Italienische Fußballnationalmannschaft

Fußballnationalmannschaft der italienischen Herren
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Die italienische Fußballnationalmannschaft, die so genannte Squadra Azzurra (kurz Gli Azzurri – „die Azurblauen“) ist eine der erfolgreichsten Nationalmannschaften im Fußball. Italien gewann viermal die Fußball-WM, einmal die Fußball-EM und ist der amtierende Fußball-Weltmeister.

Italien
Italia
Spitzname(n) Squadra Azzurra,
Gli Azzurri (die Azurblauen)
Verband Federazione Italiana Giuoco Calcio
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor Puma
Cheftrainer Marcello Lippi
Kapitän Fabio Cannavaro
Rekordspieler Fabio Cannavaro (131)
Rekordtorschütze Luigi Riva (35)
FIFA-Code ITA
FIFA-Rang 4. (1186 Punkte) (2. September 2009)
Heim
Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
Vorlage:Flagicon Italien 6:2 Frankreich Vorlage:Flagicon
(Mailand, Italien; 15. Mai 1910)
Höchster Sieg
Vorlage:Flagicon Italien 9:0 USA
(Brentford, England; 2. August 1948)
Höchste Niederlage
Vorlage:Flagicon Ungarn 7:1 Italien Vorlage:Flagicon
(Budapest, Ungarn; 6. April 1924)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 16 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse Weltmeister 1934, 1938, 1982, 2006
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen 7 (Erste: 1968)
Beste Ergebnisse Europameister 1968
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 2009)
Beste Ergebnisse Vorrunde 2009
Olympische Spiele
Bronze 1928
Gold 1936
(Stand: 14. November 2009)

Geschichte

Der italienische Fußballdachverband Federazione Italiana Giuoco Calcio (F.I.G.C.) wurde am 16. März 1898 in Turin gegründet und ist seit 1905 FIFA-Mitglied.

 
Spielszene von der 1:2-Niederlage gegen Deutschland am 28. April 1929 in Turin

Die ersten beiden großen Erfolge erzielte Italien in den Jahren 1934 und 1938, als man jeweils die WM gewinnen konnte. Überragende Spieler waren damals Giuseppe Meazza und Silvio Piola. Der damalige Nationaltrainer Vittorio Pozzo ist bis heute der einzige Trainer, der zweimal in Folge Weltmeister werden konnte. In den Zwischenjahren gewann diese Mannschaft außerdem bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 die Goldmedaille vor Österreich. 1968 konnte der erste und bislang einzige EM-Titel gewonnen werden. Allerdings benötigten die Italiener die gütige Mithilfe Fortunas, denn im Halbfinale musste ein Münzwurf über das Weiterkommen entscheiden. Im Finale wurde ebenfalls ein Wiederholungsspiel nötig, bevor Italien als Sieger feststand.

1982 konnte der dritte WM-Titel eingefahren werden. Das Team mit dem Torschützenkönig Paolo Rossi, der in der Zwischenrunde Brasilien praktisch im Alleingang mit drei Treffern abschoss, Dino Zoff, dem Weltklasse-Torwart, der bei dieser WM bereits 40 Jahre alt war und einer legendären Abwehrreihe um Gaetano Scirea, gewann gegen Deutschland das Finale mit 3:1.

Der vierte WM-Titel kam dann 2006 hinzu. Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland gewann man im Finale gegen Frankreich mit 5:3 im Elfmeterschießen, nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden hatte.

Fast tragisch wirkte die Pechsträhne der Italiener bei den wichtigen Turnieren zuvor. So schied man bei drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften (1990, 1994, 1998) durch Elfmeterschießen aus (1990 im Halbfinale gegen Argentinien; 1994 im Finale gegen Brasilien; 1998 im Viertelfinale gegen Frankreich). Insgesamt verlor Italien in den fünf WMs zwischen 1982 und 1998 nur zwei Spiele in der regulären Spielzeit. Im Finale der EM 2000 gegen Frankreich kassierte man nach überlegen geführter regulärer Spielzeit erst in der vierten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich und verlor durch David Trezeguets Golden Goal in der Verlängerung. Das Aus bei der WM 2002 kam bereits im Achtelfinale gegen Südkorea, ebenfalls durch Golden Goal. Dabei war den Italienern in umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen das eigene Golden Goal aberkannt und ihr Star Francesco Totti, wegen einer angeblichen Schwalbe innerhalb des Strafraums, des Platzes verwiesen worden. Schon im vorherigen Turnierverlauf waren ihnen insgesamt vier reguläre Tore auf Grund von Fehlentscheidungen der Schiedsrichtergespanne versagt geblieben. Bei der EM 2004 schied man ungeschlagen nach der Vorrunde, punktgleich mit den beiden durch das Torverhältnis besser platzierten Teams in der Gruppe, aus.

Die italienische Nationalmannschaft gilt dank des ihr anhaftenden Klischees, meist sehr defensiv eingestellt zu sein, international als schwer bespielbarer Gegner. Dieses Image entstand vor allem nach der Weltmeisterschaft 1966, als für kurze Zeit Helenio Herrera, der Verfechter des Catenaccio Nationaltrainer wurde. Sein Co-Trainer Ferruccio Valcareggi wurde dann Herreras Nachfolger und unter seiner Regie wurde die Spielweise des Catenaccios bis Anfang der 1970er Jahre fortgesetzt.

Italien spielt traditionell in blauen Nationalmannschaftstrikots. Deshalb heißt die Mannschaft auch Squadra Azzurra (azzurro = blau). Historisch geht dies auf die Nationalfarben des Königreichs Piemont-Sardinien und vor allem dessen Herrschergeschlecht, die Savoyer, zurück.

Teilnahme Italiens an der Fußball-Weltmeisterschaft (17 Mal)

1930 in Uruguay nicht teilgenommen
1934 in Italien Weltmeister
1938 in Frankreich Weltmeister
1950 in Brasilien Vorrunde
1954 in der Schweiz Vorrunde
1958 in Schweden nicht qualifiziert
1962 in Chile Vorrunde
1966 in England Vorrunde
1970 in Mexiko Vize-Weltmeister
1974 in Deutschland Vorrunde
1978 in Argentinien 4. Platz
1982 in Spanien Weltmeister
1986 in Mexiko Achtelfinale
1990 in Italien 3. Platz
1994 in den USA Vize-Weltmeister
1998 in Frankreich Viertelfinale
2002 in Südkorea/Japan Achtelfinale
2006 in Deutschland Weltmeister
2010 in Südafrika qualifiziert

Teilnahme Italiens an der Fußball-Europameisterschaft (7 Mal)

1960 in Frankreich nicht teilgenommen
1964 in Spanien nicht qualifiziert
1968 in Italien Europameister
1972 in Belgien nicht qualifiziert
1976 in Jugoslawien nicht qualifiziert
1980 in Italien 4. Platz
1984 in Frankreich nicht qualifiziert
1988 in der BR Deutschland Halbfinale
1992 in Schweden nicht qualifiziert
1996 in England Vorrunde
2000 in Belgien/Niederlande Vize-Europameister
2004 in Portugal Vorrunde
2008 in Österreich/Schweiz Viertelfinale

Teilnahme Italiens an den für A-Nationalmannschaften zugänglichen Olympischen Spielen (6 mal)

1908 in London nicht teilgenommen
1912 in Stockholm Vorrunde, Niederlage im Halbfinale der Trostrunde
1920 in Antwerpen Viertelfinale
1924 in Paris Viertelfinale
1928 in Amsterdam 3. Platz
1936 in Berlin Olympiasieger
1948 in London Viertelfinale

Titel

Weltmeistermannschaften

1934

Vorlage:Flagicon Italien Fußball-Weltmeisterschaft 1934 Vorlage:Flagicon

Allemandi | Arcari | Bertolini | Borel II | Caligaris | Castellazzi | Cavanna | Combi | Demaría | G. Ferrari | Ferraris IV | Guaita | Guarisi | Masetti | Meazza | Monti | Monzeglio | Orsi | Pizziolo | Rosetta | Schiavio | Varglien I | Trainer Vittorio Pozzo

1938

Vorlage:Flagicon Italien Fußball-Weltmeisterschaft 1938 Vorlage:Flagicon

Andreolo | Bertoni | Biavati | Ceresoli | Chizzo | Colaussi | Donati | G. Ferrari | Ferraris II | Foni | Genta | Locatelli | Masetti | Meazza | Monzeglio | Olivieri | Olmi | Pasinati | Perazzolo | Piola | Rava | Serantoni | Trainer Vittorio Pozzo

1982

Vorlage:Flagicon Italien Fußball-Weltmeisterschaft 1982 Vorlage:Flagicon

1 Zoff | 2 Baresi | 3 Bergomi | 4 Cabrini | 5 Collovati | 6 Gentile | 7 Scirea | 8 Vierchowod | 9 Antognoni | 10 Dossena | 11 Marini | 12 Bordon | 13 Oriali | 14 Tardelli | 15 Causio | 16 Conti | 17 Massaro | 18 Altobelli | 19 Graziani | 20 Rossi | 21 Selvaggi | 22 Galli | Trainer Enzo Bearzot

2006

Vorlage:Flagicon Italien Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Vorlage:Flagicon

1 Buffon | 2 Zaccardo | 3 Grosso | 4 De Rossi | 5 Cannavaro | 6 Barzagli | 7 Del Piero | 8 Gattuso | 9 Toni | 10 Totti | 11 Gilardino | 12 Peruzzi | 13 Nesta | 14 Amelia | 15 Iaquinta | 16 Camoranesi | 17 Barone | 18 Inzaghi | 19 Zambrotta | 20 Perrotta | 21 Pirlo | 22 Oddo | 23 Materazzi | Trainer Marcello Lippi

Aktuelle Spiele

Italien spielte in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in der Gruppe 8. Durch ein 2:2 am vorletzten Spieltag in Irland konnte sich Italien am 10. Oktober 2009 für die WM qualifizieren. Die Mannschaft nahm als Weltmeister am Konföderationen-Pokal 2009 (14.–29. Juni) in Südafrika teil und schied in der Vorrunde aus.

Aktueller Kader

Folgende Spieler sind für das Freundschaftsspiel gegen Kamerun am 3. März 2010 nominiert. [1]

Spieler Verein Länderspieleinsätze Länderspieltore Geburtsdatum
Torhüter
Morgan De Sanctis Vorlage:Flagicon SSC Neapel 3 0 26.03.1977
Federico Marchetti Vorlage:Flagicon Cagliari Calcio 3 0 07.02.1983
Salvatore Sirigu Vorlage:Flagicon US Palermo 0 0 12.01.1987
Abwehr
Daniele Bonera Vorlage:Flagicon AC Mailand 16 0 31.05.1981
Leonardo Bonucci Vorlage:Flagicon AS Bari 0 0 01.05.1987
Nicola Legrottaglie Vorlage:Flagicon Juventus Turin 16 1 20.10.1976
Fabio Cannavaro Vorlage:Flagicon Juventus Turin 131 2 13.09.1973
Giorgio Chiellini Vorlage:Flagicon Juventus Turin 27 2 14.08.1984
Mattia Cassani Vorlage:Flagicon US Palermo 1 0 16.08.1983
Christian Maggio Vorlage:Flagicon SSC Neapel 2 0 11.02.1982
Domenico Criscito Vorlage:Flagicon CFC Genua 4 0 30.12.1986
Mittelfeld
Simone Pepe Vorlage:Flagicon Udinese Calcio 13 0 30.08.1983
Riccardo Montolivo Vorlage:Flagicon AC Florenz 11 0 18.01.1985
Angelo Palombo Vorlage:Flagicon Sampdoria Genua 15 1 25.09.1981
Andrea Pirlo Vorlage:Flagicon AC Mailand 64 8 19.05.1979
Claudio Marchisio Vorlage:Flagicon Juventus Turin 2 0 19.01.1986
Daniele De Rossi Vorlage:Flagicon AS Rom 51 8 24.07.1983
Gennaro Gattuso Vorlage:Flagicon AC Mailand 70 1 09.01.1978
Andrea Cossu Vorlage:Flagicon Cagliari Calcio 0 0 03.05.1980
Angriff
Marco Borriello Vorlage:Flagicon AC Mailand 3 0 18.06.1982
Antonio Di Natale Vorlage:Flagicon Udinese Calcio 30 9 13.10.1977
Giampaolo Pazzini Vorlage:Flagicon Sampdoria Genua 5 1 02.08.1984
Fabio Quagliarella Vorlage:Flagicon SSC Neapel 17 3 31.01.1983

Top 10 nach Einsätzen und Toren

(Stand: 3. März 2010)

Einsätze

Fabio Cannavaro (*) 132
Paolo Maldini 126
Dino Zoff 112
Gianluigi Buffon (*) 100
Giacinto Facchetti 94
Gianluca Zambrotta (*) 92
Alessandro Del Piero (*) 91
Franco Baresi 82
Giuseppe Bergomi 81
Marco Tardelli 81

Tore

Luigi Riva 35
Giuseppe Meazza 33
Silvio Piola 30
Roberto Baggio 27
Alessandro Del Piero (*) 27
Alessandro Altobelli 25
Adolfo Baloncieri 25
Filippo Inzaghi (*) 25
Christian Vieri 23
Francesco Graziani 23

(*) noch in der Nationalmannschaft aktive Spieler

Nationaltrainer

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Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Amichevole Italia-Camerun. Tre le novità di Lippi: Sirigu, Bonucci e Cossu