Die Schiffe der Monte-Klasse liefen für die Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft vom Stapel.
Hamburg Süd
Die Hamburg Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft, allgemein als Hamburg Süd bezeichnet, ist mit einer Flotte von 30 eigenen und 140 gecharterten Schiffen Deutschlands größte Reederei im Privatbesitz. Die Hamburg Süd bietet Arbeitsplätze für ca. 4.800 Mitarbeiter, davon rund 1.200 auf den eigenen Schiffen und 3.600 an Land. Der Containerbestand beträgt rund 350.000 Einheiten.
Kühlladung (1936)
Der Schwerpunkt dieser Reederei liegt in der Linienschifffahrt, die seinen traditionellen Schwerpunkt in der Südamerikafahrt hat. Das war auch ein Grund, sich ab 1936 in der Kühlfahrt zu engagieren. Fünf Frachter mit Einrichtungen für die Tiefkühlfahrt wurden angekauft, um Gefriefleisch aus Südamerika nach Deutschland zu transportieren. Weitere neun Linienfrachter wurden nachträglich mit Kühleinrichtungen ausgestattet, um Früchte aus Argentinien und Brasilien zu importieren.
So begann der Transport von Kühlladung (Tiefkühlfahrt und Fruchtfahrt) zuerst mit Linien-Frachtschiffen, die einige Kühlräume besaßen. Die Linienschiffe und auch die Kühlräume wurden im Laufe der Zeit größer, zur letzten Generation dieser Schiffe gehört die Cap San Klasse (1961/62), deren letzter Vertreter als Museumsschiff Cap San Diego im Hamburger Hafen liegt. Da die Kühlladung im Südamerikadienst schneller zunahm als die andere Stückgutladung, wurden auf der Cap San Klasse die Kühlladekapazität schon 1962 um rund 2.700 cbm erweitert.
Später engagierte sich die Hamburg Süd auch im Bau und Betrieb von Kühlschiffen, d. h. hier waren alle Laderäume isoliert und kühlbar. Diese Schiffe wurden jedoch weitgehend verchartert, z. Bsp. an Salen, die um 1960 eine der weltweit größten Kühlschiffsflotten betreute.
Columbus-Dienst (1971 USA-Ostküste nach Australien)
Ab 1971 begann die Hamburg-Süd als Pionier den Betrieb in der USA-Australienfahrt mit dem Containerschiff Columbus New Zealand (Bauj. 1971), ein Neubau von der Howaldtswerke – Deutsche Werft A. G. Hamburg. Dieses Turbinenschiff mit zwei Dampfturbinen mit insgesamt 25.000 PS lief 22 Knoten und war zum Ladungsumschlag mit einem Portalkran ausgestattet. Es hatte eine Ladekapazität von 758 TEU und 454 PR-TEU (PR = Porthole Reefer TEU, Kühlrauminhalt ca. 1.000 cbft). Es zählte bei der Indienststellung mit rund 450.000 Kubikfuß zum größten Kühlcontainerschiff der Welt, nur Kühlschiffe boten mehr Raum für Kühlladung. 1986 wurden die Kessel und Dampfturbinen entfernt und stattdessen ein langsamlaufender M.A.N. Zweitakt-Dieselmotor mit 12.000 PS eingebaut. Damit lief das Schiff 18,5 Knoten. Die Columbus Australia und Columbus America waren Schwesterschiffe, die im gleichen Dienst eingesetzt wurden.
Container im Südamerikadienst (1980)
Ab 1980 wurde mit der Monte Sarmiento, es war die zum Containerschiff umgebaute Santa Rosa (Bj. 1976), die Containerfahrt nach Südamerikafahrt eröffnet. Diese im Vergleich späte Umstellung auf den Containerverkehr hatte seine Ursache in der fehlenden Infrastruktur. Mit der Monte Rosa und Monte Cervantes kamen 1981/82 die ersten Containerschiffs-Neubauten in die Europa-Südamerikafahrt. All diese Schiffe waren mit Stellplätzen für 20 Fuß Porthole Kühlcontainer ausgestattet. Ab 1989/90 verstärkte die Cap-Klasse diesen Dienst, die ebenfalls mit Stellplätzen für Porthole Kühlcontainer ausgestattet waren. Diese Technologie wurde bei der Hamburg-Süd ab dem Jahr 2001 schrittweise umgestellt auf die Technologie der Integral-Kühlcontainer. Die Containerschiffe der Cap San-Klasse, die in den Südamerika Westküsten Dienst der Hamburg-Süd eingefädelt wurden, waren die ersten Neubauten, die mit dieser Technologie gebaut wurden.
Seit 2008 wird mit der Rio-Klasse die 9. Containerschiffsklasse der Hamburg-Süd (mit Berücksichtigung der Umbauten 1979) abgeliefert. Sie entspricht weitgehend der letzten Monte -Klasse, wurde jedoch um eine Bay verlängert und weist daher eine auf 5.900 TEU vergrößere Containerkapazität auf. Sie sind 2009/10 die größten Containerschiffe der Hamburg Süd.
Monte Klasse
Die „Monte Cervantes“ ist das 1. Schiff dieser Klasse, aber das 3. Schiff der Hamburg Süd, das diesen traditionellen Namen trägt. Das 1. Schiff (Indienststellung 1928) war ein Passagierschiff von der Hamburger Werft Blohm & Voss. Das 2. Schiff (Indienststellung 1982) war ein Containerschiff mit Kühlcontaineranschlüssen nach dem Porthole –Prinzip von der Bremerhavener Seebeck-Werft. Das 3. Schiff diese Namens wurde bei der Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co. Ltd. in Geoje (Südkorea) gebaut und 2004 in Dienst gestellt.
5500 TEU Containerschiff „Monte Cervantes“ für den Südamerika Dienst
Es zählt, wie auch die folgenden Schwesterschiffe, mit 2.450 TEU Stellplätzen für Kühlcontainer, zu den an Kühlkapazität größten Containerschiffen der Welt. Mit der Cap San-Klasse (3800 TEU) erfolgte um 2000 ein Paradigmenwechsel bei dem Transport der Kühlcontainer. Es wurde das Prinzip der Porthole Container aufgegeben und die folgenden Containerschiffe sind für die Integral-Kühlcontainer eingerichtet. Bei dem Integral-Kühlcontainer sind das Kältesystem, das Luftumwälzsystem und die gesamte Steuerung und Dokumentation für den vollautomatischen Betrieb im Container integriert. Schiffsseitig wird nur eine Steckdose zur elektrischen Stromversorgung benötigt.
Von den ursprünglich sechs geplanten baugleichen 5.552 TEU-Containerschiffen wurden letztlich 10 Schiffe gebaut, das 10. Schiff, die "Monte Aconcagua" wurde am Freitag, den 29. Mai 2009 in Hong Kong getauft.
Technische Daten der "Monte Klasse":
Tragfähigkeit 64.730 tdw
Containerkapazität 5.552 TEU
Kühlcontaineranschlüsse 1.365 Steckdosen
Kühlcontainer-Stellplätze 2.450 TEU
Länge über alles 272,00 m
Länge zwischen den Loten 259,00 m
Breite 40,00 m
Tiefgang max. 12,50 m
Geschwindigkeit 23,3 kn
Hauptmaschinenleistung 45.765 kW
- 1 Kubikfuß entspricht 0,028317 Kubikmeter
Literatur
- Seiler, O. J.: Südamerikafahrt; Verlag E. S. Mittler& Sohn, Herford
- Cooper, J.; Kludas, A.; Pein, J.: The Hamburg America Line; 1989, The World Ship Society; ISBN 0 905617 50 9
Kategorie: Schifffahrt, Kühlladung, Kühlcontainerschiff