Kai Lai Chung

US-amerikanischer Mathematiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2010 um 13:47 Uhr durch Claude J (Diskussion | Beiträge) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: '''Kai Lai Chung''' (*19. September 1917 in Shanghai<ref>Mitteilung von Chung bei einem Revie…). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Kai Lai Chung (*19. September 1917 in Shanghai[1];† 1. Juni 2009[2] auf den Phillipinen) war ein chinesisch-stämmiger US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigte.

Chung studierte ab 1936 an der Universität Tsinghua in Kunming (wo er unter anderem bei Xu Bao-lu studierte) zunächst Physik und danach Mathematik an der National Southwestern Associated University, wo er 1940 seinen Abschluss machte und Assistent war. 1945 setzte er sein Studium mit einem Stipendium in den USA fort, wo er 1947 an der Princeton University bei den Wahrscheinlichkeitstheoretikern John W. Tukey und Harold Cramér promovierte (On the Maximum Partial Sums of Sequences of Independent Random Variables)[3]. Danach lehrte er an der Syracuse University, bevor er 1961 Professor an der Stanford University wurde, wo er 1988 emeritierte.

Chung galt als führender Wissenschaftler in der Theorie stochastischer Prozesse (Markow-Prozesse). 1981 gründete er ein auch landesweit in den USA bekanntes jährliches Seminar über stochastische Prozesse in Stanford (mit Ronald Getoor, Erhan Cinlar). Er befasste sich auch mit Potentialtheorie und mathematischer Quantenmechanik und war bekannt für einige Lehrbücher. Er sprach Russisch (und übersetzte ein wissenschaftliches Buch ins Russische) und später Italienisch.

Er war verheiratet, hatte einen Sohn und zwei Töchter.

Schriften

  • mit Farid AitSahlia: Elementary Probability Theory with stochastic processes, 4. Auflage, Springer 2003, ISBN:038795578X.
  • A Course in Probability Theory, Academic Press, 2. Auflage 2000
  • Selected Works Of Kai Lai Chung; World Scientific Publishing Company, 2008, ISBN 9812833854.
  • Green, Brown & Probability and Brownian Motion on the Line, World Scientific Publishing Company, 1995, 2002, ISBN 9810246897.
  • mit R. J. Williams: Introduction to stochastic integration, Birkhäuser, Progress in probability and statistics, 1983, 1990
  • mit Jean Claude Zambrini: Introduction to Random Time and Quantum Randomness, World Scientific, 2003, ISBN 978-981-238-388-4.
  • Chance & Choice: Memorabilia, World Scientific 2004 (Selected Papers), ISBN 9812560122
  • mit John B. Walsh: Markov Processes, Brownian Motion, and Time Symmetry, Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, Springer Verlag, 2. Auflage 2005, ISBN 0387220267
  • mit Zhongxin Zaho: From Brownian Motion to Schroedinger's Equation, Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, Springer Verlag, 1995, ISBN 3540570306
  • Lectures on boundary theory for Markov chains, Princeton University Press, Annals of Mathematical Studies, 1970

Verweise

  1. Mitteilung von Chung bei einem Review seines Buches Chance and Choice auf Seiten der MAA [[1]], häufig wird stattdessen fälschlich Hangzhou angegeben, der Ort, aus dem seine Vorfahren stammen.
  2. Nachruf in den Stanford News 2009
  3. Mathematics Genealogy Project. Manchmal wurde auch fälschlich Solomon Bochner als Doktorvater angegeben.