Understanding Media

Buch von Marshall McLuhan
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Understanding Media: The Extensions of Man ist ein 1964 erschienenes medientheoretisches Buch von Marshall McLuhan.

Das Buch ist die Quelle der Phrase Das Medium ist die Botschaft. Das Werk behandelte als eines der ersten seiner Art die Auswirkungen der Globalisierung auf lokale Kulturen. Es übte großen Einfluss auf Geisteswissenschaftler, Schriftsteller und Sozialtheoretiker aus.

Zusammenfassung

Im ersten Teil erläutert McLuhan die Unterschiede zwischen heißen und kalten Medien und die Art und Weise, in der ein Medium den Inhalt eines anderen Mediums übersetzt. McLuhan bildete die Zusammenfassung Der Inhalt eines Mediums ist immer ein anderes Medium..

Im zweiten Teil analysiert McLuhan die 1964 bekannten Medien, wobei er der Form eines Mediums wichtiger als dessen Inhalt einschätzt. Die Analyse umfasst das Gesprochene Wort, das Geschriebene Wort (z.b. in einem Manuskript), Straßen und den Transport von gedruckten Nachrichten, Zahlen, Kleidung, Wohnen, Geld, Uhren, Druck (z.b. in Lithographie oder Holzschnitt), Comics, das Gedruckte Wort (z.b. in der Typographie, Telephon, Tonaufzeichnung, Filme, Radio, Fernsehen und Automation.

McLuhan verwendet historische Zitate und Anekdoten, um die Art und Weise, in der neue Medien die Wahrnehmungen von Gesellschaften verändern. McLuhan hebt dabei die Effekte jedes Mediums hervor und stellt ihren Inhalt in den Hintergrund. Er unterscheidet zwischen heißen und kalten Medien. Heiße Medien erfordern vom Nutzer einen geringen Partizipationsgrad, während kalte Medien eine intensive Beteilgung des Nutzers erfordern. Demgemäß definiert McLuhan das Radio als heißes Medium, da das Zuhören keine vollständige Beteiligung des Nutzers erfordert. Das Fernsehen wird als kaltes Medium definiert, da es eine höhere Beteiligung des Nutzers erfordert.

Medienkonzept

McLuhan verwendet die austauschbaren Wörter Medium, Medien und Technologie. Ein Medium ist nach McLuhan jede "Erweiterung von uns selbst", genauso wie "jede neue Technologie".[1] Zusätzlich zu Formen wie Zeitungen, Fernsehen und Radio schließt McLuhan die Glühbirne[2], Autos, Reden und Sprache in seine Definition von Medien ein, da all diese als Technologien Kommunikation herbeiführen und ihre Formen oder Strukturen die Art und Weise, in der die Welt wahrgenommen und verstanden wird verändern. McLuhan nahm an, dass die konventionellen Methoden beim Studium der Medien nicht verwendbar seien, da sie nur den Inhalt beachten würden, wodurch sie die psychologischen und sozialen Effekte nicht wahrnehmen könnten. Durch diese Methode wird das elektrische Licht nicht als Medium wahrgenommen, da es keinen Inhalt hat. Nach McLuhan verstärkt oder beschleunigt jedes Medium existierende Prozesse und bewirkt eine Veränderung des Maßstabes, der Geschwindigkeit, der Form und des Musters der menschlichen Zusammenarbeit, Beziehungen und Handlungen, wodurch psychische und soziale Konsequenzen entstehen.[1][2] Die Auswirkungen eines Mediums auf den Menschen bezeichnet McLuhan als die Botschaft des Mediums.[1]

Zur Illustration seiner These verwendet McLuhan das Beispiel der Mechanisierung, um zu zeigen, dass unabhängig vom Produkt die Auswirkung diegleiche ist.[1] McLuhan kritisierte am herkömmlichen Medienverständniss, dass sie das "Kratzen aber nicht das Jucken" beschreibe.[3] McLuhan sah den damaligen Vorsitzenden der RCA, David Sarnoff als einen der Medienexperten, die dem herkömmlichen Verständniss folgten an, eine seiner Erklärungen bezeichnete er als "Stimme des gegenwärtigen Schlafwandels".[4] Jedes "Medium füge sich zu dem, das wir bereits sind hinzu", wodurch es "Erweiterungen und Verringerungen" der menschlichen Sinne und Körper umsetzt und sie technisch neu formt. McLuhan nahm an, dass der Mensch dadurch "narzisstisch" hypnotisisert werde und daran gehindert werden, die reale Natur der Medien zu sehen.[4]

McLuhan nahm zudem an, dass der Inhalt eines Mediums jeweils ein anderes Medium sei.[2]

Die Auswirkungen jedes Mediums werden durch die bestehenden sozialen Bedingungen begrenzt , da es sich in das Bestehende integriert[4] und bestehende Prozesse verstärkt.[5] Medien beeinflussen zudem verschiedene Gesellschaften in unterschiedlicher Weise.

Nach McLuhan ist die einzige Möglichkeit, die realen "Prinzipien der Macht" eines Mediums (oder einer Struktur) wahrzunehmen, distanziert neben ihr zu stehen, um der Fähigkeit eines Mediums, den Unwissenden in eine unterschwellige narzisstische Trance zu versetzen und " ihre eigenen Annahmen, Vorurteile und Werte auf ihn zu übertragen" zu entkommen. Die distanzierte Position ermögliche es, die Effekte eines Mediums zu kontrollieren und voherzusagen. Die Kontrolle und Vorhersage eines Mediums befindet McLuhan als äußerst schwierig, da "Die es beim ersten Kontakt wirksam werden kann, wie die ersten Noten einer Melodie".[6] Als historisches Beispiel einer solchen Distanzierung führt McLuhan Alexis de Tocqueville und die Typographie an. Tocqueville kam in seine Position, da er Literat war.[6] Als historisches Beispiel für die Auswirkungen einer technologischen Umklammerung einer Gesellschaft führt McLuhan die westliche Welt an, die ihre Prinzipien der "Uniformität, Kontinuität und des Sequentilismus" zugunsten des "Rationalen" aufgab.[6]

McLuhan nimmt an, dass Medien Sprachen sind, die ihre eigenen Strukturen und grammatikalischen Systeme besitzen und dass sie als solche untersucht werden könnten. Er nahm an, dass Medien Effekte hätten, die die Art und Weise, in er Individuen, Gesellschaften und Kulturen die Welt wahrnehmen und die Welt verstehen. Auf seinen Untersuchungen im Neuen Kritizismus basierend argumentierte McLuhan, dass Technologien sich zu einer Kultur wie Wörter zu einem Gedicht verhalten würden: Das Erste entimmt seine Bedeutung aus dem vom Zweiten geformten. McLuhans Medientheorie wurde durch Harold Innis beeinflusst.[7]

Beispiele für Medien und ihre Botschaft

Beispiele für Medien und ihre Botschaft
Explanations Essenz (Die reale Botschaft) Inhalt/Verwendung (die Irrelevante Botschaft)
Mechanisierung[8][1] Unterstützt Menschen maschinell, bei physischer Arbeit. Sie entsteht durch "Die Fragmentierung" eines Prozesses und die Aneinanderreihung jedes Einzelstücks." Die Essenz ist die "Technik der Fragmentierung". Sie ändert menschliche Beziehungen "Fragmentell, zentralistisch und oberflächlich". Ein Prozess wird in eine Abfolge ohne kausale Prinzipien zerlegt. Das hergestellte Produkt (Cornflakes oder Cadillacs)
Automatisierung[1] Die Verwendung von Maschinen anstatt von Menschen Im wesentlichen ist es "integral und dezentralistisch" Das hergestellte Produkt (Cornflakes oder Cadillacs)
Film[8] Der Film beschleunigt das mechanische (Eine Abfolge von Rahmen) Durch die "reine Beschleunigung des Mechanischen" trug er uns von der Welt der Reihungen und Verbindungen in die Welt der kreativen Aspekte und Strukturen. Die Botschaft des Mediums Films ist die des Übergangs von Linearen Verbindungen zu Aspekten"
Elektrizität[8][9] Das Elektrische Zeitalter Die enorme Geschwindigkeit der Elektrizität bewirkte eine Synchronisierung. Sie beendete die Sequenzierung und Verkettung, die die Mechanisierung bewirkt hatte, wodurch die "Ursachen der Dinge wieder in das Bewusstsein eintraten". "Die elektrische Geschwindigkeit hat die Sequenzen des mechanischen Films übernommen, danach wurden die Verläufe der Macht in den Strukturen und Medien lauter und klarer. Wir kehren zur Ikone zurück. " Es verkörpert den Wandel vom Zugang der Konzentration auf "Spezialisierte Segmente der Aufmerksamkeit (das Aufgreifen einer spezifischen Persepktive)" zur Idee des "umfassenden Bewusstseins für das Ganze", der Beachtung des "ganzen Feldes", eines "Sinnes für das gesamte Muster". Sie amchte den Sinn für "die Form und Funktion als Einheit als Ganzes", eine "eine integrale Idee von Struktur und Ausrichtung" notwendig und vorherrschend. Sie beeinflusste die Malerei (vor allem den Kubismus), die Physik, die Dichtung, Kommunikation und Bildungstheorie.
Elektrisches Licht[2] "extrem radikal, pervers und dezentralisiert … es eliminiert die Faktoren von Raum und Zeit in der menschlichen Wahrnehmung, genauso wie es Radio, Telegraph, Telephon und Fernsehen tuen, wobei es in der Tiefe Beteiligung bewirkt. " Keine. Obwohl es dazu verwendet werden kann "Irgendeinen Markennamen zu buchstabieren")
elektrische Kraft] in der Industrie [2] Ident mit dem elektrischen Licht (Unterscheidet sich vom elektrischen Licht)
Telegraph[2]| Druck
Druck und Typographie [2][10][6] Die neue visuelle Druckkultur Die Botschaft sind die Prinzipien der Uniformität, Kontinuität und Linearität. McLuhan bezeichnet die Botschaft als "ihre Grammatik". Trotz seiner "kulturellen Sättigung" konnte das gedruckte Wort im 18. Jahrhundert die "französische Nation homogenisieren, und verband die Komplexität der antiken Feudalgesellschaft und der mündlichen Gesellschaft";[11], wodurch die französische Revolution gefördert wurde, die " durch die neune Literaten und Anwälte getragen wurde." Begrenzung: Der Druck konnte in einer Gesellschaft wie der Großbritanniens wirksam werden, in der "die alten mündlichen Traditionen wirksam waren", wodurch die Kultur des Landes unvorhersagbar und dynamisch wurde. Während England durch das mittelalterliche Instrument des Parlaments regiert wurde führte die Druckkultur in Frankreich und Nordamerika, die linearer geprägt waren und über keine vergleichbaren Institutionen mit ähnlich weitreichenden Befugnissen verfügten. Der Inhalt des Drucks ist das geschriebene Wort.
Schreiben[2] Sprache
Sprache[2] Sie ist ein konkreter Denkprozess, der in sich nonverbal ist.
Radio[2]
Fernsehen[2] Es spricht und sagt zugleich nichts.[12]
Eisenbahn[2] "Sie beschleunigte und vergrößerte den Maßstab der vorherigen menschlichen Handlungen, erzeugte völlig neue Arten von Städten, Arbeit und Freizeit." Fracht; "Sie funktioniert in einer tropischen und einer nördlichen Umwelt"
Flugzeug[2] "Durch das Beschleunigen der Transportgeschwindigkeit tendiert sie dazu die Eisenbahnform der Städte, Politik und Wahrnehmung aufzulösen. Wozu es verwendet wird

Einzelnachweise

  1. a b c d e f p.7
  2. a b c d e f g h i j k l m pp.8-9
  3. p.10
  4. a b c p.11
  5. p.8
  6. a b c d p.15
  7. Old Messengers, New Media: The Legacy of Innis and McLuhan, a virtual museum exhibition at Library and Archives Canada
  8. a b c S.12
  9. S.13
  10. p.14
  11. Alexis de Tocqueville (1856) The Old Regime and the Revolution
  12. zitiert aus "Romeo und Julia"

Siehe auch

Andere Publikationen von McLuhan:

Literatur

  • Marshall McLuhan: Understanding Media: The Extensions of Man. 1964 (dt. Ausgabe: Die magischen Kanäle. 'Understanding Media', Düsseldorf u.a.: Econ 1992); Neuauflagen: Cambridge: McGraw-Hill (MIT Press) 1994. ISBN 0-262-63159-8
  • Stefan Hoffmann: Wiedergelesen: Marshall McLuhans "Understanding Media". In: Medienwissenschaft (2002) Heft 1, S. 118-121.
  • Einführung und Kapitel 1-7:

[1]

[2] [3]

  • Understand Media - Eine durch McLuhan inspirierte Website über Medienliteratur und Medienbildung.