Aqua (Satellit)

Forschungssatellit der NASA
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2010 um 14:34 Uhr durch Kh555 (Diskussion | Beiträge) (Instrumente: Zeile vergessen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Aqua (von lateinisch: Wasser), auch EOS-PM1 oder 27424 genannt, ist ein am 4. Mai 2002 gestarteter Forschungsatellit der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA, der die komplexen Prozesse im Ökosystem unserer Erde erforschen soll.

Aqua
Aqua
Typ: Forschungssatellit
Land: USA
Betreiber: NASA
Missionsdaten
Start: 4. Mai 2002
Startplatz: Vandenberg
Trägerrakete: Delta II
Status: aktiv
Bahndaten
Umlaufzeit: 98 Minuten
Bahnneigung: 98,2°
Apogäumshöhe 686 km
Perigäumshöhe 673 km

Aqua ist Teil des Earth Observing System (EOS), einem etliche Missionen umfassenden, längerfristigen Forschungsprogramm der NASA. Die fünf Satelliten Aqua, Aura, CloudSat, PARASOL und CALIPSO bilden zusammen den A-Train. Aqua kostete 1 Milliarde US Dollar.


Informationen zur Umlaufbahn

Der Satellit bewegt sich auf einer polaren, sonnensynchronen Erdumlaufbahn. Dank dieser Flugbahn ergänzen sich Aqua und der im Jahre 1999 gestartete Satellit Terra gegenseitig, so dass dieselben Gebiete zu verschiedenen Tageszeiten beobachtet werden können, um zum Beispiel die Menge des Niederschlags genauer verfolgen zu können.

Sein Sekundärname EOS-PM1 leitet sich von der Tatsache ab, dass die äquatoriale Überflugszeit des Satelliten auf den Nachmittag fällt.

Beispielsweise überflog er im Oktober 2002 das Gebiet des Aralsees und machte Aufnahmen von ihm (siehe Weblink).

Mission

 
Ein tropischer Wirbelsturm über Südbrasilien

Aquas Haupt-Missionsziel ist es, große Mengen an Informationen über Verdunstung, Wolken und Niederschläge, den Anteil des Wasserdampfes in der Erdatmosphäre und über die Aerosole, aber auch über die Temperatur des Wassers und die Fläche des Meer- und Landeises zu gewinnen. Außerdem hat Aqua die Aufgabe, Veränderungen der Strömungen in den Ozeanen zu untersuchen und soll somit das Verständnis für die Auswirkungen der Wolken, des Oberflächenwassers und seinen Einfluss auf das irdische Klima, verbessern.

Mit diesen wichtigen Informationen soll es der Wissenschaft letztendlich möglich sein, die Veränderungen des globalen Ökosystems und des Weltklimas besser zu verstehen und Klimaveränderungen genauer zu prognostizieren. Auch die Genauigkeit von Wetterprognosen soll mit Hilfe dieses Satelliten gesteigert werden.

Der Satellit

 
Aqua während der Fertigung

Aqua hat eine Größe von 4,8 × 16,7 × 8,0 Metern und ein Gewicht von rund 3.117 Kilogramm. Mitgeführt werden ebenfalls 230 Kilogramm Treibstoff für allfällige Kurskorrekturen und Lagekontrollmanöver. Mit Hilfe des großen Solarpanels werden 4,4 Kilowatt elektrischen Stroms erzeugt, um die sechs wissenschaftlichen Instrumente mit Energie zu versorgen.

Instrumente

Aqua ist mit 6 hochpräzisen Instrumenten ausgerüstet. Jedes einzelne hat einzigartige Eigenschaften, was zusammen eine leistungsfähige Erdbeobachtung ermöglicht:

  • AIRS (=Atmospheric Infrared Sounder) ist ein erweitertes Infrarot-Messgerät, das genaue Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile und eine Vielzahl anderer Informationen über die Atmosphäre gewinnen kann. Dieses wichtige Instrument hat ähnliche Aufgaben wie die Instrumente AMSU und HSB.
  • AMSU (=Advanced Microwave Sounding Unit)
  • HSB (=Humidity Sounder for Brazil)
  • CERES (=Clouds and the Earth’s Radiant Energy System)
  • MODIS (=Moderate-Resolution Imaging Spectroradiometer)
  • AMSR-E (=Advanced Microwave Scanning Radiometer - EOS)

Verlauf

Zeitpunkt Ereignis
4. Mai 2002 Die Delta II-Rakete, die den Satelliten in die Erdumlaufbahn transportiert, hebt vom Weltraumbahnhof Vandenberg in Kalifornien ab. Wie geplant trennt sich Aqua während ihres ersten Orbits über Afrika von der Rakete und das Solarpanel entfaltet sich einige Minuten später über Europa. Auch das AMSR-E-Instrument wird aus der Transportposition gelöst, gefolgt von den zwei CERES-Instrumenten und der X-Band-Kamera.
12. - 14. Mai 2002 Die Instrumente AMSU und HSB senden erste wissenschaftliche Daten.
 
Aqua beim Start an Bord einer Delta II-Rakete

Siehe auch