Die Burgruine Gösting ist die Ruine einer einst bedeutenden Höhenburg in Gösting, des sich im Nordwesten von Graz befindliche 13. Stadtbezirk der Landeshauptstadt der Steiermark in Österreich.
Burgruine Gösting | ||
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Staat | Österreich | |
Ort | Gösting | |
Entstehungszeit | vor 1042 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 47° 6′ N, 15° 23′ O | |
Höhenlage | 574 m ü. A. | |
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Lage
Aufgrund ihrer guten strategischen Lage kontrollierte die Burg das enge Murtal nördlich von Graz, das an dieser Stelle in das Grazer Becken einmündet, und somit den Verkehr und Handel von und nach Graz. Die 200 Meter über der Stadt Graz gelegene Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel, denn es bietet sich auch heute noch ein weiter Blick über das Grazer Becken und das oststeirische Hügelland.
Geschichte
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut; eine erste Erwähnung ist aus dem Jahr 1042 bekannt. Sie wurde bis zum 15. Jahrhundert ständig erweitert. Im 15. Jahrhundert wurde die kleine Burg zu einer Festung ausgebaut, um Schutz gegen die Bedrohung der Türken und Ungarn zu bieten. Sie war Teil des Kreidfeuer-Warnsystems, das die Bevölkerung vor Bedrohungen warnen sollte.
1707 wurden Burg und Herrschaft von den Grafen von Attems erworben. Am 10. Juli 1723 schlug ein Blitz in das Pulverlager der Burg ein und ein Großteil der Burg fiel den Flammen zum Opfer. Die Burg wurde in der Folge nicht mehr aufgebaut, als Ersatz wurde 1728 am Fuße des Burgberges das barocke Schloss Neugösting als neuer Familiensitz der Attems fertiggestellt.
Seit 1999 befinden sich die Ruine und die umliegenden Wälder im Besitz der Bäckerfamilie Auer.[1] Die Ruine wird von dem 1925 gegründeten Burgenverein betreut.
Anlage
Heute stehen von der einstigen Burganlage nur noch die dreigeschossige Burgkapelle hl. Anna, der Bergfried sowie bemerkenswerte Reste der westlich vom Bergfried gelegenen so genannten Oberen Burg, vor allem der mauerumgürtete Fünfeckturm. Der Bergfried stellt sich vor dem aus südöstlicher Richtung heranführenden Zugang und beheimatet heute ein kleines Museum, außerdem wurde eine Taverne eingerichtet. Auf der Nordseite der Ruine ist noch eine gemauerte Rampe erkennbar welche wahrscheinlich früher als Zugang zur Burg diente. Ein späterer Zugang führte entlang der Wehrmauer der vorderen Burg und bog dan scharf nach Westen ab um über einen, heute verschwundenen, Graben und einer Zugbrücke in den Innenhof zu führen.[2] Die Burg ist nur zu Fuß in einem etwa 30-minütigen Marsch vom Göstinger Schlossplatz aus erreichbar.
Literatur
- Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. Leykam, Graz 1995 (Nachdruck von 1961), ISBN 3-7011-7323-0, S. 9–10.
Einzelnachweise
- ↑ Grundbuchsauszug des Bezirksgerichts Graz
- ↑ Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. Leykam, Graz 1995 (Nachdruck von 1961), ISBN 3-7011-7323-0, S. 5.