Eine Zellkultur ist die Kultivierung tierischer oder pflanzlicher Zellen in einem Nährmedium außerhalb des Organismus. Es werden sowohl immortalisierte (unsterbliche) Zelllinien (z. B. Krebszellinien) als auch Kulturen, die nur eine begrenzte Lebensdauer haben (Primärkulturen), verwendet. Als Primärkulturen bezeichnet man nicht immortalisierte Zellkulturen, die direkt aus einem Gewebe gewonnen wurden. Man unterscheidet zudem adhärent (auf Oberflächen) wachsende Zellen, beispielsweise Fibroblasten, und Suspensionszellen, die frei im Nährmedium schwimmend wachsen, wie zum Beispiel Lymphozyten.
Zellkulturen finden breite Verwendung in der biologischen und medizinischen Forschung.
Primärkulturen
Das Anlegen von Primärkulturen kann aus unterschiedlichen Geweben erfolgen, beispielsweise aus ganzen Embryonen oder einzelnen Organen wie Haut, Niere usw. Das Gewebe wird mit einer Protease, beispielsweise Trypsin, behandelt, die die Proteine abbaut, die den Zellverband aufrechterhalten. Dadurch werden die Zellen vereinzelt. Durch Zugabe von Wachstumsfaktoren können gezielt manche Zelltypen zur Teilung angeregt werden.
Die Kultivierung vieler Zelltypen war jahrelang fast unmöglich und konnte erst mit der Identifizierung und Erzeugung der spezifischen Wachstumsfaktoren ermöglicht werden.