Microsoft Windows 7 ist ein Betriebssystem des Unternehmens Microsoft. Es erschien am 22. Oktober 2009 und ist der Nachfolger von Microsoft Windows Vista.
Windows 7 | |
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Entwickler | Microsoft |
Lizenz(en) | Microsoft-EULA (Closed Source) |
Erstveröff. | 22. Oktober 2009 |
Akt. Version | 6.1.7600 (22. Oktober 2009[1]) |
Abstammung | Windows NT |
Architektur(en) | x86 und x64 (32- und 64-Bit) |
Chronik | Windows NT 3.1 |
Windows-7-Startseite |
Entwicklung
Microsoft hatte nach Windows XP und Windows Server 2003 eine neue Betriebssystemversion mit dem Codenamen Longhorn für das Jahr 2003 entwickelt, die später als Windows Vista veröffentlicht wurde. Viele geplante Neuerungen wie zum Beispiel eine assoziative Dateiverwaltung (Datenbankaufsatz für das Dateisystem) namens WinFS wurden jedoch nicht implementiert. Bereits während der Fertigstellungsphase von Vista wurde – zunächst unter dem Codenamen Blackcomb, ab 2006 als Vienna – eine nächste Version entwickelt. Im Oktober 2008 gab Microsoft bekannt, dass das Nachfolgeprogramm von Vista Windows 7 heißen werde. Man entschied sich nicht nur wegen ihrer Zahlensymbolik für Sieben, sondern weil Windows 7 nach eigener Zählweise die siebte Windows-Version sei[2][3][4]:
- Windows 1 (Microsoft Windows 1.0)
- Windows 2 (Microsoft Windows 2.0)
- Windows 3 (dazu gehören die Versionen: Microsoft Windows 3.x, Windows NT 3.1, Windows NT 3.5x)
- Windows 4 (dazu gehören die Versionen: Microsoft Windows 95/Microsoft Windows 4.0.1998, Microsoft Windows 98/Microsoft Windows 4.10.2222, Microsoft Windows ME/Microsoft Windows 4.90.3000, Windows NT 4.0)
- Windows 5 (dazu gehören die Versionen: Microsoft Windows 2000/Microsoft Windows NT 5.0, Microsoft Windows XP/Microsoft Windows NT 5.1, Microsoft Windows Server 2003/Microsoft Windows NT 5.2)
- Windows 6 (Microsoft Windows Vista/Microsoft Windows NT 6.0)
- Windows 7
Nach Angaben von Microsoft musste man von der internen Versionsnummer 7.0 Abstand nehmen, damit für die Vorversion Windows Vista geschriebene Programme auf Windows 7 weiterhin lauffähig sind. Viele dieser Programme prüfen die Windows-Version und verweigern den Dienst, wenn diese nicht in der ersten Stelle übereinstimmt. Das sei der Grund, warum sich Windows 7 intern als „Windows NT 6.1“ ausgibt.[5]
Veröffentlichungen
Eine erste Vorab-Version wurde am 28. September 2008 an die Teilnehmer der PDC verteilt.[6]
Anlässlich der Consumer Electronics Show 2009, die am 7. Januar begann, wurde eine Beta-Version offiziell für MSDN- und TechNet-Mitglieder zugänglich gemacht und anschließend am 9. Januar für die Allgemeinheit zum Download bereitgestellt (Build 7000).
Aufgrund des großen Interesses musste Microsoft den Download wegen Serverüberlastung zwischenzeitlich stilllegen, um die technische Infrastruktur zu erweitern. Nachdem der Download wieder funktionierte, gab Microsoft zunächst bekannt, dass das Download-Limit von 2,5 Millionen Downloads aufgrund der hohen Nachfrage aufgehoben wurde und Nutzer die Software bis zum 24. Januar herunterladen könnten.[7] Jedoch wurde der Zeitraum einen Tag vor Ablauf nochmals verlängert,[8] somit konnte der Beta-Download bis 10. Februar begonnen und bis 12. Februar 2009 beendet werden.
Zum Download über die Microsoft-Website wurde in der ersten Windows-7-Beta-Phase nur die Ultimate-Edition angeboten. Diese entsprach ungefähr der Vista-Ultimate-Edition. Microsoft bot ein Kundenvorschauprogramm für Windows 7 Beta[9] an. MSDN-Subscription-Inhaber und Microsoft-Connect-Mitglieder haben auch Zugang[10] zu anderen Beta-Versionen, beispielsweise Home und Professional. Die maximale Laufzeit einer (aktivierten) Beta-Version war bis zum 1. August 2009 begrenzt.[11] Nach der Beta 1 folgte keine weitere öffentliche Beta-Version.
Es folgte der Release Candidate, Build-Nummer 7100, welcher am 30. April für TechNet- und MSDN-Abonnenten und am 5. Mai 2009 für die Öffentlichkeit erschien. Die maximale Laufzeit eines (aktivierten) Release Candidate ist begrenzt bis 1. März 2010. Anschließend fährt sich das Betriebssystem alle zwei Stunden automatisch herunter. Anfang Juni 2010 verweigert der Release Candidate den Start endgültig.[12][13][14]
Am 15. Juli 2009 wurde Windows 7 Home Premium in einer Vorverkaufsaktion zu einem Sonderpreis von 50 Euro in stark limitierter Zahl angeboten, es war in Deutschland zumeist innerhalb weniger Minuten vergriffen.[15]
Am 22. Juli 2009 wurde die Fertigstellung des Betriebssystems bekannt gegeben, welches intern bei Microsoft bereits am 13. Juli 2009 kompiliert und am 22. Juli 2009 nach erfolgreichem Abschluss aller Tests bei Microsoft als RTM-Version (Release To Manufacturing) deklariert wurde. Großkunden mit Volumenlizenzen haben seit Anfang August Zugriff auf die RTM-Version, ab Mitte August war sie auch in verschiedenen Sprachen verfügbar.[16] Mittlerweile sind auch verschiedene Lizenzschlüssel für alle Editionen von Windows 7 im Internet vorhanden, mit denen man Windows 7 illegal aktivieren kann; diese bedienen sich der Option, die Microsofts Partner zur Massenaktivierung von Vorinstallationen nutzen (OEM-Preactivation).[17]
Bis zum 22. Oktober 2009, dem internationalen Verkaufsstart, wurden alle Sprachpakete („Language Packs“) für Windows fertiggestellt.
Editionen
Windows 7 ist in sechs verschiedenen Editionen erhältlich, die sich in Versionsumfang und Preis unterscheiden: als Starter Edition (für Wachstumsmärkte und Netbooks), Home Basic (lediglich für Schwellenländer), Home Premium (inklusive Media Center – für den breiten Markt gedacht), Professional (für mittlere und kleinere Unternehmen konzipiert), Enterprise (Volumenlizenzen für Geschäftskunden) und als Ultimate (vereint alle Funktionen der anderen Versionen, ausgen. Starter).[18][19] Außerdem gibt es ein Upgrade von Windows XP, das jedoch eine Neuinstallation erfordert.[20]
Version | Beschreibung |
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Windows 7 Starter |
Ähnlich wie Windows XP Starter und Windows Vista Starter ist diese Version stark eingeschränkt. Windows 7 Starter ist nur als OEM-Lizenz erhältlich.[21] Sie ist die einzige Version, die nur 32-Bit unterstützt. Außerdem gibt es keine Aero-Oberflächen, kein Multi-Touch und keinen vorinstallierten Windows Media Player. Die Restriktion der Starter-Editionen von Windows XP und Vista, dass außer systemgestarteten Prozessen (wie dem Desktop) maximal drei Benutzerprozesse gleichzeitig ausgeführt werden können, wurde aufgehoben. Zudem lässt sich der Desktophintergrund nicht verändern. Ebenso lässt sich die Oberfläche nicht auf einen weiteren Monitor erweitern. |
Windows 7 Home Basic |
Home Basic stellt eine abgespeckte Version von Home Premium dar. Windows Home Basic bietet nur Basisfunktionen, jedoch keinen Windows Media Player und kein Windows Media Center. Home Basic und alle höheren Versionen unterstützen mehrere Monitore. Auch das Hintergrundbild ist änderbar. |
Windows 7 Home Premium |
Diese Version ist für den privaten Markt konzipiert. Im Vergleich zu Home Basic hat sie einige zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel die Unterstützung von HDTV und das Schreiben von DVDs. Auch einige Spiele sind ab Home Premium enthalten. Der Windows Virtual-XP-Modus bleibt den Versionen Professional, Ultimate und Enterprise vorbehalten. |
Windows 7 Professional |
Ähnlich wie Windows Vista Business zielt diese Version auf den Unternehmensbereich. Im Gegensatz zum Vista-Pendant beinhaltet diese Version alle Funktionen der Home Premium Edition. Sie unterstützt Windows Server Domains. Der XP-Modus erlaubt die Ausführung von Programmen, die unter Windows 7 sonst nicht funktionieren würden. Bei der Professional-Version sind die Spiele wie Minesweeper, Solitär oder FreeCell standardmäßig nicht installiert, können aber nachträglich hinzugefügt werden. Der Spiele-Explorer hingegen ist standardmäßig installiert, da er nur ein spezieller Ordner im Windows Explorer ist. |
Windows 7 Ultimate |
Windows 7 Ultimate enthält die Funktionen aller anderen Versionen und richtet sich an Kleinunternehmer, die ihren PC privat und geschäftlich nutzen, sowie an Privatanwender, die ihren Rechner sowohl zu Hause als auch im Unternehmensnetzwerk betreiben. Ultimate bietet zusätzlich unter anderem die Festplattenverschlüsselung BitLocker und ermöglicht es dem Anwender, jederzeit die Systemsprache zu ändern. |
Windows 7 Enterprise |
Diese Version ist im Grunde ein Windows 7 Ultimate, das unter Volumenlizenz vertrieben wird. Bei der Enterprise-Version sind jedoch, wie bei der Professional-Version, Spiele wie Minesweeper, Solitär oder FreeCell standardmäßig nicht installiert. Die Enterprise-Version unterstützt das Booten von virtuellen Festplatten (VHD). |
Neuerungen
Mit Windows 7 hat Microsoft die Benutzeroberfläche des Betriebssystems für eine bessere Benutzerfreundlichkeit überarbeitet. So sind z. B. zahlreiche Funktionen im Vergleich zu Windows Vista mit weniger Klicks und somit schneller zu erreichen. Aber auch die Systemsicherheit und neue Eingabemethoden fanden Beachtung. Daneben wurden einige der mitgelieferten Anwendungen überarbeitet.
Oberfläche
Optische Änderungen betreffen unter anderem die Taskleiste und den Desktop. In der Standardeinstellung ist nun die Taskleiste höher und damit größer als bei früheren Windows-Versionen und zeigt nicht nur offene Fenster an, sondern kann auch benutzt werden, um Anwendungen darauf abzulegen. Die Funktion der bisherigen Schnellstartleiste wird somit in die Taskleiste integriert. Die Anzeige der Fenster in der Taskleiste ist standardmäßig wesentlich schmaler geworden, da nur noch das Programmsymbol, nicht jedoch der Name bzw. Fenstertitel angezeigt wird. Mehrere geöffnete Fenster einer Anwendung werden gruppiert und nicht mehr als einzelne Schaltflächen nebeneinander dargestellt. Die Symbole lassen sich durch Klicken und Ziehen umordnen. Diese Standardeinstellungen können in den Versionen „Professional“, „Ultimate“ und „Enterprise“ so angepasst werden, dass auch das alte Konzept verfügbar bleibt („XP-Modus“). Außerdem wird dann auch für Programme XP simuliert, so dass es auch bei älteren Programmen nicht zu Problemen kommt.
Wird mit der Maus über ein Programmsymbol einer laufenden Applikation in der Taskleiste gefahren, so wird darüber eine Miniaturansicht des Fensters angezeigt. Zusätzlich können (wie z. B. beim Internet Explorer 8) auch alle geöffneten Registerkarten (Tabs) als einzelne Vorschau angezeigt werden. Diese Vorschau kann kleinere Funktionen (z. B. „Zurück“, „Start/Pause“ und „Weiter“ beim Windows Media Player 12) beinhalten. Sind von einer Anwendung mehrere Fenster geöffnet, so werden beim Zeigen auf das Programmsymbol alle Fenster nebeneinander als Vorschau gezeigt (dieses Feature muss allerdings vom jeweiligen Programm unterstützt werden). Über die Miniaturansicht können einzelne Fenster bzw. Programme direkt geschlossen werden. Die Vorschaufunktion ist als Teil von Aero in allen Windows-7-Versionen enthalten, außer in der Starter-Edition.
Durch Rechtsklick auf die Symbole in der Taskleiste oder durch Klicken und nach oben ziehen der Maus (für Touch vorgesehen) wird ein Optionsmenü sichtbar, in dem sich eine Jump List befindet. In dieser werden beispielsweise die zuletzt geöffneten Dateien oder beim Windows Media Player häufig gehörte Musik und Videos aufgelistet, welche von hier erneut geöffnet werden können.
Rechts auf der Taskleiste befindet sich eine neue Schaltfläche, die, sofern Aero Peek aktiviert ist, bei längerem Mouseover die Inhalte der geöffneten Fenster ausblendet und nur deren Rahmen anzeigt, und damit den Blick auf den Desktop freigibt. Ein Klick auf die Schaltfläche minimiert alle geöffneten Fenster und ersetzt damit die Funktion der aus älteren Windowsversionen bekannten Schaltfläche „Desktop anzeigen“.
Zudem ist es in Windows 7 einfacher geworden, Fenster sinnvoll anzuordnen. So ist es mithilfe eines „Aero Snap“ genannten Features möglich, mehrere Fenster mit einer Bewegung der Maus bildschirmfüllend nebeneinander zu legen, um deren Inhalt komfortabler vergleichen zu können. Durch einen einfachen Klick wird die ursprüngliche Größe wiederhergestellt.
Windows-Explorer
Der Windows-Explorer wurde um neue virtuelle Ordner namens Bibliotheken ergänzt, die Mediendateien aus beliebigen physischen Ordnern des Dateisystems und von per Netzwerk verbundenen Computern als Sammlungen zusammenfassen. So gibt es beispielsweise die Bibliotheken „Musik“ und „Bilder“, die Audio- beziehungsweise Bilddateien von der ganzen Festplatte oder auch vom Heimnetzwerk beinhalten.
Zudem kann die Explorer-Suche durch eigene Datenquellen, wie Webservices und Datenbanken, erweitert werden (sogenannte federated search). Diese können genauso wie Dateien Vorschauen und Miniaturansichten besitzen.[22]
Die mit Vista eingeführte Sidebar wurde wieder entfernt. Deren Gadgets (Minianwendungen) können nun auf dem Desktop frei platziert werden. Die Gadgets können mit Windows + Leertaste wie auf einem Dashboard (wie bei KDE 4 oder Mac OS X) angezeigt werden.
Sicherheit
Das Sicherheitscenter wurde in Wartungscenter umbenannt, umstrukturiert und erneuert. Es überwacht neben dem Status von Virenscanner oder Firewall auch das Anlegen von Sicherungen des Systems.
Die Benutzerkontensteuerung, die bei Vista wegen ihrer vielen Nachfragen vor Änderungen am System kritisiert wurde, ist in Windows 7 stufenweise einstellbar und standardmäßig auf ein niedrigeres Niveau gesetzt.[23]
Multimedia
Das Media Center wurde leicht überarbeitet. Erstmals enthält eine Windows-Version eine größere Anzahl an vorinstallierten Codecs, unter anderem H.264, MPEG-2, MPEG-4 (zum Beispiel DivX und Xvid) oder AAC. Des Weiteren werden die Containerformate MOV und MP4 jetzt von Haus aus unterstützt. Neue Farbtiefen mit 30 und 48 Bit sowie Farbprofile werden unterstützt.
Für Kritik sorgt die Tatsache, dass Microsoft Dekodierer von Drittanbietern aus dem Windows Media Player und dem Windows Media Center ausgesperrt hat. Das gilt allerdings nur für die Formate, für die Microsoft einen eigenen Dekodierer bereitstellt.[24][25]
Eingabemethoden und Geräte
Windows 7 unterstützt Multi-Touch. Dazu passend kann die überarbeitete Grafikanwendung Paint mit mehreren Fingern bedient werden.[26]
Eine neue Funktionalität für Geräte sind die device stages: Zum Gerät passend wird ein Fenster angezeigt, das häufige Aktionen für das Gerät (bei einem Mobiltelefon beispielsweise Organisation von Kontakten und Synchronisierung von Mediendateien) an einem zentralen Ort anbietet.
Anwendungen
Einige bisher in Windows integrierte Anwendungen wie Windows Fotogalerie, Windows Live Movie Maker und Windows Mail wurden in das optional herunterladbare Windows Live Essentials ausgelagert.
Internet Explorer 8 wird auch in Europa vorinstalliert in Windows 7 ausgeliefert. Auf Drängen der EU-Kommission wird jedoch in den nächsten 5 Jahren ein Auswahlschirm angeboten, der es ermöglicht, den gewünschten Browser festzulegen. Dieser Auswahlschirm wird ab März 2010 per Windows Update nachinstalliert und Nutzern angezeigt, die den Internet Explorer als Standardbrowser nutzen.[27][28] OEM-Herstellern ist es erlaubt, einen Browser ihrer Wahl vorzuinstallieren.[29]
Einige Anwendungen wie Paint und WordPad wurden überarbeitet: Sie wurden mit einer Ribbon-Oberfläche wie in Office 2010 ausgestattet. Ferner kann WordPad jetzt Dokumente in den Formaten OpenXML und ODF öffnen und speichern, dafür fällt das alte Doc-Format weg.[30][17] Der Rechner wurde umgestaltet und unterstützt jetzt u. a. Maßeinheiten und finanzielle Berechnungen.
Windows Media Player 12
Beim Media Player 12 sind die Bibliothek und das Wiedergabefenster getrennt.
Standardmäßig ist die Bibliothek Musik als Quelle für Mediendateien ausgewählt. Ferner spielt Windows Media Player 12 die unter Multimedia genannten Formate ab. Außerdem gibt es eine Vorschaufunktion, die es ermöglicht, nur einen Teil eines Titels zu hören.
Wie bereits bei Windows Vista wird in Europa auch eine Variante des Betriebssystems ohne Windows Media Player („Windows 7 N“) erscheinen. Dies geht ebenfalls auf eine Initiative der EU-Kommission zurück.
Neue Programme
Neu ist u. a. ein Fehleraufzeichnungsprogramm (psr.exe). Es protokolliert nach dem Starten alle Mausklicks und weitere, für Programmierer und Supportmitarbeiter relevante Informationen und speichert diese dann als MHT-Datei.
Ebenfalls neu ist die Power Shell. Sie enthält ein ISE (Integrated Shell Environment), eine Art IDE für Shell-Scripts. Die Shell bietet ähnliche Möglichkeiten wie cmd.exe oder Unix-Shells.
DirectX 11
Mit Windows 7 wurde DirectX 11 als neue Version der Programmierschnittstelle DirectX veröffentlicht. DirectX 11 umfasst auch den Funktionsumfang der älteren Versionen, ist jedoch selbst oft nicht abwärtskompatibel zu bereits z. B. auf DirectX 9 optimierten Programmen. DirectX 9 kann für derartige Programme neben DirectX 11 installiert werden.
Ressourcenverbrauch
Windows 7 benötigt tendenziell etwas weniger Ressourcen als Windows Vista. Ohne zusätzliche Programme belegt Windows 7 mit aktivierter Aero-Oberfläche etwa 430 MB Arbeitsspeicher, ohne Aero etwa 360 MB. Es läuft auch auf älteren Computern mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher flüssiger als Windows Vista.[31]
Nach Angaben von Microsoft soll Windows 7 auf Netbooks besser nutzbar sein als Vista, wenn diese mindestens über einen 1-GHz-Prozessor sowie 1 GB Arbeitsspeicher verfügen.
Benötigt | |
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Prozessor | 1 GHz (32-Bit oder 64-Bit) |
Arbeitsspeicher | 1 GB RAM (32-Bit) oder 2 GB RAM (64-Bit) |
Grafikkarte | DirectX-9-Grafikkarte mit WDDM 1.0 oder höherem Treiber |
Grafikspeicher | 128 MB (für Windows Aero) |
Festplatte | 16 GB verfügbarer Festplattenspeicher (32-Bit) oder 20 GB (64-Bit) |
Zur Installation des Betriebssystems wird außerdem ein DVD-Laufwerk oder ein USB-Anschluss benötigt.
Kompatibilität
Windows 7 ist zu fast jeder Hard- und Software, die unter Vista lauffähig war, kompatibel.[33] Microsoft stellt zudem ein kostenloses Tool zur Verfügung, das Programme und Geräte auf Kompatibilität überprüft und auf ggf. notwendige Updates hinweist.[34] Im Februar 2010 hat Microsoft zusätzlich ein Update veröffentlicht, das die Kompatiblität zu zahlreichen meist älteren Programmen verbessert.[35]
Für Benutzer von Windows 7 Professional, Enterprise und Ultimate stellt Microsoft kostenlos einen sogenannten XP-Modus zur Verfügung. Um ihn zu nutzen, wird ein Hauptprozessor mit AMD Virtualization oder Intel VT benötigt. Der XP-Modus ist eine virtuelle Maschine mit einem speziell abgestimmten Windows XP Professional.[36][37] Sie wird mit Windows Virtual PC betrieben, einer für Windows 7 weiterentwickelten Version von Microsoft Virtual PC. Der XP-Modus ist für Programme entwickelt worden, die selbst im Kompatibilitätsmodus nicht funktionieren. Die Kommunikation mit dem Hauptrechner wurde im Vergleich zu Microsoft Virtual PC wesentlich vereinfacht. So stehen standardmäßig die Laufwerke des Hauptrechners als Netzlaufwerke zur Verfügung. Neue Laufwerke, die an den Hauptrechner angeschlossen werden, werden automatisch im XP-Modus erkannt und auch die Zwischenablage kann von Windows 7 und dem XP-Modus gleichzeitig verwendet werden. Ebenso werden USB-Geräte von der virtuellen Maschine erkannt. So lässt sich ältere USB-Hardware, für die es keine neuen Treiber gibt, innerhalb der virtuellen Maschine weiterhin nutzen. Auf 3D-Beschleunigung muss innerhalb der virtuellen Maschine jedoch komplett verzichtet werden. Der Windows XP-Modus ist somit für 3D-Spiele oder 3D-CAD nicht geeignet.[38]
Erstmals erlaubt Microsoft Besitzern bestimmter Einzelplatzlizenzen, alternativ nicht nur den direkten Vorgänger der neuen Betriebssystem-Generation, sondern wahlweise den Vorvorgänger einzusetzen. Diese Option entfällt mit der Bereitstellung des ersten Service Packs für Windows 7 oder spätestens nach 18 Monaten.[39]
Verbreitung
Bereits vor der offiziellen Markteinführung am 22. Oktober 2009 war Windows 7 ein überwiegend positives Medienecho beschieden. So hieß es, Windows 7 vereine die Geschwindigkeit und Stabilität von XP mit der modernen Bedienoberfläche von Vista.[40] Microsoft erreichte mit Windows 7 bis zum offiziellen Verkaufsstart einen Marktanteil von zirka 1,8 Prozent. Bereits zwei Wochen später hatte Windows 7 das konkurrierende Mac OS X von Apple überholt.[41] Drei Monate nach der Veröffentlichung liegt die Verbreitung von Windows 7 in Deutschland bei knapp 20 %.[42]
Im ersten Verkaufsquartal konnte Microsoft über 60 Millionen Lizenzen von Windows 7 absetzen, das damit das bislang am schnellsten verkaufte Betriebssystem ist[43] und so den Unternehmensgewinn im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gesteigert hat.[44]
Einzelnachweise
- ↑ Der offizielle Veröffentlichungstermin für die Allgemeinheit war der 22. Oktober 2009; seit dem 6. August war Windows 7 per MSDN und TechNet und seit dem 13. August für Schul- und Hochschulangehörige via MSDNAA verfügbar.http://windowsteamblog.com/blogs/windows7/archive/2009/07/21/when-will-you-get-windows-7-rtm.aspx
- ↑ Video auf dem offiziellen YouTube-Channel von Microsoft zur Werbung für Windows 7
- ↑ Mike Nash, der Corporate Vice President für Windows-Plattform-Strategie, zur Namensgebung "Windows 7"
- ↑ Ein weiteres Video von Microsoft, das die Zusammenstellung der Windows-Versionen zeigt, nach der Windows 7 das siebte Windows ist (Sek. 45 ff.) (abgerufen am 13. Februar 2010)
- ↑ c’t 23/2009 vom 26. Oktober 2009: Artikel „Großbaustelle – Making of Windows 7“, Seite 82, letzter Absatz
- ↑ Windows 7: Offiziell am 28. Oktober – Artikel bei PC Professionell, vom 25. September 2008
- ↑ Windows 7 Beta 1 als allgemeiner Download verfügbar – Artikel bei heise online, vom 9. Januar 2009
- ↑ General availability for the Windows 7 Beta to end
- ↑ Öffentlich frei zugänglicher Download Windows 7'
- ↑ MSDN Subscription-Kunden: Windows 7 Beta-Download
- ↑ http://windowsteamblog.com/blogs/windows7/archive/2009/01/07/information-on-downloading-and-installing-windows-7-beta.aspx
- ↑ http://blogs.msdn.com/e7/archive/2009/01/30/our-next-engineering-milestone.aspx
- ↑ http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_software_microsoft_veroeffentlicht_versehentlich_downloadseite_fuer_windows_7_rc_story-39001022-41002269-1.htm
- ↑ http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_software_microsoft_windows_7_release_candidate_kommt_am_5__mai_story-39001022-41003333-1.htm
- ↑ Run auf vergünstigtes Windows 7: Nach wenigen Minuten ausverkauft – Artikel bei heise online, vom 15. Juli 2009
- ↑ Windows 7 und Windows Server 2008 R2 sind fertig – Artikel bei heise online, vom 22. Juli 2009
- ↑ a b Startschuss Windows 7 und Windows Server 2008 R2 sind fertig – Artikel bei im c’t magazin, Ausgabe 17/09
- ↑ Windows 7 Lineup Offers Clear Choice for Consumers and Businesses
- ↑ Bestätigt: Sechs Windows 7 Versionen
- ↑ http://www.computerworld.com/action/article.do?command=viewArticleBasic&taxonomyName=Windows&articleId=9127262&taxonomyId=125&pageNumber=1
- ↑ Microsoft bestätigt Änderungen an Windows 7 Starter – Artikel bei heise online, vom 31. Mai 2009
- ↑ http://www.neowin.net/news/main/09/01/06/windows-7-federated-search
- ↑ Jetzt auch für Netbooks - Ein erster Blick auf Windows 7 – Artikel im c’t magazin, Ausgabe 24/08
- ↑ Windows 7 blockiert Codecs von Drittanbietern – Artikel bei heise online, vom 25. März 2009
- ↑ G'bye 3rd Party ASP/AVC Filters in WMP/MCE on Win7
- ↑ http://windowsteamblog.com/blogs/windowsvista/archive/2008/05/27/microsoft-demonstrates-multi-touch.aspx
- ↑ http://computer.t-online.de/microsoft-und-eu-kommission-einigen-sich-im-browser-streit/id_21067426/index
- ↑ http://microsoftontheissues.com/cs/blogs/mscorp/archive/2009/07/31/windows-7-and-browser-choice-in-europe.aspx
- ↑ Artikel bei golem, abgerufen am 30. Oktober 2009
- ↑ http://notes2self.net/archive/2008/10/29/openxml-and-odf-in-windows-7-wordpad.aspx
- ↑ http://www.pcfreunde.de/artikel/a425/windows-7-die-offizielle-beta-auf-dem-pruefstand/2/
- ↑ Systemanforderungen zur Ausführung von Windows 7
- ↑ Das soll es sein - Der erste Release Candidate von Windows 7 – Artikel im c’t magazin, Ausgabe 11/09
- ↑ Windows Upgrade Advisor
- ↑ Artikel zum großen Kompatibilitätsupdate auf golem.de
- ↑ XP-Modus für Windows 7 ist fertig – Artikel bei heise online, vom 2. Oktober 2009
- ↑ Microsoft nennt erste Details zum XP-Modus von Windows 7 – Artikel bei heise online, vom 29. April 2009
- ↑ Der Windows-XP-Modus von Windows 7 – Artikel bei PCFreunde.de, vom 7. November 2009
- ↑ Windows 7: Microsoft bestätigt Downgrade-Gerüchte – Artikel bei heise online, vom 19. Juni 2009
- ↑ Die Welt: Windows 7 ist eindeutig besser als Windows Vista (12. Januar 2009, abgerufen am 11. Februar 2010)
- ↑ preisgenau.de - „Windows 7 hat Mac OS X überholt und erreicht 5% Marktanteil“, Aufgerufen am 4. Oktober 2009
- ↑ StatCounter.com - Marktanteile der Betriebssysteme in Deutschland Windows 7 besitzt einen derzeitigen Marktanteil von knapp 20 %, Aufgerufen am 9. Februar 2010
- ↑ http://www.heise.de/newsticker/meldung/Dank-Windows-7-erzielt-Microsoft-Rekordgewinne-917289.html
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,674704,00.html#spIntroTeaser
Weblinks
- Versionsvergleich von Microsoft
- Offizielle Internetseite von Windows 7
- „Was ist neu in Windows 7“ − offizielles Microsoft-Video (benötigt Microsoft Silverlight)
- Windows Team Blog (englisch)
- Einige Änderungen der Beta zum Release Candidate (englisch)