Johann Gottlob von Quandt wurde am 9. April 1787 in Leipzig geboren und starb am 19. Juni 1859 in Dresden. Sein Vater war Kaufmann und Gutsbesitzer in Wachau bei Leipzig, seine Mutter starb früh. Obwohl er weder Schule noch Universität besuchte, genoß er eine hervorragende Bildung. Er bekam Privatunterricht in der Ölmalerei, in Architektur und Gartenkunst. 1811 reiste er mit seinem Erzieher nach Italien. Zu dieser Zeit besaß er das Wissen eines Kunsthistorikers. Ein Philosophieprofessor unterrichtete ihn in der Kantschen Philosophie. Bei einer Reise nach Annaberg begeisterten ihn Bilder aus dem Marienleben nach dem Vorbild Albrecht Dürers. In der "Zeitung für die elegante Welt" veröffentlichte er einen Artikel darüber, der ihm weitere Aufträge einbrachte. 1815 fand er auf dem auf dem Dachboden der Leipziger Thomaskirche vier Gemälde von Cranach d.Ä. und sandte Goethe Kreidekopien einiger Köpfe auf diesen Bildern. Goethe machte in seiner "Nachricht von altdeutschen, in Leipzig entdeckzten Kunstwerken" auf Quandts Fund aufmerksam. 1819 heiratete Quandt in der Dorfkirche von Plauen bei Dresden Bianca, geb. Meißner, verw. Low, die von Elisa von der Recke erzogen worden war. Auf ihrer Hochzeitsreise nach Rom wurde ihr Haus zum Künstlertreffpunkt. Ihre Gäste waren u.a. Overbeck, Vogel von Vogelstein, Julius Schnorr von Carolsfeld und Louise Seidler. Bei jedem der Künstler bestellte er ein Bild, selbstverständlich gegen Honorar. 1820, bei der Rückkehr, besuchte das Ehepaar Goethe, der sie mit vielen wichtigen Persönlichkeiten bekanntmachte. Die Quandts ließen sich nun in Dresden nieder, wo Bianca zwei Söhne zur Welt brachte und ihr Mann das Haus als Museum einrichtete, das durch einen eigenen Katalog beschrieben wurde. 1826 übernahm Quandt den Vorsitz der Sektion Malerei und Bildhauerkunst im "Verein zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer" (Sächsischer Altertumsverein). 1831 legte er eine denkmalpflegerische Konzeption für das Erzgebirge vor. Dabei plädierte er für die Belassung der Kunstdenkmäler an ihren Originalstandorten. In der Kunst sah er die Grundlage für Patriotismus und sozialen Frieden, die Vereinigung der physischen und geistigen Kräfte eines Landes ("Über die Stellung der Bildenden Künstler zum Staate, 1926). 1828 - 1833 war Quandt Vorstand des Sächsischen Kunstvereins. 1936 wurde er in den Akademischen Rat berufen, er war Ehrenmitglied der Königlichen Akademien zu Berlin und München. 1830 erwarb er das Gut Dittersbach und die Dörfer Eschdorf, Röhrsdorf, Rossendorf und Zeschnig. Er sorgte nicht nur durch Vorträge für die Bildung der Bauern und versuchte an der Schule Turnunterricht einzuführen (was die Obrigkeit verbot), er feierte auch mit ihnen und sorgte für Bier und Musik. Dem Wohlstand suchte er durch die Gründung einer Sparkasse aufzuhelfen. 1831/33 ließ er auf der "Schönen Höhe" das "Belvedere" erbauen, es wurde 1836/38 von Peschel mit Fresken zu Balladen von Goethe ausgestaltet.
Personendaten | |
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NAME | Quandt, Johann Gottlob von |
KURZBESCHREIBUNG | Mitglied im Akademischen Rat, Autor |
GEBURTSDATUM | 9. April 1787 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 19. Juni 1859 |
STERBEORT | Dresden |