Rickmer Rickmers (Schiff)

Museumsschiff in Hamburg
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Schiffsdaten
Schiffstyp Drei-Mast-Bark
Schiffsklasse Segelschulschiff
Stapellauf: August 1896
Bauwerft: Rickmer Clasen Rickmers in Bremerhaven
Baunummer 92
Technische Daten
Vermessung: 2.007 BRT
Länge: KWL: 80,37 m
über alles: 97 m
Breite: 12,19 m
Tiefgang: 6,00 m
Tragfähigkeit: 3.060 t
Raumtiefe: 7,51 m
Verbleib
Museums- und Denkmalschiff

Rickmer Rickmers ist ein dreimastiges, stählernes Frachtsegelschiff, das heute als Museums- und Denkmalschiff im Hamburger Hafen bei den St. Pauli Landungsbrücken liegt.

Geschichte

 
Besatzung der Rickmer Rickmers 1908

Auf der Werft der Bremerhavener Reederei Rickmer Clasen Rickmers lief die Rickmer Rickmers als Vollschiff im August 1896 vom Stapel. Es wurde nach dem Enkel des Reeders Willi Rickmer Rickmers benannt. Die erste Reise führte das Schiff nach Hongkong, wo es Reis und Bambus lud und nach Deutschland brachte. Geführt wurde das Schiff und die 21-köpfige Besatzung anfänglich von Kapitän Hermann Hinrich Ahlers. Es unternahm insgesamt zwölf Rundreisen, zumeist über die USA oder über Fernost. Im Indischen Ozean verlor das Schiff seinen Kreuzmast und konnte von der Besatzung noch in den Hafen Kapstadts gerettet werden. Dort wurde sie aus Kostengründen zur Bark umgetakelt.

Die Hamburger Reederei Carl Christian Krabbenhöft erwarb das Schiff 1912 und taufte es auf Max um. Es wurde die darauffolgenden beiden Jahre für den Kohletransport von Wales nach Chile und für den Salpetertransport von Chile nach Europa genutzt. Das Schiff ging 1914, nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, vor den neutralen Azoren in Horta vor Anker.

Am 23. Februar 1916 wurde das Schiff von Portugal konfisziert. Unter dem Namen Flores transportierte es dann Kriegsgüter für Großbritannien.

Nach einem Umbau diente das Schiff ab 1924 unter dem Namen Sagres der portugiesischen Marine als Segelschulschiff. Unter dieser Verwendung erhielt es 1930 zwei Diesel-Hilfmotoren. 1958 gewann sie die Tall Ships’ Races Regatta. Die Zeit als Segelschulschiff endete 1962 mit der Indienststellung der Sagres (III) in die portugiesischen Marine. Ab dieser Zeit lag es unter dem Namen Santo André als Depotschiff im Marinehafen Alfeite bei Lissabon.

Museumsschiff und Stiftung

Datei:Großsegler Rickmer Rickmers stamp.jpg
Briefmarke von 2005

1974 gründete der Vorsitzende des Hamburger Hafen-Vereins Fiete Schmidt den Verein Windjammer für Hamburg mit dem Ziel, „Hamburgs Vergangenheit als Kauffahrtei- und Schiffahrtstadt in lebendiger Erinnerung zu halten.“ Der Verein wurde 1978 auf die frühere Rickmer Rickmers aufmerksam und tauschte sie 1983 in heruntergekommenem Zustand gegen die NRP Polar. Nach einer mehrjährigen Restaurierung dient sie seither unter ihrem ersten Namen als Museumsschiff an den Hamburger Landungsbrücken.

 
Die Galeonsfigur der Rickmer Rickmers

Die Betreiberin, die Stiftung Rickmer Rickmers, verleiht nahezu jährlich die Auszeichnung Ehrenkapitän wegen besonderer Verdienste an aus ihrer Sicht würdige Träger. Bisher sind 16 Personen bzw. Organisationen als Ehrenkapitän ausgezeichnet worden: Herbert von Nitzsch, Kyril Tulin, Arved Fuchs, Hans-Joachim Mann, Hans-Otto Schümann, Heiner Sumfleth, Peter Tamm, Eberhard Möbius, Enrique Alfonso da Silva Horta, Heinrich P. Mühlhan, Heinrich Martin Gehrkens, Nikolaus W. Schües, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Helge Adolphsen, Norbert Schmelzle und zuletzt 2008 Uwe Seeler.[1][2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Die Welt vom 3. September 2003
  2. Die Welt vom 4. September 2008

Koordinaten: 53° 32′ 40,5″ N, 9° 58′ 22,4″ O