20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1)

Grenadier-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. März 2010 um 17:37 Uhr durch Anton-Josef (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: private Internetseiten raus). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1) war eine Grenadier-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Ein großer Teil der Truppen und Offiziere bestand aus estnischen Freiwilligen und zum Wehrdienst eingezogenen Esten.

20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1)

Truppenkennzeichen der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS

Truppenkennzeichen
Aktiv 24. Januar 1944 bis Mai 1945
Staat NS-Staat Deutsches Reich
Streitkräfte Waffen-SS
Truppengattung Grenadiere
Typ Division
Gliederung Siehe Gliederung
Schlachten Ostfront
Führung
Liste der Kommandeure

Geschichte

Die 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1) wurde zum 24. Januar 1944 aus der bereits bestehenden 3. Estnische SS-Freiwilligen-Brigade (Estnische Legion) aufgestellt. Nach der Zerschlagung während des Rückzuges durch Estland wurde die Division mit Befehl vom 6. Oktober 1944 neu aufgestellt. Im Mai 1945 ergaben sich die Reste der Division bei Mělník Truppen der Roten Armee.

Einsatz

Datei:Hjalmar Mäe welcomes soldiers of 20th Waffen-SS Division 1944.jpg
Hjalmar Mäe spricht zu Soldaten der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (1944)

Bereits ab Februar 1944 wurde die Division, zunächst noch in ihrer Gliederung als Brigade, an der Narwafront eingesetzt. Beim Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte wurde auch die 20. Waffen-Grenadier-Division der SS massiv geschwächt und schließlich zerschlagen.

Am 6. Oktober 1944 erfolgte die Neuaufstellung in Neuhammer (Queis), Schlesien.

Bis Januar 1945 kämpften Einheiten der Division in Ostpreussen. Als die sowjetische Großoffensive im Januar 1945 begann, verlegte man die Division nach Schlesien, wo sie als Kampfgruppe der 17. Armee unterstellt war.

Der Rückzug im Februar 1945 erstreckte sich in das Gebiet Striegau, wo Großteile der Division mit dem Divisionsstab im Raum Neustadt, im Bereich der Stadt Vittenberg in Oberschlesien von sowjetischen Verbänden eingekesselt wurde.

Das SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 46 (estn. Nr. 2) kam den Eingekesselten zur Hilfe und kämpfte den Weg für einige Kampfgruppen und dem Divisionsstab aus dem Kessel frei. Bei dieser Aktion wurde der Divisionskommandeur Franz Augsberger getötet. Bis zum Eintreffen seines Nachfolgers B. Maack übernahm Alfons Rebane als stellvertretender Kommandeur vorübergehend die Führung der Division.

Die ausgebrochenen Kampfgruppen schlugen sich unter dem Verlust aller schweren Waffen nach Böhmen durch, wo sie am 11. Mai 1945 bei Mělník, nordöstlich von Prag in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerieten.[1] Ein weiterer Teil der Division schlug sich nach Westen durch und ging in amerikanische Gefangenschaft.[2]

Einsatzgebiete

  • Januar bis März 1944: Aufstellung der Division im Bereich der Heeresgruppe Nord
  • März bis September 1944: Einsatz an der Narwafront
  • November 1944 bis Mai 1945: Abwehrkämpfe in Schlesien und Böhmen im Rahmen der Heeresgruppe Mitte

Gliederung

  • SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 45 (estnisches Nr.1)
  • SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 46 (estnisches Nr. 2)
  • SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiment 47 (estnisches Nr. 3)
  • SS-Freiwilligen-Artillerie-Regiment 20
    • SS-Freiwilligen-Divisions-Füsilier-Bataillon 20
    • SS-Panzerjäger-Abteilung 20
    • SS-Freiwilligen-Flak-Abteilung 20
    • SS-Freiwilligen-Pionier-Bataillon 20
    • SS-Nachrichten-Abteilung 20
    • Versorgungseinheiten 20

Kommandeure

Einzelnachweise

  1. J. Lee Ready: The Forgotten Axis. Germany’s Partners and Foreign Volunteers in World War II. Jefferson, North Carolina and London, 1987., S. 491]
  2. [1] Wikipedia: Alfons Rebane (englisch)
  3. a b c Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: Panzer, Panzer Grenadier, and Waffen SS divisions in World War II, Stackpole Books, 2007, ISBN 0811734382, S. 171 (englisch)
  4. a b Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Die Generale Der Waffen-SS und Der Polizei: Lammerding-Plesch, Biblio-Verl., 2003, ISBN 3764823755, S. 100

Literatur

  • Rolf Michaelis, Die Grenadier-Divisionen der Waffen-SS. Teil 1. Michaelis-Verlag, Erlangen 1994. ISBN 3-930849-04-6 S. 98-142.
  • Karl H. Thiele, Beyond "Monsters" and "Clowns". The Combat SS. University Press of America, Lanham 1997. ISBN 0-7618-0529-X S. 348-9.