Die Republik Angola ist ein Staat in Südwest-Afrika. Er grenzt an Namibia, Sambia, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantik. Die angolanische Exklave Cabinda liegt ganz im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik. Die Hauptstadt ist Luanda. Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige des Kongoreiches ab. Die Region erhielt ihren Namen durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der angolanischen Küste anlandeten.
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Wahlspruch: Virtus Unita Fortior | |||||
Amtssprache | Portugiesisch | ||||
Hauptstadt | Luanda | ||||
Regierungsform | Präsidiale Republik | ||||
Präsident | Jose Eduardo dos Santos | ||||
Premierminister | Fernando de Piedade Dias dos Santos | ||||
Fläche | 1.246.700 km² | ||||
Einwohnerzahl | 10.593.171 | ||||
Bevölkerungsdichte | 8,6 Ew. pro km² | ||||
Unabhängigkeit | 1975 | ||||
Währung | Kwanza | ||||
Zeitzone | WAT (UTC+1) | ||||
Nationalhymne | Angola Avante | ||||
Autokennzeichen | ANG | ||||
Internet-TLD | .ao | ||||
Vorwahl | +244 | ||||
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Bevölkerung
Die Bevölkerung Angolas setzt sich mehrheitlich aus drei Bantu - Volksgruppen zusammen, von denen jede ihren eigenen Dialekt spricht. 37% der Bevölkerung sind Ovimbudu, 25% Kimbundu und 13% Bakongo. Zahlenmäßig weniger stark vertretene Volksgruppen sind z.B. die Chokwe (auch Lunda), Ganguela, Nhaneca-Humbe, Ambo, Herero und Xindunga. Etwa 2% der Bevölkerung sind von gemischter Ethnizität, Europäer, überwiegend mit Portugiesischen Vorfahren, machen ungefähr 1% der Bevölkerung aus. Portugiesen sind, mit knapp 30.000 Menschen, auch die größte nicht-angolanische Volksgruppe im Land1. Portugiesisch ist sowohl Amtssprache als auch die am weitesten verbreitete Sprache in Angola. Andere Sprachen und Dialekte sind z.B. Umbundu, Kimbundu, Kikongo, Tchokwe, Ngangela, Oshiwambo (Kwanyama, Ndonga) und Otjiherero. Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist größtenteils katastrophal. Nur ca. 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an eigentlich leicht heilbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig.
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen die während der Geburt sterben extrem hoch. Nach UN-Angaben liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Angola bei 44,6 Jahren.
Klima und Vegetation
Angola teilt sich in drei Klimazonen, an der Küste und im Norden des Landes ist es Tropisch, das Hochland im Zentrum und Süden des Landes ist gemäßigt-tropisch, im Südosten des Landes ist es überwiegend heiß und trocken. Die Vegetation reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda, über Baumsavannen im Zentrum, bis zur trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächse), Akazien und Affenbrotbäumen. Von Namibia ausgehend zieht sich entlang der Südwestküste ein Wüstenstreifen. Die Fauna Angolas ist reich an Wildtieren, es finden sich Elefanten, Flusspferde, Geparden, Gnus, Krokodile, Strausse, Nashörner und Zebras. Die Ausweitung der Landwirtschaft, aber auch die Zerstörungen durch die Bürgerkriege und der Handel mit Elfenbein gefährden das Überleben vieler Arten.
Geographie
Die Republik Angola liegt zwischen 4° 22' und 18° 02' südlicher Breite sowie 11° 41' und 24° 05' östlicher Länge. Das Land gliedert sich grob in eine schmale Niederung entlang der Atlantikküste die in Richtung Osten, zum Landesinneren hin, zu einer Hochebene ansteigt. Das Hochland, welches den größten Teil Angolas ausmacht, ist im Süden flach und bergig in der Mitte des Landes. Der höchste Berg ist der Serra Moco mit 2610 m.
Der Osten Angolas wird vom Sambesi durchflossen.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Angolas
Verwaltungsgliederung
Die fünf größten Städte sind:
- Luanda (2.819.000 Einwohner)
- Huambo (203.000 Einwohner)
- Benguela (155.000 Einwohner)
- Lobito (150.000 Einwohner)
- Lubango (105.000 Einwohner)
Wirtschaft
Angola besitzt reiche Erdöl-Vorkommen, Diamanten und Mineralien, die in Minen im Nordosten des Landes gefördert werden. Die Bodenschätze machen das Land zu einem der reichsten Länder Afrikas. Der Großteil der angolanischen Wirtschaft lebt vom Öl und seinen Produkten. Die Erlöse aus dem Handel mit Erdöl machen über 90 % der Exporte, über 80% des Staatshaushaltes und ca. 50% des Bruttosozialproduktes Angolas aus. Die wichtigsten Handelspartner für den Export von Gütern und Rohstoffen sind die USA, China, Frankreich, Belgien und Spanien. Importpartner sind überwiegend Portugal, Südafrika, USA, Frankreich und Brasilien.
Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (2002):
- Agrarwirtschaft: ~85 %
- Industrie und Dienstleistungssektor: ~15 %
Politik
Regierungsparteien:
- FDA - Foro Democrático Angolano
- FNLA - Frente Nacional da Libertação de Angola
- MPLA - Movimento Popular de Libertação de Angola (unter Führung von Jose Eduardo Dos Santos, Mehrheit in der Nationalversammlung seit 1975, bis 1991 Einheitspartei mit Marxistischer Prägung)
- PAJOCA - Partido Angolano da Juventude Operária
- PRD - Partido Renovador Democrático
- PRS - Partido de Renovação Social
- TRD - Tendência de Reflexão Democrática
- UNITA - União Nacional para a Independência Total (Übergangsleitung: Paulo Lukamba "GATO", ist die stärkste Oppositionspartei und verfügt nach dem Protokoll von Lusaka von 1994 über 4 Minister und 7 Vizeminister in der Regierung)
- UNITA-Renovada - (Generalsekretär: Jorge Valentim, seit Oktober 2002 wieder Teil der UNITA)
Anmerkung: Über ein Dutzend weitere kleine Parteien stellten bei den Wahlen im Jahr 1992 Kandidaten auf. Diese bekamen aber nur wenige Sitze in der Nationalversammlung und haben somit nur geringen Einfluss auf die Politik des Landes.
Gewerkschaften:
- UNTA (União Nacional dos Trabalhadores Angolanos)
- CGSILA (Confederação Geral dos Sindicatos Independentes e livres de Angola)
Weblinks
- República de Angola (offizielle Regierungsseiten)
- http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/ao.html - CIA World Fact Book
1Bemerkung: viele in Angola geborene können nach portugiesischem Recht die portugiesische Staatsangehörigkeit beanspruchen.