Die Firma Johann Anton Lucius wurde 1763 von Johann Anton Lucius in Erfurt gegründet. Unter seinem Sohn Sebastian Lucius und dessen Nachkommen entwicklelte sich die Firma zu einem grossen Textil-Unternehmen in Thüringen.
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Geschichte
Die Geschichte der Firma ist mit der Erfurter Kaufmannsfamilie Lucius und der aus dem Magdeburger Raum stammenden Familie von Nathusius verbunden. Die Firmengründung geht auf Johann Anton Lucius (1742-1810) zurück. Dessen Vorfahren stammten aus Seehausen (heute ein Ortsteil von Bad Frankenhausen). Jacob Lucius war nach Erfurt gekommen und erwarb hier 1691 das Bürgerrecht. Sein Sohn Johannes Hieronymus Lucius (1693-1756) war ein Erfurter Webermeister („Filorum textor“)[1]. Dessen Sohn oder Enkel Johann Anton Lucius (1742-1810) gründete die nach ihm benannte Firma. Sie wurde von weiteren drei Generationen betriebn und in den Kriegsfolgen in den 1950er Jahren enteignet bzw aufgegeben. Sie bestand 189 Jahre.
Johann Anton Lucius
Am 25. Mai 1763 erhielt Johann Anton Lucius (1742-1810) in Erfurt das Bürgerrecht als selbständiger Kaufmann. Im selben Jahr eröffnete er auf der Langen Brücke 57/58 in Erfurt eine Wollzeugmanufaktur, und begann den Handel mit Wollwaren und „baumwollenen Zeugen“[2].
Lucius hatte elf Kinder. Als er starb, übernahm sein Sohn Sebastian Lucius, der bereits vorher im Geschäft mitgearbeitet hatte, 1810 die Firma.
Sebastian Lucius
Als Sebastian übernahm, war Firma verschuldet, unter anderem bei Weihbischof Heinold. Er musste schnell Gewinne generieren. Er wagte das Waffengeschäft - schneller und sicherer Transport für Waffen und Munition, für eine Pariser und eine Mainzer Firma Ergebnis gute Einnahmen.
In den 1830er Jharen begann er, englische Waren, besonders Garne in grossem Umfang zu importieren, die Zahl der für seine Leinen-und Baumwollproduktion in Heimarbeit beschäftigten Weber wuchs ständig. Das haus dacheroden diente ihm als Umsch;agplatz, aus den Jharen stammen auch die Anbauten dafür.
Die Ueberwindung der innerdeutschen Zollgrenzen durch den deutschen Zollverein Mitte der 390er Jhare und der Anschluss Erfurts amn das mitteldeutsche Eisenbahnnetz begünstigten die Grosshandelstätigkeit des Unternehmens. Firmen wurden übernommen.
Um die Produktion auf eine industrielle Basis stellen zu können, erwarb Sebastian Lucius 1815 das Spinnerei- und Weberei-Areal des Fabrikanten Liebich zwischen Pilse und Junkersand. Er errichtete darin eine Ginghamfabrik, die er jedoch zu seiner Entlastung 1837 einem Neffen übergab. Er unterhielt eine Färberei, in der die zum Verweben bestimmten Garne gefärbt wurden. Die Firma produzierte hauptsächlich Mützen und Strümpfe und beschäftigte bald 1000 Arbeiter, die meistens im Hausgewerbe in den Landgemeinen tätig waren. Die wichtigsten Zweige waren im 19. Jahrhundert die der Tuch-, Band- und Strumpfwaren [1]. Er unterhielt auch eine Färtberei, in der die zum Verweben bestimmten Garne gefärbt wurden - Leinen-, Woll- und Baumwollgarne, Twist, Tücher und Kleiderstoffe, Nankin, Nessel, Drell, Damast, Gingham, auch Unterzeuge usw.
Am 18. September 1857 starb Sebastian Lucius auf seinem Rittergut Klein Ballhausen. Hatte 11 Kinder, darunter
- Eugen Lucius (1834–1903), deutscher Chemiker und Industrieller, Mitgründer der Hoechst AG
- Robert Lucius Freiherr von Ballhausen (1835–1914), preußischer Landwirtschaftsminister
- Ferdinand Lucius und
- Henriette Marie Julie Lucius (1823-1886), die den Rittergutsbesitzer Gustav Buhlers heiratete. Dieses Paar hatte 4 Kinder, darunter die Marianne Buhlers, die am 28. Oktober 1869 in Erfurt Hans von Nathusius heiratete, die Eltern von Walter, Hans-Jochen und Franz von Nathusius.
Haus Dacheröden
In die Zeit Sebastian Lucius' fällt auch der Erwerb des heute noch bestehenden geschichtsträchtigen Firmensitzes in Erfurt.
1814 bzw 1832 hatte Lucius die vormaligen Gebäude „Haus zum Goldenen Hecht“ und „Haus zum Großen und Neuen Schiff“ (Anger (Erfurt)#Haus Dacheröden) am Anger 37/38 in Erfurt erworben, was nun zum Wohnsitz der Kaufleute wurde.
1815 erbt der Garnwarengroßhändler Sebastian Lucius das Haus Nr.38 von der verwitweten Ehefrau des H.Chr.A.Spoenla, geb. Lucius, 1833 kauft er das Haus Nr. 37 hinzu und „läßt durch eine neu gestaltete Zwischenverbindung beide Häuser funktional zu einem Gebäude verschmelzen, Wohn- und Produktionsgebäude. Schwerpunkt der betrieblichen Tätigkeiten im L. hause waren der Versand und die ihm vorausgehenden logistischen Zuarbeiten. Auch als Ferdinand Lucius achtzigjährig verstarb, wurde die Firma fortgeführt. Walter v.N., ein Nachfahre aus der weitverzweigten Familie der Lucius, übernahm das Geschäft bereits 1906, zunächst geschäftsführend. Er erweiterte mit zwei neuen Produktionsstätten in Schleusingen und Chemnitz den Umfang und das Angebot des Erfurter Hauses. Im 20. Jh. erlebte das Doppelhaus die meisten Veränderungen, ist allerdings auch den stärksten Umweltbelastungen und einigen Kriegseinwirkungen ausgesetzt. 1928 erfolgte eine umfassende Gesamtrenovierung des Doppelhauses, u.a. neues Dach und eine den oberen Etagen angepasste Einfassung der Fenster im Erdgeschoss mit Sandstein. Im Inneren Anbringung von Sandsteinreliefs mit Angaben zur Baugeschichte und illustrer Gäste durch Walter v.N., die nach dem Krieg abgemeisselt wurden. U.a. Hinweis auf Besuch von Generalstabschef v.Moltke während des Kaisermanövers 1883. 1938 wurde das 175jährige Jubiläum der Firma im Hotel Kossenhaschen am Hauptbahnhof gefeiert. Die Absatz in die Hauptabsatzgebiete Pommern, Mecklenburg, Schlesien, Sachsen und Brandenburg funktionierte auf Basis eines hervorragend organisierten Vertriebsnetzes. Im Haus Büros von Franz v.Nathusius und Hans Jochen v.Nathusius (Geschwister von Walter). Hans Jochen Mitinhaber der Firma seit 1912, Franz Mitinhaber seit 1922. Durch den Krieg, die Schäden und die Währungsreform 1948 nahezu am Boden, vermietete Franz v.N. die Räume an einige Familien und verschiedene Gewerbetreibende. 1951 entschloss er sich zum Verkauf des Grundstücks und der Gebäude. Neuer Eigentümer wurde die Zentrag, ein Verbund von SED-eigenen Druckereien und Verlagen in der DDR.
Ferdinand Lucius
Laut testamentarischer Verfügung ging die Firma an seine Witwe Marianne Lucius, geb. Hebel unter Leitung des viertältesten Sohnes Ferdinand über, welcher nach dem Jahr 1862 erfolgten Tod der Mutter die Firma komplett übernahm. 1910 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Erfurt
Nach Uebernahme des Geschäftes durch Ferdinand unterstützte zunächst der ältere Bruder August. Dieer älteste Sohn hatte nach Rückkehr verschiedener Bildunghsreisen 1842 vom Vater ein Rittergut als Geschenk und Erbe erhalten, Stoedten bei Straußfurt. 1848 wurde es ihm übereignet und somit wurde er Rittergutsbesitzer.
Ferdinand heiratete 1859 die Wilhelmine Wirth. Die Grosshandlumng mit Garn und Wollwaren dehnte sich aus und wuchss zu einem der führenden Unternehmen in Erfurt heran. 1886 stand Ferdinand mit einem Einkommen von 180.000 Mark an vierter Stelle der einkommenstärksten Kaufleute (und Bankiers) Erfurts. 1906 war er der reichste Bürger Erfurts, sein vermögen betrug 8-9 Millionen Mark, jährliches Einkommen 500.000 Mark. 1890 - 1903 war er Abgeordnetyer des deutschen Riechstages und ins einem Sterbejahr wurde er Ehrenbürger.
Beis einem Tod 1910 lebte kein Namensträger Lucius mehr in Erfurt
Walter von Nathusius
Bereits am 1. Januar 1906 hatte sein Grossneffe Walter von Nathusius zusammen mit dem Prokuristen Carl Bender von ihm die Firma übernbommen. Im selben jahr überschritthte Erfurt die 100.000 Einwohner-Schwelle und war nun eine Grosstadt.
Nach jahren der Einarbeitung in der Firma wird WvN Eigentümer. 1906 Filiale in Chemnitz, 19109 Pilz-Strumpffabrik in Schleusingen. 1908 Heirat Erika Berg. In Schleusingen werden sämtliche Arten gestrickter Strümpfe: Baby-, Kinder-, Männer- und Frauenstrümpfe produziert. Ausserdem werden seidene Damenstrümofe aus der Filiale Chemnitz in Schleusingen gefärbt und konfektioniert. Von hier aus kommen sie nach Erfurt.
WvN hatte erkannt, dass der Uebergang zu eigener Fabrikation im greseren Stile notwenig und erfolgsversprechend war.
Am 1. Juni 1906 wurde deshalb in Chemnitz eine Filiale für feinere baumwollene Strumpfwaren gegründet. 1909 in Schleusingen eine Strumpffabrik groesseren Ausmases zur Herstellung desrelben wollenen Strumpfwaren.
Erhebliches Wachstum des Strumpfgeschäftes. Ein ebenfalls begonnener Kurzwarenhandel wurde nach einigen Jahren wieder aufgegeben. Das Geschäft konzentrierte sich auf Strickgarngrosshandel und Strumpffabrikation.
1906 wurde die Marke Pilz für Strumpfwaren und garne geschützt.
Nach dem Tode Carl Benders 1912 berief WvN seinen Bruder Hans-Jochen (Hannover ingenieurtechnisches Studium absolviert) zur Mitinhaber/Mitarbeit in die Firma, ihm unterlag die technische und organisatorische Leitung des immer umfangreicher werdenden Unternehmens. Erfurter Haus wird noch mehr als zuvor Zentrale zum Versand von Strickgarnen en gros und Wollstrümpfen der Marke Pilz. 1922 trat der dritte Bruder und zukünftige Teilhaber Franz in das Unternehemn ein. Er übernahm vom Prokuristen Hugo Besler das Finanzwesen. Hier 9in Erfurt) gehen die Bestellungen der Handlunsreisenden vor Allem asu dem Norden und Osten Duetschands ein, werden versandfertig gemacht und per bahn verschickt. Perfektes vertriebssystem, Teilnahem an Fachmessen. Transport zum Erfurter Güterbahnhof per Pferd/Kustche.
Trotz 1. WW, Inflation und Wirtschaftskrise überlebt Unternehmen.
1931 heist das ausgeübte Gewerbe: Handel und Industrie in Artikeln der Textilbranche. Auf Schleusingen entfällt 46% des Gesamt-Jahressteuergrundbetrages (2.111 Reichsmark), auf Erfurt 54%[3].
1943 stirbt Waltyer, Franz wird GF. 1938 Erfurter Hotel Kossenhaschen 175-jähriges Betriebsjubiläum . Vor dem 2 WW warenb 15 Handelsverterer mit eigenen fahrzeugen unterwegs/ . Umsatz jährlich ca 1 Million Paar Strümpfe.
Luftangriff November 1944 bringt beschädigungen der Häuser am Anger.
1945 erliegt das Grosshandelsgeschäft mangels geeigneter Verkehrsverbindungen. nach 2 WW versuchen hansJochen und Franz das Geschäft wieder in Gang zu bringen, jedoch verstirbt 1946 HansJochen. Firmefahrzeuge wurden von der Besatzungsmacht requiriert. Grosshandel kommt zum Erlioegen, das Erfurter geschäft jetzt nur noch Vermietungen. 1952 Enteignung, VEB Pilzstrumpfwerke Schleusingen, 1955 demonateg, Ma=schinen kommen ins Eichsfeld. Verlust des Werkes wird auf eine fingierte "Steuertiefenprüfung" zurückgeführt.
Ca 1951 verkauft Nathusius Dacheroden. Eigentümer wird die Zentrag, ein parteieigener verbudn von verlagen und Druckereien, die in das Haus einen Formulardruck-Versand setzen. 1952 wurde Schleusimngemn - lief gutw eiter - entschädigungslos enteignet.
1945
- Kriegsende - entschädigungslose Enteignung der Firma
- Haus Dacheroden heute Kulturforum
Zweigstellen
Zweigstellen in Chemnitz, Schleusingen, Hannover, Kiel und Breslau, [4]
Strumpffabrik in Schleusingen
- Strumpffabrik in Schleusingen
- ... sein Nachfolger Walther von Nathusius) 1906 eine Filiale in Chemnitz begründen und 1909 eine weitere Strumpffabrik in Schleusingen erwerben konnte ... [2]
- [3]
- Neben der Glasindustrie bot vor allem für Frauen und Mädchen die Strumpffabrik in der Suhler Straße Arbeit. Am 1. Januar 1955 wurde aus der ehemaligen Pilzstrumpffabrik der VEB Elektromotorenwerk Suhl, Zweigbetrieb Schleusingen. Im Sprachgebrauch als IKA bekannt. 1954 hatte der Betrieb immerhin 170 Mitarbeiter, zu späteren Zeiten über 900[5]
- Vor einem Jahrhundert, genau am 1. Mai 1909, gründete Adolf Rockenstein, der von Ichtershausen nach Schleusingen aufgebrochen war, im Auftrag der Erfurter Firma Lucius hier einen Strickereibetrieb und verschrieb sich damit der Strumpfherstellung. Was mühsam begann, entwickelte sich schon innerhalb kurzer Zeit recht gut. Bis zum Beginn der 50er Jahre. 1952, so heißt es in der Firmenchronik, wurde vom Finanzamt in der Firma eine fingierte Tiefenprüfung durchgeführt - mit dem eindeutigen Ziel, den Betrieb zu enteignen. Die Prüfung allerdings wurde abgebrochen, der Betrieb in Volkseigentum überführt. Er firmierte nun unter dem Namen VEB (K) Pilzstrumpffabrik Schleusingen. Der Betriebsleiter wurde von der Partei eingesetzt. Schon 1954 wurde, initiiert vom damaligen Landratsamt Suhl, die Firma liquidiert. Die Brüder Walter und Willi Rockenstein aber ließen sich nicht unterkriegen. In der Haardtstraße, wohin Walter Rockenstein mit seiner Familie gezogen war, richteten sie einen kleinen Betrieb ein. Mit einem Stamm ehemaliger Mitarbeiter und mit Hilfe einer Firma aus dem Chemnitzer Raum wurde mit der Produktion von Jacquardstrümpfen begonnen [6]
Der Stürmer-Skandal
Aus: ‚Stürmer’, 03/1934
Luciusstrümpfe Worüber man in Schleusingen spricht
In Erfurt (Thüringen) gibt es eine Firma, die sich also heißt: “Joh. Anton Lucius, Erfurt-Chemnitz“. Diese Firma unterhält in Schleusingen (Thüringen) eine Strumpffabrik, in der sie etwa 70 Arbeiterinnen beschäftigt. Von diesen wird verlangt, dass sie nur Strümpfe tragen, die in der Fabrik der Firma „Lucius“ hergestellt werden. Den Alleinvertrieb der Lucius-Strümpfe hat in Schleusingen die jüdische Firma Müller & Schwab. Die Arbeiterinnen der Firma Lucius sind also gezwungen, ihre Strümpfe im Judenhaus Müller & Schwab zu kaufen. Ein deutscher Geschäftsmann bat die Firma Lucius, sie möge auch ihm den Verkauf der Lucius-Strümpfe übertragen. Darauf erhielt der deutsche Geschäftsmann folgenden Bescheid:
Firma Hans Dunst 7.11.33 Schleusingen (Thür.)
Ich empfing Ihr Geehrtes vom 28. vor. Mts über mein Schleusinger Haus und mit Rücksicht auf die sehr angenehme langjährige Verbindung mit Fa. Müller & Schwab muß ich zu meinem Bedauern ablehnen, Ihnen ein Angebot zu unterbreiten.
Die Herren Müller & Schwab kaufen seit langen Jahren ganz treu bei mir; ihr Geschäft befindet sich in derselben Straße, und ich mache alten Kunden nicht Konkurrenz.
Hochachtungsvoll !
gez. Unterschrift
Der deutsche Geschäftsmann erlaubte sich darauf diese Antwort zu geben:
Ich empfing Ihr Schreiben vom 7.cr. und teile Ihnen mit, dass bei mir im Geschäft erzählt worden ist, dass einer Ihrer maßgebenden Herren aus Erfurt beim Inspizieren der hiesigen Fabrik auch die Strümpfe, welche Ihre Arbeiterinnen tragen, gemustert und erklärt hat, sie dürften nur Ihre Fabrikate tragen, man müßte Ihr Unternehmen als Arbeitgeber auch unterstützen. Das finde ich ganz richtig, Sie können aber Ihr Personal nicht zwingen, beim Juden zu kaufen. Durch den Erhalt Ihres Briefes geht deutlich hervor, dass sie es für richtig halten, dass Ihre Fabrikate noch fernerhin bei der Firma Müller & Schwab, anstatt bei mir gekauft werden. Ich behalte mir vor, Ihren Brief zur Stellungnahme an den Kampfbund, welchem ich als Mitglied angehöre, weiterzuleiten.
Hochachtungsvoll !
gez. Unterschrift
Der Direktor des Schleusinger Lucius-Betriebes ist ein gewisser Herr Bockenstein. Er ist Freimaurer und Stahlhelmer und ist bekannt dafür , dass er Nazis nur sehr zögernd ins einen Betrieb aufnimmt. Es muß erwartet werden, dass sich in Thüringen irgendwer findet, der dafür sorgt, dass den Lucius-Bockenstein-Methoden das Handwerk gelegt wird. Die Arbeiterinnen können verlangen, dass man darauf verzichtet, ihre persönliche Freiheit zu beschränken. Strumpfkontrollen mögen im Judendeutschland von gestern etwas Selbstverständliches gewesen sein. Im neuen Deutschland sei den Lucius-Bockenstein-Leuten geraten, sich den geänderten Verhältnissen
VEB Pilzstrumpffabrik Schleusingen
Einzelnachweise
- ↑ gem. dem ehemaligen Luciusnet.de, heute offline
- ↑ gem. Stadtchronik bei Erfurt-Online
- ↑ gem. Zerlegung des Grundbetrages nach dem Gewerbeertrag auf mehrere Gemeinden (Gutsbezirke), Formblatt vom 8. September 1931 betr Firma Joh. Anton Lucius in Erfurt, Eingang Stadt Schleusingen am 11. September 1931, vorliegend im: Kreisarchiv Hildburghausen
- ↑ gem. Bestands-Nr 807: Johann Anton Lucius Erfurt, Zweigstelle Schleusingen (494807), beim Archivportal Thüringen
- ↑ gem. Artikel Wandmalereien - Glas- und Strumpffabrik auf der Website der Stadtverwaltung Schleusingen, abgerufen am 27. Januar 2010
- ↑ gem. Christel Kühner im Artikel Mit Strümpfen fing alles an in: Freies Wort vom 27. Juni 2009
Literatur
- Werner Voigt, Haus Dacheröden, ein Haus voller Kulturgeschichte(n), Stadt Erfurt, Kulturdirektion (Hrsg), Erfurt 1998