Haus Badstraße 64 (Heilbronn)

abgegangenes Gebäude in Heilbronn
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Das Haus Badstraße 64 ist eines der wenigen Häuser in Heilbronn, die den Luftangriff auf Heilbronn im Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden haben. Der in Berlin lebende Soziologe Dr. Reinhard Blomert – ab 1958 selbst in dem Hause wohnhaft – zeichnet das Haus als „besondere Gattung“ aus, weil es sich hier um Wohngebäude aus der Gründerzeit handelt, das direkt mit einem mittelständischen Unternehmen verbunden war.[1]Die Verbindung von Wohnhaus und mittelständischem Unternehmen war bestimmend für das äußere Erscheinungsbild des alten Heilbronns, das „hauptsächlich von Bauten dieser Periode geprägt [war]“. Nach Blomert war dies „der Ausdruck einer zu bürgerlichem Selbstverständnis gewachsenen Solidität einer alten Reichsstadt, die Industrie, Handel und Gewerbe mit einem gediegenen Wohnkomfort zu verbinden wusste“.[1]So war die 1925 nach Plänen des Architekten Hermann Steus für Berta Angele erbaute Villa Teil der Wäscherei Angele, die 30 bis 50 Arbeiter beschäftigte, wie Wäscherinnen, Heizer und Fahrer.

Gestaltet wurde es im „neobarocken Stil, wie er im Allgäu und in Oberschwaben zu finden ist“.[2]Das Gebäude zeichnet sich durch aufwändige Details im Innern wie Stuck, Treppenhaus, Kamin, Holzvertäfelungen aus. Das äußere Erscheinungsbild wird durch einen halbrunden Turmerker mit welscher Kupferhaube geprägt.

Der Eigentümer der Villa lebt in Schwaigern. Die benachbarte Kaufland Dienstleistung GmbH Co KG will das neobarocke Haus kaufen. Es soll vermutlich abgerissen werden. Der Abriss des Hauses ist in der Heilbronner Bevölkerung umstritten. Zu den Bürgern der Stadt, die sich für den Erhalt des neobarocken Hauses einsetzen, zählt S. Hübner, Mitarbeiterin der Bürgerbewegung Lokale Agenda 21, die im Internet eine Homepage mit dem Titel „Requiem für die Badstraße 64“ eingerichtet hat. Die Homepage zeigt eine Fotomontage, die das vermutliche Ende des historistischen Hauses zeigt: zwei Abrissbagger demolieren das Haus. Ein Appell an „alle, die Geschichte lieben und achten“ ruft die Bevölkerung auf dieses „Symbol für die Zeit der schönen Architektur des 19. Jahrhunderts zu erhalten“.[2]

Quellen

  1. a b kra: Das Geheimnis des Reichtums von Städten steckt in Häusern. In: Heilbronner Stimme vom 14.01.10 , S. ?
  2. a b Kilian Krauth: Zukunft der gelben Villa ist offen . In: Heilbronner Stimme vom 14.01.10 (Nr. ?), S. ?