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Hersteller von Flugzeugmotoren
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Die Thielert AG ist ein Flugzeugmotorenhersteller mit Sitz in Hamburg.

Thielert AG

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1989
Sitz Hamburg, Deutschland
Leitung Vorstand:
Mitarbeiterzahl 342 (30. Sept. 2007)
Umsatz 59,940 Mio. Euro (2006)
Website www.thielert.com

Geschichte

 
Thielert Centurion 1.7 in einer Cessna 172

Der Thielert-Konzern wurde 1989 von Frank Thielert gegründet. Bis 1998 entwickelte das Unternehmen Hochleistungsmotoren und Präzisionsmotorenkomponenten für den Prototypen- und Vorserienbau sowie den Motorsport.

1999 wurde das Unternehmen Thielert Aircraft Engines GmbH gegründet und in den Thielert-Konzern eingegliedert. Die GmbH hat sich der Entwicklung von Diesel-Flugzeug-Motoren verschrieben. Den Vorteil sehen die Verantwortlichen des Unternehmens in dem Umstand, dass als Treibstoff sowohl das konventionelle Auto-Diesel als auch Luftfahrt-Kerosin in Frage kommt.

Das Unternehmen verwendet Aggregate aus der Automobil-Technik und nutzt die dort gemachten Erfahrungen. Beispielsweise wurden Motoren aus der Mercedes A-Klasse modifiziert und für die Luftfahrt tauglich gemacht. Man entwickelte eine elektronische FADEC-Motorsteuerung und ein „Constant Speed Governor“.

Unternehmensstruktur

 
TAE Werk am Flughafen Leipzig-Altenburg

Die Thielert AG, mit Sitz in Hamburg, fungiert als Holding für die operativen Tochtergesellschaften. Die Thielert Aircraft Engines GmbH mit Sitz in Lichtenstein und einer Niederlassung am Leipzig-Altenburg Airport ist eine 100-prozentige Tochter der Thielert AG, ebenso wie der US-amerikanische Hersteller von Flugzeugersatzteilen Superior Air Parts, Inc. mit Sitz in Coppell, Texas/USA.

Aktuelle Entwicklungen

Seitens eines ehemaligen Aktionärs und der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) wurden gegen die Thielert AG wiederholt Vorwürfe der Bilanzmanipulation erhoben. Das Unternehmen weist diese Vorwürfe zurück und konnte für das Geschäftsjahr 2006 einen Finanzbericht mit uneingeschränktem Testat vorlegen. Für das Geschäftsjahr 2007 wurde bisher kein Jahresfinanzbericht vorgelegt.

Gegen die Abschlüsse Jahre 2003 bis 2005 wurden Nichtigkeitsfeststellungsklagen eingereicht. Das Landgericht Hamburg hat diese Abschlüsse daraufhin mit Urteil vom 6. März 2008 für nichtig erklärt; das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.[1]

Cessna plant, seine Neu-Flugzeuge vom Typ Skyhawk 172S ab Mitte 2008 mit dem Turbodieselmotor Thielert Centurion 2.0 auszuliefern. Doch nach der Insolvenz hatte Cessna entschieden, dieses Vorhaben vorerst zu stoppen.

Die Tochtergesellschaft Thielert Aircraft Engines GmbH beantragte am 24. April 2008 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Am 30. April 2008 folgte auch der Insolvenzantrag der Muttergesellschaft. Zum Thielert-Konzern gehört außerdem noch der US-amerikanische Flugzeug-Ersatzteilhersteller Superior Air Parts.

Zeitweise war die Aktie im SDAX gelistet, ist aber im Zuge der Insolvenz aus dem Index gefallen. Vom Börsengang bis zur Insolvenz verlor die Aktie über 95% ihres Wertes.

Eine Angebotsfrist für die Thielert Aircraft Engines GmbH ist bis zum 22. August 2008 gesetzt worden. Weiterhin teilte der Insolvenzverwalter Bruno Kübler mit, dass sich potentielle Kaufinteressenten für das insolvente Unternehmen gefunden haben, diese momentan die Bücher der Thielert Aircraft Engines GmbH überprüfen.[2]

Im Januar 2009 meldet der Insolvenzverwalter von Thielert Aircraft Engines GmbH wieder schwarze Zahlen und eine volle Auslastung der Produktion.[3]

Produktpalette

Zur Zeit werden die Triebwerke Thielert Centurion 2.0 und Thielert Centurion 4.0 angeboten.

Einzelnachweise

  1. Meldung der Firma Thielert zum Urteil des LG Hamburg
  2. Thielert findet mögliche Käufer vom 3. September 2008
  3. Thielert: THIELERT schafft den Turnaround