Konrad Zuse war Maschinenbauingenieur und Computerpionier. Er schloss 1935 an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg (heute Technische Universität Berlin seine Ausbildung als Ingenieur ab. Er arbeitete dann bei den Henschel Flugzeugwerken in Dessau. Nur ein Jahr später begann er selbstständig am Bau eines programmierbaren Rechners zu arbeiten. Das Resultat war 1938 ein elektrisch angetriebener mechanischer Rechner, Z1 genannt, mit begrenzten Programmiermöglichkeiten, der die Befehle von Lochstreifen ablas. Die Z1 arbeitete nie zuverlässig, da die mechanischen Teile zu ungenau gefertigt waren.
1939 wurde Zuse zur Wehrmacht einberufen, es gelang ihm aber die Verantwortlichen zu überzeugen ihn freizustellen, damit er am Bau von Computern weiterarbeiten konnte.
1940 erhielt er von der Aerodynamischen Versuchsanstalt Unterstützung. Er baute die Z2, eine verbesserte Version mit Telefonrelais. Im gleichen Jahr gründete er seine eigene Firma - Zuse Apparatebau - um programmierbare Rechner herzustellen.
1941 baute er die Z3. Es war ein Binärrechner mit begrenzter Programmierfähigkeit, mit Speicher und einer Zentralrecheneinheit aus Telefonrelais. Berechnungen konnten vorprogrammiert werden, jedoch waren keine bedingten Sprünge und Programmschleifen möglich.
Der zweite Weltkrieg machte es ihm unmöglich mit Rechnerspezialisten in England und den USA in Kontakt zu treten. Die Z3 war an der Grenze "Turing-complete" zu sein. Der Beweis wurde erst viel später 1998 durchgeführt.
Zuses Unternehmen wurde 1945 zusammen mit der Z3 zerstört. Die teilweise fertiggestellte Z4 war vorher in Sicherheit gebracht worden. Zuse entwickelte in diesem Jahr auch eine der ersten Programmiersprachen, den Plankalkül.
Nach dem Krieg gründete Zuse 1949 eine weitere Firma, die Zuse KG. Die Z4 wurde fertiggestellt und an der ETH Zürich installiert. Zu jener Zeit war das der einzige funktionierende Computer in Europa und der erste kommerzielle Computer weltweit. Die Z4 wurde einige Monate früher als die UNIVAC installiert.
Weitere Computer wurden gebaut, die Typenbezeichnung war immer ein Z und eine fortlaufende Nummer. Herausragend war die Z11, die der optischen Industrie und Universitäten verkauft wurde und die Z22, der erste Computer mit Magnetspeicher.
Bis 1967 baute die Firma insgesamt 251 Computer. Aufgrund von Finanzschwierigkeiten wurde die Firma an Siemens verkauft. Zuse erhielt für seine Arbeit mehrfach Auszeichnungen. Nach seiner Pensionierung widmete er sich seinem Hobby - der Malerei.
Ein funktionstüchtiger Nachbau der Z3 ist heute im Deutschen Museum in München, der Nachbau der Z1 findet sich im Deutschen Technik-Museum in Berlin.
Weblinks:
- Lebenslauf Konrad Zuse beim LeMO (Lebendiges virtuelles Museum Online)
- sehr viele Informationen, insbesondere zu den Rechnern, finden sich auf den Seiten seines Sohnes Dr.-Ing. Horst Zuse bei der TU Berlin
Bücher:
Konrad Zuse:
Der Vater des Computers. Von Jürgen Alex, Hermann Flessner, Wilhelm Mons u. a.. 2000. 264 S. m. z. Tl.farb. Abb. 25 cm. Gebunden. 698gr.
ISBN: 3-7900-0317-4, KNO-NR: 08 90 94 10
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17.50 EUR - 31.00 sFr
Die Rechenmaschinen von Konrad Zuse: Hrsg. v. Raul Rojas. 1998. VII, 221 S. m. 75 Abb. 24 ISBN: 3-540-63461-4, KNO-NR: 07 36 04 31 -SPRINGER, BERLIN- 32.95 EUR - 58.00 sFr
Der Computer mein Leben von Konrad Zuse sehr lesenswert , leider vergriffen