Dietrich von Kyaw (* 1934 in Stettin) ist ein deutscher Diplomat und war Botschafter und Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union in Brüssel.
Von Kyaw studierte Rechts- und Politikwissenschaften an den Universitäten Bonn, Chicago und Lüttich. Nach beiden juristischen Staatsexamina und Promotion zum Doktor jur., trat er 1964 in den Auswärtigen Dienst ein. Zwischen 1964 und 1977 war von Kyaw unter anderem am Generalkonsulat Los Angeles (USA) tätig, arbeitete an den deutschen Botschaften in Brazzaville im Kongo und in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik sowie an der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York. 1984 wechselte er als Wirtschaftsgesandter an die Botschaft Washington D. C. Zwischen 1993 und 1999 war er Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union. 1999 schied er aus dem aktiven diplomatischen Dienst aus.
2000-2005 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Agfa-Gevaert AG. Seit 2000 ist er als Kommentator und Berater zu Fragen der europäischen und internationalen Politik tätig. So beriet er von 2000 bis 2003 den litauischen Verhandlungsführer im Rahmen der EU-Beitrittsverhandlungen. Dietrich von Kyaw ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes. Ehrenamtlich ist er im Präsidium der überparteilichen Europa-Union Deutschland und im Präsidium der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft tätig.
2005 kritisierte Kyaw den deutschen Außenminister Joschka Fischer, als dieser veranlasste, NS-belastete ehemalige Diplomaten nicht mehr öffentlich zu ehren.[1]
Werke
- Dietrich von Kyaw: Auf der Suche nach Deutschland: Erlebnisse und Begegnungen eines deutschen Diplomaten und Europäers. BWV - Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8305-1634-7.
Weblinks
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Kyaw, Dietrich von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Botschafter |
GEBURTSDATUM | 1934 |
GEBURTSORT | Stettin |