Franz Völker

deutscher Sänger (Tenor)
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Franz Völker

deutscher Sänger (Tenor)

  • 31.3.1899 Neu-Isenburg, + 5.12.1965 Darmstadt

Bereits als Kind und Jugendlicher trat Völker solistisch in Konzerten hervor. Nach dem Abitur entschied sich Völker jedoch zunächst für einer Banklehre, die er ab 1917 bei der Disconto-Gesellschaft in Frankfurt am Main absolvierte. Im Anschluß arbeitete er dort als Bankbeamter. Nebenbei betätigte er sich als Chorsänger. 1925 nahm Völker an einem Amateurwettbewerb des noch jungen Frankfurter Rundfunks teil und belegte prompt den ersten Platz. Mit der Tenor-Arie „Freundlich blick ich auf diese und jene“ aus Verdis Oper „Rigoletto“ hatte er sich in die Gunst der Hörer gesungen. Nun wurden verschiedene Opernbühnen auf Franz Völker aufmerksam. Völkers weitere stimmliche Ausbildung übernahm der Gesangspädagoge Alexander Wellig, der auch schon den Bariton Heinrich Schlusnus ausgebildet hatte. 1926 gab er seine Stellung als Bankbeamter auf und schloß einen Fünfjahresvertrag mit den Frankfurter Städtischen Bühnen ab. Schon im November des gleichen Jahres hatte er in der Rolle des Florestan in Beethovens Fidelio sein vielbeachtetes Bühnendebüt. Von da an stieg der Stern Franz Völkers rasch auf. 1931 folgte er seinem Förderer Clemens Krauss an die Wiener Staatsoper, 1935 reihte sich Völker in das Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden ein. Den Gipfel seiner Sängerlaufbahn kennzeichnet der Einsatz bei den Bayreuther Festspielen in den Jahren 1933 bis 1944. Vor allem in den Rollen des Lohengrin und Siegmund setzte der Wagnertenor Völker sängerische Maßstäbe, die bis heute als unübertroffen gelten. Weitere wichtige Rollen: Erik (Fliegender Holländer), Max (Freischütz), Kaiser (Frau ohne Schatten) Pedro (Tiefland), Radames (Aida), Othello, Canio (Bajazzo), Ferrando (Cosi fan tutte). In der Zeit von 1931 bis 1934 war Völker auch Mitwirkender bei den Salzburger Festspielen. 1952 beendete er seine Bühnenlaufbahn und wirkte in den Jahren bis zu seinem Tod vornehmlich als Gesangspädagoge. Völkers einzigartige Tenorstimme, die lyrische und heldische Elemente verband, ist in zahlreichen Aufnahmen der Gattungen Oper, Operette, Lied und Unterhaltung überliefert. Der 1987 in seiner Heimatstadt Neu-Isenburg gegründete Franz-Völker-Kreis verleiht in mehrjährigem Abstand den Franz-Völker-Preis für Nachwuchs-Tenöre.