Buschige Prunkwinde | ||||||||||||
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![]() Buschige Prunkwinde (Ipomoea leptophylla) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ipomoea leptophylla | ||||||||||||
Torr. |
Beschreibung
Verbreitung und Standortansprüche
Ökologie
Systematik
Botanische Geschichte
Verwendung
Nachweise
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
[[Kategorie:]]
weitere Namen:
Englisch: Bush Morning Glory, Man Root
Lakota: pejúta nigé tánka („Dickbauch-Kraut“, wegen der angeschwollenen Speicherwurzel, vgl. engl. Bezeichnung!)
Beschreibung:
Die Buschige [Prunkwinde] gehört zu den [Windengewächsen], auch wenn sie aufgrund der Anpassung an ihr baumarmes Habitat eher aufrecht als windend wächst, jedoch nicht verholzt. Die von der zentralen Pfahlwurzel ausgehenden, recht zahlreichen Einzeltriebe werden bis zu einem Meter lang, bei günstigen Wuchsbedingungen auch länger. Ihr Wuchs verläuft zunächst kriechend, doch haben Blätter und Triebspitzen die Tendenz, sich nach oben aufzurichten, ebenso die trompetenartigen Blüten, die einzeln oder zu zweit stehen. Mehrjährig.
Blätter:
Als Verdunstungs-Schutz ist das Laub zu schmalen, graugrünen Schnüren reduziert, die etwa ebenso lang werden wie die Blüten (um die 5 – 6 cm), aufrecht, wechselständig, ganzrandig, an zunächst niederliegenden, an den Enden aufgerichteten Trieben.
Blüten:
Wie die englische Bezeichnung der Prunkwinden, „Morning Glory“, besagt, öffnen sich die ansehnlichen Trichterblüten am Morgen und verwelken am Abend. Der Durchmesser der rosa- bis purpurfarbenen Blüten beträgt ca. 5 – 7 cm. Achselständig, radiärsymmetrisch, typischer Aufbau der Prunkwinden-Blüten (verwachsene Kronblätter).
Blütezeit: Mai - Juni
Früchte:
Unscheinbare, rundliche Kapseln.
Verbreitung:
auf mageren Sandböden, verstreut auf Ödländereien und trockenen Feldern, besonders in South Dakota (dort vor allem Pine Ridge Indian Reservation), Nebraska, südlich bis Texas und New Mexico, westlich bis Montana, Südosten von Wyoming und östliches Colorado. Oft an Hügelhängen der Prärie zu finden.
Besonderheiten:
Im Gegensatz zu anderen Prunkwinden besitzt die Buschige Prunkwinde keine kordelartigen, windenden Triebe, wie sie für verwandte Arten typisch sind, sondern wächst, wie auch der englische Name „Bush Morning Glory“ besagt, buschig verzweigt. Die aufrechten, dicht verzweigten Polster erreichen etwa Kniehöhe. Eine weitere Besonderheit ist die extrem tief wurzelnde, tonnenförmig angeschwollene Speicherwurzel, ähnlich der verwandten [Süßkartoffel], der sie ihren zweiten Namen „Man Root“ sowie die Lakota-Bezeichnung „Dickbauch-Pflanze“ (s.o.) verdankt. Beide Besonderheiten sind Spezial-Anpassungen an das Habitat der Prärie (Great Plains), in denen sich zum einen kaum Möglichkeiten zum Emporranken an anderen Pflanzen bieten und zum anderen ein Überleben auf extrem nährstoffarmen, trockenen Böden gemeistert werden muss. Die Wurzel, deren Mittelteil karottenartig verdickt ist und senkrecht tief in den Boden hinabragt, kann eine Länge von bis zu 2 Metern erreichen und 100 Pfund schwer werden. Ältere Wurzeln verholzen und können an der dicksten Stelle einen Durchmesser von über 40 cm aufweisen. Aus der runzligen Borke zweigen in unregelmäßigen Quirlen schwächere Seitenwurzeln ab. Dieses weit verzweigte und Nährstoffe sowie Wasser speichernde Wurzelsystem macht die Pflanze äußerst trockenresistent.
Verwendung:
Von den Lakota wurde die lange, verdickte Wurzel dieser Prunkwinden-Art als Medizinpflanze genutzt; sie soll gegen Magenbeschwerden und evtl. auch Arthritis helfen. Streifen der Wurzel dienten auch zum Draufbeißen bei großen Schmerzen, um diese auszuhalten. Jüngere, noch nicht verholzte Wurzeln galten als Notration, ähnlich wie [Bataten]. Zudem fand die Wurzel als eine Art Zunder und Kohlenglut-Speicher Verwendung, da sie lange glimmt. Die Lakota entnahmen die die komplette Wurzel, sondern beließen stets einen Teil des Wurzelstocks, damit dieser sich wieder regenerieren sollte und eine nachhaltige Nutzung der Pflanze möglich war.
Literatur/ Einzelnachweise
- ↑ Wernert, Susan J. (Hg.), North American Wildlife, Pleasantville, N.Y. 15. Aufl. 1991
- ↑ Johnson, James R./Larson, Gary E., Grassland Plants of South Dakota and the Northern Great Plains, Brookings, S.D. 1999
- ↑ Van Bruggen, Theodore, Wildflowers, Grasses and Other Plants of the Northern Plains and Black Hills, Rapid City, 5. Aufl. 2003
- ↑ Gilmore, Melvin R., Uses of Plants by the Indians of the Missouri River Region, Lincoln/Nebraska 1991