Kaiserreich Korea

koreanisches Reich 1897-1910
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Als Groß-Korea bezeichnet man eine Epoche in der Geschichte des ostasiatischen Landes Korea, die von der Ausrufung des Kaiserreichs unter dem zuvorigen König Gojong im Jahr 1897 bis zur Annexion Koreas durch Japan im Jahr 1910 andauerte.

Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 대한제국
Hanja: 大韓帝國
Revidierte Romanisierung: Daehan Jeguk
McCune-Reischauer: Taehan Cheguk
Flagge Groß-Koreas von 1897 bis 1910)

Vorgeschichte zur Gründung

Im Jahre 1894 gewann das Japanisches Kaiserreich den Ersten Chinesisch-Japanischen Krieges gegen die chinesische Qing-Dynastie und gelangte zu einiger Bedeutung in der Politik des Fernen Ostens. Der Krieg fand auf koreanischen Boden statt und die Joseon-Dynastie verlor ihre Macht, da sie den ausländischen Kräften nichts entgegensetzen konnte. Der Vertrag von Shimonoseki übertrug den Japaner die Kontrolle über die bis dahin chinesische Liaodong Halbinsel, was die Handelsbeziehungen zwischen der chinesischen Qing-Dynastie und der koreanischen Joseon-Dynastie störte. Dadurch wurde auch die russische Expansion nach Osten gestoppt. Russland sah seine Interessen gefährdet und zog Frankreich und Deutschland auf seine Seite, um die chinesische Herrschaft über die Halbinsel wieder herzustellen. Unter diesem Druck gab Japan die Kontrolle über das Gebiet zunächst wieder auf. Königin Min, die Frau von König Gojong, erkannte, dass Russland zu einer eine neuen Großmacht in Ostasien heranwuchs und baute deswegen diplomatische Beziehungen zum Zarenreich auf, zudem suchte sie die Verständigung mit China

Die Königin war eine Schlüsselfigur des koreanischen Widerstands gegen den japanischen Einfluss. Japan sah sich in seinem Bestreben durch diese Herrscherin bedroht und ersetzte seinen Botschafter Miura Goro durch Inoue Kaoru, einem Diplomaten mit militärischem Hintergrund. Es wird vermutet, dass Kaoru hinter der Ermordung Königin Mins am 8. Oktober 1895 im Gyeongbokgung-Palast stand.

Gründung Groß-Koreas

Nach dem Tod seiner Frau floh König Gojong 1896 mit seiner neuen Frau Eom Sunheon und seinem Sohn Sunjong in das russische Konsulat. Unter dem wachsenden ausländischen Einfluss kam es in Korea zu einigen Reformen, so wurde z.B. der Mondkalender zugunsten des gregorianischen Kalenders abgeschafft. Gojong selbst hatte nur noch geringen Einfluss auf die politischen Geschicke des Landes. Um den Vormachtbestrebungen Russlands, Japans und Chinas über das Land entgegen zu wirken, versuchte er, die drei Mächte gegeneinander auszuspielen.

Nach der Rückkehr in seinen Palast rief Gojong 1897 das Kaiserreich Korea aus, um die Unabhängigkeit vor allem gegenüber China zu demonstrieren, und gab dem Land im Hinblick auf die neue Ära den Namen „Gwangmu“. Mit der Kaiserproklamation endete nach über 600 Jahren die Joseon-Dynastie. Doch das Land blieb militärisch und wirtschaftlich schwach. Mit russischer Hilfe wollte Godong den wachsenden japanischen Einfluss zurückzudrängen. Russland nutzte die Gelegenheit, um sich verstärkt politisch und wirtschaftlich in die Innenpolitik des Landes einzumischen. Russische (aber auch japanische und amerikanische) Unternehmen begannen mit der wirtschaftlichen Verwertung von Bodenschätzen und Produkten der Forstwirtschaft.

Nach der Niederlage Sieg im Russisch-Japanischen Krieg musste Russland 1905 seinen Einfluss auf Korea zugunsten Japans aufgeben. Korea wurde ein japanisches Protektorat und einem Generalgouverneur unterstellt, so dass der koreanische Kaiser nur noch Teilsouverän des Landes war. Weil er sich der Unterzeichnung des koreanisch-japanischen Abkommens widersetzte, musste Gojong 1907 abdanken. Die Nachfolge als koreanischer Kaiser trat sein Sohn Sunjong an.

Nach der Ermordung des Generalgouverneurs Itō Hirobumi am 26. Oktober 1909 durch einen koreanischen Nationalisten erzwang Japan schließlich auch die Abdankung von Sunjong. Korea wurde nun wie eine Kolonie behandelt und unter der amtlichen Bezeichnung Chōsen Teil des Japanischen Kaiserreichs.

Namenshintergrund

In Nord- und Südkorea wird Groß-Korea als Daehan Jeguk (übersetzt etwa „Groß-Koreanisches Kaiserreich“) bezeichnet.

Literatur

  • Hanns W. Maull, Ivo M. Maull: Im Brennpunkt: Korea: Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kultur. C. H. Beck 2004, ISBN 9783406507168, S. 61-63 ({Google Buch|BuchID=esi95YaYdNsC|Seite=61|Linktext=eingeschränkte Online-Version|Land=DE}})
  • Marion Eggert, Jörg Plassen: Kleine Geschichte Koreas. C. H. Beck 2005, ISBN 9783406528415, S. 118-130 ({Google Buch|BuchID=xwKGHixk5K4C|Seite=118|Linktext=eingeschränkte Online-Version|Land=DE}})