Torpor

physiologischer Zustand bestimmter Tiere
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Unter dem Torpor (lat. Erstarrung, Betäubung) versteht man einen physiologischen Schlafzustand, der bei einigen kleineren Säugetieren und Vögeln, also bei homoiothermen oder endothermen Tieren vorkommt und der einer Lethargie vergleichbar ist, bei dem die Stoffwechselrate auf ein Minimum gesenkt wird und alle Körperfunktionen gleichsam auf Sparflamme gehalten werden. Die betroffenen Tiere sind vollkommen inaktiv und verharren in einem Zustand der körperlichen Starre. Reaktionen auf Außenreize finden in diesem Zustand kaum statt. Der Torpor dient den Tieren vor allem dazu, längere Zeiten des Nahrungsmangels zu überstehen.

Auslöser für den Torpor können zu tiefe Außentemperaturen oder längere Trockenperioden sein. Es kommt dann entweder zum Winterschlaf, zu einem kurzfristigen Starrezustand oder zu einer längeren Trocken- oder Sommerstarre. Die betroffenen Tiere wachen aus dem Torpor regelmäßig wieder auf, wenn die Umweltbedingungen wieder besser geworden sind.

In welcher Stärke der Torpor auftritt, hängt auch vom Ernährungszustand des Tieres ab. Bei Untergewicht kommt es nicht zum Absinken der Körperfunktionen, was auch sinnvoll ist, da für die Aufwachphase erhebliche Energiereserven benötigt werden.

Oft kommt es zu einem länger anhaltenden Torpor, so bei den Winterschläfern. Es können aber auch nur gelegentliche, mehr oder weniger lange Starrezustände auftreten. Bei manchen Tieren kann es sogar zu täglichen Torporzyklen kommen. Bei Kolibris hat man beobachtet, dass sie sich nachts spontan in einen kurzfristigen Schlafzustand versetzen können. Ihre Körpertemperatur sinkt dabei von normalerweise 38-40°C auf 18-20°C. Die Stoffwechselrate wird dabei für nur wenige Stunden um bis zu 90 % herabgesetzt.

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