Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung

Die Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung (GfbAEV), ein rechtsextremer eingetragener Verein in Schleswig-Holstein, tritt das Erbe der Wilhelm-Tietjen-Stiftung für Fertilisation an.

Ziele

Die Forderungen der GfbAEV orientieren sich an der nationalsozialistischen Rassepolitik. Ideologisch bezieht sie sich auf die Werke von Hans F. K. Günther wie auf Jürgen Riegers Buch "Rasse: Ein Problem auch für uns!" Bekämpft wird die "Rassenmischung", die die "nordische Rasse" schwäche und dem Untergang weihe. Sie fordert eugenische Praktiken wie die Sterilisation Schwerkrimineller oder Erbkranker.

Die GfbAEV war 1996 aus der Deutschen Gesellschaft für Erbgesundheitspflege entstanden, die Anfang der 60er Jahre gegründet wurde. In ihrem Beirat sitzen Vertreter des Rechtsextremismus wie Rolf Kosiek, Hans Georg Amsel, Hans-W. Hammerbacher oder Günther Schwab.

Erbe Jürgen Riegers

Nach dem Tod Riegers erbt die rassistische Gesellschaft die von Rieger erworbenen Immobilien in Thüringen und Niedersachsen. Das „Schützenhaus“ und der „Heisenhof“, beide Immobilien im Besitz der „Wilhelm Tietjen Stiftung Ltd“, gehörten nicht Rieger, sondern waren von ihm nur treuhänderisch verwaltet worden. Wilhelm Tietjen hatte dem damaligen NPD-Funktionär Jürgen Rieger den Auftrag erteilt, eine Stiftung beziehungsweise britische Gesellschaft seines Namens zu gründen. Als Tietjen 2002 starb, hinterließ er ein Testament, das 2010 unter Riegers Papieren gefunden wurde. Jürgen Rieger war demzufolge erst „Testamentsvollstrecker“, dann Verwalter von Tietjens Vermögen. Diese Aufgaben erfüllte er zum einen als Geschäftsführer der britischen „Wilhelm Tietjen Stiftung Ltd“ sowie als Vorstandsmitglied der einzigen Erbin, der „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V.“