Heinz Reincke

deutscher Schauspieler und Synchronsprecher (1925–2011)
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Heinz Reincke (* 28. Mai 1925 in Kiel) (auch Karl-Heinz) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Seit 1970 besitzt er zusätzlich die österreichische Staatsbürgerschaft.

Auf Wunsch seines Vaters wurde Reincke erst einmal Lehrling in der Handelskammer, bevor er sich mit 17 Jahren der Bühne verschrieb. In seinen Anfängen versuchte er sich als Souffleur, Inspizient, Operettenbuffo und jugendlicher Komiker.

Von 1955 bis 1965 gastierte er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. In dieser Zeit spielte er eine Reihe großer Charakterrollen: den Bluntschli in Bernard Shaws "Helden", den Beckmann in "Draußen vor der Tür", den Figaro in "Der tolle Tag" und andere. Von 1968 bis 1985 gehörte er dem Ensemble des Burgtheaters in Wien an. Zu seinen herausragenden Rollen zählte der Leon in "Weh dem der lügt" und der Einstein in "Die Physiker". Mit dem Wilhelm Voigt in "Der Hauptmann von Köpenick" nahm er Abschied von der Bühne.

Reincke spielte bis heute in an die 100 Kino- und Fernsehverfilmungen mit. Einen seiner frühesten Auftritte hatte er in "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1957). 1960 hatte er eine Nebenrolle im Faustfilm von Gustav Gründgens.

Reincke spielte die Hauptrolle in der allerersten Fernsehserie, die in Deutschland in Farbe ausgestrahlt wurde: "Adrian der Tulpendieb" (1966) [1]. Die sechs Folgen wurden bereits während des Versuchsbetriebes für das Farbfernsehen ausgestrahlt.

Er ist in allen Filmgenres zu Hause, vom Jugendfilm wie "Das fliegende Klassenzimmer" (1977) (neben Joachim Fuchsberger), über den Kriminalfilm wie "Der Mörderclub von Brooklyn" (1967) (Jerry Cotton-Film), vom Kriegs-Drama wie "Der längste Tag" (1962) bis hin zur Komödie wie "Hochwürden drückt ein Auge zu" (1971).

Als Synchronsprecher war er die deutsche Stimme des Drachen Fuchur in "Die unendliche Geschichte" (1984) und verlieh außerdem Alec Guinness sein markantes Timbre.

Fernsehzuschauer kennen ihn auch aus der Fernsehserie "Der Landarzt" als Pastor Eckholm oder aus den Serien "Zwei Münchner in Hamburg" (1989) oder "Zwischen Tag und Nacht" (1995) oder auch aus "Es muss nicht immer Kaviar sein" (1977).

Kinder kennen die Stimme von Heinz Reincke auch aus Hörspielen wie "Emil und die Detektive" oder "Max und Moritz". Eher für Erwachsene sprach er in dem Hörbuch "Die lasterhaften Balladen des Francois Villon".

Hörbuch

  • Heinz Reincke: "Die lasterhaften Balladen des Francois Villon" ISBN 3902027355