Der Flughafen Nürnberg ist der internationale Flughafen der Metropolregion Nürnberg und zweitgrößter Flughafen in Bayern. Der Nürnberger Flughafen rangiert auf Platz zehn der wichtigsten Flughäfen Deutschlands und auf Platz 67 der europäischen Flughäfen. Er ist auch Drehkreuz der Air Berlin, Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft.
Flughafen Nürnberg | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDDN |
IATA-Code | NUE |
Flugplatztyp | Verkehrsflughafen |
Koordinaten | 49° 29′ 55″ N, 11° 4′ 1″ O |
Höhe über MSL | 310 m (1.017 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 7 km nördlich von Nürnberg |
Straße | Autobahn A3 – Nürnberg Nord |
Nahverkehr | U-Bahn-Linie U2, Buslinien 32, 33, N12 |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1955 |
Betreiber | Flughafen Nürnberg GmbH |
Fläche | 519 ha |
Terminals | 2 |
Passagiere | 3,969 Mio (2009) |
Luftfracht | 80.158 t (2009) |
Flug- bewegungen |
71.217 (2009) |
Beschäftigte | 4.083 (2008) |
Start- und Landebahn | |
10/28 | 2700 m × 45 m Asphalt |
Lage und Verkehrsanbindung
Der Flughafen befindet sich sieben Kilometer nördlich der Stadt. Vom Bahnhof Flughafen verkehrt die U-Bahn-Linie U2 in Richtung Innenstadt. Die Fahrtzeit zum Hauptbahnhof beträgt zwölf Minuten. Zwei Buslinien verbinden den Flughafen mit dem Nürnberger Nordwesten, eine der Linien endet an der Endhaltestelle Thon mit Straßenbahnanbindung.
Der Flughafen ist über die Flughafenstraße an die Marienbergstraße angebunden. Diese verläuft in Ost-West-Richtung und endet im Westen an der B 4 und im Osten in Ziegelstein. Von dort erreicht man über den Bierweg die B 2. Über die beiden Bundesstraßen ist die A 3 zu erreichen.
Taxis stehen rund um die Uhr bereit (direkt vor der Ankunftshalle). Die Fahrzeit in die Innenstadt beträgt ca. 15 Minten und kostet rund 16,- €. Die Autovermieter Avis, Hertz, Europcar und Sixt sind ebenfalls am Airport Nürnberg vertreten (Ankunftshalle).
Daten und Zahlen
- Vorfeld: 246.845 m²
- Hallenvorfelder: 9.484 m²
- Abstellpositionen für Flugzeuge: 44
- Fluggastbrücken: 5
- Fluggast-Terminal: zwei Abflughallen, eine Ankunftshalle
- Parkplätze: über 9000
- Luftfrachtzentrum (Lagerfläche): 13.317 m²
- Betriebszeit: 24 Stunden
Geschichte
1933 wurde der erste Nürnberger Flughafen am Marienberg (heute Volkspark Marienberg) eingeweiht; zuvor diente der heute nicht mehr existierende Flugplatz der Stadt Fürth im Stadtteil Atzenhof als Anbindung. 1943 wurde der Flughafen am Marienberg zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht die Große Straße des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes als Start- und Landebahn genutzt.
1955 wurde der Nürnberger Flughafen am derzeitigen Standort errichtet. Er war der erste seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland neu erbaute Flughafen. 1960 konnten erstmals mehr als 100.000 Fluggäste pro Jahr am Flughafen Nürnberg begrüßt werden. 1961 wurde die Startbahn zunächst von 1900 auf 2300 Meter verlängert; 1968 schließlich auf die heutige Länge von 2700 Metern. Die Voraussetzung für den ersten Besuch eines Jumbo-Jets (Boeing 747) am 12. Juli 1970 war damit erfüllt. Das Ereignis lockte damals 20.000 Schaulustige an. 1977 wurde das Hauptvorfeld erweitert, ein neues Fluggastterminal mit großer Besucherterrasse und Restaurant ersetzte 1981 das bis dahin genutzte Gebäude. Die Millionengrenze bei den Passagierzahlen wird im Dezember 1986 erstmals überschritten. Im Winter 1997/1998 nimmt das Drehkreuz der deutschen Fluggesellschaft Air Berlin den regelmäßigen Betrieb am Airport Nürnberg auf. Nach Palma de Mallorca ist der Nürnberger Flughafen heute der zweitwichtigste touristische Umsteigeflughafen von Air Berlin. Gerade in den Wintermonaten von November bis April bündelt die Airline einen Großteil der Passagierströme aus Deutschland zu den Destinationen in Nordafrika und auf die Kanarischen Inseln über Nürnberg. Zeitweise sind bis zu 21 Air Berlin-Flugzeuge gleichzeitig im Drehkreuz Nürnberg im Einsatz. 1999 wurde ein neuer Kontrollturm in Betrieb genommen und die Verlängerung der U-Bahn bis zum Flughafen eröffnet.
Die West- und Norderweiterung der Abflughalle 2 erfolgte im Jahr 2002. Ein Jahr darauf wurde das Cargo-Center CCN 2 nach eineinhalbjähriger Bauzeit mit 6500 m² Lagerfläche und 4600 m² Büroraum eingeweiht. Im Jahr 2005 wurde das Flughafenjubiläum „50 Jahre Airport Nürnberg“ mit rund 45.000 Besuchern am Airport Nürnberg gefeiert. 2006 wurde ein neues Ankunfts- und Abflugterminal (Transfer-Control-Terminal) mit einer Geschossfläche von 8500 m² sowie ein neuer Hauptzugang zum Vorfeld (Tor 1) fertig gestellt. Im gleichen Jahr wird die neue vollautomatische Gepäcksortieranlage in Betrieb genommen. Der Airport Nürnberg wurde von den Lesern des Fachmagazins Business Traveller zum „Besten Deutschen Flughafen“ 2008 gewählt.[1] Auch bei der Qualität des Services belegte der Airport Nürnberg bei einem Vergleich unter den deutschen Flughäfen im Rahmen einer Studie im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv den ersten Platz. Der internationale Flughafen Nürnberg gewann dank eines guten Parkplatzangebotes und der freundlichsten E-Mail-Beantwortung.[2] Im Jahr 2008 wurde ebenfalls die Renaturierung des Bucher Landgrabens abgeschlossen.
Flughafenanlagen
Kapazität
Mit jährlich rund 4 Millionen Passagieren und 100.000 Tonnen Luftfrachtumschlag gehört der Airport Nürnberg zu den Top 10 der großen deutschen Verkehrsflughäfen. Insgesamt fanden zuletzt im Jahr 2009 genau 71.217 Flugbewegungen statt. Das Fluggastaufkommen betrug im Jahr 2009 insgesamt rund 3,9 Millionen Passagiere.
Start- und Landebahn
Der Flughafen Nürnberg besitzt eine Start- und Landebahn mit einer Länge von 2700 Metern und 45 Metern Breite. Über die Start- und Landebahn können Flugbewegungen (Starts und Landungen) aller gängigen Verkehrsflugzeuge, auch von Großraumjets (z. B. Boeing 747, Jumbo-Jet oder Antonov 124), erfolgen. Für Flugbewegungen des Airbus A380 ist der Airport Nürnberg nicht zertifiziert.
Abfertigungsgebäude
Für den Passagierbereich gibt es ein Terminal mit zwei Abflughallen und einem Ankunftsbereich. Die Luftfracht wird im Cargo Center Nürnberg (CCN) abgefertigt.
Terminal
Der Ausbau des bestehenden Passagierterminals (Abflughalle 2) wurde am 30. April 1992 eingeweiht und war ursprünglich für eine Kapazität von 2,8 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt. Die aktuelle Kapazität der gesamten Terminalanlage liegt heute bei rund 5 Millionen Passagieren pro Jahr. Insgesamt gibt es fünf Fluggastbrücken. Tageslicht dominiert die transparente Glas-Stahl-Konstruktion der Nürnberger Architekten Grabow und Hoffmann. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb am 2. Mai 1992 anlässlich der Eröffnung: „In knapp dreijähriger Bauzeit wurde eine neue Ankunftshalle und die erst 17 Jahre alte Empfangshalle zu einer neuen lichtdurchfluteten Abfertigungshalle umgebaut. […] das Ergebnis der Verjüngungskur ist ein völlig neues Terminal für Frankens Tor zur Welt, das als das modernste in der deutschen Flughafenlandschaft gelten kann“. Die Flughafen Nürnberg GmbH trug die Baukosten in Höhe von rund 100 Millionen Mark. Drei moderne Fluggastbrücken sowie die Erweiterung des Vorfeldes waren in den Baukosten enthalten.
Im Januar 2007 wurde das neue Transfer-Control-Treminal (TCT) eingeweiht.</ref>
Cargo Center
1987 wurde das erste neue Frachtterminal Cargo Center Nürnberg (CCN) in Betrieb genommen. Die Kapazität war zunächst für ein Frachtvolumen von 33.000 Tonnen pro Jahr ausgelegt. Durch das Ende des Kalten Krieges und den Zusammenbruch der Sowjetunion erlangte Nürnberg seine historische Zentrallage in Mitteleuropa zurück. Damit gewann der Airport Nürnberg in den 1990er Jahren zunehmend überregionale Bedeutung in der Luftfracht. Neben der zentralen Lage in Mitteleuropa ist auch die Wirtschaftsstruktur des Ballungsraumes Nürnberg ein wichtiger Baustein dieses großen Aufschwungs in der Luftfracht am Airport Nürnberg. Die Region ist bestimmt von technologisch leistungsfähigen Industriebetrieben mit einem auffallend hohen Exportanteil mit einer Quote von derzeit über 40 %. Dominierende Industriezweige sind Elektrotechnik, Maschinenbau, Medizin- und Automatisierungstechnik. Die Region um Nürnberg ist in diesem Bereich einer der führenden Standorte in Deutschland. Ein weiterer günstiger Standortfaktor für die Luftfracht am Flughafen Nürnberg ist zudem der boomende Binnenhafen „Gütervekehrszentrum Hafen Nürnberg-Roth“ als modernstes Güterverkehrszentrum Süddeutschlands mit einer trimodaler Verladungsmöglichkeit für die Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasser sowie einer hervorragenden Verkehrsanbindung (Autobahn-Anschluss) zum Frachtzentrum am Airport Nürnberg. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist außerdem, dass am Airport Nürnberg kein Nachtflugverbot besteht. Freie Slotressourcen in der Luftfracht erlauben so flexible Flugeinsätze zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das Frachtterminal wurde aufgrund dieser positiven Entwicklungen in der Luftfracht bereits im Jahr 2003 mit dem Cargo Center II (CCN II) erweitert. Der funktionale Neubau kostete 14 Millionen Mark. Das Bauwerk wurde nach konkreten Bedarfsanforderungen der ansässigen Frachtunternehmen entworfen. Für den expandierenden Frachtbereich konnten so zusätzlich 6500 m² Fläche genutzt werden. Damit stehen heute in der Fracht insgesamt rund 14.000 m² Lagerfläche und 7000 m² Bürofläche zur Verfügung. Der Luftfrachtumschlag betrug zuletzt im Jahr 2006 rund 104.000 Tonnen. So konnten im Jahr 2006 zuletzt allein von den am Flughafen Nürnberg vertretenen 34 internationalen Luftfrachtspeditionen, zahlreichen Airlines, den Expressdiensten, Transport- und Abfertigungsunternehmen, insgesamt 98.265 Tonnen Fracht bewegt werden. Dies entspracht einer Steigerung von rund 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2004 wurde allerdings aufgrund der bundesweiten Neuorganisation der Luftpostbeförderung mit Beginn des Sommerflugplanes die Luftpostbedienung komplett eingestellt. Bis zur Einstellung wurden jährlich rund 548 Tonnen Luftpost befördert. Das CCN wird von der Flughafen Gesellschaft Nürnberg GmbH betrieben und größtenteils an Spediteure weiter vermietet.
Kontrollturm
Der Kontrollturm des Stuttgarter Architekten Günther Behnisch ist mit seiner dynamischen Silhouette mittlerweile zum architektonischen Wahrzeichen des Airport Nürnberg avanciert. Im Jahr 1995 beschloss der Aufsichtsrat, den alten Kontrollturm aus der Anfangszeit zu ersetzen. Dessen relativ geringe Höhe von nur 18 Meter war aufgrund neu errichteter Hochbauten nicht mehr ausreichend hoch genug. Der gelungene und ästhetisch eigenwillige Entwurf des renommierten Architektenteams Behnisch und Partner setzte sich im Jahr 1990 in einem beschränkten Architektur-Wettbewerb durch. Der neue Tower ist mit einer Höhe von 48 Metern im Umfeld des Flughafens weithin sichtbar. Direkt unterhalb der gläsernen Aussichtskanzel haben die Architekten die aufwendige und kostspielige Technik für die Flugsicherung im Wert von damals rund 17 Millionen Mark in einem geschlossenen Quader elegant untergebracht. Insgesamt kostete das Projekt rund 30 Millionen Mark. Der ursprüngliche Entwurf musste allerdings überarbeitet werden, da sich der Platzbedarf durch einen Umzug der Anflugkontrolle in das Radarzentrum Langen bei Frankfurt verringerte. Den futuristischen Tower sowie den gläsernen Bürotrakt am Boden bezogen die Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung (DFS) im November 1998.[3]
Parkbereiche
Am Airport Nürnberg stehen insgesamt rund 9000 Parkplätze zur Verfügung. Neben drei Parkhäusern können auch diverse Freiparkflächen in unmittelbarer Nähe des Terminals genutzt werden. Zuletzt wurde das neue Parkhaus P3 mit 2200 Stellplätzen fertiggestellt. Das Parkhaus P3 kostete inklusive der Außenanlagen und veränderten Verkehrsführung rund 16,6 Millionen Euro. Es verfügt über sieben Ebenen. Das größtenteils aus Stahlbeton-Fertigbauteilen errichtete, 18 Meter hohe Gebäude, ist mit einem Edelstahlgittergewebe verkleidet. Haupttreppenhaus und Wendeln haben eine offen geschuppte Glasfassade. Das Parkhaus sollte damit einen harmonischen Übergang zwischen der Flughafenwelt und dem umgebenden Knoblauchsland schaffen. Als Architekt des P3 zeichnete das renommierte Nürnberger Architekturbüro Kappler verantwortlich. Für die Parkgebühren gibt es ein abgestuftes Preisangebot. Neben einem „BusinessParken“ und dem kostengünstigen „UrlauberParken“ wird auch die Premium-Dienstleistung „ServiceParken“ angeboten. Gegen einen entsprechenden Aufpreis spart man sich hier nicht nur die Zeit bei der Parkplatzsuche, sondern braucht sich auch um die Sicherheit seines Wagens keine Sorgen zu machen. In diesem Angebot werden zudem verschiedene weitere Dienstleistungen wie Fahrzeugpflege, Tanken, Werkstattbesuch sowie Gepäckdienst und Aufbewahrung von Wertgegenständen übernommen. Von allen Parkhäusern ist man in weniger als fünf Gehminuten am Terminal. Für Kurzparker stehen außerdem zahlreiche Parkmöglichkeiten zur Verfügung.
Umwelt
Im Jahr 2001 gründete der Airport Nürnberg eine eigene Abteilung Umwelt, die alle umweltrelevanten Aktivitäten und Aufgaben wie Abfallwirtschaft, Biotopmanagement, Energie, Gewässerschutz und das Verhindern von Vogelschlag betreut. Ebenso zum Aufgabengebiet gehört der Dialog mit den Nachbarn des Flughafens sowie eine konstruktive Auseinandersetzung mit deren umweltrelevanten Belangen.[4]
Landschaft
Mit der Renaturierung des an den Airport Nürnberg unmittelbar angrenzenden Bucher Landgrabens wurde im Februar 2001 als ökologische Ausgleichsmaßnahme im Rahmen des Bebauungsplanes begonnen. Die Bauarbeiten dieser Maßnahme umfassten die Rückversetzung des alten Landgrabens in einen naturnahen mäandernden Bachverlauf, Regenrückhaltebecken, mehrere Aussichtsplattformen und Brückenbauwerke. Zur Landschaftsmodellierung wurden Erdhügel links und rechts des Grabenverlaufs aufgeschüttet. Die Renaturierung des gesamten Bachverlaufs auf Flughafengelände kostete insgesamt rund 3,3 Millionen Euro. Die geographische Ausdehnung des Projekts beträgt vom Regenrückhaltebecken im angrenzenden Ortsteil Ziegelstein im Osten bis zum Übergang in den „alten Landgraben“ westlich der Irrhainstraße rund zwei Kilometer.[5] Die renaturierte Grünzone bietet heute eine städtebauliche Trennung zwischen dem High-Tech-Standort Airport Nürnberg und den ackerbaulichen Flächen im südlichen Knoblauchsland. Die 14 Hektar große Grünzone hat heute neben der städtebaulichen auch wichtige wasserwirtschaftliche und ökologische Funktionen. Offene Regenrückhaltebecken nehmen das vom Flughafen eingeleitete Niederschlagswasser auf. Rund 3000 Bäume und Sträucher wurden gepflanzt. Rad- und Fußwege wurden in der Grünzone neu angelegt.
Lärm
Ein wichtiges Thema im Bereich Umwelt insbesondere für Anwohner ist dabei die Lärmbelastung bzw. der Schallschutz. Der Flughafen unternimmt nach eigenen Angaben große Bemühungen, um die Schallemissionen möglichst gering zu halten. Der mittlere Dauerschallpegel betrug im Jahr 2004 durchschnittlich konstant 49dB(A).
Luft
Bereits im zweiten Jahr nach Bestehen der neuen Umweltabteilung wurde als Ergänzung des klassischen „Gemüsegutachtens“ ein Biomonitoring am Airport Nürnberg erfolgreich eingesetzt. Biomonitoring ist ein modernes, effizientes Verfahren, bei dem Organismen zur Ermittlung von Schadstoffen und ihrer Verbreitung eingesetzt werden. In Nürnberg werden dafür Honig, Wachs und Pollen von mittlerweile drei Bienenvölkern jährlich analysiert. Die Völker mit jeweils rund 15.000 Bienen deckten ein Gebiet im Umkreis des Flughafens von rund drei Kilometern ab. Die Proben werden jeweils von Experten für Umwelt- und Altlastenanalytik der Firma Orga Lab GmbH aus Zirndorf untersucht. Zusätzlich werden die Proben von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau gemäß der Honigverordnung analysiert. Das Analysespektrum für Honig und Pollen umfasst dabei organische Luftschadstoffe, die als typisch verkehrsbedingt gelten. Außerdem wird die Schwermetallbelastung bestimmt. In den Proben fanden sich bislang nur geringe Konzentrationen der gewählten Schadstoffe. Alle Honigproben wurden außerdem hinsichtlich ihrer Gehalte an Metallen und organischen Stoffen als „uneingeschränkt genusstauglich“ eingestuft. Sämtliche Befunde unterschritten bisher damit deutlich die gesetzlichen Grenzwerte. Die meisten Kohlenwasserstoffe befanden sich im Honig sogar unterhalb der Bestimmungsgrenze. Nach den positiven Erfahrungen in Nürnberg wenden inzwischen sechs deutsche Verkehrsflughäfen das Biomonitoring-Verfahren an. Bei der Auswertung der acht wichtigsten Schwermetalle erreichte Nürnberg ausnahmslos die niedrigsten Werte.
Sicherheit
Polizei
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Nürnberg-Flughafen erstreckt sich auf den Innen- und Außenbereich des Flughafengeländes sowie die Flughafenstraße ab Kreisverkehr im gesamten Flughafenbereich einschließlich der beiden Cargo Center I und II. Außerdem obliegt der Polizei am Flughafen die Grenzkontrolle am Grenzübergang Nürnberg-Flughafen sowie alle Ein- und Ausreisekontrollen und die Ausstellung von Reisedokumenten.[6]
Feuerwehr
Mit ihrer Mannschaft und Ausrüstung entspricht die Nürnberger Flughafen-Feuerwehr den Anforderungen der ICAO (Internationale Zivile Luftfahrt Organisation) sowie denen der Bezirksregierung von Mittelfranken. Alle Sicherheitsmaßnahmen im Bereich Brandschutz und Feuerbekämpfung werden von der Einsatzzentrale koordiniert und gesteuert. Die Zentrale ist rund um die Uhr von insgesamt zwei Feuerwehrleuten besetzt. Alle vier Stunden ist Schichtwechsel. Die wichtigste Einrichtung ist eine Brandmeldeanlage, die mit rund 1600 Feuermeldern sowie mit 13 Unterzentralen und 600 Druckknopfmeldern verbunden ist. Außerdem führen Telefon-Direktleitungen zur Nürnberger Berufsfeuerwehr, zur Rettungsstelle, zur Einsatzzentrale der Polizei, zum Kontrollturm, zur Verkehrsabteilung, zur Sicherheitszentrale und zur Polizeiinspektion des Flughafens. Neben der Organisationsstruktur der Feuerwehr am Airport Nürnberg garantiert ein alltägliches Übungsprogramm, dass sich bereits 30 Sekunden nach dem Auslösen des Alarms das letzte Fahrzeug auf dem Weg zum Einsatzort befindet und Unfallort nach spätestens drei Minuten erreicht ist. Dies gelte nach Angaben der Flughafenfeuerwehr auch für die abgelegensten Winkel des Flughafengeländes bei einer 24-Stunden-Bereitschaft.[7]
Ausbau und Infrastruktur
Im Herbst 2005 erfolgte eine Vorfelderweiterung nahe des Towers. Das Hauptvorfeld erhielt zusätzliche Abstellpositionen für vier große Mittelstreckenflugzeuge.
Im Oktober 2007 wurde das etwa 18 Millionen Euro teure Parkhaus P3 mit über 2200 Pkw-Stellplätzen südlich des bestehenden Parkhauses P1 fertiggestellt.
Geplante Autobahnanbindung
Eine direkte A3-Autobahn-Anbindung des Nürnberger Flughafens ist seit längerem geplant. Favorisiert wird hierbei eine Trasse mit Untertunnelung der Start- und Landebahn; das Raumordnungsverfahren wurde abgeschlossen.[8] Das laufende Planfeststellungsverfahren wird von Protesten der Anwohner begleitet[9].
Das Projekt wird voraussichtlich 52 Millionen Euro kosten. Ziel ist es, die Anwohner des Bierweges, an der bisherigen Zufahrt durch den Ortsteil Ziegelstein zu entlasten. Außerdem wird als Grund für den Bau des Autobahnanschlusses angegeben, dass der Airport Nürnberg nur dann wettbewerbsfähig bleiben kann, wenn er erweitert wird. Der Autobahnanschluss soll ein weiterer Schritt zur Internationalisierung sein.
Das Bündnis „Nein zur Flughafen-Nordanbindung !” kritisiert, dass der als Bannwald geschützte Sebalder Reichswald zerschnitten würde und zweifelt an der Wirtschaftlichkeit des Projektes,[10] da die bisher einzige Zufahrt über die Flughafenstraße im Jahr 2003 mit 35,5 % eher gering ausgelastet war.[11] Der Bund Naturschutz zweifelt zudem an, dass die Erreichbarkeit des Flughafens Nürnberg verbessert werden muss, da dieser mehrmals einen Business-Traveller-Award als bester Flughafen Europas in seiner Größenordnung[12] gerade wegen seiner guten Erreichbarkeit gewonnen hatte.[11]. Bei der Bewertung der Erreichbarkeit steht allerdings primär die gute Erreichbarkeit mittels ÖPNV (u. a. U-Bahn) im Vordergrund. Die Industrie- und Handelskammer für Mittelfranken weist in einer Pressemitteilung vom 29. Januar 2010 auf die aus ihrer Sicht bestehende Notwendigkeit der Autobahnanbindung des Flughafen Nürnbergs hin. [13] Am 3. Februar 2010 beschloss der Nürnberger Stadtrat auf Antrag der SPD, mit dem Baubeginn noch drei Jahre zu warten. [14]
Terminalerweiterung
Am 25. Januar 2007 wurde mit dem sog. TCT (Transfer Control Terminal) der letzte größere Neubauabschnitt des Terminals eingeweiht.[15] Der Neubau wurde durch eine neue Verordnung der Europäischen Union (2320/2002) erforderlich, die für Flughäfen vorschreibt, dass ankommende Passagiere aus sogenannten "Non-EU-Ländern" vor ihrer Weiterreise in die EU vollständig kontrolliert werden und sich zuvor nicht mit bereits kontrollierten Fluggästen vermischen dürfen. Die dazu benötigten Kontrollspuren (Personenkontrolle) befinden sich im Erdgeschoß, im Obergeschoß wurde im gleichen Zug die Warteraumfläche (für abfliegende Passagiere) entsprechend erweitert.
Eine weitere Südwesterweiterung des Terminals, mit einhergehender Erweiterung der Ankunftshalle ist der Mittelfristplanung zufolge für frühestens 2012 geplant.
Sanierung der Start- und Landebahn
Seit Juli 2009 wird die Start- und Landebahn des Airport Nürnberg generalsaniert. In mehreren Bauabschnitten soll die im Kern über 50 Jahre alte Piste bis zum Jahr 2015 schrittweise erneuert und mit moderner Technik ausgestattet werden. Die sukzessive Sanierung hat zunächst mit den Rollwegen und Anflugsektoren begonnen. Noch heuer soll zudem ein neuer Elektroring um die komplette Bahn gezogen und begleitend dazu ein Entwässerungskanal angelegt werden. Im Jahr 2010 wird die Start- und Landebahn zeitweise auf 2300 Meter verkürzt. In den jeweils gesperrten Bereichen soll dann die Komplettsanierung der Oberflächen sowie der Schulterbereiche mit neuer Anflug- und Unterflurbefeuerung erfolgen. Sperrzeiten sind an einigen Wochenenden zwischen 23:30 und 6:00 Uhr hierfür vorgesehen, in denen kein Flugbetrieb stattfinden kann. Das Mittelstück der Start- und Landebahn ist erst in den Jahren 2011 bis 2015 an der Reihe. Der Airport Nürnberg verfügte bei Betriebsbeginn im April 1955 über eine 1900 Meter lange Rollbahn. In den Folgejahren wurde diese zweimal um jeweils 400 Meter auf heute 2700 Meter verlängert. Mit Baukosten in Höhe von insgesamt 18,7 Millionen Euro wird gerechnet.[16]
Airport Business Center
Ein neues Hotel mit Büro- und Tagungsräumen soll in direkter Nachbarschaft zum Airport am Flughafenkreisel entstehen. Im Bieterverfahren für das sogenannte „Airport Business Center“ entschied man sich im Juni dieses Jahres, dass die Nürnberger ConTech GmbH das moderne Hotel mit Büros und Tagungsräumen gemeinsam mit dem Investor ZBI und dem Architekturbüro Christ realisieren soll. Neben zahlreichen Büros und bis zu 1000 m² Platz für Konferenzräume ist auch ein hochwertiges gastronomisches Angebot in den Planungen vorgesehen. „Das Airport Business Center ist Teil einer umfassenden Strategie, um den Flughafen noch besser als Standort für internationale Tagungen, Meetings und Veranstaltungen zu etablieren und das Angebot für Besucher noch attraktiver zu gestalten“, sagte Flughafengeschäftsführer Karl-Heinz Krüger anlässlich der Entscheidung im Bieterwettbewerb.[17]
Flugziele
Vom Airport Nürnberg sind rund 60 Ziele in Deutschland und Europa nonstop erreichbar. Zahlreiche Direktflüge gibt es teilweise mehrmals täglich zu den großen Drehkreuzen der internationalen Airlines, die weltweite Anschlussverbindungen ermöglichen. Ganzjährig sind folgende Anschlüsse an die Drehkreuze der genannten Fluggesellschaften gegeben: airberlin fliegt vier- bis fünfmal täglich von Nürnberg nach Berlin und Düsseldorf. Lufthansa startet sechsmal täglich nach Frankfurt, fünfmal täglich nach München und dreimal täglich nach Paris. Air France verbindet Nürnberg fünfmal täglich mit Paris. KLM fliegt viermal täglich nach Amsterdam, SWISS viermal täglich nach Zürich. SAS und Turkish Airlines fliegen jeweils einmal täglich zum jeweiligen Drehkreuz nach Kopenhagen bzw. Istanbul.
Neu im Sommerflugplan 2010 werden die Ziele Araxos und Kalamata in Griechenland, sowie Usedom und Sylt an der deutschen See angeflogen. Darüber hinaus fliegt airberlin im Zeitraum von Juli bis September 2010 die Ziele Nizza, Split und Venedig an.
Verkehrszahlen
Jahr | Fluggäste | Fluggäste Linie | Fluggäste Touristik | Flugbewegungen | Mitarbeiter | Luftfracht/Post (t) |
---|---|---|---|---|---|---|
2009 | 3.969.857 | 2.054.635 | 1.850.654 | 71.217 | n. a. | 80.158 |
2008 | 4.274.222 | 2,266 Mio. | 1,963 Mio. | 76.768 | 4.083 | 104.606 |
2007 | 4.244.115 | 2.241.115 | 2.003.000 | 81.082 | 4.187 | 106.982 |
2006 | 3.965.357 | 1.923.381 | 1.960.005 | 78.043 | 4.131 | 98.264 |
2005 | 3.847.646 | 1.606.065 | 2.163.271 | 76.111 | 4.070 | 80.665 |
2004 | 3.653.569 | 1.395.920 | 2.160.934 | 71.818 | 3.958 | 71.578 |
2003 | 3.296.267 | 1.304.371 | 1.916.526 | 73.233 | 3.790 | 69.435 |
2002 | 3.213.444 | 1.336.072 | 1.877.372 | 77.854 | 3.769 | 65.158 |
2001 | 3.195.818 | 1.492.818 | 1.703.000 | 83.807 | n. a. | 57.302 |
Luftrettung
Vom Luftrettungs-Zentrum am Airport Nürnberg aus operieren die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. (DRF) sowie der HDM Flugservice mit je einem Rettungs- bzw. Intensivtransporthubschrauber. Der ADAC besitzt in Nürnberg eine Rettungsflugwacht.
Online-Aktivitäten/ Social Media
Der Airport Nürnberg präsentiert sich im Internet auf der beliebten Videoplattform YouTube. Auf einem eigenen YouTube-Kanal zeigt der Airport Nürnberg unter dem Titel EinBlicke aktuelle Videomagazinbeiträge von Ereignissen und Events rund um den Flughafen Nürnberg.[19] Neuigkeiten und Wissenswertes „zwitschert“ der Airport Nürnberg auch über Twitter.[20]. Darüber hinaus ist der Airport Nürnberg auch in Facebook aktiv. [21]
Mittels Web- bzw. Livecam gewährt der Airport Nürnberg ständig interessante Einblicke in die laufenden Abfertigung am Hauptvorfeld. Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>
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Über die [Webcam] (http://www.airport-nuernberg.de/besucher/webcam/) gewährt der Airport Nürnberg stets interessante Einblicke auf das Abfertigungsgeschehen am Hauptvorfeld.
Literatur
Bernd Windsheimer: 50 Jahre Airport Nürnberg 1955–2005. Geschichte der Luftfahrt in Nürnberg. Nürnberg 2005.
Einzelnachweise
- ↑ Airport Nürnberg: Presseinformation 1/09 vom 16. Januar 2009 Airport Nürnberg: „Bester Deutscher Flughafen“ – mehr Passagiere (abgerufen am 11. Februar 2009)
- ↑ Airport Nürnberg: Airport News vom 26. Januar 2009 Erneute Auszeichnung: Passagiere fühlen sich am Airport Nürnberg am wohlsten (abgerufen am 11. Februar 2009)
- ↑ Windsheimer, Bernd: 50 Jahre Airport Nürnberg. Nürnberg. 2005. Siehe insbesondere das Kapitel: Moderne Architektur, bester Regionalflughafen Deutschlands und Touristik-Drehkreuz. S. 135–160.
- ↑ Flughafen Nürnberg, Statement des GeschäftsführersAuf gute Nachbarschaft
- ↑ Airport Nürnberg: Presseinformation von 2008 Mehr Parkplätze und mehr Grünflächen durch neues Parkhaus
- ↑ Polizeiinspektion Nürnberg-Flughafen
- ↑ Vorbeugender Brandschutz: Die beste Art der Brandbekämpfung
- ↑ Regierung von Mittelfranken: Anbindung Flughafen Nürnberg an die BAB A3
- ↑ Nürnberger Nachrichten: Massiver Protest: Flughafen-Anbindung in Nürnberg, 17. Juli 2008
- ↑ Argumente des Bund Naturschutz Nürnberg gegen die geplante Nordanbindung
- ↑ a b Stellungnahme des Bund Naturschutzes vom 3. Juni 2005
- ↑ IHK Mittelfranken: Zahlen und Fakten über den Wirtschaftsraum Mittelfranken
- ↑ IHK: Kurs halten bei Nordspange. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Flughafenresulation der IHK vom 14. Oktober 2008 verwiesen Resolution der Vollversammlung der IHK Nürnberg für Mittelfranken zur Entwicklung des Airports Nürnberg hingewiesen
- ↑ BR Online: Nordanbindung auf Eis gelegt], 4. Februar 2010
- ↑ Airport Nürnberg, Pressemitteilung: [http://www.airport-nuernberg.de/8364 Neues Transfer Control Terminal feierlich eingeweiht ]], 25. Januar 2007
- ↑ Quelle:[1] Start- und Landebahn am Airport Nürnberg.
- ↑ Airport Nürnberg: Presseinformation 05/09 Airport Business Center: Neues Hotel mit Tagungsräumen (abgerufen am 15.Juni 2009)
- ↑ Quellen: http://www.adv.aero/de/gfx/stats_2008.php
- ↑ Airport Nürnberg auf YouTube abgerufen am 2. September 2009
- ↑ Airport Nürnberg bei Twitter abgerufen am 2. September 2009
- ↑ Airport Nürnberg bei Facebook abgerufen am 23. Februar 2010
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website des Airport Nürnberg
- Offiziele Facebook Seite des Airport Nürnberg
- Eintrag bei Google Maps
- Airline Lounges im Flughafen Nürnberg
- Flughafendaten auf World Aero Data (englisch, Stand 2006). Nicht mehr online verfügbar. (Suche in Webarchiven)