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Santa Cruz de La Palma

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Blick auf den Hafen mit einem Teil der Stadt dahinter

Santa Cruz de La Palma (meist nur Santa Cruz) ist die Hauptstadt der Kanarischen Insel La Palma. Sie liegt im Osten der Insel, hat 18.201 Einwohner (2003), eine Fläche von 43,38 km² und gehört zur Provinz Santa Cruz de Tenerife.

Sie liegt unterhalb der bewaldeten Berghänge der Cumbre. Zwischen Küste und Cumbre erstreckt sich ein schmaler Uferstreifen, so klettern die kleinen weißen Häuschen an den Berghängen empor. Alle Verwaltungseinrichtungen von La Palma sind in Santa Cruz de La Palma konzentriert. Der Hafen hat bis heute einen wichtigen Anteil am Wirtschaftsleben von La Palma.

Stadtbild

Das tägliche Leben spielt sich in Santa Cruz de La Palma auf den beiden parallel zur Küste verlaufenden Straßen ab. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Maritima, die nur bis zur Landseite bebaute Uferstraße. Hier sieht man neben neuen repräsentativen Gebäuden auch einige alte Häuser, die kunstvoll verzierte Holzkalkone aufweisen. Beschaulicher geht es in der von staatlichen Bürgerhäusern und Adelspalästen gesäumten Calle O`Daly (auch als Calle Real bezeichnet) zu. Auf dieser Straße befinden sich kleine Läden, Cafeterias und Restaurants.

Verkehr

Einige Kilometer südlich der Hauptstadt befindet sich der Flughafen Santa Cruz de La Palma.

Zwischen Santa Cruz de La Palma und Santa Cruz de Tenerife (Nord-Teneriffa) verkehrt dreimal die Woche ein Fährschiff der staatlichen spanischen Schiffahrtsgesellschaft Compañía Trasmediterránea. Täglich bedient ein Schiff der Schiffahrtslinie Líneas Fred. Olsen Santa Cruz de La Palma - Los Cristianos (Süd-Teneriffa) via La Gomera. Auch ein Schiff der Compañía Trasmediterránea fährt diese Route dreimal in der Woche. Außerdem verkehrt die Compañía Trasmediterránea zwischen Cádiz (Festlandspanien) und Santa Cruz de La Palma, mit Zwischenstopp auf Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa.

Geschichte

Gründung

Santa Cruz de La Palma wurde am 3. Mai 1493, den "Tag der Erhebung des Heiligen Kreuzes" von Alonso Fernández de Lugo, an dem Ort gegründet, wo sich sie altkanarische Siedlung Apunyon (auch Auprón) befand.

Amerikahandel

La Palma kam nicht nur durch Zucker und Wein zu Wohlstand. Dank seiner geographischen Lage konnte die Insel auch vom Amerikahandel profitieren. 1508 hatten die Kanarischen Inseln das Privileg des praktisch freien Warenverkehrs erhalten. Nahezu jedes Schiff, dass zwischen dem spanischen Mutterland und den amerikanischen Kolonien verkehrte, legte auf den Kanaren einen Zwischenstopp ein, vor allem auf La Palma, der nordwestlichsten Insel. 1556 verlieh der spanische König Philipp II. der palmerischen Hauptstadt Santa Cruz nicht nur den nobel Beinamen "Hochedle und treue Villa de la Cruz", sondern auch das Privileg, mit neuen Besitztümern in Übersee Seehandel auf eigene Rechnung zu betreiben. Auch im Schiffbau nahm die Hafenstadt bald eine führende Position ein. Auf der durch den Holzreichtum der Wälder begünstigten Insel hatten sich gleich nach der Eroberung die ersten Schiffsbauer niedergelassen. Mehr als 120 Fregatten und Karavellen liefen im 16. Jahrhundert vom Stapel. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Santa Cruz de La Palma nach Sevilla und Antwerpen der drittgrößte Hafen des spanischen Weltreiches. Der wirtschaftliche Niedergang setzte 1657 ein. Nach einem Erlass mussten alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden und dort ihre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma kam damit fast nahezu zum Erliegen. Zwar gab König Carlos III. 1778 den Amerikahandel für alle spanischen Häfen frei, doch konnte sich Santa Cruz de La Palma nie völlig von der Wirtschaftskrise erholen. Die Handelsmetropole der Kosmopoliten wurde zur beschaulichen Kolonialstadt von heute.

Piratenüberfälle

Der Wohlstand von Santa Cruz de La Palma, wo in den Handelshäusern reichlich Zucker und später Wein lagerten und im Hafen mit amerikanischem Gold und Silber beladenen Schiffen ankerte, erweckte natürlich auch bei Piraten und den mit königlichen Kaperbriefen ausgestatteten Korsaren anderer Seenationen großes Interesse. 1537 wurde die Hafenstadt zum erstenmal attakiert. Doch man war vorbereitet und konnte die französischen Korsaren in die Flucht schlagen. 1553 fiel François Le Clerc, gennant "Holzbein", mit einer Flotte von acht Schiffen über Santa Cruz her. Diesmal hatten die Angreifer leichtes Spiel, sie plünderten die Stadt und steckten alles, was sie nicht mitnehmen konnten und die Stadt in Brand. Nach dieser Katastrophe wurden weitere Verteidigungsanlagen gebaut, rund um die Insel entstanden Batterien und Geschützstellungen. Angesichts dieses Artillerieschildes scheiterten alle weiteren Piraten - und Korsarenangriffe. 1585 wurde der Engländer Francis Drake noch auf See zur Umkehr gezwungen; nicht anders erging es später einen Landsmann von ihm sowie Freibeutern aus Algerien und den Niederlanden.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören u.a.: