Schleicher ASK 13

zweisitziges Segelflugzeug
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Die Schleicher ASK 13 ist ein doppelsitziges Segelflugzeug in Gemischtbauweise als Mitteldeckerausführung mit Kreuzleitwerk für Schulung und Leistungsflugtraining. Der Segelflug Index beträgt 78.

Schleicher ASK 13
Schleicher ASK 13
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Alexander Schleicher GmbH & Co
Erstflug Juli 1966
Produktionszeit

1966 - 1980

Stückzahl 693 (davon 90 in Lizenz)

Geschichte

Die ASK 13 wurde als Nachfolger der überaus erfolgreichen K 7 entwickelt. Am 25. April 1972 stellten Dr. Siegfried Baumgartl und Walter Schewe vom Luftsportverein Dinslaken e.V. mit einem Flug über 714 km vom Flugplatz Schwarze Heide nach Angers in Frankreich einen Weltrekord für Doppelsitzer im Zielflug auf.

Konstruktion

Die ASK 13 ist als Mitteldecker ausgeführt, der Rumpf ist eine stoffbespannte Stahlrohrkonstruktion und besitzt im Gegensatz zur K 7 ein gefedertes Fahrwerk in Kombination mit einer Kufe oder einem Bugrad. Die Plexiglas-Cockpithaube ist einteilig und ermöglicht auch vom hinteren Sitz eine ausgezeichnete Rundumsicht. Inzwischen gibt es die ASK 13 auch mit offener Haube (MBB SG Augsburg). Flügel und Leitwerk sind in Holzbauweise gefertigt, das Höhenleitwerk ist mit zwei Bolzen und einer Schraube vor der Seitenflosse auf dem Rumpf montiert. Der negativ gepfeilte Flügel gleicht dem der K 7, hat jedoch ein geändertes Profil von geringerer Dicke im Mittel- und Außenbereich, und zwar innen ein Mischprofil aus Gö 535 und Gö 549 (Dicke 16 %), in der Mitte das gleiche Profil (Dicke 13,4 %) sowie außen ein GÖ 541 (Dicke 11,3 %). Hierdurch konnte das beste Gleiten auf 1:27 (K7,1:25) verbessert werden. Neben der üblichen Schwerpunktkupplung für den Windenstart besitzt die ASK 13 auch eine Bugkupplung für den F-Schlepp. Die Schwerpunktkupplung ist jedoch auf der linken Rumpfseite montiert, somit ist es in der Anrollphase des Windenstarts nötig, das Seitenruder voll nach links auszuschlagen, um ein Abdriften nach rechts zu verhindern. Im Laufe des Starts wird das Seitenruder wieder in die neutrale Stellung zurückgenommen.

Flugeigenschaften

Die ASK 13 ist äußerst gutmütig. Im Gegensatz zu ihrem Nachfolger, der ASK 21, ist sie allerdings in der Lage zu Trudeln, dessen Einleiten aber nur mit einem schnellen Überziehen und dem Kreuzen der Ruder möglich ist. Deshalb wird sie auch heute noch für die doppelsitzige Sicherheitseinweisung in der Schulung verwendet. Die negative Pfeilung erlaubt eine niedrigere Mindestgeschwindigkeit. Das Sichtfeld des Piloten aus der einteiligen Haube ist mit keinem anderen Flugzeug vergleichbar und enorm groß.

Nutzung

Obwohl inzwischen überwiegend ihr Nachfolger, die ASK 21, in der Schulung eingesetzt wird, befinden sich heute noch 264 Exemplare der ASK 13 im Ausbildungsbetrieb vieler Segelflugvereine und -schulen, meist zusammen mit den bewährten - und noch weit verbreiteten - Übungs-Einsitzern Ka 8 und Ka 6, die der ASK 13 in den Flugeigenschaften weitgehend entspricht. Wegen ihrer guten Rundumsicht wird die ASK 13 auch häufig für Gastflüge eingesetzt.

Technische Daten

 
Eine ASK 13 (links) im Flugzeugschlepp hinter einem dreiachsgesteuerten Ultraleichtflugzeug
 
Eine ASK 13 (rechts) im Flugzeugschlepp auf dem Flugplatz Günterode/Heiligenstadt
Kenngröße Daten [1]
Spannweite 16 m
Flügelfläche 17,5 m²
Flügelstreckung 14,63
Rumpflänge 8,18 m
Cockpit-Sitzhöhe 1,1 m
Cockpitbreite (lichte Weite) 0,70 m
Höhe am Leitwerk 1,45 m
Flügelprofil Mischprofil Gö 535/Gö 549
Größtes Lastvielfaches -2,8 g/+4,8 g
Leermasse mit Mindestausrüstung ca. 296 kg
max. Abflugmasse 480 kg
Flächenbelastung (85 kg Zul.) 21,7 kg/m²
Flächenbelastung (190 kg Zul.) 27,7 kg/m²
Zuladung Cockpit vorn max 100 kg
Zuladung Cockpit hinten max 100 kg
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Mindestgeschwindigkeit (einsitzig) 57 km/h
Manövergeschwindigkeit 160 km/h
Sturzflugbremsen ausfahren bis 200 km/h
geringstes Sinken 0,80 m/s bei 70 km/h
bestes Gleiten (85 km/h) 27

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ASK 13: Daten. In: alexander-schleicher.de. Alexander Schleicher, abgerufen am 24. März 2009.

Literatur

  • Peter F. Seliger, Rhön-Adler. 75 Jahre Alexander Schleicher Segelflugzeugbau. Verlag R.G. Fischer, Frankfurt a.M. , 2. Aufl. 2003
  • Ferrière, Richard und Monique, Les Planeurs et Motoplaneurs d' Alexander Schleicher 1951 - 1981. Stuttgart : Motorbuch-Verlag, 1988. ISBN 3613011905.