Friedel-Crafts-Acylierung

Reaktion der organischen Chemie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. Mai 2005 um 23:02 Uhr durch 213.188.227.119 (Diskussion) (Links). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter Friedel-Crafts-Acylierung versteht man die elektrophile aromatische Substitution meist mit Hilfe von Carbonsäurehalogeniden unter Anwesenheit einer starken Lewis-Säure (z.B. FeCl3, BF3 oder AlCl3) als Katalysator.

Reaktionsgleichung

 

Beispiel:
 


Die chemische Reaktion wird dadurch eingeleitet, dass die Lewis-Säure an den Carbonylsauerstoff koordiniert und dadurch den Carbonylkohlenstoff noch weiter positiviert. Dadurch kann dieser nun den elektronenreichen Aromaten angreifen. Inwiefern der Komplex aus Acylhalogenid-Lewis-Säure das Agens ist oder ein Acylium-Kation hängt sowohl vom Substrat, dem Acylderivat als auch dem Lösemittel ab. Die Reaktion durchläuft nun einen energetisch angeregten Übergangszustand in dem der aromatische Charakter aufgehoben wird. Durch Abspaltung eines H+-Ions wird das aromatische System wiederhergestellt. Die Lewis-Säure bleibt aber weiterhin an den Carbonylsauerstoff koordiniert. Dadurch braucht man für eine Friedel-Crafts-Acylierung (im Gegensatz zur Friedel-Crafts-Alkylierung) eine stöchiometrische Menge an Lewis-Säure. Die Bezeichnung als Katalysator ist daher inkorrekt und stammt nur von der Friedel-Crafts-Alkylierung her. Als Lösemittel dienen in der Regel die Aromaten im Überschuss selber. Es finden aber auch Nitrobenzol (Gift!), Nitromethan und bei tiefen Temperaturen Dichlormethan Verwendung.


Zur Darstellung aromatisch aliphatischer Ketone ist sie die wichtigste Methode. Die Bedeutung der Reaktion wird durch die Tatsache, daß auch Carbonsäureanhydride und Carbonsäuren in Polyphosphorsäure geeignete Acylierungsmittel sind, noch größer. Durch Kombination von Friedel-Crafts-Acylierung und Wolff-Kishner-Reaktion sind auch Alkylierungen, und somit die Darstellung von alkylsubstituierten Aromaten, möglich.