Digitale Revolution

alle Lebensbereiche umfassender gesellschaftlicher Umbruch seit Ende des 20. Jahrhunderts
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Unter Digitaler Revolution versteht man ...

Sie hat mehrere Voraussetzungen:

  1. Digitale Informationen
  2. Möglichkeit der Verbreitung ohne Qualitätsverlust
  3. Kaskadenförmige Verbreitung (point-to-multipoint), p2p (File-Sharing)

Mission: Einer möglichst großen Zahl von Menschen eine möglichst große Menge an Informationen zur Verfügung zu stellen, damit diese sie weiterverwenden können. Im Idealfall führt dies zur Erhöhung der Bildung der Weltbevölkerung, daraus resultierend zu neuen revolutionären Erfindungen und schließlich Erreichen einer höheren Zivilisationsstufe.

Die Digitale Revolution ist Teil der Globalisierung, da sie unter Ausnutzung weltweiter Kommunikation die Transaktionskosten für den Austausch digitaler Güter senkt. Hierbei entstehen Vorteile für die Nutzer, da digitale Güter für sie günstig zu erwerben sind. Der Industrie entstehen kurzfristig Nachteile, weil der Schutz ihrer Urheber-und Verwertungsrechte nicht mehr vollständig gewährleistet werden kann. Langfristig jedoch wird auch sie profitieren, da durch den beschleunigten technologischen Fortschritt die Entwicklung neuer lukrativer Produkte begünstigt wird.


Von digitalen Informationen können Kopien erstellt werden, ohne dass es zu Qualitätsverlusten bei Original oder Kopie kommt. Hierin liegt ein wesentlicher Unterschied zu analogen Kopien, z.B. Musikkassetten. Immer mehr Informationen werden digitalisiert oder in digitaler Form verbreitet. Zu Beginn der 80er Jahre entwickelte Philips die Audio-CD, es folgte die CD-ROM für Computer. Weiter ging es mit der digitalen Vermarktung von Home-Videos mittels des DVD-Systems. Letzte Entwicklungen auf diesem Gebiet sind die zunehmende Verbreitung von Digital-Fotoapparaten und Digital-Camcordern. Auch digitale Texte in Form von E-Books oder Internetseiten gehören natürlich dazu. Während nun also eine Vielzahl von interessanten Medien in einer prinzipiell bequem zu kopierenden Weise vorhanden ist, ist die erste Voraussetzung der digitalen Revolution erfüllt. Diese systembedingte leichte Kopierbarkeit führte sehr schnell zum Sündenfall der neuen Technologie. Wenn viele verschiedene Leute unterschiedliche Programme, z.B. Computerspiele, auf Diskette haben, ist es ein kurzer Schritt dahin, dass sie beginnen, untereinander die Programme zu kopieren, bis jeder alle Programme hat, die er möchte. Vor allem, wenn Software teuer, Datenträger sehr billig und das Kopieren kaum Aufwand erfordert. Dies wurde besonders deutlich im Zusammenhang des Tausches mit Computerspielen beim C64. Neben den Nutzern (Usern), die von dieser Entwicklung profitierten, zeigte sich auch recht schnell, wer auf der anderen Seite stehen würde, nämlich die Urheber und vor allem die Rechteverwerter, die sich um den verdienten Lohn ihrer Mühe betrogen sahen. Es dauerte also nicht lange, bis bei Programmen Kopierschutzmechanismen eingeführt wurden. Dies führte zur Entstehung einer Gegenbewegung, den Crackern, die ihre Hauptaufgabe darin sehen, die Kopierschutzmechanismen auszuschalten oder zu umgehen und die Früchte "ihrer" Mühe, des Cracks, möglichst weit und meist unentgeltlich zu verbreiten. Diese Copymania beschränkte sich in den achtziger Jahren vor allem auf Computerprogramme. Obgleich Musik-CDs ja ebenfalls digital waren, war eine digitale Kopie nicht möglich, da es an den geeigneten Speichermedien fehlten, die die zunächst ca. 650 MB Daten hätten aufnehmen können. Dies änderte sich Mitte der 90er Jahre mit der Entwicklung des CD-Brenners. Die Dimension dieses Quantensprungs wird daran deutlich, dass eine CD-R die Datenmenge von circa 451 herkömmlichen 3,5"-Disketten aufnehmen kann. 1995 hatte eine herkömmliche Festplatte nur um die 2 Gigabyte Speicherkapazität. Fortsetzung folgt.

Siehe auch:

Internet - Napster - DMCA - DigitalRightsManagement DRM