Ennetbaden

Gemeinde im Kanton Aargau in der Schweiz
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Vorlage:Ort Schweiz Ennetbaden ist eine Gemeinde im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau. Es befindet sich, wie der Name schon andeutet, gegenüber der Stadt Baden am rechten Ufer der Limmat. Ennetbaden war früher ein Teil Badens, ist aber seit 1819 eine eigenständige Gemeinde.

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Ennetbaden, Ansicht von Norden

Geographie

Ennetbaden besitzt auf allen Seiten natürliche Grenzen. Das Dorf liegt in einem 1,5 km kurzen Seitental der Limmat zwischen dem Geissberg (586 Meter) im Norden sowie der Lägern und der Klus von Baden im Süden. Die Limmat bildet die westliche, der Höhtal-Sattel die östliche Grenze der Gemeinde. Die Bebauung konzentriert sich auf den Uferbereich an der Limmat sowie auf den sonnigen Geissberg-Südhang.

Das Gemeindegebiet ist 211 Hektaren gross, davon sind 88 Hektaren bewaldet und 71 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf der Lägern auf 757 Metern, die tiefste Stelle an der Limmat auf 360 Metern.

Nachbargemeinden sind Freienwil im Norden, Oberehrendingen im Osten, Wettingen im Süden, Baden im Westen und Obersiggenthal im Nordwesten. Baden, Ennetbaden und Wettingen bilden einen zusammenhängenden Siedlungsraum.

Geschichte

Ennetbaden wurde erstmals 1150 erwähnt, wenn auch als integraler Bestandteil der Stadt Baden. Am Flussufer der Limmat befanden sich Badehäuser, die so genannten kleinen Bäder (im Gegensatz zu den grossen Bädern in Baden). Nur die Besitzer der Badeanlagen waren jedoch Bürger der Stadt, die meisten Bewohner waren Gotteshausleute des Klosters Sankt Blasien. Diese Situation führte zu teilweise komplizierten Rechtsverhältnissen. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Ennetbaden gehörte zur Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Während und nach der Zeit der Helvetik verschärften sich die Spannungen. Baden empfand Ennetbaden als lästiges Anhängsel, während Ennetbaden sich vom grösseren Nachbarn ausgegrenzt fühlte. 1817 stellte Baden bei der Regierung des Kantons Aargau das Gesuch, den Dorfteil abzutrennen und daraus eine eigenständige Gemeinde zu bilden. Am 22. Dezember 1819 wurde die Trennung vollzogen. Nach der Gründung der BBC in Baden Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Ennetbaden zu einem bevorzugten Wohngebiet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 451
1900 997
1930 2223
1950 2566
1960 2963
1970 3257
1980 2702
1990 2966
2000 3019

Am 31. Dezember 2004 lebten 2950 Menschen in Ennetbaden, der Ausländeranteil betrug 21,6 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 40,7 % römisch-katholisch und 32,5 % reformiert; 6,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 83,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,4 % Französisch, 2,2 % Italienisch, 1,8 % Serbokroatisch, je 1,7 % Englisch und Portugiesisch, 1,3 % Albanisch, 1,1 % Türkisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die 5 Gemeinderäte sind:

  • Dieter Gerber (FDP), Gemeindeammann
  • Markus Weber (FDP), Vize-Gemeindeammann
  • Patricia Bertschi-Hitz (SP)
  • Fritz Glaser (parteilos)
  • Basil Müller (parteilos)

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Ennetbaden gehört zum Friedensrichterkreis Baden.

Wirtschaft

Datei:Ennetbaden.JPG
Ennetbaden an der Limmat

In Ennetbaden gibt es rund 550 Arbeitsplätze, davon 10 % in der Landwirtschaft, 8 % in der Industrie und 82 % im Dienstleistungssektor. Ennetbaden ist wegen seiner sonnigen Hanglage vor allem eine Wohngemeinde. Es gibt keine Grossunternehmen, dafür eine Anzahl von kleinen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. Die grosse Mehrheit der Erwerbstätigen arbeitet in den benachbarten Orten Baden und Wettingen.

Verkehr

Der nächste Bahnhof befindet sich wenige Gehminuten entfernt in Baden. Ennetbaden wird von zwei Buslinien der RVBW bedient, sowie von zwei Postautolinien, die von Baden nach Kaiserstuhl bzw. Döttingen verkehren.

Bildung

Aufgrund der unmittelbaren Nähe zu Baden gibt es in Ennetbaden lediglich eine Primarschule. Die Schulkinder der Oberstufen besuchen die Schulen in Baden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.