Als Himmelspole werden die Durchstoßpunkte der Erdachse durch die Himmelskugel bezeichnet. Der Himmels-Nordpol ist jener Punkt nahe dem Polarstern (α Ursae minoris) im Sternbild Kleiner Bär (bzw. Kleiner Wagen), um den sich scheinbar das Himmelsgewölbe in seiner täglichen Bewegung dreht.
Auf der Himmelskugel, auf der die Astronomie die sog. äquatorialen Himmelskoordinaten Rektaszension und Deklination definiert, liegen die Himmelspole genau über dem geografischen Nordpol (bzw. Südpol).
In den Himmelspolen laufen die Stundenkreise zusammen, ebenso verläuft der Meridian eines Beobachtungsorts durch die Himmelspole. Dem nördlichen Himmelspol entspricht eine Deklination von genau 90°, dem Südpol von -90°.
Durch den Effekt der Präzession wandert der Himmelspol im Laufe von 25.800 Jahren um den Ekliptikpol (im 1.Bild links oben zu denken, im 2.Bild am linken Rand). Diese Bewegung erfolgt auf einem Kreis mit etwa 23° Polabstand, welcher der "Schiefe der Ekliptik" entspricht. Vor rund 5000 Jahren war Thuban (der Hauptstern α Draco im Drachen) der Polarstern, ab 3000 wird er im Sternbild Cepheus liegen.
Für die Eichung von Fotometern hat man rings um den nördlichen Himmelspol eine Gruppe von Fixsternen definiert, die sog. Polsequenz. Ihre scheinbare Helligkeit wurde genau gemessen und überdeckt einen Bereich von der 4. bis zur 10. Größenklasse.
Der Positionswinkel zur Angabe von Richtungen zwischen Doppelsternen oder von Bewegungsrichtungen bezieht sich auf die jeweilige Richtung vom Stern zum nördlichen Himmelspol. Alle Sterne bewegen sich auf ihren scheinbaren täglichen Bahnen (Erdrotation in 23:56:04 Stunden) genau in Richtung eines Positionswinkels von 90°.
Siehe auch: Himmelsäquator, Frühlingspunkt