Nahezu sämtliche Institutionen in Deutschland und Österreich, die Sportlehrer ausbilden (Universitäten, Hochschulen, Sportschulen) verlangen heute einen Sporteignungstest, – auch Sporteingangsprüfung genannt, als Voraussetzung für ein Sportstudium.
Sporteingangsprüfung besagt, dass sich jeder Bewerber vor Zulassung zum Sportstudium einer fachpraktischen Prüfung unterziehen muss, die überregionale Geltung hat und nicht unbedingt an der Einrichtung des späteren Studiums absolviert werden muss.
Sporteignungsprüfung bedeutet, dass der Bewerber den Nachweis erbringen muss, dass er über gewisse Mindeststandards einer allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit und über ein breites Spektrum sportpraktischer und sporttechnischer Fertigkeiten verfügt, die ein erfolgreiches Studium des Faches erwarten lassen.
Die Prüfung der Eigenrealisation erfasst den gesamten Kanon der Grundeigenschaften wie Kraft, Schnellkraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordinationsvermögen und Grundfertigkeiten in den wichtigsten Schulsportarten wie Leichtathletik, Schwimmen, Gerätturnen, einer Mannschaftssportart und einem Rückschlagspiel.
Die objektive Leistungsmessung erfolgt über erprobte Testverfahren wie den Wiener Koordinationsparcours[1] von Siegbert A. Warwitz und mit Hilfe von Stoppuhren, Maßband und Kriterienlisten.
Rechtlich ist der Sporteignungstest die notwendige Eignungsfeststellung für die Aufnahme des Sportstudiums. Es handelt sich dabei aber nicht um eine Aufnahmeprüfung in Form eines automatischen Anrechts auf einen Sport-Studienplatz.
Der vielleicht umfangreichste Sporteignungstest findet zweimal im Jahr (Juni/Juli und Februar/März) an der Deutschen Sporthochschule in Köln statt. Der eintägige Test besteht aus 20 Einzelprüfungen. Die Kandidaten dürfen nur einmal an den Anforderungen scheitern, beim zweiten Mal sind sie durchgefallen. Die Prüfung darf unbegrenzt wiederholt werden. Im Juni 2009 traten in Köln 1820 Bewerber an, von denen ca. ein Drittel – also rund 600 – die Prüfung bestanden.
Nicht erfasst werden durch die meisten Eingangsprüfungen das intellektuelle Niveau und die sportwissenschaftlichen oder sportdidaktischen Kenntnisse der Bewerber, die in den Abschlussprüfungen (Staatsexamen) den Schwerpunkt bilden.
Weblinks
Nachweise
- ↑ Warwitz, S. (1976): Wiener Koordinationsparcours, In: Das sportwissenschaftliche Experiment. Planung-Durchführung-Auswertung-Deutung. Schorndorf (Hofmann)S. 48 –62