New Orleans

Stadt im US-Bundesstaat Louisiana
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New Orleans ist die größte Stadt im Bundesstaat Louisiana, USA. Die Stadt ist ein Industriezentrum mit einem großen Hafen, der den Fluss Mississippi mit dem Golf von Mexiko verbindet. Im Jahr 2000 hatte Louisiane 484.674 Einwohner. Der Großraum New Orleans inklusive aller Vororte hat ca. 1 Mio. Einwohner.

Geschichte

Während der Kolonialzeit wurde New Orleans von dem Franzosen Jean Baptiste Leoyne, Sieur de Bienville, 1718 gegründet und wurde 1822 die Hauptstadt von Louisiana. 1763 ging die Kolonie im Rahmen des Abkommens von San Ildefonso als geheime Provision an das Spanische Königreich. Bis 1766 wurde aber kein spanischer Gouverneur eingesetzt. Einige der frühen französischen Siedler waren mit der spanischen Herrschaft nicht zufrieden und baten wiederholt darum, dass Louisiana wieder zurück an Frankreich geht.

1795 gewährte Spanien den USA das "Recht auf Lagerplatz(?)" und erlaubte den Amerikanern den Hafen der Stadt zu nutzen. 1801 ging Louisiana, nachdem Napoleon I. Spanien erobert hatte, wieder an Frankreich zurück. Zwei Jahre später verkaufte Nepoleon Louisiana an die Vereinigten Staaten. Zu dieser Zeit hatte New Orleans ca. 10.000 Einwohner.

Das New Orleans des 19. Jahrhunderts

Von seinen frühen Tagen war New Orleans bekannt für seine kosmopolitische polyglotte Bevölkerung und den zahlreichen Kulturen, die dort existierten. Die Stadt wuchs schnell mit Einflüssen aus Frankreich, Amerika und den kreolischem Frankreich. Während dem Krieg von 1812 versuchten die Briten die Stadt zu erobern, sie wurden aber von den von Andrew Jackson angeführten Truppen einige Meilen flussabwärts der Stadt am 8. Januar 1815 zurückgeschlagen (Schlacht von New Orleans).

Bis 1849 war New Orleans die Hauptstadt des Staates Louisiana, später wieder von 1865 bis 1880. Im frühen 19. Jahrhundert wurde es die größte amerikanische Stadt im Süden und außerhalb des "Atlantic seaboards". Der Hafen war vor allem für den Sklavenhandel wichtig, obwohl New Orleans gleichzeitig die Stadt mit den meisten farbigen Personen Nordamerikas war. Im Amerikanischen Bürgerkrieg wurde es sehr früh von der Union kampflos erobert. Dadurch ist ein Großteil der historischen Gebäufe erhalten geblieben. Auch heute bewahrt es den historischen Flair des Reichtums, der während des 19. Jahrhunderts hier herrschte. Eine wichtiger Anziehungspunkt im späten 19. nd frühen 20. Jahrhundert war der berühmte Rotlichtbezirk Storyville.

New Orleans im 20. Jahrhundert

Ein Großteil der Stadt liegt unterhalb des Meeresspiegels und grenzt an den Mississippi und den See Pontchartrain. Deshalb wurde die Stadt mit Dämmen umbegen. Dadurch hatte der Stadtumriss die Form einer Sichel und New Orleans wurde auch als "Die Sichelstadt" (im engl. Original The Crescent City) bezeichnet. In den 1910er Jahren legte A. Baldwin Wood die Stadt, die umringt von Sümpfen war, mit zahlreichen großen Pumpen trocken. Auch heute werden die Pumpen bei starkem Regen noch eingesetzt. Durch die Trockenlegung konnte die Stadt weiter wachsen.

In den 1920er Jahren wurde das Stadtbild modernisiert und die alten gusseisernen Balkone der Canal Street wurden entfernt. In den 1960er Jahren wurde die "Canal Streetcar Line" durch Busse ersetzt. Beide Maßnahmen sind im Nachhinein als Fehler anzusehen und wurden in den 1990er Jahren wieder rückgängig gemacht.

New Orleans heute

New Orleans ist vor allem für seine kreolische Kultur und die Existenz von Voodoo bekannt. Außerdem hat in New Orleans der Jazz eine große Bedeutung.

Sehenswürdigkeiten

Sehr bekannt ist das Französische Viertel, das noch aus der franzöischen und spanischen Zeit stammt und an den Mississippi, die Rampart Street, die Canal Street und die Esplanade Avenue grenzt. Vor allem der französische Markt ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen.

Es gibt noch zwei aktive Straßenbahnlinien, die "Riverfront"-Linie, auch bekannt als Ladies in Red, weil die Wagen rot lackiert sind. Sie läuft parallel zum Fluss von der Canal Street in das Französische Viertel. Außerdem noch die "St. Charles"-Linie (grüne Wagen), die New Orleans mit der Vorstadt Carrolton verbindet.

In der St. Charles Avenue befindetn sich die Tulane und die Loyloa Universität und zahlreiche herrschaftliche Villen aus dem 19. Jahrhundert.

Wegen dem hohen Wasserspiegel sind die Friedhöfe in New Orleans oberirdisch mit Krypten angelegt. Die Stadt entwickelte ihre eigene Art der Begräbnismusik: traditionelle Begräbnisse beinhalten traurige Musik auf dem Weg zur Beerdigung und fröhliche Musik (Hot Jazz) auf dem Weg zurück.

New Orleans war immer ein Zentrum für Musik. Es vermischte europäischen Stil mit dem aus Lateinamerika und Afro-Amerikanischen Kulturen. Vor allem der Jazz mit Blechbläsern wurde von New Orleans geprägt. Jahrzehnte später wurde es bekannt für den "Rhythm and Blues", das den Rock'n'roll maßgeblich beeinträchtigte.

Außerdem ist die Stadt für ihr Essen bekannt. Die Spezialitäten reichen von Po'boy und Muffaletta Sandwiches, Golf-Austern und anderen Meerestieren. Zahlreiche kreolische Gerichte wie Etoufee, Jambalaya unf Gumbo kann man ebenfalls in New Orleans zu sich nehmen. Die Montag-Abend-Spezialität ist rote Bohnen mit Reis (Louis Armstrong hat seine Briefe oft mit "red beans and ricely yours" unterschrieben).

Die bekannteste Feier in New Orleans ist das Mardi Gras, das in anderen Städten als Karneval bekannt ist.

Berühmte Einwohner von New Orleans sind vor allem Musiker wie Fats Domino, Dr. John, Pete Fountain, Schauspieler wie John Goodman, die Köche Paul Prudhomme und Emeril Lagasse und die Autorin Anne Rice.

Frühere berühmte Einwohner waren:

Geographische Daten

Die Stadt hat eine Fläche von 907,0 km2. 467,6 km2 sind Land, 439,4 km2 sind Wasser (48,34%). Die Stadt hatte 484.674 Einwohner im Jahr 2000, die Bevölkerungsdichte beträgt 1036,4 Einwohner/km2. In der Stadt leben 28,05% Weiße, 67,25% Afro-Amerikaner, 0,20% "Native American", 2,26% Asiaten und 3,06% Hispanier bzw. Latinos.

Siehe auch: Franzöisches Viertel, Louisiana, Mississippi, Memphis, Tennessee