auf drei zu reduzieren. Alle Kommunen im Ruhrgebiet, die im Regionalverband Ruhr organisiert sind, sollen danach erstmals in einem eigenen Regierungsbezirk zusammengefasst werden. Die übrigen Teile des Landes sollen dann den beiden neuen Regierungsbezirken Rheinland und Westfalen-Lippe zugeteilt werden. Die Landschaftsverbände sollen hierbei aufgelöst werden.
Im Jahr 2005 hat die CDU/FDP-Landesregierung angekündigt, diese Idee bis spätestens 2012 umzusetzen. Danach soll es künftig drei Regionalpräsidien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen geben, die die teilweise noch aus preußischer Zeit übernommenen Regierungsbezirke ersetzen sollen.
Diese Planungen berühren historische und staatsrechtliche Fragen, da sowohl der betroffene Regierungsbezirk Detmold als auch der Landesverband Lippe im Rahmen des Beitrittes des ehemaligen Freistaates Lippe nach Nordrhein-Westfalen 1947 in den [2] mit klaren Zusagen an Lippe geregelt wurden. Über die staatsrechtliche Bedeutung dieser Vereinbarungen gibt es strittige Auffassungen. Daneben gibt es insbesondere in Westfalen starke regionale Widerstände, welche die angesprochenen Verwaltungseinheiten als zu groß und zentralistisch kritisieren.
Kommunale Selbstverwaltung
Die kommunale Selbstverwaltung wird in Nordrhein-Westfalen von den Kreisen und deren kreisangehörigen Gemeinden und Städten, den kreisfreien Städten sowie den verschiedenen Zweckverbänden, z. B. den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe, dem Regionalverband Ruhr, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg wahrgenommen.
Kreise und kreisfreie Städte
Das Land Nordrhein-Westfalen gliedert sich in 31 Kreise und 23 kreisfreie Städte. Nachfolgend eine Auflistung der Gebietskörperschaften (in Klammern die jeweiligen Kfz-Kennzeichen).
A: Kreise
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Einwohnerreichste Städte
Vorlage:Zeitleiste Größte Städte NW
Städte und Gemeinden
Das Land Nordrhein-Westfalen ist in 396 Städte und Gemeinden gegliedert. Davon sind 23 kreisfreie Städte und 373 kreisangehörige Städte und Gemeinden.
Stadt | Kreis | Einwohner 31.12.2000 |
Einwohner 31.12.2006 |
---|---|---|---|
Köln | Köln (Stadt) | 962.884 | 989.766 |
Dortmund | Dortmund (Stadt) | 588.994 | 587.624 |
Essen | Essen (Stadt) | 595.243 | 583.198 |
Düsseldorf | Düsseldorf (Stadt) | 569.364 | 577.505 |
Duisburg | Duisburg (Stadt) | 514.915 | 499.111 |
Bochum | Bochum (Stadt) | 391.147 | 383.743 |
Wuppertal | Wuppertal (Stadt) | 366.434 | 358.330 |
Bielefeld | Bielefeld (Stadt) | 321.758 | 325.846 |
Bonn | Bonn (Stadt) | 307.814 | 314.299 |
Münster | Münster (Stadt) | 265.609 | 272.106 |
Gelsenkirchen | Gelsenkirchen (Stadt) | 278.695 | 266.772 |
Mönchengladbach | Mönchengladbach (Stadt) | 263.014 | 260.951 |
Aachen | Aachen (Stadt) | 244.386 | 258.770 |
Krefeld | Krefeld (Stadt) | 239.916 | 237.104 |
Oberhausen | Oberhausen (Stadt) | 222.151 | 218.181 |
Hagen | Hagen (Stadt) | 203.151 | 195.671 |
Hamm | Hamm (Stadt) | 182.427 | 183.672 |
Herne | Herne (Stadt) | 174.529 | 169.991 |
Mülheim an der Ruhr | Mülheim (Stadt) | 172.862 | 169.414 |
Solingen | Solingen (Stadt) | 164.973 | 162.948 |
Leverkusen | Leverkusen (Stadt) | 161.047 | 161.336 |
Neuss | Rhein-Kreis Neuss | 150.013 | 151.626 |
Paderborn | Paderborn | 139.084 | 144.258 |
Recklinghausen | Recklinghausen | 124.785 | 121.521 |
Bottrop | Bottrop (Stadt) | 120.611 | 118.975 |
Remscheid | Remscheid (Stadt) | 119.287 | 114.925 |
Moers | Wesel | 107.062 | 107.180 |
Siegen | Siegen-Wittgenstein | 108.476 | 105.697 |
Bergisch Gladbach | Rheinisch-Bergischer Kreis | 105.693 | 105.587 |
Witten | Ennepe-Ruhr-Kreis | 103.196 | 100.248 |
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
Landschaftsverbände
Neben Niedersachsen ist Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, in dem Landschaftsverbände wichtige öffentliche Aufgaben erfüllen. Die heutigen Landschaftsverbände gehen auf Einrichtungen der preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen zurück. Die damaligen Provinziallandtage hatten bestimmte Befugnisse in verschiedenen Bereichen. Diese Rechte sind nach der Gründung von Nordrhein-Westfalen auf die Landschaftsverbände Rheinland mit Sitz in Köln und Westfalen-Lippe in Münster übergegangen.
Wurden die Provinziallandtage vor 1933 in eigenen Wahlen bestimmt, setzen sich die heutigen Landschaftsversammlungen aus entsandten Mitgliedern der Kreistage und der Stadträte im Fall von kreisfreien Städten zusammen. Die Zusammensetzung der Versammlung bildet damit die politischen Mehrheitsverhältnisse in den Kreisen (und damit in Westfalen-Lippe bzw. Rheinland insgesamt) ab. Verfassungsrechtlich gelten die Landschaftsverbände heute als ein Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Dieser Vorstellung nach sind sie ein Zusammenschluss der Gebietskörperschaften zur Erfüllung von Aufgaben, die über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Kommunen hinausgehen.
Zu den Aufgaben der Landschaftsverbände gehören von jeher der Betrieb von (psychiatrischen) Landeskrankenhäusern etwa in Marsberg. Ebenso wichtig sind kulturelle Aufgaben. So finanzieren die Landschaftsverbände etwa die Freilichtmuseen in Detmold und Hagen.
Die Regierung Rüttgers plant eine große Verwaltungsreform mit dem Ziel, bis 2012 die Landschaftsverbände aufzulösen und die Regierungsbezirke neu zu ordnen.
Bevölkerungsentwicklung
Mit einer Einwohnerdichte von ca. 530 Einwohnern je km² zählt Nordrhein-Westfalen zu den dichtestbesiedelten Räumen der Welt. (jeweils am 31. Dezember d.J.) [3]
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Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen
zur politischen Geschichte und politischen Kultur s.a.: Politisches System Nordrhein-Westfalens, zur Landesgeschichte vor Gründung des Bundeslandes NRW siehe Provinz Westfalen, Lippe und Rheinprovinz
Gründung des Landes
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Siegermächte uneins über das weitere Schicksal des Ruhrgebiets. Während Frankreich einen eigenständigen, politisch schwachen Staat oder ein internationalisiertes Gebiet favorisierten, sprach sich die sowjetische Seite für einen Viermächte-Status aus, vergleichbar mit Berlin. Letzteres wurde von den Briten, zu deren Besatzungszone die Region gehörte, entschieden abgelehnt, um den sowjetischen Einfluss nicht nach Westen auszudehnen. Die USA verhielten sich in dieser Frage offiziell neutral, unterstützten aber stillschweigend die Briten. Darüber hinaus befürwortete die britische Regierung eine Eingliederung des Ruhrgebiets in einen zukünftigen deutschen Staat, um eine Wiederholung der schweren Wirtschaftskrise und damit der Instabilität nach dem Ersten Weltkrieg zu vermeiden. Allerdings sollte sowohl die Wirtschaftsmacht als auch das potenziell sozialistische Proletariat des Industriereviers kompensiert werden. Aus diesem Grund entwickelten die Briten die Idee des Zusammenschlusses mit dem ländlich und katholisch geprägten Westfalen. Zudem sollte die Einbeziehung leistungsfähiger Agrarlandschaften die logistisch schwierige Aufgabe der Versorgung des dicht besiedelten Ruhrgebiets erleichtern. Das Projekt war von Anfang an umstritten, nicht zuletzt innerhalb Deutschlands, wo Politiker das wirtschaftliche und Bevölkerungs-Übergewicht des neuen Landes fürchteten. Zudem gab es kaum Gemeinsamkeiten der beiden Landesteile Nordrhein und Westfalen, abgesehen davon, dass beide rund 130 Jahre lang preußische Provinzen gewesen waren. Historisch stand Westfalen Niedersachsen und Nordrhein der zu Rheinland-Pfalz zugeschlagenen südlichen Hälfte des Rheinlandes näher. Am ehesten verwischten sich die Grenzen im Ruhrgebiet.
Seine rechtlichen Grundlagen erhielt Nordrhein-Westfalen mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23. August 1946 „Betreffend die Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder“ [4]. Aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz und aus der Provinz Westfalen wurde das neue Land Nordrhein-Westfalen gebildet.
1947 musste das vormalige Land Lippe auf Betreiben der Briten seine Selbstständigkeit aufgeben. Seine Regierung entschied sich nach Verhandlungen mit beiden benachbarten Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (beide britische Verwaltungszone) für den Anschluss an Nordrhein-Westfalen. Am 21. Januar 1947 trat durch die britische Militärverordnung Nr. 77 die Vereinigung in Kraft und sollte durch eine Volksabstimmung in Lippe innerhalb von fünf Jahren bestätigt werden, was jedoch unterblieb. Am 5. November 1948 wurde mit Verabschiedung des „Gesetzes über die Vereinigung des Landes Lippe mit Nordrhein-Westfalen“ durch den nordrhein-westfälischen Landtag der Beitritt auch rechtsformal vollzogen.
Der besonderen wirtschafts- und rüstungspolitischen Bedeutung des Ruhrgebiets trug das am 29. April 1949 beschlossene Ruhrstatut Rechnung: Eine internationale Behörde sollte die Schwerindustrie der Region kontrollieren, politisch durfte Nordrhein-Westfalen sich der Bundesrepublik anschließen. Die Kontrollbehörde wurde allerdings kaum tätig. Produktionsbeschränkungen wurden nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu fördern. 1952 wurde die Behörde offiziell aufgelöst, so dass die Montanindustrie ungebremst produzieren konnte.
Historische Eckdaten
- 21. Juni 1946: Britisches Kabinett beschließt in Whitehall in London die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen
- 17. Juli 1946: Auf einer Pressekonferenz beim Alliierten Kontrollrat in Berlin wird die Zusammenlegung des nördlichen Rheinlands mit Westfalen bekannt gegeben.
- 24. Juli 1946: Ernennung von Rudolf Amelunxen zum Ministerpräsidenten durch die britische Besatzungsbehörde
- 23. August 1946: Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen durch die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung
- 2. Oktober 1946: Konstituierende Sitzung des Landtags Nordrhein-Westfalen
- 21. Januar 1947: Verordnung Nr. 77 der britischen Militärverwaltung zur Eingliederung des Landes Lippe nach Nordrhein-Westfalen tritt vorläufig in Kraft.
- 20. April 1947: Erste Landtagswahl
- 5. November 1948: Der Landtag in Düsseldorf beschließt das „Gesetz über die Vereinigung des Landes Lippe-Detmold mit dem Land Nordrhein-Westfalen“, Gründung des Landesverbandes Lippe
- 24. Mai 1949: Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland tritt in Kraft. Nordrhein-Westfalen wird ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- 10. Mai 1949: Der Parlamentarische Rat bestimmt Bonn zur vorläufigen Bundeshauptstadt.
- 18. Juni 1950: Annahme der Landesverfassung durch Volksentscheid
- 10. März 1953: Das Landesgesetz über die Landesfarben, -flagge und -wappen wird verabschiedet.
- 12. Mai 1953: Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe werden gegründet.
- 11. Mai 1954: Die Gründung des Westdeutschen Rundfunks in Köln wird beschlossen.
- 30. Juni 1965: Die Landesregierung eröffnet die Ruhr-Universität in Bochum.
- 12. Dezember 1968: Die Landesregierung eröffnet die Universität Dortmund.
- 1. Juli 1969: Die erste Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird zunächst die Zahl der Gemeinden im Land reduziert.
- 1. August 1971: Das Bildungsangebot in Nordrhein-Westfalen wird um 15 Fachhochschulen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Krefeld, Lemgo, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal erweitert.
- 16. Mai 1972: Es folgen die Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal sowie 1975 die einzige deutsche Fernuniversität in Hagen.
- 1. Januar 1975: Die zweite Stufe der Neugliederung der Gemeinden und Kreise tritt in Kraft. Hierdurch wird nochmals die Zahl der Gemeinden reduziert und alle Kreise im Lande werden neu geordnet.
- 17. Oktober 1994: Die neue Kreisordnung und die neue Gemeindeordnung treten in Kraft, nach der die kommunale Doppelspitze abgeschafft wird. Gleichzeitig wird die Direktwahl der Landräte und der Oberbürgermeister bzw. Bürgermeister eingeführt.
- 6. Juli 1999: Der Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen erklärt die Fünf-Prozent-Hürde bei Kommunalwahlen für verfassungswidrig. Die Klausel wird daraufhin im Kommunalwahlgesetz gestrichen.
- 1. Januar 2003: Alle Gesamthochschulen werden in Universitäten überführt.
- 22. Mai 2005: Die SPD verliert bei der Wahl des 14. Landtages nach 25 Jahren den Status als stärkste Fraktion und wird nach 39-jähriger Regierung (seit 1995 mit den Grünen) von den Wählern in die Opposition geschickt. Die bisherige Opposition aus CDU und FDP tritt in Koalitionsverhandlungen ein.
- 22. Juni 2005: Knapp 39 Jahre nach dem Sturz von Franz Meyers durch ein konstruktives Misstrauensvotum am 8. Dezember 1966 wird mit Jürgen Rüttgers erstmals wieder ein CDU-Politiker zum Ministerpräsidenten gewählt
Nordrhein-Westfalen-Tag
Bis 2006 feierte das Land seine runden Geburtstage mit Veranstaltungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Ab 2007 finden diese Nordrhein-Westfalen-Tage jährlich in wechselnden Städten des Landes statt. Im Jahr 2007 fand er am 25. und 26. August in Paderborn statt.
Politik
Siehe Hauptartikel: Politisches System Nordrhein-Westfalens, Landtag Nordrhein-Westfalen
Landtagswahlen
Jahr | SPD | CDU | FDP | Grüne | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|
1947 | 32,0 % | 37,5 % | 5,9 % | – | 24,6 % |
1950 | 32,3 % | 36,9 % | 12,1 % | – | 18,7 % |
1954 | 34,5 % | 41,3 % | 11,5 % | – | 12,7 % |
1958 | 39,2 % | 50,5 % | 7,1 % | – | 3,2 % |
1962 | 43,3 % | 46,4 % | 6,9 % | – | 3,4 % |
1966 | 49,5 % | 42,8 % | 7,4 % | – | 0,3 % |
1970 | 46,1 % | 46.3 % | 5,5 % | – | 2,1 % |
1975 | 45,1 % | 47,1 % | 6,7 % | – | 1,1 % |
1980 | 48,4 % | 43,2 % | 4,98 % | 3,0 % | 0,4 % |
1985 | 52,1 % | 36,5 % | 6,0 % | 4,6 % | 0,8 % |
1990 | 50,0 % | 36,7 % | 5,8 % | 5,0 % | 2,5 % |
1995 | 46,0 % | 37,7 % | 4,0 % | 10,0 % | 2,3 % |
2000 | 42,8 % | 37,0 % | 9,8 % | 7,1 % | 3,3 % |
2005 | 37,1 % | 44,8 % | 6,2 % | 6,2 % | 5,7 % |
Erläuterungen: Hinter den relativ hohen Werten für sonstige Parteien in den ersten Jahren verbergen sich v.a. die KPD (1947 14,0 %) und das Zentrum (1947 9,8 %). [5] |
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
CDU | 3.696.506 | 44,8 | 89 |
SPD | 3.058.988 | 37,1 | 74 |
Grüne | 509.293 | 6,2 | 12 |
FDP | 508.266 | 6,2 | 12 |
WASG | 181.988 | 2,2 | – |
NPD | 73.969 | 0,9 | – |
PDS | 72.989 | 0,9 | – |
REP | 67.220 | 0,8 | – |
Sonstige | 74.795 | 0,9 | – |
Summe | 8.244.014 | 100,0 | 187 |
Siehe auch: Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005, Landtagswahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seit 1947, Ergebnisse der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen ab 1975, [6]
Ministerpräsidenten
- 1946–1947: Rudolf Amelunxen, Zentrum (ernannt)
- 1947–1956: Karl Arnold, CDU
- 1956–1958: Fritz Steinhoff, SPD
- 1958–1966: Franz Meyers, CDU
- 1966–1978: Heinz Kühn, SPD
- 1978–1998: Johannes Rau, SPD
- 1998–2002: Wolfgang Clement, SPD
- 2002–2005: Peer Steinbrück, SPD
- seit 2005: Jürgen Rüttgers, CDU
Jürgen Rüttgers ist Ministerpräsident in einer Koalition von CDU und FDP. Neun Minister seines Kabinetts gehören der CDU an, zwei der FDP.
Ergebnis der Bundestagswahl 2005
Bei der Bundestagswahl 2005 entfielen auf die Parteien in Nordrhein-Westfalen folgende Anteile (in Klammern die Zahlen von 2002)
- SPD: 40,0 % (43,0) – 40 Direktmandate
- CDU: 34,4 % (35,1) – 24 Direktmandate
- Bündnis 90/Die Grünen: 7,6 % (8,9)
- FDP: 10,0 % (9,3)
- Linkspartei (2002 PDS): 5,2 % (1,2)
Persönlichkeiten
Das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen hat natürlich zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Nur eine kleine Anzahl kann hier genannt werden.
Politiker
Allein vier Bundespräsidenten wurden im späteren Nordrhein-Westfalen geboren: Gustav Heinemann, Heinrich Lübke, Johannes Rau, Walter Scheel.
Auch zwei Bundeskanzler stammen aus Nordrhein-Westfalen: Konrad Adenauer und Gerhard Schröder.
Über die Grenzen des Bundeslandes hinaus durch ihre politische Tätigkeit bekannt wurden Wolfgang Bosbach, Jürgen Rüttgers, Ronald Pofalla, Norbert Röttgen, Wolfgang Clement, Paul Lücke, Franz Müntefering, Ulla Schmidt, Peer Steinbrück, Guido Westerwelle, Werner Hoyer, Jürgen W. Möllemann, Andreas Pinkwart, Gerhart Baum, Kurt Bodewig.
Weitere Persönlichkeiten sind in der Kategorie:Politiker (Nordrhein-Westfalen) aufgelistet.
Künstler
Unternehmer
Wappen und Flagge
Das Landeswappen spiegelt die räumliche Zusammensetzung des Landes wieder. Für das Rheinland zeigt es vorne das Symbol für den Rhein, hinten das Westfalenpferd, das Symbol für den Landesteil Westfalen, und in der unten eingezogenen Spitze die Lippische Rose für das Lipper Land.
Wegen häufiger Anfragen hat das Land ein Wappenzeichen entwerfen lassen, das dem Wappen ähnelt, aber im Gegensatz zu ihm von jedermann genehmigungsfrei verwendet werden kann. Die Benutzung des Landeswappens hingegen ist genehmigungspflichtig und grundsätzlich nur den Behörden gestattet.
Die Flagge Nordrhein-Westfalens besteht aus den Farben Grün, Weiß und Rot. Die Farben sind eine Kombination der Provinzialfarben des Rheinlands (Grün-Weiß) und Westfalens (Weiß-Rot).
Bei der Landesdienstflagge ist das Wappen auf der Landesflagge zu sehen. Es vereint die Wappenbilder der drei Landesteile Lippe (rote Rose), Rheinland (Rhein) und Westfalen (Pferd).
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Landeswappen
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Wappenzeichen
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Landesflagge
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Landesdienstflagge
Medien
Das Land Nordrhein-Westfalen ist seit einigen Jahrzehnten einer der führenden Medienstandorte in Deutschland.
Zeitungen
Zwar hat der Konzentrationsprozess der Presse dazu geführt, dass insbesondere der WAZ-Konzern in einigen Teilen des Landes eine fast monopolartige Stellung erlangt hat. Gleichwohl gibt es daneben weiterhin eine meist lokal und regional beschränkte, aber durchaus lebendige und vielfältige Presselandschaft. In Düsseldorf erscheint die Rheinische Post und das Handelsblatt. Im Raum Köln existiert etwa der DuMont Verlag als Anbieter von Presseerzeugnissen, in Ostwestfalen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalenblatt. Im Münsterland sind die Westfälischen Nachrichten die auflagenstärkste Tageszeitung. In Südwestfalen dominieren mit der Westfälischen Rundschau und der Westfalenpost zwar Blätter aus dem Hause WAZ, jedoch gibt es daneben verschiedene Zeitungen des Verlegers Dirk Ippen (Westfälischer Anzeiger, Der Patriot usw.).
Rundfunk und Fernsehen
Der öffentlich-rechtliche Westdeutsche Rundfunk (WDR) ist als Landesrundfunkanstalt der größte Sender im Land. Er ist nicht nur einer der größten Programmlieferanten der ARD, sondern betreibt mit dem WDR Fernsehen ein eigenes Fernseh-Vollprogramm (vormals Westdeutsches Fernsehen (WDF), später West 3), das nicht zuletzt Wert auf regionale Berichterstattung legt und in elf größeren Städten Lokalstudios unterhält. Daneben betreibt der WDR sechs verschiedene Hörfunkprogramme, die sich an ein jeweils unterschiedliches Zielpublikum richten.
In Düsseldorf befindet sich unter anderem das Landesstudio des ZDF.
In Köln hat auch der Deutschlandfunk seinen Sitz. Der öffentlich-rechtliche Sender bietet ein Informationsprogramm mit den Schwerpunkten Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, das bundesweit zu empfangen ist.
Von Bonn aus sendet die Deutsche Welle in die ganze Welt. Der Auslandssender der Bundesrepublik produziert in der Bundesstadt das Hörfunk- und Internetprogramm.
Neben dem WDR Fernsehen gibt es mit NRW.TV ein landesweites privates Fernsehprogramm, sowie zwei weitere regionale private Fernsehsender in NRW. Im Oktober 2005 ging das Kölner Lokalfernsehen center.tv auf Sendung, welches auch mit einer Ausgabe für Düsseldorf vertreten ist. Im März 2006 folgte aus Duisburg Studio 47.
In NRW gibt es zudem fast 50 Lokalradios, die großteils das Mantelprogramm von Radio NRW nutzen. Als erstes Lokalradio in Nordrhein-Westfalen hatte Radio DU (heute: Radio Duisburg) im April 1990 Sendestart. Lediglich im Kreis Olpe konnte nie ein Lokalradio etabliert werden. Das Lokalradio für den Kreis Heinsberg musste 2007 wegen Unwirtschaftlichkeit den Betrieb einstellen.
Neben dem WDR haben auch einige Sender der RTL-Gruppe, insbesondere der Hauptsender RTL Television ihren Sitz in Köln. Bis zum Umzug nach Berlin waren auch die Musiksender VIVA und VIVA Plus (vormals VIVA Zwei) in Köln ansässig. Durch die Vielzahl der Fernsehsender hat sich in Köln eine beachtliche Medienkonzentration entwickelt, zu der neben den Sendern auch Studios, Produktionsfirmen und weitere Medienunternehmen gehören.
Wirtschaft
Land von Kohle und Stahl war in den 1950er und 1960er Jahren eine durchaus treffende Selbst- und Fremdbeschreibung für Nordrhein-Westfalen. Das montanindustrielle Ruhrgebiet war nach dem Wiederaufbau wieder eine der wichtigsten Industrieregionen Europas und hat zum Wirtschaftswunder nicht nur im Land, sondern in der gesamten Bundesrepublik entscheidend beigetragen.
Dabei wird vergessen, dass andere Regionen in Nordrhein-Westfalen eine wesentlich längere gewerbliche Tradition aufweisen als das erst im 19. Jahrhundert industrialisierte Ruhrgebiet. Die Textilindustrie hat etwa in Ostwestfalen, in Teilen des bergischen Landes (Wuppertal) und anderen Teilen des Landes den Übergang vom Heimgewerbe zur Fabrikproduktion erfolgreich vollzogen. In weiten Teilen Südwestfalens und des bergischen Landes war die Eisenerzeugung und -verarbeitung in unterschiedlichen Formen seit der frühen Neuzeit verbreitet. Andere Teile des Landes blieben dagegen lange Zeit weiter landwirtschaftlich geprägt. Dazu gehörte etwa das obere Sauerland, weite Teile des Niederrheins, die Eifel, weite Teile des Münsterlandes und des Hochstifts Paderborn. Nicht zu vergessen ist, dass sich am Rhein und anderen Standorten etwa mit der Chemieindustrie und dem Maschinenbau im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert für das Land wichtige neue Industriezweige ansiedelten. Dagegen blieb der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zentrale Wirtschaftsfaktor der Automobilindustrie (sieht man einmal von den Ford-Werken in Köln und später der Opel-Fabrik in Bochum und dem Mercedes-Benz-Sprinter-Werk in Düsseldorf ab) unterentwickelt. Insgesamt aber kam keine dieser Regionen an die wirtschaftliche und bevölkerungsgeschichtliche Dynamik des „Reviers“ heran.
Spätestens seit den 1960er Jahren begannen sich die negativen Seiten dieser industriellen Monostruktur zu zeigen. Immer wiederkehrende Stahl- und Kohlekrisen ließen den montanindustriellen Sektor immer mehr zusammenschmelzen. Zwar blieben Montanunternehmen wie die RAG Aktiengesellschaft oder ThyssenKrupp regional wichtige Arbeitgeber, waren aber keine Wachstumsmotoren mehr. Dagegen erlebten im produzierenden Sektor die mittelbetrieblichen Unternehmen jenseits des Ruhrgebiets insbesondere im Maschinenbau, der metall- und eisenverarbeitenden Industrie einen erheblichen Aufschwung. Während in Teilen des Ruhrgebiets und den Großstädten des Rheinlandes der Bildungs-, Medien- und Dienstleistungssektor ein immer stärkeres Gewicht erlangten, nahm der gewerbliche Beschäftigtenanteil in ehemals eher peripheren Regionen mit mittelständischer Wirtschaftsstruktur deutlich zu. Im Sauerland sind etwa heute deutlich mehr Menschen im produzierenden Gewerbe beschäftigt als im Ruhrgebiet.
Auch das Bergische Land wurde vom Strukturwandel hart getroffen. Traditionelle Industriestädte wie Wuppertal, Remscheid und Solingen haben mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen und mussten die Schließung wichtiger Betriebe hinnehmen. Obwohl auch im „Bergischen Städtedreieck“ mittlerweile der Aufschwung eingesetzt hat, herrscht heute noch eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit (10,1 %; Stand Dezember 2007). Solingen selbst hatte den geringsten Rückgang der Arbeitslosigkeit landesweit.[7]
Anders verlief es in den Städten am Rhein. Sie waren nicht von der Monostruktur des Ruhrgebietes geprägt und litten weniger unter dem Strukturwandel. Die Städte Düsseldorf, Neuss, Köln und Bonn können seit Jahren gute Wirtschaftsdaten aufweisen. Düsseldorf selbst zählt zu den fünf wirtschaftsstärksten Städten in Deutschland.
Sektor | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1992 | 1996 |
---|---|---|---|---|---|---|
Land-/Forstwirtschaft | 11,7 | 6,6 | 3,5 | 2,4 | 1,9 | 1,7 |
Produzierendes Gewerbe | 54,2 | 56,2 | 53,8 | 40,7 | 38,5 | 34,1 |
Handel, Verkehr, Nachrichtenübermittlung | 16,7 | 17,7 | 18,5 | 20,0 | 20,6 | 21,1 |
Sonstige Dienstleistungen | 17,4 | 19,4 | 24,3 | 36,9 | 39,0 | 43,1 |
Auch wenn immer noch Teile des alten Reviers hohe Arbeitslosenzahlen aufweisen, ist der Strukturwandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft in den industriellen Kernen insgesamt in den letzten Jahrzehnten durchaus erfolgreich verlaufen. Der Dienstleistungssektor ist mit den Konzernzentralen von Energie- und Wasserversorgern wie der RWE und E.ON und Handelskonzernen wie der METRO Group (Düsseldorf), der REWE Group (Köln), der Aldi-Gruppe, Arcandor oder der Unternehmensgruppe Tengelmann ebenfalls stark vertreten. Außerdem gibt es in den häufig als Fußgängerzonen ausgewiesenen Innenstädten und den Einkaufszentren Ruhr-Park, Uni-Center, Allee-Center Hamm, RheinRuhrZentrum, City-Arkaden Wuppertal, Volmegalerie in Hagen und CentrO zahllose Einzelhändler.
Trotz des Strukturwandels und des jahrelangen unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums bildet das Land NRW mit einem BIP von 500,7 Millionen Euro in 2006 das wirtschaftsstärkste Land Deutschlands.[9]
Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2008 bei 9,0 %.[10]
Im Jahr 2007 konnte ein Wirtschaftswachstum von 2,4 % verbucht werden. Dieser Wert liegt genau im Bundesdurchschnitt.
Jahr | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
BIP in Mrd. € | 369,1 | 388,19 | 390,5 | 403,5 | 418,4 | 419,9 | 429,8 | 441,1 | 446,0 | 454,2 | 461,8 | 468,6 | 470,8 | 479,4 | 487,1 | 501,7 |
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | 5,2 | 0,6 | 3,3 | 3,7 | 0,4 | 2,4 | 2,6 | 1,1 | 1,8 | 1,7 | 1,5 | 0,5 | 1,8 | 1,6 | 3,0 | |
BIP je Einwohner in tausend € | 21,18 | 22,06 | 22,03 | 22,68 | 23,44 | 23,44 | 23,92 | 24,54 | 24,80 | 25,23 | 25,62 | 25,94 | 26,04 | 26,52 | 26,96 | 27,81 |
Im Vergleich mit dem BIP der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreichte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2004 einen Index von 115,0 (EU 27: 100).[12]
Infrastruktur
Luftverkehr
Das wichtigste interkontinentale und nicht nur landesweit bedeutende Drehkreuz ist der Großflughafen Düsseldorf International. Er ist der drittgrößte Deutschlands.
Hauptsächlich kontinentale Billigflüge starten vom Flughafen Köln/Bonn. Weitere internationale Flughäfen existieren in Dortmund mit dem Flughafen Dortmund, am Niederrhein in Weeze (Airport Weeze), in der Stadt Greven mit dem Flughafen Münster/Osnabrück und in Büren (Westfalen) mit dem Flughafen Paderborn/Lippstadt
Daneben gibt es noch kleinere und Regionalflughäfen, darunter den Verkehrslandeplatz Mönchengladbach, den Flughafen Essen/Mülheim und den Siegerlandflughafen.
Schienenverkehr
Personenverkehr
Wichtigste Knotenbahnhöfe des Schienenpersonenfernverkehrs sind Köln Hbf, Dortmund Hbf, Düsseldorf Hbf, Duisburg Hbf, Essen Hbf, Hagen Hbf, Hamm (Westf), Bielefeld Hbf, Münster (Westf) Hbf, Oberhausen Hbf, Aachen Hbf und Wuppertal Hbf. Dem Dortmunder Hauptbahnhof ist der große Abstellbahnhof Dortmund Bbf an der Strecke nach Hamm angeschlossen. Als östlichster Punkt des Rhein-Ruhr-Gebietes und als ein wichtiger Schnittpunkt des Nord-Süd- und Ost-Westverkehrs Deutschlands enden und beginnen viele Fernverkehrszüge in Dortmund.
Die Grundlage für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen bildet ein Integraler Taktfahrplan (ITF), der von der Firma SMA und Partner AG, Zürich im Auftrag des Landes und in Abstimmung mit den Verkehrsverbünden, den Aufgabenträgern für den SPNV, entwickelt wurde.
NRW verfügt über drei zeitlich und räumlich aufeinander abgestimmte Zuggattungen für den SPNV
- RegionalExpress (RE) mit 26 Linien (33 %)
- RegionalBahn (RB) mit 57 Linien (41 %)
- S-Bahn Rhein-Ruhr mit 13 Linien (26 %)
Seit der Regionalisierung des SPNV gehört neben der Planung und Ausgestaltung des Verkehrsangebots die Bestellung der jeweiligen Linien zur Aufgabe der neun nordrhein-westfälischen Zweckverbände. In NRW bestehen derzeit flächendeckend mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen Verkehrsverträge mit unterschiedlichen Laufzeiten. Neun Eisenbahnverkehrsunternehmen teilen sich den Betrieb auf den Nahverkehrsstrecken in NRW.
Siehe auch
- Liste der Nahverkehrslinien in Nordrhein-Westfalen
- Liste der Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
- Kategorie:Verkehr (Nordrhein-Westfalen)
Die tariflichen Barrieren zwischen den verschiedenen Verkehrsverbünden und -gemeinschaften wurden durch den NRW-Tarif abgebaut. Rechtlich ist er in Nordrhein-Westfalen Nachfolger des Nahverkehrstarifs der Deutschen Bahn.
Güterverkehr
Im Bereich des Güterverkehrs zählt der Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle zu den größten in Deutschland. Der Umschlagbahnhof Köln-Eifeltor in Köln ist (2005) Deutschlands größter Containerumschlagbahnhof für den kombinierten Frachtverkehr Schiene/Straße.
Straßen
- In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 1 (Puttgarden-Saarbrücken), A 3 (Emmerich-Passau), A 31 (Emden-Bottrop), A 33 (Osnabrück-Bad Wünnenberg), A 43 (Münster-Wuppertal), A 45 (Dortmund-Seligenstadt), A 57 (Kleve-Köln), A 59 (Dinslaken-Bonn) und A 61 (Kaldenkirchen-Hockenheim).
- In Ost-West-Richtung verlaufen die Bundesautobahnen A 2 (Oberhausen-Berlin), A 4 (Aachen-Görlitz), A 30 (Bad Oeynhausen-Amsterdam), A 40 (Straelen-Dortmund), A 42 (Kamp-Linfort-Castrop-Rauxel), A 44 (Aachen-Kassel), A 46 (Heinsberg-Bestwig) und A 52 (Elmpt-Marl).
Der historische „Ruhrschnellweg“, die heutige Autobahn A 40, (teilweise auch als B 1 geführt) ist für seinen Beinamen „Ruhrschleichweg“ bekannt, da er eine der Straßen mit dem bundesweit höchsten Verkehrsaufkommen und durch tägliche Verkehrsstaus geprägt ist.
Die Autobahn A 445 (Werl-Arnsberg) soll später die A 2 mit der A 46 verbinden. Die A 33 ist durch die Initiative von Heinz Nixdorf entstanden.
Wasserstraßen und Häfen
Das bedeutendste Gewässer in verkehrstechnischer Hinsicht in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. In Teilen des Unterlaufs ist auch die Ruhr schiffbar und spielte als Transportweg für die Montanindustrie des nach ihr benannten Ruhrgebiets eine wichtige Rolle. Durchgängig schiffbar ist auch die Weser.
In Datteln kreuzen sich vier Kanäle, Rhein-Herne-Kanal (RHK), Wesel-Datteln-Kanal (WDK), Datteln-Hamm-Kanal (DHK) und Dortmund-Ems-Kanal (DEK), die damit den größten europäischen Knotenpunkt für die Binnenschifffahrt bilden. Eine Sehenswürdigkeit ist das Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Ruhrschifffahrtskanal verbindet außerdem den Rhein (Duisburger Hafen) mit dem Mülheimer Rhein-Ruhr-Hafen. Der Gesamtumschlag an den Kanälen des Ruhrgebiets beträgt etwa 25 Mio. Tonnen.
Sowohl der größte Binnenhafen als auch der größte Kanalhafen Europas befinden sich im Ruhrgebiet. Der Duisburger Hafen „duisport“, der vom Rhein, von der Ruhr und vom Rhein-Herne-Kanal zu erreichen ist, gilt als Verkehrsdrehscheibe der deutschen Binnenschifffahrt. Er hat zusammen mit den privaten Werkshäfen einen jährlichen Umschlag von mehr als 100 Mio. Tonnen. Im Gegensatz dazu hat der Dortmunder Kanalhafen trotz seiner Größe in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Rückgang der Stahlerzeugung erheblich an Bedeutung verloren.
Religion
Nordrhein-Westfalen ist ein Gebiet mit einer historisch bedingten vielgestaltigen Religionslandschaft. Im Zuge der Konfessionalisierung der frühen Neuzeit nahmen einige Territorien den protestantischen Glauben – mehrheitlich in seiner lutherischen, teilweise auch in seiner calvinistischen Variante – an. Dazu zählten etwa Lippe, Minden-Ravensberg, das bergische Land, das märkische Sauerland oder das Siegerland. Andere Gebiete v.a. diejenigen mit einem katholischen Landesherrn blieben katholisch. Dies waren etwa das kölnische Rheinland, das Sauerland, das Münster- und das Paderborner Land. Diese Gliederung blieb über mehrere Jahrhunderte in etwa gleich. In Teilen des Landes führte die Migrationsbewegung des 19. Jahrhundert (Ruhrgebiet) und die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg zu gewissen Verschiebungen. Seit den 1960er Jahren sorgten erneut Migrationsbewegungen aus dem Ausland noch einmal für Veränderungen. Weitere Änderungen sind mit dem Säkularisierungsprozess vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden. Gleichwohl sind insgesamt die in der Reformation entstandenen konfessionellen Grenzen noch immer sichtbar.
- römisch-katholisch: 42,24 %
- evangelisch: 28,35 %
- muslimisch: 2,78 %
- kleine christl. Religionsgem.: 1,05 %
- orthodoxe Kirchen 0,49 %
- östliche Religionen 0,20 %
- weitere Religionen 0,15 %
- sonstige (konfessionslos) 24,74 %[13]
Kultur
Einen ersten Überblick gibt die Kategorie:Kultur (Nordrhein-Westfalen). Auch verschiedene Artikel bieten Einzelheiten zur regionalen Kultur, z.B. Westfalen, Ruhrgebiet, Niederrhein, Bergischen Land, Eifel, Düsseldorf, Köln, Bonn und Aachen.
Kulturhistorisch sind die Höhlen im Hönnetal und in Iserlohn von Bedeutung.
Museen
Nach einer Erhebung des Instituts für Museumsforschung verfügte NRW im Jahr 2004 über insgesamt 683 allgemein zugänglich und nicht kommerzielle Museen:
- 253 Volkskunde- und Heimatkundemuseen
- 105 Kunstmuseen
- 14 Schloss- und Burgmuseen
- 43 Naturkundliche Museen
- 113 Naturwissenschaftliche und technische Museen
- 39 Historische und archäologische Museen
- 4 Sammelmuseen mit komplexen Beständen
- 103 Kulturgeschichtliche Spezialmuseen
- 9 Museen in Museumskomplexen
Die 528 Museen, die Besucherstatistiken lieferten, meldeten für 2004 etwa 14,7 Mio. Besucher.[14]
In der Liste der Museen in Nordrhein-Westfalen sind die meisten dieser Museen erfasst, auch wenn kein Artikel dazu existiert. Bestehende Artikel sind auch in der Kategorie:Museum in Nordrhein-Westfalen zu finden.
Theater
Das Schauspielhaus Bochum ist eine wichtige Bühne für Sprechtheater in NRW. Ein bekanntes Dreispartenhaus ist das Theater Dortmund. Eine der ältesten Bühnen sind die Städtischen Bühnen Münster. Bundesweit bekannt ist das Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Die Opernhäuser in Köln, Essen und in Düsseldorf/Duisburg zählen zu den bekanntesten ihrer Art in Deutschland.
Das Landestheater Detmold ist ein Theater mit vier Spielstätten in Detmold und ausgedehnter Tourneetätigkeit. Es versieht seinen Betrieb als Drei-Sparten-Haus, das heißt seine Zuschauer mit Oper, Ballett und Schauspiel in seinen Bann zieht. Dazu gehört auch ein eigenes Orchester. Heute präsentiert sich das Landestheater Detmold als größte Reisebühne Europas.
Bedeutend ist ebenfalls die Theaterszene in Köln, in der kommunale Kultureinrichtungen ebenso wie freie Theater beheimatet sind.
Theater wird auch in der Balver Höhle gemacht.
Eine der bekanntesten Musiktheater in NRW ist das Musical Starlight Express.
Musik
Der Märkische Kreis unterhält zwei Orchester, das Märkische Jugendsinfonieorchester (MJO) und das Märkische Kreisjugendblasorchester (MJO).
Der Volksmusikerbund unterhält ein eigenes Landesblasorchester.
Das Orchesterzentrum NRW ist die bedeutendste Einrichtung für klassische Musik des Landes NRW.
In der Viersener Festhalle findet jährlich das internationale Jazz Festival Viersen statt.
Ballett
Das von der Choreographin Pina Bausch geleitete Tanztheater Wuppertal gehört seit Jahren zur Elite des Landes. Von überregionaler Bedeutung ist auch das Ballett- und Tanzzentrum NRW in Iserlohn.
Bildung
Schulen
In Nordrhein-Westfalen sind für alle Schüler drei bis fünf Grundschuljahre (bis zur Klasse 4) vorgesehen. Es schließt sich der Besuch einer Hauptschule, einer Realschule, eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule an. Nach dem Regierungswechsel 2005 wurde ein neues Schulgesetz beschlossen, welches eine verpflichtende Empfehlung für den Übergang in eine der weiterführenden Schulen durch die Grundschullehrer vorsieht. Dem Beispiel anderer Bundesländer folgend wurden auch zentrale Abschlussprüfungen an Gymnasien und Gesamtschulen, also das Zentralabitur, eingeführt. Die Regelschulzeit wurde dabei auf 12 Jahre verkürzt. In allen Schulen wurden wieder Kopfnoten eingeführt.[15]
Nach den vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Bildungsreporten betrug der Anteil privater, staatlich genehmigter Lehreinrichtungen im Schuljahr 2005/2006 bei den allgemein bildenden Schulen 5,2 Prozent.[16] 2006/2007 erhöhte sich der Anteil auf 5,3 Prozent.[17]
Universitäten
Noch in den 1950er Jahren gab es in Nordrhein-Westfalen nur wenige Hochschulen oder vergleichbare Bildungseinrichtungen. Traditionsreiche Universitäten bestanden mit der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, der Universität zu Köln, der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, die 1818 die Nachfolge der alten Universität in Duisburg antrat, oder der Elite-Universität Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, sowie der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.
In vielen Regionen des Landes und insbesondere im Ruhrgebiet, bestanden dagegen kaum höhere Bildungseinrichtungen. Dies änderte sich erst mit der Bildungsexpansion der 1960er und frühen 1970er Jahre.
Alleine im Ruhrgebiet bestehen nunmehr sechs Universitäten und neun Hochschulen. Zahlreiche Forschungsinstitute und Technologiezentren machen das Ruhrgebiet zu Europas dichtester Bildungs- und Forschungslandschaft. Hierbei sind die Ingenieur- und Naturwissenschaften besonders stark vertreten. Bei den Drittmitteleinnahmen liegt NRW aufgrund der vielfältigen Hochschullandschaft deutschlandweit auf Platz 1.
Die erste Hochschule des Ruhrgebiets, die Ruhr-Universität Bochum, wurde erst 1962 gegründet. Zu den Hochschulen im Ruhrgebiet zählen weiter die Universität Duisburg-Essen, die aus einer Fusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen hervorgegangen ist, die Technische Universität Dortmund, die private Universität Witten/Herdecke, die FernUniversität in Hagen und die Folkwang Hochschule im Ruhrgebiet mit den Schwerpunkten Musik und Darstellende Künste. Darüber hinaus gibt es weitere Universitäten: die Universität Bielefeld, die Universität Paderborn, die Universität Siegen und die Bergische Universität Wuppertal.
Die Universitäten Bochum, Duisburg-Essen, Hagen, Köln und Münster sind die größten Universitäten des Landes und gehören, gemessen an der vom Statistischen Bundesamt angegebenen Anzahl ordentlicher Studierender im Wintersemester 2006/2007, zu den 10 größten Universitäten in Deutschland.
Im Wintersemester 2005/2006 waren insgesamt etwa 470.000 Studenten eingeschrieben.[18] Der Rückgang durch die danach eingeführten Studiengebühren ist statistisch noch nicht sicher belegt.
Im Oktober 2007 wurde die RWTH Aachen von einem Gremium aus Vertretern von Politik und Wissenschaft als Elite-Universitität ausgezeichnet.
Forschung und Entwicklung
Zahlreiche Organisationen und Einrichtungen der Wissenschaft haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, besonders in der Bundesstadt Bonn, dem ehemaligen Regierungssitz. In vielen verschiedenen Wissenschaftsgebieten engagieren sich die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt verschiedenen Institute und auch die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit mehreren Einrichtungen in NRW vertreten.
Sprache
Ursprüngliche Sprachen und Dialekte
Die Dialekte in Nordrhein-Westfalen teilen sich auf in Fränkische im rheinischen Landesteil und in Niedersächsische (Westfälische) im westfälischen Landesteil. Lexikographisch erfasst werden die Dialekte in Nordrhein-Westfalen vom Rheinischen Wörterbuch und vom Westfälischen Wörterbuch.
Fränkische Dialekte
Bei den fränkischen Dialekten unterscheidet man das Niederrheinische oder Kleverländische im Norden des Regierungsbezirks Düsseldorf (Kreise Wesel und Kleve; Duisburg) und Südniederfränkische (im Süden des Regierungsbezirks Düsseldorf) vom Ripuarischen oder Rheinischen mit dem Zentrum Köln, das im übrigen Rheinland gesprochen wird; eine gewisse Sonderstellung unter letzteren bildet das „Aachener oder Öcher Platt“ sowie das „Eischwiele Platt“. Das Rheinische reicht in einem schmalen Saum nach Rheinland-Pfalz hinein. Im Siegerland, das zu Westfalen gehört (früher: preußische Provinz Westfalen), wird ein moselfränkischer Dialekt gesprochen, das Siegerländisch – auch „Siegerländer Platt“ genannt wird.
Das Kölsch, das neben der Sprache auch eine Biersorte bezeichnet, wird seit den 1990er Jahren wieder mehr gepflegt und durch die Verwendung im Karneval und von einigen populären Musikgruppen (BAP, Paveier, Bläck Fööss, Brings, Höhner) der Bevölkerung näher gebracht. Die Akademie för uns kölsche Sproch (Kölsch-Akademie) bietet Kurse an und gibt einen Kölsch-Duden heraus.
Niedersächsische Dialekte
Das Westfälische, eine Dialektgruppe der Niedersächsischen Sprache (auch Niederdeutsch oder umgangssprachlich Plattdeutsch genannt) unterteilt sich in das Münsterländer Platt im Münsterland, zu dem auch im weiteren Sinne die (alten) Dialekte des mittleren und östlichen Ruhrgebiets zu zählen sind (hinsichtlich des westlichen (Rheinischen) Ruhrgebiets siehe: Niederfränkisch, Kleverländisch, Mölmsch), das Westmünsterländische im Grenzgebiet zu den Niederlanden und zum Niederrhein, das Ostwestfälische, das jenseits der Landesgrenze auch in der Südhälfte des Osnabrücker Landes einschließlich der Stadt Osnabrück gesprochen wird, sowie das Sauerländische.
Hochdeutsch
In neuerer Zeit werden die Dialekte zunehmend durch das Hochdeutsche verdrängt, besonders im westfälischen Landesteil. Überwiegend ältere Menschen, vor allem in ländlichen Gegenden, beherrschen und sprechen untereinander ihre plattdeutschen Dialekte.
Ruhrdeutsch
Auf der Grundlage des Schriftdeutschen entstehen mit dem niederdeutschen Substrat neue Regiolekte wie das Ruhrdeutsche im Ruhrgebiet. Die Einordnung des Ruhrdeutschen als Dialekt oder Soziolekt ist interpretationsabhängig. Im Ruhrgebiet herrscht heute ein Kontinuum zwischen Ruhrdeutsch, Niederrheinisch und Westfälisch, das dem Schriftdeutschen noch näher ist. Dialekt wird heute nur noch in Dialektvereinen gesprochen. Beispielhaft gilt die Stadt Mülheim mit ihrem Mölmsch-Platt. Heute beherrschen fast nur noch ältere Einwohner im Ruhrgebiet die bis in die 1960er Jahre gesprochenen niederdeutschen Dialekte. Im Rheinland besteht ein solches Kontinuum eher zwischen den ererbten Dialekten und dem Medienhochdeutschen.
Die Sprachen der Zuwanderer
Die am weitesten verbreiteten Sprachen von Zuwanderergruppen sind Türkisch, Arabisch, Russisch und Polnisch, ferner werden noch Italienisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch und Griechisch von großen Zuwanderergruppen gesprochen.
Sport
Fußball
In sportlicher Hinsicht ist die Fußballtradition Nordrhein-Westfalens hervorzuheben. Die bekanntesten nordrhein-westfälischen Fußballvereine sind Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld, VfL Bochum, SG Wattenscheid 09, Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, FC Schalke 04, 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, Preußen Münster, Rot-Weiß Oberhausen, KFC Uerdingen 05 und Wuppertaler SV. Die erfolgreichsten Vereine aus Nordrhein-Westfalen im Frauenfußball sind der FCR Duisburg, SG Essen-Schönebeck, SG Wattenscheid 09, FFC Brauweiler Pulheim und FFC Heike Rheine
Eishockey
Eishockey ist in Nordrhein-Westfalen ebenfalls sehr populär. Die DEG Metro Stars (Düsseldorf), die Kölner Haie, die Krefeld Pinguine, die Iserlohn Roosters und die Füchse Duisburg spielen in der höchsten deutschen Spielklasse, der DEL, die Moskitos Essen in der zweiten Bundesliga. Hinzu kommen diverse Vereine in der Ober- und Regionalliga.
Basketball
Im Spitzenfeld der Basketball-Bundesliga bewegen sich seit einigen Jahren regelmäßig die Telekom Baskets Bonn, RheinEnergie Köln und die Bayer Giants Leverkusen, die auch Rekordmeister sind.
Handball
Insbesondere Ostwestfalen-Lippe und das Bergische Land sind Standort mehrerer Handball-Hochburgen: Zu den namhaften Handballvereinen zählen der TUSEM Essen, der VfL Gummersbach, GWD Minden, TuS Nettelstedt-Lübbecke, der TBV Lemgo und die HSG Düsseldorf
Weitere Sportarten
Zu den bekannten Volleyballvereinen gehören evivo Düren, der Moerser SC und der SV Bayer Wuppertal bei den Herren und der USC Münster sowie der TSV Bayer Leverkusen bei den Damen. Ein Mekka des Reitsports bildet der CHIO in Aachen. Ein bedeutendes Reitturnier im Landesteil Westfalen ist das Balve Optimum.
Beliebte Tennisturniere sind der Düsseldorfer World Team Cup und die Gerry Weber Open in Halle (Westfalen). Im Faustball errang die Damen-Mannschaft des TV Voerde den Weltpokal 2001. Borussia Düsseldorf ist der erfolgreichste deutsche Tischtennisverein der letzten Jahrzehnte. Im Badminton spielte der FC Langenfeld recht erfolgreich. Beim Rudern hat der RTHC Bayer Leverkusen mit Stephan Volkert einen mehrmaligen Olympiasieger in seinen Reihen. Beim Hockey sind die Herren des CHTC Krefeld sowohl amtierender Hallenhockey-Meister als auch Europacup-Sieger.
In der Viersener Festhalle findet die jährliche Billard-Weltmeisterschaft Dreiband statt.
Kulinarisches
Rheinische Küche
Zu der Rheinischen Küche werden auch die Küchen des Niederrheins und des Bergischen Landes gezählt. Bekannte Spezialitäten sind beispielsweise:
- die Bergische Kaffeetafel mit der Dröppelminna
- Bergische Waffeln
- Düsseldorfer Senf
- Halver Hahn
- Himmel un Ääd
- Kottenbutter
- Krüstchen
- Lieberhäuser Eierkuchen
- Muscheln rheinische Art
- Pillekuchen
- Aachener Printen
- Reibekuchen
- Reisfladen
- Rheinischer Sauerbraten
- Röggelchen
- Weckmann
Westfälische Küche
Die Westfälische Küche und die hierzu zählende Lippische Küche sind im weiteren Sinne ein Teil der norddeutschen Küche. Auch die Westfälische Küche kennt die norddeutsche Kombination von fettig, süß und warm, jedoch nicht so ausgeprägt wie etwa in Niedersachsen oder in Schleswig-Holstein. Die Westfälische Küche ist eine Küche des Binnenlandes, d. h. Fisch spielt in ihr eine untergeordnete Rolle. Engere regionale Bezüge gibt es außer zur Niedersächsischen Küche auch zur Niederländischen Küche und zur Rheinischen Küche.
Die Westfälische Küche kennt neben dem in ganz Norddeutschland verbreiteten Grünkohl einige eigene Besonderheiten. Westfälische Fleischgerichte sind Pfefferpotthast, bereits für das 14. Jahrhundert in einer Dortmunder Chronik erwähnt und Panhas, eine Fleischpastete mit Buchweizenmehl. Töttchen ist gekochtes Kalbsfleisch mit einer Zwiebel-Senf-Soße, vor allem im Münsterland verbreitet. Möppkenbrot (ndt.: Möpkenbraut) ist eine Blutwurst-Spezialität. Typisch für Westfalen ist auch die Zubereitung Dicker Bohnen mit Speck. Im Sauerland kennt man die Potthucke. Ein weiteres Gericht ist Blindhuhn, so genannt, weil „sogar ein blindes Huhn in diesem Eintopf etwas Gutes finden muss“.
Das dunkle, malzige Vollkornbrot Pumpernickel hat in Westfalen seinen Ursprung. Über das Land Lippe ist auch der Pickert, eine Art Kartoffelpfannkuchen, mit der westfälischen Küche verbunden. Zu Karfreitag werden traditionell Struwen in Form kleiner, dicker Hefeteig-Plätzchen mit Rosinen gebacken. In der Adventszeit wird der Stutenkerl gebacken. Dem Gebildbrot aus Hefeteig wird in Westfalen in jedem Fall eine weiße Tonpfeife beigegeben.
Bekannt ist das so genannte „Westfälische Abendmahl“ in der Wiesenkirche in Soest. Jesus und seine Jünger feiern auf diesem alten Glasfenster das Abendmahl mit Schinken, dunklem Brot, Schweinskopf und Bier. Der westfälische Schinken existiert in geräucherte und luftgetrockneter Form, er ist jedoch nie so stark geräuchert oder so dunkel wie etwa der Schwarzwälder Schinken. In Meschede im Sauerland wird seit dem 18. Jahrhundert Sauerländer Schinken in Familientradition hergestellt. In Westfalen liegt eines der Zentren der deutschen Wurstherstellung, Versmold. Westfälisches Bier ist, zumeist als Pils, heute weit verbreitet: Neben eher regional ausgerichteten Betrieben mit Marken wie Pott's oder dem Bio-Bier Pinkus liegen in Westfalen die großen Brauereien der Marken Warsteiner, Krombacher und Veltins. Dortmund war einst, begünstigt von der Nachfrage des Ruhrgebiets, die Stadt mit dem größten Bierausstoß in Deutschland. Historisch wurde in Westfalen bis ins 19. Jahrhundert überwiegend obergäriges Altbier gebraut. Bekannt im Bereich der Spirituosen ist der Steinhäger.
Eine berühmte westfälische Köchin war Henriette Davidis aus Wetter-Wengern, auf die das „Man nehme …“ zurückgeht. Erwähnenswert ist zudem das Kochbuch der Geseker Landfrauen, in dem einige Hundert Rezepte – zum größtem Teil westfälischen Ursprungs – enthalten sind. Das Kochbuch wurde mehr als 2 Millionen mal verkauft und die Erlöse einem guten Zweck gespendet.
Zu unterscheiden von der Westfälischen Küche im traditionellen Sinn sind die spezifischen Speisetraditionen im Ruhrgebiet. Die von Herbert Grönemeyer besungene „Currywurst“, die „Mantaplatte“ oder „Pommes Schranke“ sind mittlerweile über den regionaltypischen Sprachgebrauch hinaus bekannt geworden. Westfalen ist darüber hinaus für seine Bratwurstspezialitäten bekannt.
Weitere Gerichte:
- Blutgemüse
- Errötendes Mädchen
- Hasenpfeffer
- Pillekauken
- Plundermilch
- Pumpernickelsuppe
- Schinkenbegräbnis
- Schlackwurst
- Spanisch Frico, auch in der Schreibung „Frikko“
- Westfälische Rinderwurst
- Winterköttel
- Wuortelpott
- Wurstebrei
Getränke
Getrunken wird – je nach Aufenthaltsort:
- Altbier (Düsseldorf und Niederrhein)
- Kölsch (Köln-Bonner Raum)
- Likörspezialitäten: (Butzelmann, Killepitsch, Kabänes)
- Pils
- Weine von Rhein, Ahr und Mosel.
Siehe auch
Literatur
- Ludwig Bußmann (Hrsg.): Die Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Köln u.a., 1988, ISBN 3-927098-08-6
- Jörg Engelbrecht: Nordrhein-Westfalen in historischer Perspektive. In: Werner Künzel / Werner Relleke (Hrsg.): Geschichte der deutschen Länder. Entwicklungen und Traditionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Münster, 2005. S. 255–278.
- Walter Först: Kleine Geschichte Nordrhein-Westfalens. Düsseldorf, 1986.
- Peter Grafe u. a. (Hrsg.): „Der Lokomotive in voller Fahrt die Räder wechseln“. Geschichte und Geschichten aus Nordrhein-Westfalen. Berlin/Bonn, 1987, ISBN 3-8012-0118-X
- Jürgen Hartmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bonn 1997
- Karl-Rudolf Korte/Marin Florack/Timo Grunden: Regieren in Nordrhein-Westfalen. Wiesbaden 2006.ISBN 3-531-14301-8
- Landschaftsverband Rheinland und Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsgg.): Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2006, 3., völlig neu bearbeitete Auflage, ISBN 3-520-27303-9
- Nordrhein-Westfalen Jahrbuch 2007, 8. Jahrgang, K. G. Saur Verlag, München 2006, XIV, 508 S., ISBN 3-598-23954-8 (mit allen wichtigen Adressen und Personen des öffentlichen Lebens!), auch als CD-ROM, ISBN 3-598-23955-6
- NRW-Lexikon. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Kultur. Opladen, 2000, ISBN 3-8100-2336-1
- Andreas Schulte (Hrsg.): Wald in Nordrhein-Westfalen. Zwei Teilbände, insgesamt 1082 S.. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-06481-2
Einzelnachweise
- ↑ Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen – Der geographische Mittelpunkt von Nordrhein-Westfalen
- ↑ Lippischen Punktationen
- ↑ Landesdatenbank NRW
- ↑ Verordnung Nr. 46 – Auflösung der Provinzen des ehemaligen Landes Preußen in der Britischen Zone und ihre Neubildung als selbständige Länder.
- ↑ Detlef Briesen u.a.: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte Rheinlands und Westfalens. Köln, 1995. S.287, Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung NRW: Die Gemeinden Nordrhein-Westfalens 2005. Düsseldorf, 2005. (CD-Rom-Ausg.)
- ↑ Landeswahlleiter NRW
- ↑ [1]
- ↑ NRW-Lexikon, S. 2
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ Eurostat News Release 23/2007: Regional GDP per inhabitant in the EU 27
- ↑ RUB Projekt Religion plural
- ↑ Museen in NRW 2004 beim LDS.NRW
- ↑ Portal des Schulministeriums NRW
- ↑ Bildungsreport NRW 2006
- ↑ Bildungsreport NRW 2007
- ↑ Statistik der Landesregierung
Weblinks
- Website des Landes Nordrhein-Westfalen
- Landesdatenbank NRW, das statistische Informationssystem bis auf Gemeindeebene
- Linkkatalog zum Thema Nordrhein-Westfalen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Karte Nordrhein-Westfalen 1789
- Informationen und Ressourcen zur Geschichte Westfalens im Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
- Richtlinien für die Aufnahme des Landes Lippe in das Gebiet des Landes Nordrhein-Westfalen, so genannte „Lippische Punktation“ vom 17. Januar 1947
- Geoserver NRW mit Landkarten und Luftbildern
- Rechtsinformationssystem NRW – Gesetze für NRW und Bund (kostenlos)