Kirchenglocke

Glocke in einer Kirche
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Mit Glocke bezeichnet man meist ein selbsttönendes Musikinstrument (genauer Aufschlagidiophon) mit charakteristischer Hauben- oder Kelchform (nach unten offene Halbkugel, die sich zunächst konkav und dann konvex gewölbt nach unten erweitert). Eine Glocke ist meist ein Rotationskörper, das heißt, sie besitzt Rotationssymmetrie um ihre Mittelachse. Die Glocke wirkt so als der Schwingungsträger der Läuteanlage, zu der noch die Läutemaschine und der Glockenstuhl gehören. Die gesamte Läuteanlage befindet sich in der Glockenstube.

Glockenform, schematisch
Bronzeglocke aus der Barockzeit (Gussjahr: 1694)
Datei:Glocke von 2005.jpg
Moderne Bronzeglocke (Gussjahr: 2005)
Glockengießer (1568)
Fertige Glockenform vor dem Eingraben
Vorbereitung zum Glockenguss. Vom Glockenkern mit Rippenschablone bis zur Zierlehmschicht mit Inschrift.
Glockenguss bei Petit & Gebr. Edelbrock am 5. September 2008

Vorkommen

Die häufigste Verwendung ist die als Kirchenglocke. Auch öffentliche Gebäude wie Rathäuser und Schulen haben oder hatten vornehmlich als Uhrglocken oder Alarmglocken genutzte Glocken. Dazu kommen Glocken der Mahnung und des Gedenkens.

Sind mehrere Glocken zu einem Instrument verbunden, so spricht man von einem Glockenspiel; ist es über einen Handspieltisch bespielbar und hat mindestens 23 Glocken (zwei Oktaven), nennt man es Carillon.

Geschichte

China

Glocken spielten, wie Texte aus der Tschou-Dynastie (1027-221 v. Chr.) berichten, bereits im alten China eine wichtige kultische Rolle. Die ältesten Glocken stammen aber aus der Schang-Dynastie (etwa 1600-1027 v. Chr.). Sie wurden von außen angeschlagen und anfangs mit der Mündung nach oben montiert. Anhand archäologischer Forschungen zur Geschichte dieser Klanginstrumente erweist sich das Gebiet der östlichen Tschou von Luoyang in Südchina als wichtiges Bindeglied zwischen der Glockentradition der Schang-Zeit und ihrer Wiederbelebung in der mittleren Periode der Tschou-Dynastie.[1]

Europa

Der erste bekannte Sakralbau, der am Giebel mit Glocken behängt wurde, war ein Jupitertempel in Rom.[2] Der Begriff „Glocke“ wurde dem Altirischen entlehnt (clocc; soviel wie „Schelle“, „Glocke“), da irische Mönche im 5. und 6. Jahrhundert die Glocken in Europa verbreiteten, zunächst wahrscheinlich als Handschellen. Die ersten Glocken waren noch genietet, seit dem 9. Jahrhundert wurden Glocken überwiegend gegossen.

Im frühen Mittelalter wurde es üblich, auf Klosterkirchen und später auch auf anderen Gotteshäusern Glocken in kleinen Dachreitern zu platzieren. Seit dem 10. und 11. Jahrhundert entstanden hohe, zum Tragen des Glockenstuhls errichtete Türme. Kirchtürme nahmen Jahrhunderte später auch Uhrwerke von Turmuhren auf.

In der Neuzeit nahm auch im europäischen Raum die säkulare Verwendung von Glocken zu. Sie wurden auf Kriegerdenkmälern zum Gedenken an tote Soldaten angebracht, fanden in der NS-Zeit Platz auf Glockentürmen der SS-Ordensburgen, wurden aber auch Mahner an die Opfer des Faschismus und gegen atomaren Terror.

Herstellung von Glocken

Glocken werden meist durch Gießen in eine Form hergestellt. Man unterscheidet das Lehm-, Sand- und Zementformverfahren. Das verwendete Gussmaterial heißt „Glockenspeise“ und ist meist eine Zinnbronze aus 76–80 % Kupfer und 20–24 % Zinn.

Zuerst wird ein hohler Glockenkern gemauert und mit Lehm bestrichen. Die Lehmschicht wird mit einem rotierenden Schaber abgezogen und muss dann austrocknen. Auf die Lehmschicht bringt man ein Trennmittel auf (Talg, Fett, Graphit). Auf diese Schicht kommt wieder Lehm, der genau die Form der späteren Glocke hat: diese Schicht wird „falsche“ Glocke genannt. Nachdem sie getrocknet ist, werden auf ihr alle Verzierungen und Schriften aus Wachs aufgebracht. Auf die Wachsschicht kommen mehrere Schichten Lehm in unterschiedlicher Feinheit, damit die Verzierungen sich auch im Lehm abbilden. Diese äußere Form heißt Mantel. Ist sie fertig, wird sie mit einem Feuer im hohlen Kern im Ganzen ausgebrannt. Anschließend wird der Mantel abgehoben und die falsche Glocke zerschlagen, danach wird der Mantel wieder aufgesetzt. Zwischen Kern und Mantel ist nun ein Hohlraum.

Zum Guss wird die Grube, in der die Glockenformen stehen, mit Erde verfüllt und ordentlich verdichtet, damit die Formen den beim Gießen entstehenden Druck aushalten können. Über Rinnen wird die erhitzte Glockenspeise (≈ 1100 °C) durch das Gussloch in die Form geleitet, durch ein oder zwei andere Löcher entweicht die Luft und die beim Gießen entstehenden Gase. Nach mehrwöchiger Abkühlzeit kann die Glocke aus der Form geholt werden, wobei erst dann sichtbar wird, ob der Guss gelungen ist. Als Termin für den Guss wird traditionell der symbolträchtige Freitagnachmittag um 15 Uhr – die Sterbestunde Jesu Christi – gewählt.

Kirchenglocken sind oft variantenreich verziert; sie zeigen beispielsweise ein figürliches Relief (Heiligenfigur oder Kreuzigungsgruppe). Viele Glocken sind seit dem Spätmittelalter inschriftlich datiert und mit dem Gießernamen verzeichnet.

Das Gießen von Glocken durch den Glockengießer ist ein altes Handwerk, zu dem sehr viel Erfahrung gehört. Deshalb haben viele Glockengießereien eine sehr lange Tradition.

Glocken aus Ersatzlegierungen

Gussstahlglocken

 
Gussstahlglocke vor dem Bochumer Rathaus
Datei:Burgdorf, St. Pankratius Gussstahlglocke.jpg
St. Pankratius zu Burgdorf: Bochumer Gussstahlglocke in Moll-Sext-Rippe (Markenzeichen sind die vielen Zier-Stege) mit Tellerkrone und aufgeschweißter Inschrift

Die bedeutendste Gießerei für Gussstahlglocken und zugleich produktivste Glockengießerei weltweit war der Bochumer Verein in Bochum. Von 1851 bis 1970 wurden dort in industriellem Rahmen etwa 38.000 Glocken aus Gussstahl gegossen, davon etwa 18.000 Kirchenglocken[3] und etwa 20.000 Signalglocken. Die Glocken wurden in alle Welt exportiert, darunter so exponierte Exemplare wie die Friedensglocke von Hiroshima. Nachdem die größten Glockenverluste des Zweiten Weltkrieges bis Ende der 1960er Jahre behoben waren und die Nachfrage nach Gussstahlglocken erheblich schrumpfte, ließ der damalige Eigentümer Krupp die Produktion 1970 einstellen.

Gussstahlglocken waren zunächst eine fortschrittliche Erfindung des 19. Jahrhunderts. Nach den beiden Weltkriegen waren sie meist willkommener und preisgünstiger Ersatz für in den Weltkriegen zu Kriegszwecken beschlagnahmte Bronzeglocken.

Eine der größten und zugleich ältesten Gussstahlglocken des Bochumer Vereins hängt heute (nicht läutbar) als Denkmal vor dem Bochumer Rathaus. Sie wiegt etwa 15.000 kg und hat einen unteren Durchmesser von 313 cm. Sie wurde 1867 für die Pariser Weltausstellung gegossen. Die Kaiser-Ruprecht-Glocke (Nominal/Schlagton: es0) in der Stiftskirche in Neustadt an der Weinstraße ist mit etwa 14.000 kg und einem unteren Durchmesser von 321 cm die schwerste schwingend geläutete Gussstahlglocke der Welt und die zweitgrößte Glocke Deutschlands nach der St. Petersglocke im Kölner Dom.

 
Musikalischer Vergleich der verschiedenen Glockenrippen-Typen anhand ihres Prinzipaltonbereichs (Unterton––Prime––Terz––Quinte––Oktave) am Beispiel einer c1-Glocke. Bei der Sekund-Schlagton-Rippe ist der gehörte Sekundschlagton zwischen Prime und Terz eingefügt.

In der Produktionszeit der Bochumer Gussstahlglocken wurden viele verschiedene Rippentypen verwandt. Bis zum Jahre 1937 wurden die meisten Glocken in einer Moll-Sext-Rippe, auch Sextrippe, (der Unterton der Glocke steht zum Schlagton im Verhältnis einer kleinen Sexte, der 1. bis 3. Teilton ergeben einen Moll-Dreiklang) gegossen. Die daraufhin in Moll-Oktav-Rippe, auch Oktavrippe, (der Unterton der Glocke steht zum Schlagton im Verhältnis einer Oktave, der 1. bis 3. Teilton ergeben einen Moll-Dreiklang) gegossenen Glocken weisen einen erheblichen Klangfehler auf: Ihr Schlagton ist zudem im Abstand einer Sekunde aufwärts verdoppelt und verursacht beim Anschlagen eine unangenehme Dissonanz; man nennt diese Rippe im Nachhinein Moll-Oktav-Rippe mit Sekund-Schlagton, kurz Sekund-Schlagton-Rippe. Aufgrund des entstandenen Drucks der Fachwelt wurde ab 1948 eine Versuchsreihe von zwölf Moll-Oktav-Rippen (V[ersuchs]-Rippen) entwickelt, von denen zunächst die extrem schwer konstruierte V-12-Rippe ausgewählt wurde; sie musste fortan fast ausschließlich an verkröpften Jochen (s. Aufhängung und Läuten) läuten. Endgültig einigte man sich auf die Moll-Oktav-Rippe V7. Um 1958 wurde eine Dur-Oktav-Rippe (der Unterton der Glocke steht zum Schlagton im Verhältnis einer Oktave, der 1. bis 3. Teilton ergeben diesmal einen Dur-Dreiklang) mit erstaunlich guter Resonanz entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist die große c1-Glocke der St.-Gottfried-Kirche zu Münster. Daraufhin wurden die verschiedenen Rippentypen auch innerhalb eines Geläutes kombiniert. So ergab sich beispielsweise beim vierstimmigen Geläut für die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Lage (Lippe) folgende Anwendung: Die große es1-Glocke goss man in Dur-Oktav-, die beiden mittleren Glocken g1 und b1 in Moll-Oktav- (V7) und die kleine c2-Glocke in Moll-Sext-Rippe.[4]

Bedingt durch die vor allem in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg oft unzureichende Klangqualität und die zu großen Dimensionen der Glocken, was mancherorts den Glockenturm stark belastet hat, sind viele dieser Stahlglocken in den vergangenen Jahren wieder durch Bronzeglocken ersetzt worden.

Stahlglocken besitzen als Aufhängung im Gegensatz zu Bronzeglocken eine sogenannte „Tellerkrone“. Um bessere Klangergebnisse beim Läuten zu erzielen, werden oftmals die Klöppel mit Bronzebacken oder -puffern versehen. Zier- und Inschriften wurden nicht eingegossen, sondern nachträglich aufgeschweißt.

Neben dem Bochumer Verein haben noch folgende Firmen, die meisten davon in der Zwischenkriegszeit, Gussstahlglocken hergestellt.

  • Böhlerwerke in Kapfenberg (Österreich)
  • Buderus & Humpert und Buderus und Rincker in Wetzlar
  • Jacob Holtzer & Cie in Unieux (Frankreich)
  • Lokomo in Tampere (Finnland)
  • Mitteldeutsche Stahlwerke A.G. Lauchhammer, Werk Torgau
  • Naylors, Vickers & Co in Sheffield (Großbritannien).

Eisenhartgussglocken

 
Eisenhartgussglocke mit deutlichem Rostbefall

Die bekanntesten Glockengießereien, die Eisenhartgussglocken herstellten, waren Schilling & Lattermann in Apolda und Morgenröthe-Rautenkranz sowie J. F. Weule aus Bockenem, beziehungsweise die mit der Glockengießerei Ulrich aus Apolda gegründete Firma Ulrich & Weule. Beide stellten ab 1918 Eisenhartgussglocken her, die preisgünstiger waren als Bronzeglocken. Aufgrund des sehr spröden Materials und der hohen Anfälligkeit für Rostansatz (mit 4 % hoher Kohlenstoffanteil[5]) sind diese Glocken von nur kurzer Lebensdauer (max. 100 Jahre [6]). Vergleicht man Eisenhartgussglocken mit den Proportionen einer tongleichen Bronzeglocke, so fallen Durchmesser und Gewicht sehr hoch aus. Eisenhartgussglocken haben keine Krone. Während Ulrich & Weule-Glocken in der Regel an geraden Jochen schwingen, läuten Glocken von Schilling & Lattermann fast immer an gekröpften Jochen. Dies führt jedoch zu enormen Klangeinbußen bei den ohnehin klangschwächeren Eisenhartgussglocken. Aufgrund der unsicheren Lebensdauer werden derzeit viele dieser Glocken, vor allem in den neuen Bundesländern, gegen neue aus Bronze ausgetauscht. Die größte noch läutende Eisenglocke der Firma Schilling & Lattermann ist die Lutherglocke der Lutherkirche in Erfurt von 1927 (as0, 5470 kg)[7], die der Firma ist Ulrich & Weule die Christ-König-Glocke (b0, 4.500 kg)[8] in St. Bonifatius in Frankfurt-Sachsenhausen.

Sonderbronzeglocken

Die Briloner Glockengießerei Albert Junker begann ab 1930 mit dem Guss sogenannter „Sonderbronzeglocken“, die aus einer zinnfreien (Messing-)Legierung mit ca. 92 % Kupfer bestehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Schließung der Gießerei 1955 wurden etwa 3.000 Glocken aus Sonderbronze gegossen, die teils vom Klang her mit Bronzeglocken vergleichbar, teils von mangelhafter Qualität (kurzatmiger Nachklang) waren. Zu den besten Geläuten zählen das neunstimmige Großgeläut (1948, auf gis0) für die Stiftskirche zu Baden-Baden und das sechsstimmige Geläut (1954, auf cis1) der Pauluskirche in Ludwigshafen-Friesenheim.[9]

Euphonglocken

„Euphonglocken“ sind aus einer Kupfer-Zink-Legierung hergestellt worden. Die einzige Gießerei, die diese Glocken goss, war die des Carl Czudnochowsky aus Erding. Diese Gießerei blieb bis zum Jahre 1971 bestehen. Die größten Euphonglocken sind die Hosanna (fis0, 5.250 kg) der Erzabtei Sankt Ottilien und die Salvatorglocke (fis0, 5.650 kg) der Pfarrkirche Maria Hilf in München-Au.

Weißbronzeglocken

Die Glockengießerei Benjamin Grüninger aus Villingen goss sogenannte „Weißbronzeglocken“. Die aus einer Aluminiumlegierung gegossenen Glocken weisen wegen des extrem weichen Metalls eine sehr starke Abnutzung auf. Klanglich gesehen - praktisch kein Nachhall, sehr trockener, dumpfer Klang - dürften diese Ersatzglocken zu den schlechtesten ihrer Art zählen und sind somit schon frühzeitig durch Bronzeglocken ersetzt worden.

Zinkglocken

Glocken aus Zink wurden in den späten Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges aus einer Kupfer-Zink-Legierung hergestellt (Junker/Brilon und Petit & Gebr. Edelbrock/Gescher). Sie haben normalerweise keine Krone und sind im Resonanzverhalten äußerst matt, dumpf und kurzatmig. Ihr Gewicht beträgt zwischen 20 und 300 kg.

Klangschwierigkeit der Ersatzwerkstoffe

Die Ersatzmaterialien haben gegenüber der Glockenbronze andere Eigenschaften, die sich nachteilig auf den Klang auswirken. Die meisten weisen eine höhere Schallgeschwindigkeit auf und haben daher eine geringere Abklingdauer. Durch die höhere Porosität einiger Werkstoffe ist die Dämpfung größer, was sich ebenfalls negativ auf den Abklingvorgang auswirkt. Auch der Elastizitätsmodul spielt eine Rolle. Bei Gussstahl ist er erheblich höher, wodurch der Klöppel einen kürzeren Kontakt mit der Glocke hat und der Anschlag härter klingt.

Glockenformen

Die gotische Dreiklang-Rippe ist die verbreitetste Form. Bis dahin war aber ein weiter Weg. Viele mittelalterliche Glocken hatten keinen ausgeprägten unteren Teil, „Wolm“ genannt, sondern die Form eines Bienenkorbes. Solche „Bienenkorbglocken“ sind auch heute noch erhalten. Die im Jahre 1038 in dünner Bienenkorb-Rippe gegossene Lullusglocke in der Stiftsruine Bad Hersfeld ist die älteste datierte Glocke Deutschlands. Die größte Bienenkorbglocke ist die 3.600 kg schwere Kunigundenglocke (Nominal/Schlagton: um cis1) im Bamberger Dom. Die meisten Glocken dieser Art waren aber kleiner, bis etwa 120 kg.

Im 13. Jahrhundert entwickelte sich die Zuckerhut-Rippe. Der obere Teil der Glocke, Flanke genannt, ist dabei relativ schlank, während der Wolm weit auslädt. Einige Exemplare dieses Glockentyps sind noch vorhanden. Im Münster zu Konstanz hängt das Totenglöckchen, das ca. um 1200 gegossen wurde. Sie erklingt in cis3, bei einem Durchmesser von 55 cm. In der Bergkapelle in Büsingen hängt auch eine Zuckerhutglocke. Das wohl klangschönste Exemplar ist das Totenglöckchen im Überlinger Münster. Es wiegt 90 kg, hat 56 cm Durchmesser und den Ton c3. Im 15. Jahrhundert entwickelte sich die gotische Dreiklang-Rippe, bei der der Durchmesser im oberen Teil wieder weiter ist als bei der Zuckerhut-Rippe. Jene ist bis heute die üblichste Form; es fand auch die spätere französische Rippe eine große Verbreitung.

Benennung der Glockenteile

 
Glockenteile: 1 = Joch, 2 = Krone, 3 = Platte, 4 = Haubenwölbung, 5 = Flanke, 6 = Schlagring, 7 = Schärfe, 9 = Klöppel

Die Glocken haben in ihrer formalen Ausbildung drei Hauptteile aufzuweisen:

  • der Schlag mit dem Kranz, Ring oder Schlagring (6), das ist weit unten der dickste Teil, an den der Klöppel (9) anschlägt; der äußerste Rand ist die Schärfe (7);
  • die Schweifung, das ist der mittlere, eingebogene Teil,[10] der unten mit dem Walm (über 10) beginnt und in die Flanke (5) übergeht und bis zum Hals reicht (etwa der obere Wulst);
  • die Haube, die wieder aus der Haubenwölbung oder Unterplatte (4) und der ebenen Platte, Oberplatte oder Kronenplatte (3) besteht.

Auf der Platte sitzt die Krone (2), auch Helm genannt; sie besteht aus dem dem Mittelbogen an den sich zumeist sechs Henkeln anlehnen. Mit der Krone wird die Glocke durch durch starke eiserne Bänder mit dem Glockenjoch (1) verbunden. Das Joch kann gerade sein, leicht gekröpft bis zur Platte, mittel gekröpft bis zum Haubenansatz und stark gekröpft bis zum Scherpunkt der Glocke. Am Joch ist dann ein Hebel oder ein Läutrad zur Kraftübertragung montiert.

Der Klöppel

 
Glockenklöppel im Münster St. Georg zu Dinkelsbühl

Der Klöppel besteht aus dem flachen sogenannten Blatt, an dem er aufgehängt wird, dem langen Schaft, dem Ballen (auch Kugel genannt, jedoch mitunter etwas dicker als hoch) und dem Vorhang (Schwungzapfen). Die genaue Abstimmung des Klöppels spielt eine wichtige Rolle für die Qualität des Klanges der Glocke.

Die Größe des Ballens (in der Regel gelten 5/3 der Schlagringstärke als angemessen), hat Einfluss auf das Klangverhältnis von Grund- zu Obertönen. Außerdem steht die Berührungsdauer des Klöppels an der Glocke in Zusammenhang mit dem Gewicht des Ballens. Der Schwerpunkt des Klöppels muss im Zentrum des Ballens liegen, und die Anschlagstelle muss genau die dickste Stelle des Schlagringes sein. Auch die Dimensionen des Vorhangs beeinflussen den Klang.

Normalerweise wird der Klöppel aus weichem Eisen hergestellt. Zu hartes Material wirkt sich negativ auf den Klang aus, außerdem wird die Glocke stärker belastet. Aufgehängt wird er an Lederschlaufen, und zwar so, dass er genau im rechten Winkel zum Joch schwingt. Der Anschlagpunkt des Klöppels an den Schlagring sollte mit dem Stoßmittelpunkt des Klöppels zusammenfallen, um eine Beschädigung der Aufhängung zu vermeiden.

Aufhängung und Läuten

 
Joch (links) im Münster St. Georg in Dinkelsbühl

Die Glocke hängt traditionell in einem Glockenstuhl aus Holz, der üblicherweise in einem Turm untergebracht bzw. an einer erhöhten Stelle aufgestellt ist. Die beim Schwingen auftretenden Kräfte werden von ihm aufgenommen und an das umgebende Gebäude weitergegeben. Die Glocke ist an ihrer Krone mit Eisenbändern am so genannten Joch (hölzerne/stählerne Tragachse) befestigt. Der Klöppel aus weichem Eisen oder Stahl ist freischwingend mit einem breiten Lederriemen an der Klöppelöse in der Glocke befestigt und schlägt auf den Schlagring der Glocke. Durch das Gewicht des Klöppels aber auch durch die Läutehöhe wird die Stärke des Anschlages bestimmt. Abweichend von dieser traditionellen Form der Aufhängung haben sich in den 1960er bis 1980er Jahren vielerorts Stahlglockenstühle und Stahljoche durchgesetzt. Viele Stahlglockenstühle und Stahljoche werden wieder durch hölzerne ersetzt, da sich die moderne Form als nachteilig für das Gebäude erwiesen hat und das Klangverhalten der Glocken teilweise erheblich einschränkt. Durch Korrosion besteht in einigen Fällen Absturzgefahr, so beispielsweise im Ulmer Münster. Hier wurden die Glocken stillgelegt, um den durch Korrosion angegriffenen Glockenstuhl sanieren zu können.

 
Gekröpfte Aufhängung einer Gussstahlglocke
 
Die Lullusglocke. Beispiel für eine traditionelle Glockenaufhängung mit Seilzug

Die Belastung des Glockenstuhls oder des gesamten Turmes kann sich durch die Aufhängung an gekröpften (auch: gestelzten) Jochen dezimieren. Das Joch ist dabei nicht gerade, sondern U-förmig gebogen. Hierdurch schwingt die Glocke um die tiefergelegene Achse näher an ihrem Schwerpunkt und schlägt somit schneller an (die Zahl der Anschläge je Minute erhöht sich). Eine sehr starke Kröpfung hingegen verlangsamt die Glocke; der Dopplereffekt wird ebenso stark verringert und das Läuten wirkt weniger lebendig.

Vor der Erfindung der Läutemotoren wurden die Glocken per Seilzug geläutet. Dies geschah über Seilräder oder -hebel, die am Joch befestigt sind. Gelegentlich wurde aber auch dort ein Brett befestigt, das durch Fußtritte einer über der Glocke stehenden Person in Gang gehalten wurde. Zu sehen ist dies noch u.a. an der Betglocke der Lemgoer Nicolaikirche, an der Tuba Dei aus dem Jahre 1500 (Toruń, Johanneskirche) und an der Emmanuelle (Paris, Notre-Dame).

Heute werden die meisten Glocken motorisch geläutet. Die Läutemaschine ist der Antrieb der Glocke. Ein Elektromotor mit elektronischer oder elektromechanischer Steuerung bringt über einen Ketten- oder Riemenantrieb und das am Glockenjoch befestigte Seilrad die Glocke zum Schwingen. Im Bereich der Ruhelage der Glocke wird der Motor abwechselnd in die eine oder andere Drehrichtung kurz eingeschaltet, wodurch sich die Glocke nach und nach bis zum gewünschten Läutewinkel aufschaukelt. Seit neuerer Zeit werden für den Glockenantrieb auch Linearmotoren benutzt.

Die Frequenz der Anschläge (gemessen in Anschläge je Minute) ist von der Masse der Glocke und des Joches, deren Schwerpunkt, dessen Abstand zur Lagerachse und dem Ausschwingwinkel abhängig. Schäden an Glockentürmen werden mitunter durch Resonanzen hervorgerufen, die sich aus der Nähe der Läutefrequenz einer Glocke zur Eigenfrequenz des Turmes ergeben und die zu Turmschwankungen von mehreren Millimetern führen. Meistens wird in solchen Fällen das Joch mit zusätzlichem Gewicht versehen (man spricht dann von einem „überschweren“ Joch), um die Glocke zu verlangsamen.

Glocke und Klöppel bilden ein Doppelpendel. Das Läuten muss daher auch für den korrekten Anschlag des Klöppels eingerichtet werden. Der Klöppel darf jeweils nur kurzen Kontakt mit der Glocke haben; genau in dem Moment, in dem der Klöppel den Schlagring (dickste Stelle der Glocke) berührt, muss die Glocke bereits wieder in die entgegengesetzte Richtung zurückschwingen. Im ungünstigsten Fall, falls der Klöppel phasengleich zur Glocke schwingt, kann die Glocke stumm bleiben.

Starr aufgehängte Glocken, die durch einen Hammer von außen an den Schlagring angeschlagen werden, heißen Schlagglocken und sind oft in einer „verkürzten“ Rippe gegossen worden. Solche Glocken dienen häufig dem Uhrschlag oder finden ihre Verwendung in Carillons/Glockenspielen. Eine besondere Läuteart ist das Beiern (vgl. Läuteordnung). Hierbei werden nur die Läuteglocken rhythmisch, dynamisch und melodisch verschieden angeschlagen.

Der Raum, in dem die Glocken hängen, die Glockenstube verfügt über Schallfenster. Diese sind häufig mit Holzjalousien abgedeckt, damit einerseits die Glocken und die Läutemaschine vor der Witterung geschützt sind und sich andererseits der Klang der Glocken in der Glockenstube sammeln und gezielt in die Ferne geleitet werden kann.

Klangverhalten

 
Entlang des Umfangs können kreisförmige, stehende Wellen mit ganzzahligem Verhältnis Umfang/Wellenlänge auftreten. Es kann mehrere Eigenfrequenzen geben.

Das Klangverhalten von Glocken weist einige Besonderheiten auf.

Ein Kunstmerkmal des Glockengießens besteht darin, die Tonhöhe vor dem Guss durch die Formgebung (Rippe) und die Legierung so festzulegen, dass ein Nachstimmen durch nachträgliches Schleifen nicht nötig ist.

Die charakteristische lebendige Geläutwirkung entsteht durch den akustischen Dopplereffekt, da durch das Schwingen der Glocke eine Relativbewegung zwischen Schallquelle und Ohr besteht. Das Anschlagen der Glocke erfolgt durch den Klöppel.

Charakteristisch für das Klangverhalten von Glocken ist, dass neben den harmonischen Obertönen auch weitere obertonfremde Frequenzen auftreten. Dies rührt daher, dass im Unterschied zu einer (eindimensionalen) Saite oder Orgelpfeife sich stehende Wellen auf der zweidimensionalen Oberfläche bilden, die sich gegenseitig frequenzmodulieren.

Die Tonhöhe einer Kirchenglocke wird durch den Schlagton (Nominal) charakterisiert, z. B. c1 +3. Die ergänzende Zahlenangabe bezieht sich auf Sechzehntel-Halbtonschritte (also je 6,25 Cent) über oder unter dem Nominal, der seinerseits auf ein „Stimm-a1“ bei 435 Hz bezogen wird. Die Tonhöhe ist bei e1 +8 dieselbe wie bei f1 −8. Der Schlagton ist oft im Frequenzspektrum der Glocke nicht vorhanden. Er ergibt sich durch die akustischen Wahrnehmung beim Anschlagen der Glocke über das Residuumhören, indem aus den Obertönen der zugehörige Grundton abgeleitet wird.

Die von der Glocke ausgehenden Frequenzen werden in drei Gruppen unterteilt: Unterton unterhalb des Schlagtons, bei einer Moll-Oktav-Rippe genau eine Oktave tiefer, in der ersten Oktave oberhalb des Schlagtons Prime bzw. Prim-Vertreter, Terz, Quinte bzw. Quint-Vertreter, Oktave und Mixturtöne wie Dezime, Undezime, Duodezime usw. für noch höhere Frequenzen.

Das Frequenzspektrum der Glocke wird durch die Glockenrippe – Form und Dicke der Glocke – bestimmt. Hierbei ist die so genannte gotische Dreiklangrippe bis heute unübertroffen. Entscheidend ist auch die Nachhallzeit einer Glocke. Bei der im Erfurter Dom installierten Gloriosa beträgt die des Untertones (E) seit der letzten Reparatur im Jahre 2004 über sechs Minuten.

 
Glocken als Mahnmal: Marienkirche (Lübeck)

Geläutedisposition

Im Mittelalter wurden Glocken in der Regel nicht aufeinander abgestimmt, da jede nur einzeln verwendet wurde und deshalb nicht mit den übrigen Glocken harmonieren musste. Geläute, die über Jahrhunderte gewachsen sind und oftmals eine weder harmonische noch melodische Disposition aufweisen, sind geprägt durch ihre besondere Individualität sowohl in Bezug auf den Klang jeder einzelnen Glocke als auch des Vollgeläutes. Seit der Barockzeit werden Glocken aufeinander abgestimmt und besonders nach 1945 in immer wieder vorkommenden Motiven disponiert. Den neueren Geläuten mangelt es oft an Individualität. So existieren viele Dreiergeläute auf dem „Te-Deum-Motiv“ (s.u.). Je nach vorhandenen Schlagtönen der Glocken ergeben sich bestimmte Kombinationen, fälschlicherweise „Motive“ genannt (Motive sind metrisch und rhythmisch festgelegt), die meist nach den Anfangstönen alter Choräle oder liturgischer Lieder benannt sind. Je nach Anlass werden eher harmonische oder dissonante Motive ausgewählt. Hier einige Beispiele:

Te Deum

Motivbildung: kleine Terz, große Sekunde

(Schlagtöne hier: fis1 a1 h1)

Gloria

Motivbildung: große Sekunde, kleine Terz

(Schlagtöne hier: h1 cis2 e2)

Paternoster

Motivbildung: zwei große Sekunden

(Schlagtöne hier: a1 h1 cis2)

kath.: Salve Regina; ev.: Wachet auf

Motivbildung: große Terz, kleine Terz, große Sekunde

(Schlagtöne hier: a1 cis2 e2 fis2)

Christ ist erstanden

Motivbildung: große Sekunde, kleine Terz, große Sekunde

(Schlagtöne hier: a1 h1 d2 e2)

Inschriften

Datei:Inschift Glocke Beispiel.jpg
Beispiel für Inschriften auf einer Glocke: an der Schulter das Gussjahr und der Gießer, auf der Flanke die Widmung, am Wolm das Gießerzeichen

Die Inschriften der Glocken beinhalten den Namen des Gießers und das Gussjahr der Glocke. Bei frühen mittelalterlichen Glocken können Gussjahr, Name des Gießers oder beide Angaben fehlen (anonyme Gießer). Aufgrund der Zier oder Form ist es teilweise möglich die Glocke einem bestimmten Gießer zuzuschreiben. Beim Fehlen des Gussjahres kann die Glocke nach Form und Klangstruktur einem Jahrhundert oder genauer zugeordnet werden. Das Gussjahr kann in Form eines Chronogramms vorliegen.

Beispiele für häufige Glockeninschriften

  • LAVDO DEVM VERVM. PLEBEM VOCO. CONGREGO CLERVM. DEFVNCTOS PLORO. PESTVM FVGO. FESTA DECORO:
Den wahren Gott lobe ich. Ich rufe das Volk. Ich versammle den Klerus. Ich beweine die Toten. Die Seuche verjage ich. Die Feste ziere ich!
  • O REX GLORIAE VENI CVM PACE: O, König der Herrlichkeit komme in Frieden.
  • AVE MARIA GRATIA PLENA DOMINVS TECVM: Gegrüßt seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir.
  • O LAND, LAND, LAND HOERE DES HERREN WORT!
  • [Heilige/Heiliger] BITTE FÜR UNS!
  • EHRE SEI GOTT IN DER HOEHE / FRIEDE AUF ERDEN / DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN

Namen und Funktionen

Glocken sind entweder ausdrücklich in der Inschrift einem Heiligen oder einem Anlass (beispielsweise Maria Gloriosa im Erfurter Dom) gewidmet oder werden im Volksmund so benannt (etwa Große Susanne im Freiberger Dom). Bei der Läuteordnung soll der Name der Glocke berücksichtigt werden, wie etwa für das Patrozinium der Pfarrkirche oder die Feiertage für den namensgebenden Heiligen. Aber auch die aufgegossene Inschrift, wie „die Toten geleit’ ich“ (Totenglocke), spielt eine entscheidende Rolle. Zum täglichen Angelusgebet erklingt in katholischen Pfarreien meist die Marien- oder Angelusglocke.

Bis ins späte Mittelalter wurden die Glocken nur solistisch geläutet; jede Glocke hatte ihre spezielle Funktion, ihren Anlass, zu dem sie zu erklingen hatte. Auf eine harmonische oder melodische Abstimmung bei einem Zuguss wurde nicht geachtet. Einige Glockenbezeichnungen und Funktionen (wie die Armsünderglocke) gibt es heutzutage nicht mehr. Inschriften oder Zusätze wie „vivos voco, fulgura frango“ belegen, dass Glocken aber auch profane Aufgaben zugedacht wurden, beispielsweise die Abwehr von Blitz und Unwetter.

Name/Bezeichnung (historische) Funktion Beispiel (Schlagton)
Apostolica Apostelglocke; bezeichnet die Apostelfeste Magdeburger Dom (b°)
Dominica (lat. die dem Herrn Geweihte) Sonntagsglocke; bezeichnet die Sonntage Ulmer Münster (b°)
Evangelistenglocke läutet während der Verlesung des Evangeliums; trägt oft die Namen der vier Evangelisten Abtei Münsterschwarzach (b′)
Feuer- oder Brandglocke warnt bei Brandgefahr; in Zürich früher zur Sicherung der Herdfeuer St. Lamberti (Münster)
Gloriosa
(lat. die Ruhmvolle)
Festtagsglocke; meist tontiefste Glocke eines Geläuts. Bezeichnet die Hochfeste. Erfurter Dom (e°)
Hosanna Gloriosa; kann als zweite Festtagsglocke fungieren Erzabtei St. Ottilien (fis°)
Marktglocke ruft zur Eröffnung und zum Schluss des Marktes Herrenberger Stiftskirche (es″)
Mettenglocke ruft zur Frühmette Kölner Dom (h′)
Messglocke ruft zur Messe Münster St. Georg Dinkelsbühl
Osanna Gloriosa; kann als zweite Festtagsglocke fungieren; Eucharistieglocke Dom zu Halberstadt (b°)
Predigtglocke ruft zum Predigtgottesdienst Berner Münster (h°)
Prim-, Terz-, Sext-, Nonglocke ruft zu den Stundengebeten St.-Nikolaus-Kathedrale
zu Fribourg
(as′)
Rats-/Ratsherrenglocke ruft zur Versammlung der Ratsherren, Bürgermeister Marienkirche zu Stendal

Münster St. Georg Dinkelsbühl

Schiedglocke verkündet Verschied eines Gemeindemitglieds Herrenberger Stiftskirche (c″)
Schulglocke läutet zum Schulbeginn Georgskirche in Schlitz (c″′)
Sturmglocke warnt bei schweren Unwettern
(vgl. Glockeninschriften „fulgura frango“: Die Blitze brech′ ich oder „alle bösen Wetter vertreibe ich“)
Limburger Dom (g′)
Stürmerin warnt bei schweren Unwettern Münster St. Georg Dinkelsbühl (es′)
Susanna Gloriosa; kann als zweite Festtagsglocke fungieren. „Susanna“ ist eine Personifikation von Hosianna. Münchner Frauenkirche (a°)
Vesperglocke ruft zur Vesper/Abendandacht Braunschweiger Dom (es″)
Wachtglocke Armeseelenglocke Greifswalder Marienkirche
Wetterglocke Sturmglocke Markusmünster
in Reichenau-Mittelzell
(g′)
Zeichen- oder Ruferglocke besorgt ein/mehrere Vorläuten zum Gottesdienst St. Peter in Zürich (c′)
Zwölfuhr-, Elfuhr-,
Neunuhrglocke etc.
Mittagsläuten erinnert an den Sieg der ungarischen Heere über die Türken im Jahr 1456 St. Peter zu München (a′)

Glockennamen aus dem Volksmund

Die volkstümlichen Bezeichnungen können aus ihrem Gebrauch (vgl. Pestglocke), aber auch aus Form (vgl. Langhals) oder Stifternamen (vgl. Winklerin) herrühren.

Name/Bezeichnung Herkunft des Namens Funktion Beispiel
Armeseelenglocke die „Armen Seelen“/Verirrten sollen den Weg finden läutet nachts zur Orientierung, vor dem Schließen der Stadttore Bamberger Dom (fis2)
Arm(e)sünderglocke Hinrichtung der „Armen Sünder“ läutet zur Hinrichtung Berner Münster (cis1)
Bier- oder Weinglocke Funktion mahnt zum Schließen der Kneipen und Wirtshäuser; Beenden des Umtrunkes Bad Hersfelder
Stadtkirche
(a1)
Bierringerin Funktion → Bierglocke mahnt zur Schließung der Bierstuben Stephansdom zu Wien
Blutglocke Funktion → Armsünderglocke/Jurdicia [11] erklingt zur Hinrichtung ehem. Dreikönigenglocke Juridica, Kölner Dom
Dicker Pitter oder
Decker Pitter[12][13]
Pitter ist Kölsch für Peter und bezieht sich auf den Kirchpatron des Doms, Simon Petrus, und die Inschrift; Dicker bezieht sich auf die Größe Hochfestglocke St. Petersglocke, Kölner Dom
Dicke Susanne einer der Läutemeister verglich das Ziehen der Glocke
mit dem Tanzen mit seiner gewichtigen Gattin Susanne[14]
Festglocke Grosse Glocke, Berner Münster
Dunna tiefer Klang (Onomatopoesie)[15] Hochfestglocke Halberstädter Dom
Dammerich tiefer Klang („dammern“?) der Vorgängerglocke Festglocke Wetzlarer Dom
Faule Anna läutet nie solistisch; nur mit den übrigen Glocken[16] St. Marien (Stendal)
Fressglocke rief die Bauern und ihre Angestellte zum Essen ~Mittagsglocke im Salzburger Land
Große und Kleine Schelle heller Klang St. Johannis (Lüneburg)
Guldenglocke zum (außerregulären) Läuten der Glocke wurde eine
Sonderzahlung von 1 Gulden angesetzt
Herrenberger Stiftskirche
Hallerin Stiftername Festglocke Dom zu Eichstätt
Klag Funktion (beklagen der Toten) Sterbeglocke Dom zu Eichstätt
Langhals Form Chorglocken für die Stundengebete Halberstädter Dom
Lumpenglocke Läuten für die Zecher („Lumpen“) läutet zum Beginn der Sperrstunde St. Gangolf (Trier)
Pestglocke Funktion („Pestum Daemonemque fugo“) läutet bei Pestgefahr -
Pillenglocke St. Michael zu Bernkastel-Kues
Pummerin tiefer, wuchtiger Klang (etwa „pommern“, „pummern“) Hochfestglocke Stephansdom zu Wien
Spitälerin St. Nikolaus zu Überlingen
Schlafglocke Funktion als Abendglocke erklingt zur Nachtruhe Bamberger Dom
Schreier rauer Klang Vincentia, St. Severi zu Erfurt
Spätzlesglocke läutet, wenn es Zeit für das Spätzle-Wasser ist erklingt eine Stunde vor Mittag, 11 Uhr Hosanna, Freiburger Münster
Verirrtenglocke läutet für die Verirrten Armeseelenglocke St. Blasius zu Fulda (g1)
Winklerin vermutliche Stifterin Marienglocke Frauenkirche (München)
Zügenglocke der Sterbende liegt in den letzten Zügen läutet zum Ableben Schweiz/Österreich
Zwölferin Funktion als Tageszeitenglocke Mittagsglocke um 12 Uhr St. Peter (München)

Läuteordnung

Die Läuteordnung bestimmt, wann welche Glocke wie lange und zu welchem Zeitpunkt läuten darf. Darin drücken sich einige Ziele von Kirchenglocken aus, z.B. die Gemeinde zum Gottesdienst aufzurufen, zum Geleit der Verstorbenen oder zum persönlichen Gebet. Dies spiegelt bereits die mittelalterliche Glockeninschrift wider: „Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango“ - die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, Blitze breche ich. Der letzte Abschnitt macht deutlich, dass man den Kirchenglocken verschiedene Schutzwirkungen zuschrieb, insbesondere den Schutz vor Unwetter. Auch profane Läutedienste, wie z.B. das Läuten zur Hinrichtung („Armesünderläuten“) oder zur Eröffnung des Marktes, gehörten dazu.

Große und bedeutende Glocken

  • Big Ben ist die größte der fünf Glocken des berühmten Uhrturms am Palace of Westminster in London. Gewicht: ~13.500 kg, Schlagton: es0.
  • Buchenwaldglocke im Glockenturm der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar, gegossen vom VEB Apoldaer Glockengießerei, Glockengießermeister Franz Schilling, künstlerisch gestaltet mit Stacheldraht-Relief von Waldemar Grzimek 1958. Gewicht: ~7.500 kg.
  • Campanone im Petersdom in Rom; sie wird nur zu besonderen Anlässen geläutet, wie nach dem päpstlichen Segen urbi et orbi an Weihnachten und Ostern. Gewicht: ~9.000 kg, Schlagton e0 +3/16.
  • Emmanuelle ist die größte Glocke der Notre Dame zu Paris und eine der bedeutsamsten Glocken Europas. 1686 (unter der Regierung Ludwig XIV.) von Florentin le Guay gegossen. Gewicht: ca. 13.000 kg, Schlagton: fis0.
  • Festtagsglocke der Sophien-Kathedrale in Weliki Nowgorod: im 17. Jh. gegossen. Gewicht: ~26.000 kg.
  • Freiheitsglocke im Turm des Berliner Rathaus Schöneberg. Die Glocke ist jeden Sonntag im Deutschlandradio zu hören, gefolgt vom Freiheitsgelöbnis. Gewicht: 10.206 kg, Schlagton: e0.
  • Gloriosa im Erfurter Dom, wurde 1497 durch Gerhard van Wou aus Kampen gegossen. Gewicht: 11.370 kg, Durchmesser: 2580 mm, Schlagton: e0 +4/16.
  • Gloriosa im Frankfurter Dom, 1877 durch J. G. Grosse aus Dresden nach dem Vorbild der Erfurter Gloriosa gegossen. Gewicht: 11.950 kg, Durchmesser: 2590 mm, Schlagton: e0 +1/16.
  • Jubiläumsglocke im Alten Peter, München. 1958 von Karl Czudnochowsky gegossen. Läutet im Vollgeläut die hohen Festtage ein und erinnert jeden Sonntagabend um 18 Uhr an die Toten der Stadt München. Gewicht: ~7.000 kg, Schlagton: f0.
  • Kreuzglocke in der Dresdner Kreuzkirche. 1899 von Franz Schilling (Apolda) nach dem Vorbild der Erfurter Gloriosa gegossen. Gewicht: 11.511 kg, Durchmesser: 2583 mm, Schlagton: e0 +5/16.
  • Liberty Bell in Philadelphia. Sie gilt als internationales Symbol von Freiheit und wurde geläutet, als die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia verkündet wurde.
  • Lullusglocke, die älteste datierte Glocke Deutschlands (von 1038).
  • Campana Maria Dolens in Rovereto, Italien. Schlagton H.
  • Millenniumsglocke, Newport, Kentucky, Gewicht: ~33.000 kg, Schlagton: A.
  • Mingun-Glocke, nördlich von Sagaing, Myanmar, schwerste freihängende Glocke der Welt. Gewicht: ~90.000 kg.
  • Munotglöckchen in Schaffhausen, wohl letzte von Hand geläutete Alarmglocke Europas, sicher aber der Schweiz.
  • Die 'Ojikicho'-Glocke ('Haung Ton') im Myōshin-ji-Tempel in Kyoto wurde 698 gegossen und gilt als die älteste Glocke Japans und als Nationalschatz. Aufgrund eines feinen Risses wird sie heute nicht mehr angeschlagen.
  • Die Pretiosa im Kölner Dom war zu ihrer Entstehungszeit die größte läutbare Glocke des christlichen Abendlandes und zählt heute zu den klangvollsten Glocken des Mittelalters. Gewicht: ~10.000 kg, Durchmesser 2400 mm, Schlagton/Nominal: g0 +1/16.
  • Pummerin im Stephansdom in Wien. 1711 gegossen, 1945 zerstört, 1951 neu gegossen. Gewicht: 20.130 kg (+ Klöppel: 813 kg), Durchmesser: 3140 mm, Schlagton: c0 +8/16.
  • Rolandglocke (niederländisch: Klokke Roeland) in Gent, Belgien; 1660 gegossen. Gewicht: 6.070 kg.
  • Salvator-Glocke im Salzburger Dom, die zweitgrößte Glocke Österreichs. Sie wurde 1961 gegossen. Gewicht: 14.256 kg, Schlagton: es0.
  • Die Glocke Santísimo Sacramento der Kirche Santuario de San Pascual Baylón in Villarreal (Provinz Castellón/Spanien) ist die größte Überschlagglocke der Welt. Sie wurde 1998 von der Firma Eijsbouts in den Niederlanden gegossen. Gewicht: 2.100 kg.
  • St. Petersglocke, auf Kölsch und von den Kölnern „Decker Pitter“ oder „Dicker Pitter“ genannt, im Kölner Dom, 1923 gegossen von Ulrich, Apolda, größte freischwingend läutbare Kirchenglocke der Welt. Gewicht: ~25.000 kg (davon Klöppelgewicht: ~1.000 kg), Durchmesser: 3210 mm, Schlagton: c0 −5/16.[12][13]
  • Schwörglocke im Ulmer Münster, im 14. Jh. gegossen, Gewicht: 3.500 kg, Durchmesser 1640 mm, Schlagton: c1.
  • Tokinosumika-Glocke, Gotemba (Japan), ist die größte freischwingend (am gekröpften Joch) läutbare Glocke der Welt. Gewicht: 36.250 kg, Durchmesser: 3820 mm, Höhe: 3720 mm. Schlagton: Gis.
  • Walbecker Glocke. Die wahrscheinlich um das Jahr 1000 gegossene Glocke ist eine der ältesten noch existenten Glocken Deutschlands.
  • Zarenglocke im Moskauer Kreml. 1733 bis 1735 von Iwan Motorin und seinem Sohn Michail gegossen; die Glocke wurde nie geläutet. Gewicht: ~202.000 kg.

Die grössten Glocken der Schweiz

Glocken in Mythologie und Brauchtum

 
Tintinnabulum (Süditalien, 1. Jahrhundert v. Chr.)

Mythologisch stehen Glocken für die Kommunikation mit übersinnlichen Wesen (Gottheiten oder Geister).

Aus vorchristlicher bzw. vorislamischer Zeit sind Skulpturen von Göttinnen in Glockenform erhalten.

Im 2. Buch Moses wird den Priestern des Jahwe geboten, sich mit Glocken zu schmücken. Im Buch Jesaja wird den Frauen dasselbe verboten.

Im tibetischen Buddhismus werden zur Symbolisierung des Übergangs zwischen den Welten, aber auch ganz weltlich zum Anzeigen der Gebetszeiten, heilige Glocken (ghanta) geläutet. Japanische Tempelglocken hängen häufig in eigenen Behausungen und werden von einem entsprechend großen Stück Holz (Baumstamm) von außen angeschlagen.

Auch im Christentum zeigt das Glockengeläut die Zeit zum Gebet an. Des Weiteren sollen sie die Ankunft des heiligen Geistes verkünden. Das Geläut von Kirchenglocken soll zudem Dämonen erschrecken und zum Flüchten bringen, wie Durandus im 14. Jahrhundert schrieb. Aus diesem Grund schmückten sich auch die Menschen in Europa - insbesondere die Kinder - mit Glöckchen: um böse Geister und den bösen Blick abzuwehren.

Auf dieselben Ursprünge gehen viele Bräuche im Alpenraum zurück, wie beispielsweise das Ausläuten des alten und Einläuten des neuen Jahres.

Europäisches Brauchtum, bei dem Glocken eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:

Regelmäßige Rundfunksendungen

Das samstägliche Magazin Zwischenhalt des Schweizer Radiosenders DRS 1 enthält die Rubrik Glocken der Heimat. Darin stellt der Glockenfachmann Stefan Mittl jeweils ein Geläut vor. Mittl zeichnet seit 1984 die Klänge von Kirchenglocken auf, darunter bereits praktisch alle der Deutschschweiz. Der Sender hat eine Auswahl auf inzwischen vier CDs unter dem Titel Glocken der Heimat herausgebracht. In der Sendung Morgenmelodie des Deutschen Radiosenders SWR 4 (nicht zu verwechseln mit der Sendung Morgenläuten desselben Senders) stellt Glockenexperte Sebastian Schritt, Glockensachverständiger und Campanologe, sonn- und feiertags in der Rubrik Glockengeschichten jeweils ein Geläut aus dem gesamten Sendegebiet vor, das die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg umfasst. Der Radiosender Bayern 1 stellt ebenfalls jeden Sonntag mit dem Zwölfuhrläuten ein Geläut aus Bayern vor, wobei zumeist keine Informationen über die Glocken genannt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Winfried Ellerhorst: Handbuch der Glockenkunde (Liste berühmter Glocken)
  • Kurt Kramer: Die Glocke. Eine Kulturgeschichte. Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern 2007, 128 S., ISBN 3-7867-8597-X
  • Kurt Kramer (Bearbeiter/Herausgeber): Glocken in Geschichte und Gegenwart. Beiträge zur Glockenkunde. Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen. 2 Bände. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1996–1997
  • André Lehr: Beiaardkunst in de Lage Landen (engl. Ausgabe: The Art Of The Carillon In The Low Countries). Tielt 1991
  • Anton Lübke: Uhren, Glocken, Glockenspiele. Müllerverlag, Villingen 1980, 286 S. ISBN 3-920662-03-2
  • Heinrich Otte: Glockenkunde, Weigel, Leipzig 1858, Online in der Google-Buchsuche; 2. erweiterte Auflage: Leipzig 1884 Vorlage:IA, Reprint von der 2. Auflage: BiblioBazaar, LLC, 2009, ISBN 1-113-03030-5
  • Friedrich Schiller: Das Lied von der Glocke
  • Margarete Schilling: Glocken. Gestalt, Klang und Zier. Verlag der Kunst, Dresden 1988, 369 S.
  • Margarete Schilling: Glocken und Glockenspiele. Greifenverlag, Rudolstadt 1982, 175 S.
  • Ingrid Strasser: Irisches im Althochdeutschen?. In: Die Iren in Europa, Teilband 1, herausgegeben von Heinz Löwe, Klett-Cotta, 1982, Seiten 399–422, ISBN 3-12-915470-1. (Dieser Aufsatz untersucht u.a. ausführlich die Herkunft des althochdeutschen Wortes glocka aus der altirischen Sprache.)
  • Literaturliste des Deutschen Glockenmuseums

Tonträger

  • Kurt Kramer: Glocken und Geläute in Europa. Deutscher Kunstverlag, München 1988 (CD mit Textheft), ISBN 3-422-06016-2
  • Kurt Kramer (Hrsg.): Die deutschen Glockenlandschaften. Deutscher Kunstverlag, München 1989/1990

DVD

Commons: Glocken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Glocke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Glocke – Zitate

Einzelnachweise

  1. Glyn Daniel (Hrsg.): Enzyklopädie der Archäologie. Erweiterte deutsche Ausgabe hrsg. von Joachim Rehork. Lübbe, Bergisch Gladbach 1980, ISBN 3-7857-0236-1 S. 176
  2. Sueton: Divus Augustus 91.2: Cum dedicatam in Capitolio aedem Tonanti Iovi assidue frequentaret, somniavit queri Capitolinum Iovem cultores sibi abduci seque respondisse Tonantem pro ianitore ei appositum; idque mox tintinnabulis fastigium aedis redimiit, quod ea fere ianus dependebant. („In dem Zeitraum, in dem er einen dem Iuppiter Tonans auf dem Kapitol geweihten Tempel oft aufsuchte, träumte er: Der Kapitolinische luppiter beklage sich darüber, daß ihm die Verehrer entzogen würden, und er [Augustus] habe zur Antwort gegeben, Iuppiter Tonans sei ihm lediglich als Türhüter beigegeben worden; aus diesem Grunde ließ er [Augustus] später den Giebel des Tempels mit Glocken schmücken, weil diese gewöhnlich an den Türen hingen.“
  3. Sebastian Schritt, Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation, Glocken und Geläute. Vorläufiges Gesamtverzeichnis für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland mit einem Anhang der bedeutendsten Auslandsgeläute. Trier 2007
  4. Geläut der kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Lage/Lippe (YouTube, Videosequenz 00:45, 29. Juni 2008)
  5. Hubert Foersch, Limburger Glockenbuch; S. 1071
  6. Sonderglocken
  7. Sebastian Schritt, Die Geläuteanlage der Lutherkirche zu Erfurt. Eine Gutachtliche Stellungnahme, Manuskript, Trier 1997
  8. Hubert Foersch, Limburger Glockenbuch; S. 215
  9. Hubert Foersch, Limburger Glockenbuch; S. 1074
  10. Schweifung. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 15: Säugethiere–Sicilicus. Altenburg 1862, S. 607 (zeno.org).
  11. Martin Seidler, Die Kölner Domglocken, CD mit ausführlichem Beiheft, Verlag Kölner Dom, Köln (2. Auflage) Oktober 2000
  12. a b Stadt Köln: Die Kulturstadt Köln
  13. a b Bericht des WDR über das Probeläuten, 10. Juni 2009 (2:35 min)
  14. Matthias Walter, Berner Münsterglocken, S. 11
  15. Claus Peter: Der Dom zu Halberstadt – Geläuteinventarisation und Quellenstudium. In: Kurt Kramer: Glocken in Geschichte und Gegenwart. Bd. 2, Badenia, Karlsruhe 1997, S. 326.
  16. Bärbel Hornemann: Förderverein Glocken St. Marien e.V. Stendal