Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Film | |
Titel | John Wycliffe |
---|---|
Produktionsland | England |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1984 |
Länge | 75 Minuten |
Stab | |
Regie | Tony Tew |
Produktion | Ken Curtis |
Besetzung | |
|
John Wycliffe (auch: John Wycliffe - The Morning Star und John Wycliff - Ein Leben für die Bibel) ist ein englischer Spielfilm aus dem Jahr 1984, in der Peter Howell den Präreformator John Wycliffe spielt.
Handlung
John Wycliffe englischer Geistlicher beginnt präreformatorische Gedanken zu formulieren. Trotz des nicht existierenden Buchdrucks verbreiten sich seine Schriften als Abschriften. Seine Anhänger, Lollarden genannt, bringen sie unters Volk. Einige der Bauern berufen sich auf ihn und beginnen sich der Obrigkeit zu widersetzen. Der englische Bauernaufstand bricht aus. Doch Wycliffe erklärt das er für das Verhalten der Bauern keine Verantwortung trägt. Er beginnt die Bibel in die englische Volkssprache zu übersetzen. Doch bald darauf stirbt er hochbetagt an einem Schlaganfall. Das Konzil von Konstanz erklärte ihn 30 Jahre nach seinem Tod zum Ketzer. Seine Gebeine werden aus seinem Grab entnommen und zu Asche verbrannt. Die Asche wird in einen naheliegenden Fluss geschüttet.
Historische Ungenauigkeiten
- Der Turm der Universität von Oxford, wie er im Film zu sehen ist, wurde erst im 16. Jahrhundert gebaut.
- Es ist strittig das Wycliffe einen Bart hatte. Die Bilder von ihm mit Bart sind erst viel später entstanden.[1] (Aber anderseits muss man ihn ja dann doch in irgendeiner Form darstellen.)
- Hinsichtlich der Szene in der die Eltern zu Wycliffe kommen und ihm von ihren Leid erzählen das ihr Kind ungetauft gestorben sei, ist zu betonen dass das Sakrament der Taufe ein Sakrament für Wycliffe darstellte. An der althergebrachten Kirchenlehre wollte er nichts verändern. Diese Szene ist somit zumindest mißverständlich.[2]
- Ein Treffen zwischen Wycliffe und John Ball ist historisch äußerst umstritten.[3]
- John of Gaunt stürmt zu Wyclif und beschwert sich wegen dessen Abendmahlslehre. Richtig ist dass er sich beschwerte.[4] Jedoch meint Wycliffe im Film das die Abendmahlslehre etwas "neues" sei. Das ist missverständlich. Seit dem Jahr 1215 war die Abendmahlslehre ein Dogma. Die Lehre war also nicht "neu".[5] Richtig ist dass es vor dieser Zeit keine dogmatischen Vorstellungen zur Abendmahlslehre gab.[6]
- Ein Student geht mit den Schriften Wycliffs zurück nach Böhmen. Die Szene ist so erfunden. Dennoch seine Schriften kamen tatsächlich "unter anderem" durch Studenten nach Prag, wo Jan Hus sie dann aufgriff.[7]
- Wycliffe erläutert seinen Plan die Bibel zu übersetzen. Wycliffe erklärt das die Bibel in der damaligen griechischen Volkssprache geschrieben worden sei und Hieronymus hätte die Bibel ins Vulgärlatein übersetzt. Der Film suggeriert hier das Wycliffe die Bibel aus dem griechischen Urtext übersetzt hätte. Das ist falsch. Er übersetzte aus der Vulgata.
- Die Szene in der das Grab von Wycliffe geöffnet werden soll spielt am falschen Ort, denn die Szene spielt offensichtlich nicht auf dem Kirchhof oder in einer Kirche mit zugehöriger Kirchengruft. Richtig ist aber dass das Grab von Wycliffe in einer "Pfarrkirche" und nicht wie im Film in der Wildnis lag.[8]
- Die Exhumierung fand an einem Abend im Winter und nicht am hellichten Tag in der Sommerzeit, wie offensichtlich im Film zu sehen, statt.[9]
- Die Behauptung der Schlußszene, dass die Lehren Wycliffs sich wie dessen verstreute Asche über die Ganze Welt verbreitet hätten, ist so nicht richtig. Einen wirklichen Zusammenhang zwischen Präreformation und Reformation konnte die Geschichtswissenschaft nicht liefern. Erst mit Martin Luther konnte sich die Reformation durchsetzen. Doch Luthers Lehren hatten zwar Ähnlichkeit mit denen von Wycliffe, aber absolut identisch waren sie nicht.
Einzelnachweise
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 217 ff.
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 273
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 238 ff.
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 273
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 208
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 207 (unten)
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 296
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 289 und 294
- ↑ vgl. VASOLD, MANFRED. Frühling im Mittelalter. München, 1984, Seite 294