Portal:Philosophie/Zitate

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Bedeutende Zitate

großer Philosophen


Auf dieser Seite werden bedeutende Zitate großer Philosophen gesammelt und nach grundlegenden Begriffen geordnet.

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Die Quellenangaben werden wie folgt formatiert:

  • (Werk, Ausgabe, Band, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Seitenzahl.)

Anerkennung

  • Immanuel Kant
    • „Ein jeder Mensch hat rechtmäßigen Anspruch auf Achtung von seinen Nebenmenschen, und wechselseitig ist er dazu auch gegen jeden Anderen verbunden“ (TL, VI, 462)
  • John Rawls
    • „Jeder Mensch besitzt eine der Gerechtigkeit entspringende Unverletzlichkeit, die auch im Namen des Wohles der ganzen Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann.“ (Eine Theorie der Gerechtigkeit, Suhrkamp, Frankfurt 1975, 19)

Aufklärung

  • Immanuel Kant
    • „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ (Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?)

Bedeutung

  • Aristoteles
    • „Wie aber die Gedanken in der Seele bald auftreten, ohne wahr oder falsch zu sein, bald so, dass sie notwendig eins von beidem sind, so geschieht es auch in der Rede. Denn Falschheit und Wahrheit ist an Verbindung und Trennung der Vorstellungen geknüpft. Die Nomina und Verba für sich allein gleichen nur dem Gedanken ohne Verbindung und Trennung, wie z.B. das Wort Mensch oder weiß, wenn man sonst nichts hinzusetzt: Hier gibt es noch nicht Irrtum und Wahrheit. Dafür haben wir einen Anhaltspunkt z.B. an dem Wort Tragelaphos (Bockhirsch): es bedeutet zwar etwas, aber doch nichts Wahres oder Falsches, solange man nicht hinzusetzt, dass das Ding ist oder nicht ist, schlechthin oder zu einer bestimmten Zeit.“ (De Interpretatione, 16a)
  • John Locke
    • „Da Wörter willkürliche Zeichen sind, können sie als solche von niemandem unbekannten Dingen beigelegt werden. Damit würde man sie zu Zeichen für nichts, zu Lauten ohne Bedeutung stempeln. Niemand kann seine Wörter zu Zeichen für Eigenschaften von Dingen oder für Vorstellungen im Geiste eines anderen machen, von denen sich in seinem eigenen nichts findet. Bevor man nicht eigene Ideen besitzt, kann man nicht vermuten, dass sie den Vorstellungen eines andern entsprechen. Man kann auch keine Zeichen für sie verwenden; denn das wären Zeichen für etwas Unbekanntes, das heißt tatsächlich Zeichen für nichts. Wenn man sich dagegen auf Grund vorhandener eigener Ideen die Ideen anderer vorstellt, wenn man damit einverstanden ist, ihnen dieselben Namen beizulegen, die sie von andern bekommen, so vollzieht sich dies eben immer noch an den eigenen Ideen, das heißt an Ideen, die man besitzt, nicht aber an solchen, die man nicht besitzt.“ (John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand, Drittes Buch, 2.2)
  • Charles S. Peirce
    • „Überlege, welche Wirkungen, die denkbarerweise praktische Relevanz haben können, wir dem Gegenstand unseres Begriffs in unserer Vorstellung zuschreiben. Dann ist unser Begriff dieser Wirkungen das Ganze unseres Begriffs des Gegenstandes.“ (CP 5.402)
  • Willard Van Orman Quine
    • „Die Reizbedeutung eines Satzes für eine bestimmte Person fasst ihre Dispositionen zusammen, dem Satz in Reaktion auf einen gegenwärtigen Reiz entweder zuzustimmen oder ihn abzulehnen.“ (Wort und Gegenstand, Reclam, Stuttgart 1980, 72)
  • John Searle
    • „Unsere Hypothese, dass eine Sprache sprechen bedeutet, in Übereinstimmung mit konstitutiven Regeln Akte zu vollziehen, ist demnach mit der Hypothese verknüpft, dass die Tatsache, dass jemand einen bestimmten Sprechakt vollzogen hat – z. B. ein Versprechen gegeben hat –, eine institutionelle Tatsache darstellt.“ (John R. Searle: Sprechakte. Ein sprachphilosophischer Essay, Suhrkamp, Frankfurt 2003 (1970), 88)
  • Sextus Empiricus
    • „Die Anhänger der Stoa sagen, dass folgende drei Dinge zusammengehören: Das Bedeutete, das was bedeuten soll, und das Ding. Das, was die Funktion des Bedeutens hat, soll der (sprachliche) Laut selbst sein, z.B. ‚Dion‘. Das Bedeutete ist die Sache selbst, die durch das Bedeutende verständlich gemacht wird und die wir deshalb begreifen, weil sie in unserem Verstande existiert, die aber die Barbaren [Fremden] nicht verstehen, obwohl sie den gesprochenen Laut ebenfalls hören. Das Ding selbst ist das außerhalb (unseres Bewusstseins) Bestehende, z.B. Dion selbst. Von den genannten Gegebenheiten sollen zwei körperlicher Natur sein, nämlich der Laut und das Ding, und eine unkörperlich, nämlich das Bedeutete, das Lekton [das Ausgesagte], welches auch die Eigenschaft der Wahrheit und der Falschheit besitzt.“ („Adversos Mathematicos“ VIII,1, zitiert nach Franz von Kutschera, Sprachphilosophie, 2. Aufl. München 1975, 45)
  • Ludwig Wittgenstein
    • „Die Fragen ‚Was ist Länge?‘, ‚Was ist Bedeutung?‘, ‚Was ist die Zahl Eins?‘ etc. verursacht uns einen geistigen Krampf. […] (Wir haben es mit einer der großen Quellen philosophischer Verwirrung zu tun: ein Substantiv lässt uns nach einem Ding suchen, das ihm entspricht.)“ (Das Blaue Buch, 15, zitiert nach Christoph Demmerling/Thomas Blume: Grundprobleme der analytischen Sprachphilosophie, Schöningh/UTB, Paderborn 1998, 109)
    • „Die Bedeutung eines Wortes ist das, was die Erklärung der Bedeutung erklärt. D.h.: willst du den Gebrauch des Wortes ‚Bedeutung‘ verstehen, so sieh nach, was man ‚Erklärung‘ der Bedeutung nennt.“ (PU § 560)
    • „Man kann für eine große Klasse von Fällen der Benützung des Wortes ‚Bedeutung‘ – wenn auch nicht für alle Fälle seiner Benützung – dieses Wort so erklären: Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache. […] Und die Bedeutung eines Namens erklärt man manchmal dadurch, dass man auf seine Träger zeigt.“ (PU § 43)

Bewegung

  • Aristoteles
    • „Jede Bewegung verläuft in der Zeit und hat ein Ziel.“ (Nikomachische Ethik X, Kap. 4, 19f, 1174a)

Bewusstsein

  • Charles S. Peirce
    • „Es gibt keine anderen Formen des Bewusstseins als die drei, die erwähnt worden sind, Gefühl, Altersense und Medisense. Sie bilden eine Art System. Gefühl ist der momentan gegenwärtige Inhalt des Bewusstseins in seiner ursprünglichen Einfachheit, unabhängig von irgendetwas anderem. Es ist Bewusstsein in seinem ersten Stadium und könnte ‚Primisense‘ genannt werden. ‚Altersense‘ ist das Bewusstsein von einem unmittelbar anwesendem Anderen oder zweiten, das uns widersteht. ‚Medisense‘ ist das Bewusstsein einer Drittheit oder eines Mediums zwischen Primisense und Altersense und führt vom ersteren zum letzteren. Es ist das Bewusstsein von einem Prozess, bei dem etwas vor den Geist gebracht wird. Gefühl oder Primisense ist das Bewusstsein von Erstheit; Altersense ist das Bewusstsein der Andersheit oder Zweitheit; Medisense ist das Bewusstsein von Mitteln oder Drittheit. Vom ‚Primisense‘ gibt es nur eine Art. ‚Altersense‘ hat zwei Arten, Sinnesempfindung und Willen. ‚Medisense‘ hat drei Arten, ‚Abstraktion‘, ‚Suggestion‘ und ‚Assoziation‘“ (CP 7.551).

Erkenntnis

  • Immanuel Kant
    • „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (KrV, B 75)
    • „Die Ordnung und Regelmäßigkeit an den Erscheinungen, die wir Natur nennen, bringen wir selbst hinein, und würden sie auch nicht darin finden können, hätten wir sie nicht, oder die Natur unseres Gemüts ursprünglich hineingelegt.“ (KrV, A 125)
    • „Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten; aber alle Versuche, über sie etwas a priori auszumachen, wodurch unsere Erkenntnis erweitert würde, gingen unter dieser Voraussetzung zu nichte. Man versuche es daher einmal, ob wir nicht in den Aufgaben der Metaphysik damit besser fortkommen, dass wir annehmen, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten, welches so schon besser mit der verlangten Möglichkeit einer Erkenntnis derselben a priori zusammenstimmt, die über Gegenstände, ehe sie uns gegeben werden, etwas feststellen soll.“ (KrV, B XVI)
    • „Die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung, und haben darum objektive Gültigkeit in einem synthetischen Urteile a priori.“ (KrV, B 197)
  • Ludwig Wittgenstein
    • „Die meisten Sätze und Fragen, welche über philosophische Dinge geschrieben worden sind, sind nicht falsch, sondern unsinnig. Wir können daher Fragen dieser Art überhaupt nicht beantworten, sondern nur ihre Unsinnigkeit feststellen. Die meisten Fragen und Sätze der Philosophen beruhen darauf, dass wir unsere Sprachlogik nicht verstehen." (TLP 4.003)
    • „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ (TLP 7)
    • „Die für uns wichtigsten Aspekte der Dinge sind durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit verborgen.“ (PU 129)

Ethik

  • Aristoteles
    • „Die Ethik bedenkt also das Handeln aus einem Interesse am Handeln. Dieses Interesse am Handeln ist aber letztlich durch ein Interesse am Menschen selber fundiert, ein Interesse daran, dass der Mensch als Mensch leben kann.“ (EN 1095 8a)
  • Albert Schweitzer
    • „Ethik besteht also darin, dass ich die Nötigung erlebe, allem Willen zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen, wie dem eigenen. Damit ist das denknotwendige Grundprinzip der Sittlichen gegeben. Gut ist, Leben erhalten und Leben fördern; böse ist Leben vernichten und Leben hemmen.“ (Albert Schweitzer: Kultur und Ethik (1923), Gesammelte Werke Band 2, München 1974, 79-368, hier 331)
  • Ludwig Wittgenstein
    • „Darum kann es auch keine Sätze der Ethik geben. Sätze können nichts Höheres ausdrücken.“ (TLP 6.42)

Gedächtnis

  • Friedrich Nietzsche
    • „Das habe ich gethan“ sagt mein Gedächtnis. Dass kann ich nicht gethan haben – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich – giebt das Gedächtnis nach. (Jenseits von Gut und Böse, Nr. 58, KSA 5, S. 86)

Genauigkeit

  • Aristoteles
    • „Unsere Ausführungen werden dann ausreichen, wenn ihre Klarheit und Bestimmtheit dem vorliegenden Stoff entspricht; denn man darf nicht bei allen Erörterungen denselben Grad von Genauigkeit (to akribes) suchen, sowenig wie bei handwerklichen Produkten. Die werthaften (kalos) und gerechten (dikaios) Handlungen, die die politische Wissenschaft untersucht, weisen große Unterschiede und Schwankungen auf, sodass man denken könnte, dass sie nur durch Konvention (nomos) und nicht von Natur aus (physis) richtig und gerecht sind.[...] Es muss also, wenn wir über solche Dinge und ausgehend von solchen Voraussetzungen reden, genügen, grob und im Umriss (typô) die Wahrheit aufzuzeigen; und wenn wir über dasjenige reden, was meistens (hôs epi to poly) der Fall ist, und dies zur Voraussetzung haben, muss es genügen, zu Folgerungen zu kommen, die ebenso beschaffen sind. Auf dieselbe Weise muss daher auch jede Aussage aufgenommen werden. Denn einen gebildeten Menschen erkennt man daran, dass er in jeder Gattung der Dinge nur so viel Genauigkeit sucht, wie die Natur der Sache zulässt: Von einem Mathematiker bloße Plausibilitätsargumente zu akzeptieren ist ähnlich verfehlt, wie von einem Redner strenge Beweise zu verlangen.“ (Nikomachische Ethik 1094b12-1095a2; Übersetzung Ursula Wolf)

Gerechtigkeit

  • Aristoteles
    • „Und deshalb gilt die Gerechtigkeit als oberster unter den Vorzügen des Charakters, und ‚weder Abend- noch Morgenstern sind so wundervoll.’ Und im Sprichwort heißt es: ‚In der Gerechtigkeit ist jeglicher Vorzug beschlossen.’“ (NE V 3, 1129b)
    • „Vor den Richter gehen, heißt aber, auf Gerechtigkeit ausgehen; denn der Richter soll gewissermaßen die lebendige Gerechtigkeit sein.“ (Nikomachische Ethik V, Kap. 7)
  • Augustinus
    • „Die Gerechtigkeit, deren Aufgabe es ist, jedem das Seinige zuzuteilen [sua cuique tribuere], wodurch im Menschen selbst eine gewisse Ordnung der Natur aufgerichtet wird, so dass die Seele Gott und das Fleisch der Seele unterworfen wird […].“ (De civitate dei XIX 4)
  • Cicero
    • „Die erste Aufgabe der Gerechtigkeit aber ist es, dass keiner dem anderen schadet [nemo neminem laede], es sei denn, herausgefordert durch Unrecht, sodann dass er Gemeingut als Gemeingut, Privates als das Seine behandelt.“ (De officiis, 20)
  • Epikur
    • „Gerechtigkeit ist nicht etwas an und für sich Seiendes, sondern ein im Umgang miteinander an jeweils beliebigen Orten abgeschlossener Vertrag, einander nicht zu schädigen und nicht geschädigt zu werden.“ (Lehrsätze (kyriai doxai) Nr. 33)
  • Hans Kelsen
    • „Die Bestimmung der absoluten Werte im allgemeinen und die Definition der Gerechtigkeit im besonderen, die auf diesem Wege erzielt werden, erweisen sich als völlig leere Formeln, durch die jede beliebige gesellschaftliche Ordnung als gerecht gerechtfertigt werden kann.“ (Was ist Gerechtigkeit?, Manzsche Verlagsbuchhandlung, Wien 1975, 18)
    • „Was ist Gerechtigkeit? Keine andere Frage ist so leidenschaftlich erörtert, für keine andere Frage so viel kostbares Blut, so viel bittere Tränen vergossen worden, über keine andere Frage haben die erlauchtesten Geister – von Platon bis Kant – so tief gegrübelt. Und doch ist diese Frage heute so unbeantwortet wie je. Vielleicht, weil es eine jener Fragen ist, für die die resignierte Weisheit gilt, daß der Mensch nie eine endgültige Antwort findet, sondern nur suchen kann, besser zu fragen.“ (Was ist Gerechtigkeit?, Reclam, Stuttgart 2000, S. 9)
  • Friedrich Nietzsche
    • „Jedem das Seine geben: Das wäre die Gerechtigkeit wollen und das Chaos erreichen.“ (Unschuld des Werdens 2, 613)
  • Platon
    • „Gerechtigkeit, wenn man das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt“ (to ta hautou prattein kai mē polypragmonein dikaiosynē, Politeia IV 433a).
  • Gustav Radbruch
    • „Die Gerechtigkeit enthält in sich eine unüberwindbare Spannung: Gleichheit ist ihr Wesen, Allgemeinheit ist deshalb ihre Form - und demnach wohnt ihr das Bestreben inne, dem Einzelfall und dem Einzelmenschen in ihrer Einzigartigkeit gerecht zu werden.“ (Vorschule der Rechtsphilosophie, 2. Aufl., Göttingen 1959, S. 25)
  • Thomas von Aquin
    • „Das Werk der göttlichen Gerechtigkeit setzt immer das Werk der Barmherzigkeit voraus und gründet in ihr.“ (Summa theologica I, 21, 4 c)

Geschichte

  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel
    • „Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.“ (Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte. Bd. 1: Die Vernunft in der Geschichte, hg. v. Johannes Hoffmeister, Hamburg 1994, S. 19)
  • Immanuel Kant
    • „Da die Menschen in ihren Bestrebungen nicht bloß instinktmäßig, wie Tiere, und doch auch nicht, wie vernünftige Weltbürger, nach einem verabredeten Plane, im ganzen verfahren: so scheint auch keine planmäßige Geschichte (wie etwa von den Bienen oder Bibern) von ihnen möglich zu sein. Man kann sich eines gwissens Unwillens nicht erwehren, wenn man ihr Tun und Lassen auf der großen Weltbühne aufgestellt sieht; und, bei hin und wieder anscheinender Weisheit im einzelnen, doch endlich alles im großen aus Torheit, kindischer Eitelkeit, oft auch aus kindischer Bosheit und Zerstörungssucht zusammengewebt findet; wobei man am Ende nicht weiß, was man sich unserer auf ihre Vorzüge so eingebildete Gattung für einen Begriff machen soll.“ (Ideen zu einer allgemeinen Geschichte, A 388)

Gesellschaftsvertrag

  • Immanuel Kant
    • „Der Akt, wodurch sich das Volk selbst zu einem Staat konstituiert, eigentlich aber nur die Idee desselben, nach der die Rechtmäßigkeit desselben allein gedacht werden kann, ist der ursprüngliche Kontrakt, nachdem alle (omnes et singuli) im Volk ihre äußere Freiheit aufgeben, um sie als Glieder eines gemeinen Wesens, d.i. des Volkes als Staat betrachtet (universi), sofort wieder aufzunehmen.“ (RL VI 315)
    • Hier ist nun ein ursprünglicher Contract, auf den allein eine bürgerliche, mithin durchgängig rechtliche Verfassung unter Menschen gegründet und ein gemeines Wesen errichtet werden kann. - Allein dieser Vertrag ( contractus originarius oder pactum sociale genannt), als Coalition jedes besondern und Privatwillens in einem Volk zu einem gemeinschaftlichen und öffentlichen Willen (zum Behuf einer bloß rechtlichen Gesetzgebung), ist keinesweges als ein Factum vorauszusetzen nöthig (ja als ein solches gar nicht möglich); […] Sondern es ist eine bloße Idee der Vernunft, die aber ihre unbezweifelte (praktische) Realität hat: nämlich jeden Gesetzgeber zu verbinden, daß er seine Gesetze so gebe, als sie aus dem vereinigten Willen eines ganzen Volks haben entspringen können, und jeden Unterthan, so fern er Bürger sein will, so anzusehen, als ob er zu einem solchen Willen mit zusammen gestimmt habe. (Gemeinspruch, AA VIII, 297)
  • Thomas Hobbes
    • „Aus dem Gesetz der Natur, das uns verpflichtet, auf einen anderen solche Rechte zu übertragen, deren Beibehaltung den Frieden der Menschheit verhindert, folgt ein drittes, nämlich: ‚Abgeschlossene Verträge sind zu halten.’“ (Leviathan. Übers. v. Jutta Schlösser, hrsg. v. Hermann Klenner. Meiner, Hamburg 1996, 15)
  • John Locke:
    • „Die einzige Möglichkeit, mit der jemand diese natürliche Freiheit aufgibt und die Fesseln bürgerlicher Gesellschaft anlegt, liegt in der Übereinkunft mit anderen, sich zusammenzuschließen und in eine Gemeinschaft zu vereinigen, mit dem Ziel eines behaglichen, sicheren und friedlichen Miteinanderlebens, in dem sicheren Genuss ihres Eigentums und in größerer Sicherheit gegenüber allen, die nicht zu dieser Gemeinschaft gehören.“ (Two Treatises of Government: Über die Regierung (The second treatise of government), übers. von Dorothee Tidow. Mit einem Nachw. hrsg. von Peter Cornelius Mayer-Tasch, Reclam Stuttgart, II,95)

Gott

  • Daniel Dennett
    • „Man muss doch sehen, dass Gottes Rolle seit Äonen schrumpft. Anfangs wurde er noch für Adam und Eva gebraucht, dann hieß es, er habe die Evolution ins Rollen gebracht. Die Erkenntnisse der Kosmologie zeigen uns jedoch: Leben entwickelt sich überall dort, wo es kann. Gott kann keine neuen Arten erschaffen, er vollbringt keine Wunder, er passt auf keine Stellenausschreibung.“ (DER SPIEGEL 12/2005)
  • Meister Eckhart
    • „Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.“ (Predigt 12 "Qui audit me", Deutsche Predigten und Traktate, Quint S. 214)
  • Immanuel Kant
    • „Aber Liebe zu Gott als Neigung (pathologische Liebe) ist unmöglich; denn er ist kein Gegenstand der Sinne. Eben dieselbe gegen Menschen ist zwar möglich, kann aber nicht geboten werden; denn es steht in keines Menschen Vermögen, jemanden bloß auf Befehl zu lieben.“ (Metaphysik der Sitten, A 149)
  • Friedrich Nietzsche
    • „‚Gott‘, ‚Unsterblichkeit der Seele‘, ‚Erlösung‘, ‚Jenseits‘ lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht, – ich war vielleicht nie kindlich genug dazu? – Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebniss, noch weniger als Ereigniss: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermüthig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelicatesse gegen uns Denker –, im Grunde sogar bloss ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken! …“ (Ecce homo, Warum ich so klug bin, 1. Abschnitt (KSA 6, S. 278))
    • „Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“ (Fröhliche Wissenschaften, Aphorismus 125)
    • „Wie? ist der Mensch nur ein Fehlgriff Gottes? Oder Gott nur ein Fehlgriff des Menschen?“ (Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile, 7)
  • Thomas von Aquin
    • „Das ist das Äußerste menschlichen Gotterkennens; zu wissen, dass wir Gott nicht wissen.“ (De potentia Dei (Über die Macht Gottes) q. 7, art. 5, ad 14)

Glück

  • Aristoteles
    • „Das Glück ist „Tätigkeit der Seele gemäß der Gutheit (kat' aretên), und wenn es mehrere Arten der Gutheit gibt, im Sinn derjenigen, welche die beste und am meisten ein abschließendes Ziel (teleios) ist. Hinzufügen müssen wir noch: 'in einem ganzen Leben'. Denn eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, auch nicht ein Tag. So macht auch ein Tag oder eine kurze Zeit keinen selig (makarios) und glücklich (eudaimôn).“ (EN I 7, 1098a17-19)
  • Søren Kierkegaard
    • „Ach, die Tür des Glücks, sie geht nicht nach innen auf, so dass man, indem man auf sie losstürmt, sie aufdrücken kann; sondern sie geht nach außen auf, und es bleibt einem daher nichts zu tun.“ Entweder - Oder.

Das Gute

  • Immanuel Kant
    • „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille.“ (GMS, BA 1,2).

Kategorischer Imperativ

  • Immanuel Kant
    • „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (GMS, BA 52 = Grundformel)
    • „Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetz werden solle.“ (GMS, BA 52 = Naturgesetzformel)
    • „Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“ (GMS, BA 67 = Menschheitsformel)
    • „Handle so, daß der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne.“ (GMS, BA 76/77 = Autonomieformel)
    • „Handle so, als ob du durch deine Maxime jederzeit ein gesetzgebendes Glied im allgemeinen Reich der Zwecke wärest.“ (GMS, BA 87 = Reich der Zwecke – Formel)

Kunst

  • Friedrich Nietzsche
    • „Die Kunst und nichts als die Kunst! Sie ist die große Ermöglicherin des Lebens, die große Verführerin zum Leben, das große Stimulans des Lebens.“ (Notizbuch von 1888 (KSA 13, 17[3], S. 522 und 521))

Mensch

  • Aristoteles
    • „Es ist offensichtlich, daß der Staat ein Werk der Natur ist und der Mensch von Natur aus ein staatenbildendes Lebewesen [politikon zoon].“ (Politik 1253a2f.)
  • Thomas Hobbes
  • Sören Kierkegaard
    • „Die Menschen sind doch ungereimt. Die Freiheiten, die sie haben, gebrauchen sie nicht, sondern fordern immer die, die sie nicht haben; sie haben Denkfreiheit, sie fordern Rede- und Schreibfreiheit.“ (Entweder Oder, Diapsalmata, S. 28)

Metaphysik

  • Friedrich Nietzsche
    • „In der That, man thut gut (und klug), zur Erklärung davon, wie eigentlich die entlegensten metaphysischen Behauptungen eines Philosophen zu Stande gekommen sind, sich immer erst zu fragen: auf welche Moral will es (will er –) hinaus?“ (Jenseits von Gut und Böse, Erstes Hauptstück, Aphorismus 6 (KSA 5, S. 20))

Philosophie

  • Karl Jaspers
    • „Wir dürfen kaum sagen, daß wir weiter seien als Plato. Nur im Material der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die er benutzt, sind wir weiter. Im Philosophieren selbst sind wir noch kaum wieder bei ihm angelangt.“ (Einführung in die Philosophie. Zwölf Radiovorträge Zürich 1950, 9)
    • „Die Vielfachheit des Philosophierens, die Widersprüche und die sich gegenseitig ausschließenden Wahrheitsansprüche können nicht verhindern, dass im Grunde Eines wirkt, das niemand besitzt und um das jederzeit alle ernsten Bemühungen kreisen: die ewige eine Philosophie, die philosophia perennis.“ (Einführung in die Philosophie. Zwölf Radiovorträge Zürich 1950, 17)
  • Bertrand Russell
    • „Es gibt viele Fragen [...], die, soweit wir sehen können, für den menschlichen Intellekt unlösbar bleiben müssen [...]. [E]s scheint jedenfalls so, als ob die Antworten der Philosophie samt und sonders nicht als wahr ausweisbar sind. Und doch, so gering die Hoffnung, Antworten zu finden, auch sein mag: es bleibt Sache der Philosophie, weiter an diesen Fragen zu arbeiten, uns ihre Bedeutung bewußt zu machen, alle möglichen Zugänge zu erproben und jenes spekulative Interesse an der Welt wachzuhalten, das wahrscheinlich abgetötet würde, wenn wir uns ausschließlich auf abgesicherte Erkenntnisse beschränkten.“ (Probleme der Philosophie, Frankfurt/M. 1967, S. 137.)
    • „Der Wert der Philosophie besteht [...] wesentlich in der Ungewißheit, die sie mit sich bringt. Wer niemals eine philosophische Anwandlung gehabt hat, der geht durchs Leben und ist wie in ein Gefängnis eingeschlossen: von den Vorurteilen des gesunden Menschenverstandes, von den habituellen Meinungen seines Zeitalters oder seiner Nation [...]. Die Philosophie kann uns zwar nicht mit Sicherheit sagen, wie die richtigen Antworten auf die gestellten Fragen heißen, aber sie uns viele Möglichkeiten zu bedenken geben, die unser Blickfeld erweitern und uns von der Tyrannei des Gewohnten befreien. Sie vermindert unsere Gewißheiten darüber, was die Dinge sind, aber sie vermehrt unser Wissen darüber, was die Dinge sein könnten. Sie schlägt die etwas arrogante Gewißheit jener nieder, die sich niemals im Bereich des befreienden Zweifels aufgehalten haben, und sie hält unsere Fähigkeit zu erstaunen wach, indem sie uns vertraute Dinge von uns nicht vertrauten Seiten zeigt.“ (Probleme der Philosophie, Frankfurt/M. 1967, S. 138.)
  • Albert Schweitzer
    • „Wahre Philosophie muss von der unmittelbarsten und umfassendsten Tatsache des Bewusstseins ausgehen. Diese lautet: ‚Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.’ Dies ist nicht ein ausgeklügelter Satz. Tag für Tag, Stunde für Stunde wandle ich in ihm. In jedem Augenblick der Besinnung steht er neu vor mir. Wie aus nie verdorrender Wurzel schlägt fort und fort lebendige, auf alle Tatsachen des Seins eingehende Welt- und Lebensanschauung aus ihm aus.“ (Albert Schweitzer: Kultur und Ethik (1923), Gesammelte Werke Band 2, München 1974, 95-420, hier 377)
  • Seneca
    • Die Philosophie ist keine Kunstfertigkeit, die man dem Volk präsentiert oder die sich überhaupt zum Vorzeigen eignet, sie beruht nicht auf Worten, sondern auf Taten. Auch wendet man sich ihr nicht zu, um mit angenehmer Unterhaltung den Tag zu verbringen, um die Freizeit vom Makel der Langeweile zu befreien. Sie formt und bildet den Geist, sie ordnet das Leben, bestimmt unsere Handlungen; sie zeigt, was zu tun und zu lassen ist. (Briefe an Lucilius 16,4. In: Seneca-Brevier, übersetzt und herausgegeben von: Ursula Blank-Sangmeister. Reclam, Stuttgart 1996, S. 29)
  • Ludwig Wittgenstein
    • „Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.“ (PU 109)
    • „Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine Krankheit.“ (PU 255)
    • „Was ist dein Ziel in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.“ (PU 309)

Der bedeutenste dichterische Gedanke und seine Darlegung ist die den jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise versteht und keine verdeutlichung von Tatsachen , den wie die Frage mit der er sich befasst möge sie nicht nur eine Antwort haben.

Realität

  • Immanuel Kant
    • „Das bloße, aber empirisch bestimmte Bewußtsein meines eigenen Daseins beweiset das Dasein der Gegenstände im Raum außer mir. (KrV, B 275)

Recht

  • Immanuel Kant
    • „Eine bloß empirische Rechtslehre ist (wie der hölzerne Kopf in Phädrus’ Fabel) ein Kopf, der schön sein mag, nur schade! dass er kein Gehirn hat.“ (RL, VI, 230)
    • „Der Begriff des Rechts, sofern er sich auf eine ihm korrespondierende Verbindlichkeit bezieht (d.i. der moralische Begriff derselben) betrifft erstlich nur das äußere und zwar praktische Verhältnis einer Person gegen eine andere, sofern ihre Handlungen als Facta aufeinander (unmittelbar oder mittelbar) Einfluss haben können.“ (RL, VI, 230)
    • „Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen, unter denen die Willkür des einen mit der Willkür des anderen nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann.“ (RL, VI, 230)

Religion

  • Immanuel Kant
    • „Ich musste also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen, […]“ (KrV, B XXX).
    • „Die wahre, alleinige Religion enthält nichts als Gesetze, d. i. solche praktische Principien, deren unbedingter Nothwendigkeit wir uns bewußt werden können, die wir also als durch reine Vernunft (nicht empirisch) offenbart anerkennen. Nur zum Behuf einer Kirche, deren es verschiedene gleich gute Formen geben kann, kann es Statuten, d. i. für göttlich gehaltene Verordnungen, geben, die für unsere reine moralische Beurtheilung willkürlich und zufällig sind. Diesen statutarischen Glauben nun (der allenfalls auf ein Volk eingeschränkt ist und nicht die allgemeine Weltreligion enthalten kann) für wesentlich zum Dienste Gottes überhaupt zu halten und ihn zur obersten Bedingung des göttlichen Wohlgefallens am Menschen zu machen, ist ein Religionswahn, dessen Befolgung ein Afterdienst, d. i. eine solche vermeintliche Verehrung Gottes ist, wodurch dem wahren, von ihm selbst geforderten Dienste gerade entgegen gehandelt wird.“ ( RGV. IV. II: VOM AFTERDIENST GOTTES IN EINER STATUTARISCHEN RELIGION)
    • „Himmlische Einflüsse in sich wahrnehmen zu wollen, ist eine Art Wahnsinn, in welchem wohl gar auch Methode sein kann (weil sich jene vermeinte innere Offenbarungen doch immer an moralische, mithin an Vernunftideen anschließen müssen), der aber immer doch eine der Religion nachtheilige Selbsttäuschung bleibt.“ (RGV. IV. II.)

Seele

  • Platon
    • „[Die Seele] ist an ihren Körper gefesselt und mit ihm verwachsen, gezwungen die Wirklichkeit durch den Körper zu sehen wie durch Gitterstäbe, anstatt durch ihre eigene ungehinderte Sicht.“ (Phaidon 82e)
    • „Der Körper ist das Grab der Seele.“ (Gorgias 493a2-3)
    • „Jede Seele ist unsterblich; denn das Stetsbewegte ist unsterblich.“ (Phaidros 245c)

Spiel

  • Aristoteles
    • „Das Spiel gleicht einer Erholung, und da man nicht ununterbrochen arbeiten kann, bedarf man der Erholung.“ (Nikomachische Ethik X, Kap. 6, 34f, 1176b)

Sprache

  • Karl Jaspers
    • „Das Unlogische in der Grammatik ist zu gutem Teil Ausdruck von Wahrheiten, die sich der formalen Logik entziehen. Das formal Logische ist nur eines der Gerüste der Sprache, nicht absolut gültig, wenn auch unerlässlich. Die Betrachtung der Sprache unter formallogischen Gesichtspunkten erkennt die Sprache nur als Zeichensprache und hat die Tendenz, die Sprache zu reinigen, bis sie – im Verlust ihres Lebens – nur noch Zeichensprache ist.“ (Von der Wahrheit München 1947, 447)
  • Ludwig Wittgenstein
    • „Unsere Sprache kann man ansehen als eine alte Stadt: Ein Gewinkel von Gässchen und Plätzen, alten und neuen Häusern, und Häusern mit Zubauten aus verschiedenen Zeiten; und dies umgeben von einer Menge neuer Vororte mit geraden und regelmäßigen Straßen und mit einförmigen Häusern." (PU 18)
    • „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache" (PU 43)
    • „Einer Regel folgen, eine Mitteilung machen, einen Befehl geben, eine Schachpartie spielen sind Gepflogenheiten (Gebräuche, Institutionen). Einen Satz verstehen, heißt eine Sprache verstehen. Eine Sprache verstehen, heißt eine Technik beherrschen." (PU 199)

Staat

  • Aristoteles
    • „Jeder staatliche Verband (polis) ist, wie wir sehen, eine Gemeinschaft von besonderer Art, und jede Gemeinschaft bildet sich, um ein Gut von besonderer Art zu verwirklichen – denn alle Menschen vollziehen alle Handlungen um eines Zweckes willen, nämlich um das zu erreichen, was ihnen als gut erscheint.“ Pol. I 1, 1252a1ff
    • „Daraus geht nun klar hervor, dass der Staat zu den Dingen zu zählen ist, die von Natur sind, und daß der Mensch nach (der Bestimmung) der Natur ein Lebewesen ist, das zum staatlichen Verband ist (zôon politikon).“ (Pol. I 1, 1253a1ff.)
  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel
    • „es ist der Gang Gottes in der Welt, daß der Staat ist, sein Grund ist die Gewalt der sich als Wille verwirklichenden Vernunft“ (R 449 Z)
  • John Locke
    • „Wer immer deshalb die legislative oder höchste Gewalt eines Staatswesens innehat, ist verpflichtet, nach eingeführten, stehenden Gesetzen zu regieren, die dem Volk verkündet und bekannt gemacht wurden - und nicht durch Maßnahmeverordnungen -, durch unparteiische und aufrechte Richter, die Streitfälle nach ebenjenen Gesetzen entscheiden müssen, und die Macht der Gemeinschaft im Inland nur zur Vollziehung dieser Gesetze und nach außen zur Verhütung oder Vergeltung fremden Unrechts und zum Schutz der Gemeinschaft vor Überfällen und Angriffen zu verwenden. Und mit all dem darf kein anderes Ziel verfolgt werden als der Friede, die Sicherheit und das öffentliche Wohl des Volkes.“ (Two Treatises of Government: Über die Regierung (The second treatise of government), übers. von Dorothee Tidow. Mit einem Nachw. hrsg. von Peter Cornelius Mayer-Tasch, Reclam Stuttgart, II,131)

Staunen

  • Aristoteles
    • „Staunen veranlasste zuerst – wie noch heute – die Menschen zum Philosophieren.“ (Metaphysik I 2, 982 b 12)
  • Immanuel Kant
    • „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“ (KPV, Beschluss, AA, V, 161)
  • Platon
    • „Denn gar sehr ist dies der Zustand eines Freundes der Weisheit, die Verwunderung; ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen[…].“ (Theaitetos 155d)

System

  • Friedrich Nietzsche
    • „Ich misstraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“ (Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile Nr. 26 (KSA 6, S. 62))

Tod

  • Epikur
    • „Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.“ (Epikur: Wege zum Glück. Herausgegeben und übersetzt von Rainer Nickel. Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich 2005, S. 117)

Unendlichkeit

  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel
    • „Das Unendliche ist das ‚Andere‘ des Endlichen, wie auch umgekehrt das Endliche das ‚Andere‘ des Unendlichen ist.“ (L I 139ff.)

Vernunft

  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel
    • „Das was ist zu begreifen, ist Aufgabe der Philosophie, denn das was ist, ist die Vernunft.“ (Grundlinien der Philosophie des Rechts, Vorrede)
  • Immanuel Kant
    • „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“ (KrV, A VII)
    • „Denn das, was uns notwendig über die Grenze der Erfahrung und aller Erscheinungen hinaus zu gehen treibt, ist das Unbedingte, welches die Vernunft in den Dingen an sich selbst notwendig und mit allem Recht zu allem Bedingten, und daher die Reihe der Bedingungen als vollendet verlangt.“ (KrV, BXX)
    • „Also ist der transzendentale Vernunftbegriff kein anderer als der von der Totalität der Bedingungen zu einem gegebenen Bedingten. Da nun das Unbedingte allein die Totalität der Bedingungen möglich macht, und umgekehrt die Totalität der Bedingungen jederzeit selbst unbedingt ist: so kann ein reiner Vernunftbegriff überhaupt durch den Begriff des Unbedingten, sofern er einen Grund der Synthesis enthält, erklärt werden.“ (KrV, B 379)
    • „Alles Interesse meiner Vernunft (das spekulative sowohl, als das praktische) vereinigt sich in folgenden drei Fragen:
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?“ (KrV, B 832 – 833)

Wahrheit

  • Aristoteles
    • „Zu sagen nämlich, das Seiende sei nicht oder das Nicht-Seiende sei, ist falsch, dagegen zu sagen, das Seiende sei und das Nichtseiende sei nicht, ist wahr. Wer also ein Sein oder Nicht-Sein prädiziert, muss Wahres oder Falsches aussprechen.“ (Metaphysik 1011b (Übers. H. Bonitz)).
    • „Nicht darum nämlich, weil unsere Meinung, du seiest weiß, wahr ist, bist du weiß, sondern darum, weil du weiß bist, sagen wir die Wahrheit, indem wir dies behaupten.“ (Metaphysik 1051b (Übers. H. Bonitz))
    • „Zugleich sind auch die Menschen für das Wahre von Natur aus hinlänglich begabt, und meistens treffen sie auch die Wahrheit;“ (Rhet. 1355b15f.)
  • Jürgen Habermas
    • „Wahrheit nennen wir den Geltungsanspruch, den wir mit konstativen Sprechakten verbinden. Eine Aussage ist wahr, wenn der Geltungsanspruch der Sprechakte, mit denen wir, unter Verwendung von Sätzen, jene Aussage behaupten, berechtigt ist.“ (Wahrheitstheorien. In: Helmut Fahrenbach (Hrsg.): Wirklichkeit und Reflexion. Walter Schulz zum 60. Geburtstag. Neske, Pfullingen 1973, S. 211–265, hier S. 218)
  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel
    • „Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen. Es ist von dem Absoluten zu sagen, dass es wesentlich Resultat, dass es erst am Ende das ist, was es in Wahrheit ist; und hierin eben besteht seine Natur, Wirkliches, Subjekt oder Sichselbstwerden zu sein.“ (PG 24)
    • „Gott allein ist die wahrhafte Übereinstimmung des Begriffs und der Realität; alle endlichen Dinge aber haben eine Unwahrheit an sich, sie haben einen Begriff und eine Existenz, die aber ihrem Begriff unangemessen ist […].“ (Enzyklopädie. § 24, Zusatz 2)
    • „Die Wahrheit des Seins sowie des Nichts ist daher die Einheit beider; diese Einheit ist das Werden.“ (Enzyklopädie. § 88)
  • Immanuel Kant
    • „Die Namenerklärung der Wahrheit, daß sie nämlich die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstande sei, wird hier geschenkt, und vorausgesetzt“ (KrV, B 82).
    • „Es ist das Land der Wahrheit (ein reizender Name), umgeben von einem weiten und stürmischen Oceane, dem eigentlichen Sitz des Scheins, wo manche Nebelbank und manches bald wegschmelzende Eis neue Länder lügt und, indem es den auf Entdeckungen herumschwärmenden Seefahrer unaufhörlich mit leeren Hoffnungen täuscht, ihn in Abenteuer verflechtet, von denen er niemals ablassen und sie doch auch niemals zu Ende bringen kann.“ (KrV, B 294-295)
  • Karl Marx
    • „Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme – ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, i. e. Wirklichkeit und Macht, Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit des Denkens – das von der Praxis isoliert ist – ist eine rein scholastische Frage.“ (Thesen über Feuerbach. MEW Bd. 3, S. 5)
  • Charles S. Peirce
    • „Denn die Wahrheit ist weder mehr noch weniger als der Charakter eines Satzes, der darin besteht, dass die Überzeugung von diesem Satz uns bei genügender Erfahrung und Reflexion zu einem Verhalten führen würde, das darauf zielen würde, die Wünsche, die wir dann haben würden, zu befriedigen. Sagt man, dass Wahrheit mehr bedeutet als das, so heißt das, dass sie überhaupt keinen Sinn hat.“ (CP 5.375, Anm. 2)
    • „Die Meinung, der alle Forscher schicksalhaft am Ende zustimmen müssen, ist das, was wir mit Wahrheit meinen, und der Gegenstand, der durch diese Meinung repräsentiert wird, ist das Reale.“ (CP 5.407)
  • Friedrich Schlegel
    • „Es gibt keine wahre Aussage, denn die Position des Menschen ist die Unsicherheit des Schwebens. Wahrheit wird nicht gefunden, sondern produziert. Sie ist relativ.“ (Nach: Philosophische Lehrjahre (Bd. 18 der Kritischen Schlegel-Ausgabe), Nr. 1149, formuliert in: Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Handbuch Deutscher Idealismus. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, S. 350)
  • Alfred Tarski
    • „Wir können nur sagen, daß jede Äquivalenz der Form (T), die wir nach Ersetzung von ‚p‘ durch eine partikuläre Aussage und von ‚X‘ durch den Namen dieser Aussage erhalten, als eine partielle Definition der Wahrheit betrachtet werden kann, die erklärt, worin die Wahrheit dieser einen individuellen Aussage besteht. Die allgemeine Definition muß in einem gewissen Sinne die logische Konjunktion all dieser partiellen Definitionen sein.“ (Die semantische Konzeption der Wahrheit und die Grundlagen der Semantik. (1944). In: Gunnar Skirbekk (Hrsg.): Wahrheitstheorien. Eine Auswahl aus den Diskussionen über Wahrheit im 20. Jahrhundert. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 140–188, hier S. 145)
    • „Die für formalisierte Sprachen gewonnenen Ergebnisse haben auch in Bezug auf die Umgangssprache eine gewisse Geltung und zwar dank des Universalismus der letzteren: indem wir eine beliebige Definition einer wahren Aussage […] in die Umgangssprache übersetzen, erhalten wir eine fragmentarische Definition der Wahrheit.“ (Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen. In: K. Berka/L. Kreiser: Logik-Texte. Kommentierte Auswahl zur Geschichte der modernen Logik. 4. Aufl., Akademie Verlag, Berlin 1986, §1)
  • Thomas von Aquin
    • „Ich antworte, es sei zu sagen, dass Wahrheit in der Übereinstimmung von Verstand und Sache besteht […]. Wenn daher die Sachen Maß und Richtschnur des Verstandes sind, besteht Wahrheit darin, dass sich der Verstand der Sache angleicht, wie das bei uns der Fall ist; aufgrund dessen nämlich, dass die Sache ist oder nicht ist, ist unsere Meinung und unsere Rede davon wahr oder falsch. Wenn aber der Verstand Richtschnur und Maß der Dinge ist, besteht Wahrheit in der Übereinstimmung der Dinge mit dem Verstand; so sagt man, der Künstler verfertige ein wahres Kunstwerk, wenn es seiner Kunstvorstellung entspricht.“ (Summa theologiae I,q.21 a.2]

Werden

  • Heraklit
    • „Wer in dieselben Flüsse hinabsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu.“ (DK 22 B 12)

Willensschwäche

  • Platon
    • Ich wenigstens glaube dieses, daß kein weiser Mann der Meinung ist, irgendein Mensch fehle aus freier Wahl oder vollbringe irgendetwas Böses (Vorlage:Polytonisch) oder Schlechtes (Vorlage:Polytonisch) aus freier Wahl (Vorlage:Polytonisch), sondern sie wissen wohl, daß alle, welche Böses und Schlechtes tun, es unfreiwillig (Vorlage:Polytonisch) tun“. (Protagoras 345d9-e4)
    • [D]ies wird nun eine lächerliche Rede, wenn ihr sagt, daß oftmals der Mensch, obgleich das Schlechte (Vorlage:Polytonisch) erkennend, daß es schlecht (Vorlage:Polytonisch), es dennoch tut, unerachtet ihm freistände, es nicht zu tun, weil er von der Lust getrieben wird und betäubt; und ihr dann auch wieder sagt, daß der Mensch das Gute erkennend, es dennoch nicht zu tun pflegt, der augenblicklichen Lust wegen und von dieser überwunden.“ (Protagoras, 355a6-b3)

Wissen

  • Aristoteles
    • „Alle Menschen streben von Natur nach Wissen.“ (Metaphysik I 21, 980a)
    • „Es zeichnet einen gebildeten Geist aus, sich mit jenem Grad an Genauigkeit zufrieden zugeben, den die Natur der Dinge zulässt, und nicht dort Exaktheit zu suchen, wo nur Annäherung möglich ist.“ (Nikomachische Ethik I, Kap.3, 25, 1094b)
  • Sokrates
    • „Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas tüchtiges oder sonderliches wissen, allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht, ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er, daß ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen.“ (Platon, Apologie 21d, Übersetzung von Friedrich E. D. Schleiermacher)

Wissenschaft

Zeichen

  • Charles S. Peirce
    • „Wir haben kein Vermögen, ohne Zeichen zu denken.“ (CP 5.265).
    • „Wenn wir das Licht äußerer Tatsachen aufsuchen, so sind die einzigen Fälle von Denken, die wir finden können, die vom Denken in Zeichen. Offensichtlich kann kein anderes Denken von äußeren Tatsachen bezeugt werden. Das einzige Denken, das möglicherweise erkannt wird, ist Denken in Zeichen. Aber Denken, das nicht erkannt werden kann, existiert nicht. Alles Denken muss daher Denken in Zeichen sein.“ (CP 5.251)
    • „Symbole wachsen. Sie entstehen durch Entwicklung aus anderen Zeichen, besonders aus Ikons oder aus gemischten Zeichen, die die Natur von Ikons und Symbolen gemeinsam haben. Wir denken nur in Zeichen. Diese mentalen Zeichen haben eine gemeinsame Natur; die symbolischen Teile von ihnen nennt man Begriffe. Wenn jemand ein neues Symbol schöpft, geschieht dies durch Gedanken, die Begriffe einbeziehen. Nur aus Symbolen können neue Symbole wachsen. ‚Omne symbolum de symbolo’ [Jedes Symbol durch ein Symbol]. Ein Symbol, einmal geschaffen, verbreitet sich unter den Leuten. Im Gebrauch und in der Erfahrung wächst seine Bedeutung. Solche Wörter wie ‚Kraft, Gesetz, Wohlstand, Hochzeit’ beinhalten für uns sehr verschiedene Bedeutungen verglichen mit denen, die durch unsere barbarischen Vorfahren geschaffen wurden.“ (CP 2.302)

Zeit

  • Augustinus
    • „Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich's, will ich's aber einem Fragenden erklären, weiß ich's nicht.“ (Confessiones lib. 11)

Zorn

  • Aristoteles
    • „Es läßt sich nämlich beobachten, daß der Zorn im gewissen Grad auf die Stimme sachlicher Reflexion hinhört, aber sie nicht richtig hört. Es ist wie bei den voreiligen Dienern: noch ehe sie alles gehört haben, was man ihnen sagt, rennen sie davon und bringen dann den Auftrag durcheinander.“ (Nikomachische Ethik, VII, 7)

Zweifel

  • Augustinus
    • „Mag einer auch sonst zweifeln, über was er will, über diese Zweifel selbst kann er nicht zweifeln.“ (De trinitate X, 10)
    • „selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen.“ (Vom Gottesstaat 11,26).
  • Rene Descartes
    • „Nun hatte ich beobachtet, dass in dem Satz: „Ich denke, also bin ich.“ (Cogito ergo sum) überhaupt nur dies mir die Gewißheit gibt, die Wahrheit zu sagen, daß ich klar einsehe, daß man, um zu denken, sein muß.“ (Rene Descartes, Philosophische Schriften in einem Band, Meiner, Hamburg 1996: Discours de la methode, Teil 4, Abschnitt 3, S.55)