Alexander der Große

makedonischer Feldherr und König (356–323 v. Chr.)
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Alexander der Große, auch Alexander III. (Griech.: Alexandros III o Makedon, geschrieben Αλέξανδρος Γ' ο Μακεδών) (*zwischen 20. Juli und 30.Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon) war makedonischer König am Ende der "klassischen Zeit" Griechenlands. Er dehnte die Grenzen des makedonisch-griechischen Reiches, das sein Vater, Philipp II. aus den Kleinstaaten Makedoniens und zerfallenden Stadtstaaten Griechenlands errichtet hatte, im Südosten nach Persien und Ägypten und im Osten bis zum Beginn des indischen Subkontinents aus.

Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn Philipps II., des Königs von Makedonien und dessen Frau Olympias geboren. Es gibt eine Sage über göttliche Vorzeichen bei seiner Geburt. Alexanders Lehrer war der Philosoph Aristoteles.

Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen
Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen

Im Jahre 336 v. Chr. folgte er seinem Vater auf den Thron. Zunächst musste er seine Macht in Griechenland sichern, das die "barbarischen" Makedonier nicht ganz als ihresgleicghen betrachteten. Anschließend brach er zu seinem berühmten Feldzug gegen das damalige Reich von Persien auf, das sich etwa vom Gebiet der heutigen Türkei über den Iraks bis zum eigentlichen Kernland des [Iran]] erstreckte.

Innerhalb von zwei Jahren eroberte er die Ostküste des Mittelmeeres und besiegte in Persien 333 v. Chr. nahe der Stadt Issos (auch Issus) den großen persischen König Darius III.. Leider ließ er dabei unersätzliche Kunstschätze und Bauten zerstören, unter anderem die großartigen Tempelanlagen von Persepolis und Ktesifon (erstere wurde in den 1970ern unter dem letzten Schah zu etwa einem Viertel renoviert).

Von 332 v. Chr. bis 331 v. Chr. eroberte Alexanders riesiges Heer auch Ägypten. Im selben Jahr kehrte er nach Persien zurück und besetzte Babylon. Danach drang Alexander weiter nach Medien und Skythien vor, eroberte Herat und Samarkand und wendete sich in Richtung Indien. Er verlor viele Sympathien bei seinen griechischen Landsleuten, als er persische Kleidung und Bräuche übernahm. Sein Versuch, seinen griechischen Soldaten persische Kultur näher zu bringen, beinhaltete auch, dass seine Offiziere viele persische Frauen heiraten sollten. Er bildete auch ein Regiment persischer Jungen nach Art und Weise der Makedonier aus.

Alexander heiratete verschiedene Prinzessinnen ehemaliger persischer Gebiete: Roxana von Bactria, Statira, Tochter von Darius III. und Parysatis, Tochter von Ochus. Aber die große Liebe seines Lebens waren offensichtlich seine Erastes (Liebhaber) und sein bester Freund Hephaestion. Dennoch gebar Roxana schließlich einen Jungen, Alexander IV. "Aegus", vermutlich seinen Sohn.

Er starb im Alter von fast 33 Jahren am 10. Juni 323 v. Chr. an einer plötzlich eintretenden Fieberkrankheit (wahrscheinlich Malaria oder Typhus) im Palast von Nebukadnezar II. Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich in die Diadochenreiche; diese wurden zuerst in vier größere Gebiete aufgeteilt: Kassandros herrschte in Griechenland, Lysimachos in Kleinasien und Thrakien, Seleukos in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios in Ägypten.

Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei) waren bald unter der Erde; auch seine Mutter, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Eurydike und sein Halbbruder Philip Arrhidaios waren tot. Nur ein einziger (Antipatros) starb eines natürlichen Todes. Letztendlich bildeten sich drei fortbestehende Reiche aus den Diadochenreichen: die Antigoniden in Makedonien (bis 148 v. Chr.), die Seleukiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und die Ptolemäer (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.

Alexander hinterließ neben einem Imperium persisch-griechischer Kultur eine Ansammlung neugegründeter Städte namens Alexandria, Alexandropolis und weiterer Variationen seines Namens in Griechenland, Ägypten und sogar Indien. Außerdem benennen viele Sprachen Papageien der Gattung Psittacula, die Alexander als erster mit nach Europa gebracht haben soll, nach ihm.

Siehe auch: Halsbandsittich in vielen Sprachen

Siehe auch: Liste der Pharaonen

Literatur

Aus der Masse der Publikationen sei genannt:

  • Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, hrsg. von H.-J. Gehrke und H. Schneider, Stuttgart 2000. Dort auch weiterführende Literatur.
  • Siegfried Lauffer, Alexander der Große, München 1978. Mehrere Neuauflagen.