Franz Martin

Salzburger Landeshistoriker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. März 2010 um 13:45 Uhr durch APPERbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: veraltete PND-Vorlage durch Normdaten- und DNB-Portal-Vorlage ersetzt; VIAF und LCCN ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Franz Martin (* 22. September 1882 in Salzburg; † 5. Dezember 1950 ebenda) war einer der bedeutendsten österreichischen Kunst- und Landeshistoriker seiner Zeit.

Vorfahren

Hofrat Dr. Franz Martin war von 1924 bis 1950 Leiter des Salzburger Landesarchivs. Martins Vorfahren stammten aus dem Salzburgischen, die Urheimat der väterlichen Vorfahren war der Hegau zwischen Bodensee und Schwarzwald, wo sie im Dorf Eigeltingen ansässig gewesen waren. Martins Vater Ludwig wurde in Holzöster geboren; er erlernte in Salzburg das Tapeziererhandwerk und ließ sich nach den üblichen Wanderjahren 1873 in der Salzachstadt nieder. In der Bergstraße betrieb Ludwig Martin ein Geschäft. Hier wurde Franz am 22. September 1882 geboren.

Leben und Werk

Martins Lebensweg führte ihn 1901 an die Universität Wien. 1903 wurde er ordentliches Mitglied des damals berühmten und angesehenen Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Von 1921 bis 1938 und ab 1945 war er Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Er war Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze. 1937 wurde er zum Generalstaatsarchivar ernannt und im selben Jahre wurde ihm die Ehre eines korrespondierenden Mitglieds der Akademie der Wissenschaften in Wien zuteil.

Familie

Franz Martin war verheiratet mit Josefine Débatisse (* 29. August 1889 in Chateldon; † 5. März 1971 in Salzburg) die ihm vier Kinder schenkte: Dr. jur. Wolfgang (* 16. Dezember 1917 in Salzburg; † 4. Mai 1945 in Italien), Erentrudis (* 26. Juli 1919 in Salzburg), Reg. Rat. Ing. Arno (* 21. Oktober 1920 in Salzburg; † 20. Juni 1996 in Salzburg) und Willa (* 7. Juli 1926 in Salzburg; † 17. Oktober 2005 in Salzburg). Franz Martin hätte heute vier Enkelkinder, die aus verschiedenen Ehen von Willa und Arno stammen: DI Klaus Leitner (*14. Dezember 1953 in Salzburg) bzw. Eberhart Martin (* 13. Juni 1950 in Salzburg; † 21. September 1986 in Salzburg), Mag. Andreas Martin (* 1972 in Salzburg) und Mag. Monika Martin (* 1977 in Salzburg).

Franz Martin starb am 5. Dezember 1950 in seiner Wohnung, Nonnberggasse 3, im ehemaligen Hofrichterhaus des Klosters Nonnberg. In dieser Wohnung befand sich bis 2006 auch Martins stattliche Kunst- und Antiquitätensammlung, die im Zeitraum 1944–1995 unter Denkmalschutz der Republik Österreich stand.

In dieser Sammlung befanden sich Bilder und Antiquitäten von renommierten Künstlern wie Johann Fischbach, Hubert Sattler, Johann Michael Rottmayr, Georg Pezolt und anderen. Beigesetzt wurde der nimmermüde Erforscher der Salzburger Landesgeschichte auf dem St. Peter Friedhof, inmitten jener Welt des alten Salzburg, der sein schaffensreiches Leben gegolten hat.

Ehrungen

1943 wurde er Ehrenmitglied der Universität Innsbruck[1]

Seit 1982 besteht eine Gedenktafel im Hof des Residenz Neugebäudes Mozartplatz 1, Salzburg.

Werke

  • Salzburger Urkundenbuch
  • Kunstgeschichte
  • Österreichischen Kunsttopographie (Bd. 9–13, 20, 22, 25, 28, 30)
  • Archivberichte
  • Salzburg – Geschichte und Kunst dieser Stadt
  • Wolf Dietrich von Raitenau, 1925
  • Kleine Landesgeschichte von Salzburg, 1938
  • Salzburger Fürsten in der Barockzeit, 1949
  • Salzburger Strassennamen, 1.–5. Auflage (5. Auflage 2006 revidiert von Enkel Mag. Andreas Martin und Tochter Willa Leitner)

Literatur

Quellen

  1. Anton Stockklausner (Hrsg.): Geboren in Salzburg – Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten. S. 227