Der Circus Krone ist der größte Zirkus in Europa. Er ist ein traditionelles Familienunternehmen, das 1905 von Carl Krone unter dem Namen Circus Charles im Harz als Tierschau gegründet wurde. Danach wurde der Cirkus von seiner Tochter Frieda Sembach-Krone und deren Ehemann Carl Sembach-Krone geführt.

Seit 1995 leitet Christel Sembach-Krone den Zirkus, die seit 1956 bekannt ist für die Pferde-Freiheitsdressur. Sie ist die Tochter von Frieda und Carl Sembach-Krone und gilt als Schöpferin des Krone-Festivals, das viele artistische und circensische Attraktionen bietet.
Der Circus Krone besitzt ein Zirkusszelt mit 5.000 Sitzplätzen, einer Fläche von 48 x 64 Metern und einer Kuppelhöhe von 14 Metern. Es überspannt eine Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern. Seit 1919 besitzt der Zirkus auch ein festes Gebäude in München, den Kronebau (3.000 Sitzplätze) in der Marsstraße und ist damit der einzige (west-)europäische Cirkus mit einem festen Stammsitz. Die zum Kronebau und zur Marsstraße angrenzende Seitenstraße wurde 1967 auf Initiative des Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel in Zirkus-Krone-Straße umbenannt. Mit dieser Umbenennung sollte laut Aussage des derzeitigen Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude, der Gründer des Zirkuses, Carl Krone, geehrt werden. Diese Aussage nahm Peta zum Anlass, mit Hinweis auf die Völkerschauen die Carl Krone veranstaltete, die Umbenennung der Straße zu fordern, was aber vom Oberbürgermeister abgelehnt wurde.[1]
Der Circus Krone besitzt eine Infrastruktur ähnlich wie eine Stadt: eine Schule, Werkstätten, Personalküche, Sattlerei, Schneiderei, Betriebsfeuerwehr, Stromaggregat und vieles mehr. Eine feste Institution war für viele Jahre die Wohltätigkeits-Veranstaltung Stars in der Manege, welche der ARD für das Jahr 2009 auf Grund sinkender Einschaltquoten aussetzte.[2]
Bei Gastspielen leben und arbeiten fast 400 Menschen in der aus 330 Wohn-, Pack- und Gerätewagen bestehenden Zeltstadt.
Geschichte
Der Circus Krone hat seine Anfänge um 1870, als Carl Krone senior mit der kleinen reisenden Wandermenagerie “Continental“ in der er auch die damals so genannte “Negertruppe” vorführte, durch Europa zog. Derartige “Sideshows”, die “exotische” oder körperlich behinderte Menschen zeigten waren in Zirkusen häufig Bestandteil des Angebotes. Nach der offiziellen Gründung des Circus Krone 1905 durch Carl Krone junior, waren derartige “Völkerschauen” wichtiger Bestandteil des Programms. Zu sehen waren Laut der Historikerin Dr. phil. Anne Dreesbach, unter anderem Amerikanische Ureinwohner.[3][1] Der Cicus Krone erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Sein Gründer Carl Krone wurde zu Lebzeiten sogar als “König des deutschen Circus” bezeichnet. Der Zirkus hat seit 1919 seinen festen Sitz in München. 1924 fand die Premiere im neuen Cirkuszelt statt, das für damalige Verhältnisse einen gigantischen Umpfang hatte. Mit 8000 Sitzplätzen, 2 Bühnen und 3 Manegen sollte Krone der größte Zirkus Europas werden. Nach dem Tod Carl Krones im Jahre 1943 wurde der Zirkus während des 2. Weltkrieges zerstört. Erst nach dem Krieg wurde er durch Friede Sembach-Krone und Carl Sembach wieder mit festem Sitz in München aufgebaut. 1949 erweiterte der Zirkus seine Reichweite indem er wieder Gastspiele in anderen Städten anbietet.
Tiere
- 15 Löwen (darunter den einzigen weißen Löwenkater in einem europäischen Zirkus King Tonga und seine beiden Weibchen „Princess“ und „Diamond“)
- 5 Asiatische Elefanten und 3 Afrikanische Elefanten (unter ihnen den größten Elefantenbullen der Welt Colonel Joe)
- 1 Flusspferd, Schweinsaffen, Ziegen, Stachelschweine, 1 Wildschwein
- etwa 60 Pferde unterschiedlicher Rassen
- Ponys, 4 Kamele, Papageien, 4 Zebras und mehrere Lamas
- 1 Nashorn (ehemals mit Circus Barum unterwegs)
Wiederholt wurde dem Zirkus wiederholt vorgeworfen, bei der Haltung der Tiere gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen.
Weiterführende Literatur
- Kürschner, K.-D.: Circus Krone - Von der Menagerie zum größten Circus Europas. Hrsg. Circus Krone. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-550-06936-7 (415 Seiten)