Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau

Friedhof in Freiburg im Breisgau
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Der Hauptfriedhof in Freiburg im Breisgau wurde im Jahr 1872 angelegt. Er umfasst eine Fläche von 27,11 ha.

Eingangstor zum Freiburger Hauptfriedhof

Geschichte

Der erste allgemeine Friedhof in Freiburg befand sich auf der Nordseite des Freiburger Münsters. Er musste im Jahr 1515 auf Betreiben Kaiser Maximilians I. aufgrund der Seuchengefahr geschlossen und zur St. Nikolauskirche in der Vorstadt Neuburg verlegt werden. Dieser Friedhof fiel im Jahr 1678 dem Festungsbau durch Vauban zum Opfer. Es wurde daraufhin einige Jahre später der heutige Alte Friedhof, etwas weiter nördlich gelegen, eingeweiht.

Als im Zuge des raschen Bevölkerungswachstums der Stadt Freiburg im 19. Jahrhundert diese Begräbnisstätte den Anforderungen nicht mehr genügte, wurde am 1. November 1872 der damals noch weit vor den Toren der Stadt gelegene Neue Friedhof eröffnet. Er umfasste damals die heutigen Grabfelder 1-12, eine Leichen- und eine Gruftenhalle. Bereits 1880 erfolgte eine Erweiterung um die Grabfelder 13-23 nach Westen. In den Jahren 1894-99 schließlich erhielt der Friedhof seine heutige Ausdehnung. In dieser Zeit entstanden auch das neue Hauptportal und die Einsegnungshalle. 1901 wurde die Grabkapelle der Familie Mitscherlich erbaut, im Jahr 1905 die private Magdalenenkapelle. Im Jahr 1914 wurde das Krematorium seiner Bestimmung übergeben.

Bei der Bombardierung Freiburgs am 27. November 1944 wurden die alte Leichen- und Gruftenhalle sowie die Magdalenenkapelle zerstört, die Einsegnungshalle und Mitscherlichkapelle erlitten Beschädigungen.

In jüngster Zeit werden infolge der gewandelten Sepulkralkultur schrittweise die Grabmale im westlichen Teil abgeräumt und dieser teilweise in ein Waldfeld für Baumbestattungen umgewandelt.

Bauten

Neues Hauptportal

Den östlichen Zugang zum Hauptfriedhof bildet ein triumphbogenartiges Eingangstor mit drei Durchgängen. Zu beiden Seiten des mittleren Hauptdurchgangs stehen erhöht je zwei Engelsfiguren mit den Attributen der Trauer und der Hoffnung, welche Bronzetafeln mit den Eckdaten 1894 bzw. 1899 der letzten Friedhofserweiterung halten.

Einsegnungshalle

Die 1899 eingeweihte Einsegnungshalle im Stil der Neorenaissance ist ein Kuppelbau über dem Grundriss eines Griechischen Kreuzes mit einer Höhe von 33 m. An einer Seite schließt sich ein Trakt mit Leichenhalle und Funktionsräumen an, in dessen Obergeschoss befindet sich die ehemalige Wohnung des Aufsehers.

Krematorium

Das in Form eines antiken Tempels errichtete Krematorium nahm im Mai 1914 seinen Betrieb auf, nachdem sich im Vorfeld über lange Jahre hinweg Befürworter und Gegner der Feuerbestattung heftige Auseinandersetzungen geliefert hatten.

Bedeutende Persönlichkeiten

  • Heinrich Schreiber (1793-1872), Historiker
  • Joseph von Buß (Franz Joseph Buß, ab 1863 Ritter von Buß; 1803–1878), Jurist, Staatsrechtswissenschaftler und katholischer Politiker, großherzoglich badischer Hofrat und Professor an der Universität Freiburg
  • Carl Mez (1808–1877), Industrieller, evangelischer Sozialtheologe und Politiker
 
Grab der Familie Mez
 
Grab des Reichskanzlers Joseph Wirth

Literatur

  • Matthias Stammnitz: Der neue Friedhof. In: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten, hg. v. Badischen Architecten- und Ingenieur-Verein, Freiburg 1898, S. 415-422
  • Peter Kalchthaler: 125 Jahre Hauptfriedhof 1872-1997. Geschichte-Kunst-Architektur, Freiburg 1997
  • Joachim Faller: Das Freiburger Krematorium und seine Vorgeschichte. In: Freiburger Diözesan-Archiv 120 (2000), S. 249-260

Koordinaten: 48° 0′ 26,9″ N, 7° 50′ 41,8″ O