Die Woiwodschaft Lebus (poln. województwo lubuskie) ist eine der 16 Woiwodschaften, in die die Republik Polen gegliedert ist. Die Woiwodschaft entstand 1999 im Zuge der Verwaltungsreform aus der Vereinigung der Woiwodschaften Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe), Zielona Góra (Grünberg) sowie aus einem kleinem Teil der Woiwodschaft Leszno (Lissa).
Sie grenzt im Westen an die deutschen Länder Brandenburg und Sachsen, im Osten an Großpolen und umfasst im Wesentlichen die früher brandenburgische Neumark (Ostbrandenburg) sowie kleine Teile des nördlichen Niederschlesien und der östlichen Niederlausitz. Die Hauptstädte der Woiwodschaft sind Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) als Sitz des von der Zentralregierung eingesetzten Wojwoden, der für die Verwaltung der zentral aus Warschau zugeteilten Finanzen, für das Innenressort und Polizei zuständig ist, und Zielona Góra (Grünberg) als Sitz des Woiwodschaftsmarschalls, seiner Regierung und des Parlaments (Sejmik).
| |||
---|---|---|---|
Karte | |||
![]() | |||
Wappen und Logo | |||
![]() |
|||
Basisdaten | |||
Sitz des Woiwoden: | Gorzów Wielkopolski (Landsberg) | ||
Sitz des Parlaments: | Zielona Góra (Grünberg) | ||
Woiwode: | Helena Hatka | ||
Woiwodschaftsmarschall: | Marcin Jabłoński | ||
ISO 3166-2: | PL-LB | ||
Einwohner: | 1.008.656 (30. Juni 2008)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km² | ||
Arbeitslosenquote: | 12,4% (Dezember 2008)[2] | ||
Kfz-Kennzeichen: | F | ||
Geographie | |||
Fläche: | 13.988 km² | ||
- davon Land: | ? km² | ||
- davon Wasser: | ? km² | ||
Ausdehnung: | Nord-Süd: bis 171 km West-Ost: bis 124 km | ||
Höchster Punkt: | 227 m. ü. NN | ||
Tiefster Punkt: | ? m. ü. NN | ||
Landschaftl. Struktur | |||
Wälder: | 49,4 % | ||
Gewässer: | ? % | ||
Landwirtschaft: | 36,6 % | ||
Sonstige: | ? % | ||
Verwaltungsgliederung | |||
Kreisfreie Städte: | 2 | ||
Landkreise: | 12 | ||
Gemeinden: | 83 | ||
Die Namensgebung der Woiwodschaft bezieht sich auf das historische, beiderseits der Oder gelegene Land Lebus. Die Stadt Lebus befindet sich am westlichen Ufer der Oder in Deutschland, sie war seit der Inbesitznahme durch Bolesław Chrobry bis Mitte des 13. Jahrhunderts polnischer Fürsten- und Bischofssitz. Danach gehörte der größte Teil der heutigen Woiwodschaft bis 1945 zur Mark Brandenburg.
Verwaltungsgliederung
Die Woiwodschaft Lebus wird in zwölf Landkreise unterteilt, wobei die Provinzhauptstädte Gorzów Wielkopolski (Gorzów Wlkp.) und Zielona Góra kreisfrei bleiben. Den nach ihnen benannten Landkreisen gehören sie selbst nicht an.
Kreisfreie Städte
- Gorzów Wielkopolski (Landsberg a.d. Warthe) 125.360; 86 km²
- Zielona Góra (Grünberg) 117.406; 58 km²
Landkreise
|
|
|
(Einwohner und Fläche am 30. Juni 2008)[1]
Landkreise | Größte | Kleinste |
---|---|---|
flächenmäßig | Powiat Zielonogórski | Powiat Wschowski |
bevölkerungsmäßig | Powiat Żarski | Powiat Sulęciński |
Geographie
Größte Städte
Die beiden Städte Landsberg und Grünberg sind mit jeweils rund 120.000 Einwohnern die einzigen Großstädte von Lebus. Die dann folgenden Städte haben gerade einmal ein Drittel dieser Einwohnerzahlen.
Stadt | Deutscher Name | Einwohner 30. Juni 2008 |
---|---|---|
Gorzów Wielkopolski | Landsberg an der Warthe | 125.360 |
Zielona Góra | Grünberg in Schlesien | 117.406 |
Nowa Sól | Neusalz an der Oder | 40.155 |
Żary | Sorau | 38.801 |
Żagań | Sagan | 26.481 |
Świebodzin | Schwiebus | 21.701 |
Międzyrzecz | Meseritz | 18.543 |
Sulechów | Züllichau | 17.742 |
Kostrzyn nad Odrą | Küstrin | 17.635 |
Słubice | Frankfurt-Dammvorstadt | 16.826 |
Gubin | Guben | 16.767 |
Siehe auch: Liste der Städte in der Woiwodschaft Lebus
Nachbarwoiwodschaften
Woiwodschaft Westpommern | ||
Brandenburg Deutschland |
Woiwodschaft Großpolen | |
Sachsen Deutschland |
Woiwodschaft Niederschlesien |
Flüsse
Die Fläche der Woiwodschaft gehört vollständig zum Einzugsgebiet der Oder.
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Woiwodschaft 2006 einen Index von 46,5 (EU-27 = 100)[3]. Die Arbeitslosenrate lag 2005 bei 19,1 %[4]. Die Arbeitslosenrate lag 2005 bei 16,7%[5]. Bis zum Dezember 2009 war sie auf 15,9 Prozent gesunken.[6]
Verkehr
Schifffahrt
Binnenschifffahrtswege:
- Oder,
- Warthe,
- Netze,
- Lausitzer Neiße ab Guben.
Eisenbahn
Durch das Woiwodschaftsgebiet verlaufen die Eisenbahnstrecken Berlin–Warschau, Stettin (Szczecin)–Breslau (Wrocław) und Stettin–Posen (Poznań). Der ehemaligen Preußischen Ostbahn kommt nur noch regionale Bedeutung in der Relation Küstrin (Kostrzyn nad Odrą)–Gorzów Wielkopolski–Krzyż Wielkopolski zu.
Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von 985 Kilometern, davon sind 329 Kilometer elektrifiziert.
Straße
Die Hauptverkehrsachse der Woiwodschaft, an welche die beiden Hauptstädte angeschlossen sind, ist die Europastraße 65 (polnische Landesstraße 3, die Skandinavien mit Südosteuropa verbindet.
Mitten durch die Woiwodschaft führt die bedeutende Europastraße 30 (polnische Landesstraße 2) von Cork in der Republik Irland über Großbritannien, Niederlande und Deutschland (u.a. Berlin) nach Warschau und Osteuropa (Minsk–Moskau), an die keine der beiden größten Städte unmittelbar angeschlossen ist. Die Stadt Świebodzin bildet den bedeutendsten Verkehrsknotenpunkt der Region, an dem die beiden Europastraßen sich kreuzen.
Das Straßennetz hat eine Länge von rund 8.000 Kilometern.
Verweise
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b Polnisches Statistisches Amt
- ↑ http://www.stat.gov.pl/zg/index_PLK_HTML.htm
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
- ↑ http://www.eds-destatis.de/en/downloads/sif/dn_06_01.pdf
- ↑ http://www.eds-destatis.de/en/downloads/sif/dn_06_01.pdf
- ↑ Zentrales Statistikamt Polens (GUS), Bezrobotni oraz stopa bezrobocia wg województw, grudzień 2009, 3. Febr. 2010
Koordinaten: 52° 12′ N, 15° 21′ O