Datei:Kienberg.jpg Blick vom Kienberg auf Kurort Hartha und den Landberg
Der Tharandter Wald ist eine Landschaft im Mittelpunkt von Sachsen, von Dresden aus mit der S-Bahn in 20 Minuten zu erreichen. Im Nordosten, am Zusammenfluss von Wilder Weißeritz und Schloitzbach, liegt die Stadt Tharandt. Zu ihr gehört auch der Kurort Hartha nördlich des Waldes. Im Nordwesten liegt der Ort Mohorn mit dem Ortsteil Grund [am Fuße des Landberges], wo Räucherkerzen produziert werden. Hier kann man auf dem Porphyrlehrpfad geologische Aufschlüsse betrachten. Durch diesen Ortsteil fließt die Triebisch, die bei Meißen in die Elbe mündet. Im Südwesten liegt Niederschöna, bekannt durch die geologische Formation der Niederschönaer Schichten. Weiter südlich schließt sich am Rand des Waldes Naundorf an. Das weiter südöstlich gelegene Klingenberg-Colmnitz hat einen Bahnhof, der oft in Modellbahnanlagen nachgebaut wird und eine Trinkwassertalsperre, die auch Dresden verorgt. Dorfhain und Höckendorf mit dem Ortsteil Edle Krone sind altes Bergbaugebiet. Kurz vor Edle Krone führt die Sachsenmagistrale der Bahn aus dem Seerenbachtal in das Weißeritztal, die Strecke und der Ort wurden von der Jahrtausendflut schwer betroffen. Der Wald, ein alter vulkanischer Kessel (Caldera) hat eine submontane Höhenlage mit starken Klimaunterschieden und kargen, sauren Boden, der nur für den Waldbau geeignet ist. Noch überwiegt der Fichtenwald, ein Mischwald wird jedoch angestrebt, z.B. durch Unterbau der Fichtenbestände mit Eichensetzlingen. Für die Tharandter Forststudenten dient der Wald als grüner Hörsaal.
Geschichte
Im 12. Jahrhundert bestand für kurze Zeit im Zentrum des Waldes der Ort Warnsdorf an der wasserreichen Warnsdorfer Quelle. Im benachbarten Grillenburg fand man die Grundmauern eines Pilgerhospizes aus der gleichen Zeit. Durch den Tharandter Wald führte ein alter Pilgerpfad, der Fürsten- oder Herrenweg. Während der Frühe Neuzeit diente der Wald der Jagd des Fürsten (Jagdschloss Grillenburg) und der Holz- und Holzkohlegewinnung für den Bergbau. Um 1800 war er völlig heruntergewirtschaftet und wurde von Heinrich Cotta nach wissenschaftlichen Grundsätzen wiederhergestellt. Vom 18. Jahrhundert an diente er auch der Erholung bürgerlicher Familien vor allem aus Dresden. In der Nazizeit wählte der "Gauleiter" Mutschmann Grillenburg zu seinem Jagdsitz. Sein Jagdhaus wurde in der DDR-Zeit Genesungsheim für Opfer des Faschismus. Der gesamte Wald war ein "Naherholungsgebiet" und wurde von vielen Helfern des des Kulturbundes mit Wegweisern ausgeschildert, außerdem wurde ein Naturlehrpfad angelegt. Heute versucht man, neben den Wanderern aus Dresdn auch verstärkt auswärtige Gäste zu gewinnen.