Basisdaten | |
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Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Ausdehnung: | 4220 ha |
geograf. Lage: | unbenannte Parameter 1:50_54_39_N_6_30_10_E_type:landmark, 2:50° 54' n. Br. 6° 30' ö. L. |
Kohleinhalt: | 2.400 Mio. t |
Jährliche Abraummenge: | 250-300 Mio |
Jährliche Kohleförderung: | 40 Mio. t |
Kohle-Abraum-Verhältnis: | 1 : 5,7 |
Genehmigte Betriebsdauer: | bis 2040 |
Umgesiedelte Menschen: | bisher ca. 5.200 |
Restloch: | Auffüllung zum Restsee
(siehe auch Blausteinsee) |
Der Tagebau Hambach (in der Gemeinde Niederzier, Kreis Düren) ist ein von der Rheinbraun AG zur Förderung von Braunkohle betriebener Tagebaubetrieb.

Hambach ist mit einer Betriebsfläche von 3.240 ha (Stand 2003) bei einer genehmigten Maximalgröße des Abbaufeldes von 8.500 ha der größte Tagebau in Deutschland. Auf dieser Fläche werden jährlich ca. 50 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert und über die Hambachbahn und ein Förderband abtransportiert. 2003 wurde der Kohleinhalt des verbleibenden Abbaufeldes noch auf 1.855 Mio. Tonnen geschätzt.
Mit einer Tiefe von etwa 400m unter Geländeniveau, was etwa 300m unter NN enspricht, ist der Tagebau Hambach der tiefste Tagebau der Erde und ebenso das tiefste von Menschen geschaffene Loch.
Der Tagebau produziert jährlich einen Abraum von 250 - 300 Mio. m³, das Verhältnis von Abraum zu Kohle 5,7 : 1. Weithin sichtbares Markenzeichen des Tagebaus ist die Sophienhöhe, ein künstlicher, bewaldeter Berg, der die ebene Bördenlandschaft um 200 Meter überragt.
Umsiedlung von Ortschaften
Bereits umgesiedelte Ortschaften
Noch umzusiedelnde Ortschaften
Voraussichtliche Entwicklung
Voraussichtlich 2007 muss die A 4 auf einer Länge von 18 Kilometern um knapp 2km nach Süden verlegt werden, um dem Tagebau weiteren Platz zu schaffen.
Feinstaub
Der Tagebau Hambach steht im Verdacht für verstärkte Feinstaubemmissionen im Umkreis der Tagebaus zu sorgen. Im Jahr 2004 wurden bis zu 70 Überschreitungen des Feinstaubgrenzwertes von 50 µg/m³ festgestellt. Erlaubt sind 35 Überschreitungen pro Jahr. Teilweise wurden bis zu 130 µg Feinstäube pro m³ gemessen.
Auffüllung des Restlochs
Momentan wird Abraum, der in Hambach anfällt, durch Bandanlagen in den ausgekohlten Tagebau Fortuna bei Bergheim geschafft, um diesen wieder aufzufüllen. Dadurch, durch die Anhäufung von rund 10 km³ Material an der Sophienhöhe und durch die entnommene Kohle entsteht ein erhebliches "Loch", das nach Abschluss der Abbautätigkeiten mit Wasser aufgefüllt werden soll.
Dabei entstünde ein künstlicher See mit einer Fläche von 4200 ha und einem Wasservolumen von 3,6 Mrd. m³. Dieser wäre der tiefste und, nach Volumen gemessen, der zweitgrößte See Deutschlands nach dem Bodensee. Wie der Tagebau befüllt werden soll ist noch strittig. Einige Stimmen schlagen vor Wasser aus der Rur und / oder der Erft zu entnehmen oder gar den Tagebau über eine Pipeline mit Rheinwasser zu füllen. Wie dies auch geschieht, die Füllung des Tagebaus wird voraussichtliche einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Somit ist mit einer Fertigstellung dieses künstlichen Gewässers nicht vor dem Jahr 2100 zu rechnen.
Siehe auch: Liste deutscher Tagebaue