Erik Spiekermann

deutscher typografischer Gestalter und Schriftentwerfer
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Erik Spiekermann (* 30. Mai 1947 in Stadthagen bei Hannover) ist einer der bekanntesten deutschen Gestalter, Typografen und Schriftgestalter. Einige seiner Schriften, vor allem die FF Meta und die ITC Officina, werden von Fachleuten als moderne Klassiker angesehen. Er ist Honorarprofessor der Hochschule für Künste Bremen und Ehrendoktor des Art Center College of Design, Pasadena.

Leben

Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Berlin, das er mit dem Betrieb einer Kellerdruckerei und dem Bass-Spielen in Bars (darunter als Begleiter von Susanne Tremper) finanzierte und vorzeitig abbrach, zog er mit Frau Joan und Kind nach London um, wo er neben Lehrtätigkeiten u. a. am London College of Printing und als Berater für große Designunternehmen arbeitete. Dort entstanden seine ersten Schriftentwürfe für die H. Berthold AG (LoType, Berliner Grotesk).

1979 gründete er in Berlin mit Florian Fischer und Dieter Heil die Designagentur MetaDesign und arbeitete vornehmlich für Firmen der grafischen Industrie – darunter die H. Berthold AG, Scangraphic, Linotype, Adobe und Apple.

Gemeinsam mit seiner Frau rief er 1989 in Berlin zunächst die Fontshop AG ins Leben (eines der ersten Versandhäuser für Computerschriften) und im folgenden Jahr gemeinsam mit seiner Frau und Neville Brody den unabhängigen Schriftenhersteller (Foundry) FSI FontShop International. In dessen FontFont-Bibliothek, die heute zu den bedeutendsten digitalen Schriftbliotheken zählt, veröffentlichte er ab sofort seine Schriften, darunter moderne Klassiker wie die FF Meta, FF Meta Serif, FF Info oder FF Unit. Spiekermann unterstützte und förderte dabei immer auch andere Schriftgestalter, wie z.B. Albert-Jan Pool, den er zum Design der sehr erfolgreichen FF DIN anregte oder Ole Schäfer, der ihn z.B. beim Ausbau seiner Schriften ITC Officina und FF Info unterstützte.

1990 stießen Uli Mayer-Johanssen und Hans Ch. Krüger zur Geschäftsführung seiner Agentur und der Name wurde in MetaDesign plus geändert. 1992 kam ein Büro in San Francisco, 1995 eines in London und 2000 eines in Zürich dazu. MetaDesign Berlin betreute Projekte wie das Fahrgastinformationssystem für die Berliner Verkehrsbetriebe (für dessen Corporate Design aus der Frutiger die für den besonderen Einsatzzweck optimierte FF Transit entstand), das Erscheinungsbild der Stadt Berlin und das Leitsystem des Düsseldorfer Flughafens (für das eigens die Schrift FF Info gestaltet wurde) und ist weltweite Leitagentur für das Corporate Design von Volkswagen und Audi. Mit dem Londoner Büro gewann er 1998 den Wettbewerb für die Gestaltung des Erscheinungsbildes der Stadt Glasgow als UK City of Architecture & Design 1999. Wegen inhaltlicher Differenzen verließ er MetaDesign im Sommer 2000. Kurz darauf unternahm er die Neugestaltung für The Economist in London und gründete die Branding- und Designagentur United Designers Network mit Büros in Berlin, London und San Francisco. Seit 2007 firmierte die Agentur als SpiekermannPartners, mit Beginn des Jahres 2009 als EdenSpiekermann[1].

Erik Spiekermann ist Honorarprofessor an der Hochschule für Künste Bremen, Ehrendoktor am Art Center College of Design in Pasadena (USA), Past President der International Society of Typographic Designers, sowie Präsidiumsmitglied im Internationalen Institut für Informationsdesign und im Rat für Formgebung sowie der Association Typographique Internationale (ATypI). Er ist Autor mehrerer Fachbücher über Schrift und Typografie sowie zahlreicher Artikel und Essays zum Thema.

Auszeichnungen, Ehrungen

Veröffentlichungen

Einzelnachweise

  1. http://spiekermannpartners.com/press/pressrelease/aus_spiekermannpartners_und_eden_design_wird_edenspiekermann/ Pressemitteilung zur Fusion von SpiekermannPartners und Eden Design
  2. PAGE, Ausgabe 08.2007