Japanisch ist die Amtssprache Japans. Außerhalb Japans wird japanisch hauptsächlich in den USA (nordamerikanisches Festland und Hawaii) und Südamerika (vor allen Dingen in Brasilien, vgl. auch Alberto Fujimori) gesprochen, was auf drei große Auswanderungswellen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts zurückzuführen ist.
Der Language Code ist ja
bzw. jpn
(nach ISO 639).
Geschichte
Der Ursprung der japanischen Sprache ist bis heute unklar.
Eine Sprach-Verwandtschaft kann nur zur ryūkyūanischen Sprache zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Daneben wurden auch Verbindungen zu einigen sibirischen Sprachen, Turksprachen, zum Koreanischen sowie zu Inselsprachen Melanesiens und Mikronesiens postuliert - letzteres vor allem aufgrund ähnlicher Lautsysteme -, diese konnten allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Eine sehr lange Periode der schriftlosen Isolierung (von mehreren tausend Jahren v. Chr. bis ca. 300 n. Chr.) hatte die altjapanische Sprache weit von allen eventuellen Ursprüngen entfernt.
Sprachaufbau
Die heutige japanische Sprache ist massiv von der chinesischen Sprache beeinflusst, obwohl das Altjapanische vom Chinesischen völlig verschieden war.
So besteht der größere Teil des heutigen japanischen Wortschatzes aus chinesischen Lehnwörtern, und auch das japanische Schriftsystem stammt von chinesischen Schriftzeichen ab, allerdings unterscheiden sich die Aussprache und Grammatik grundlegend: in der Aussprache ist Japanisch keine Tonsprache, und in der Grammatik ist Japanisch, im Gegensatz zum isolierenden Chinesischen, eine agglutinierende Sprache mit einer Vielzahl von grammatischen Suffixen - so genannten Partikeln -, welche eine ähnliche Funktion haben wie die Endungen und Präpositionen der europäischen Sprachen.
Auch im heutigen Japanisch lassen sich aber altjapanische und chinesische Elemente noch ziemlich klar voneinander abgrenzen. Viele Lautfiguren finden sich z. B. nur in jeweils einem der beiden Bereiche.
Im 16. Jahrhundert übernahm die japanische Sprache einige Wörter aus dem Portugiesischen, als portugiesische Jesuiten in Japan eine kurzlebige christliche Mission einrichteten. Dazu gehören beispielsweise pan (Brot) und tempura (in Backteig fritiertes Gemüse, von lateinisch tempora - (Fasten)zeiten).
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts übernimmt das Japanische große Mengen von Wörtern aus dem Englischen, aber auch anderen westlichen Sprache, die meisten Begriffe des „modernen Lebens“ fallen im heutigen Japanisch in diese Kategorie. Solche Wörter werden nicht mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben, sondern in der Silbenschrift Katakana und sind daher ebenfalls klar von den anderen Wörtern abzugrenzen. Allerdings werden diese Wörter oft auf „japanische Weise“ abgekürzt oder lautlich verändert (z. B. ist aus dem englischen Begriff personal computer im Japanischen durch Verkürzung und Angleichung das Wort pasocon geworden). Häufig sind sie auch durch Umdeutungen mit den ursprünglichen englischen Wörtern nicht mehr gleich zu setzen.
Weiterführende Informationen
Schrift:
Kultur:
Literatur:
- Roy Andrew Miller: Die japanische Sprache. iudicium, München. ISBN 3-891-29484-0 (aktuelle Auflage 2000)
Weblinks: