Abtsteinach ist eine Gemeinde im Kreis Bergstraße in Hessen (Deutschland). Die Gemeinde nennt sich „das Tor zum Überwald“.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 32′ N, 8° 47′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Bergstraße | |
Höhe: | 498 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,02 km2 | |
Einwohner: | 2405 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 218 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 69518 | |
Vorwahl: | 06207 | |
Kfz-Kennzeichen: | HP | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 31 001 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 2 69518 Abtsteinach | |
Website: | www.Absteinach.de | |
Bürgermeister: | Rolf Reinhard | |
Lage der Gemeinde Abtsteinach im Landkreis Bergstraße | ||
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Geografie
In Abtsteinach entspringt die Steinach. Die Gemeinde liegt zwischen den Bergen: Hardberg, Waldskopf, Götzenstein und Hohberg.
Ober-Abtsteinach liegt zwischen Bergen in einer Hügellandschaft auf 450–500m über NN. Unter-Abtsteinach und Mackenheim liegen in angrenzenden, davon ausgehenden Tälern.
Nachbargemeinden
Als Teil des Überwaldes (Grasellenbach, Wald-Michelbach, Abtsteinach) grenzt Abtsteinach im Norden an die Gemeinde Mörlenbach, im Osten an die Gemeinde Wald-Michelbach, im Süden an die Gemeinde Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) sowie im Westen an die Gemeinden Gorxheimertal und Birkenau.
Gemeindegliederung
Abtsteinach besteht aus den drei Ortsteilen Mackenheim, Ober-Abtsteinach und Unter-Abtsteinach.
Geschichte
In vorrömischer Zeit war das Gebiet Abtsteinachs von Kelten besiedelt. Im Mittelalter gehörte die Gegend um Abtsteinach zum Besitz des Klosters Lorsch. Im Rahmen des Landesausbaus (zweiter Siedlungsvorstoß) entstanden die Dörfer Ober-Absteinach und Unter-Abtsteinach. 1012 wird Abtsteinach erstmals als possesa steinah erwähnt. Im Jahr 1232 wurde das Kloster Lorsch von Kaiser Friedrich II. aufgelöst, der zugehörige Besitz fiel an das Erzbistum Mainz. 1267 wird erstmals ein Burggraf auf der Starkenburg (über Heppenheim) genannt, der auch das Amt Starkenburg, dem Abtsteinach angehört, verwaltete. In Folge der verhängnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das gesamte Oberamt Starkenburg 1461 an die Kurpfalz verpfändet und blieb dies bis 1623. Aus dem Jahre 1590 findet sich eine urkundliche Erwähnung, nach der Abtsteinach seit langem „Zent“ war, somit die Gerichtsbarkeit für mehrere Orte besaß und Fron- und Militärdienste leisten musste. 1803 kam Abtsteinach durch die Auflösung des Kurstaates Mainz an Hessen.
Religionen
In Ober- und Unterabtsteinach steht jeweils eine katholische Kirche, zusätzlich existiert in Unter-Abtsteinach eine Kapelle. Die Kirche in Ober-Abtsteinach (St.Bonifatius) und wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts gebaut und 1658 geweiht. Etwa hundert Jahre später wurde sie ausgebaut, der Hochaltar wurde kurz nach 1780 errichtet. In der Sakristei existiert ein Wappen des damaligen Bischofs von Mainz, Johann Philipp von Schönborn als Relief. St. Marien, die Unter-Abtsteinacher Kirche, stammt aus dem 20. Jahrhundert. In der Kapelle, in der Ortsmitte von Unter-Abtsteinach, steht eine Marienfigur, die nach einer Legende aus der Kirchenruine Lichtenklingen stammen soll. Viele Häuser in der Großgemeinde Abtsteinach tragen außerdem noch Muttergotteshäusel, kleine Nischen in den Häuseraußenwänden mit Marien- oder Christusfiguren.
Politik
Das Rathaus befindet sich in Ober-Abtsteinach.
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 43,5 | 7 | 41,1 | 6 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Abtsteinach | 36,6 | 5 | 34,4 | 5 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 19,9 | 3 | 24,5 | 4 |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | |
Wahlbeteiligung in % | 59,1 | 54,9 |
Bürgermeister
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
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(1)Stichwahl
Wappen
Blasonierung: In rotem Schild ein aus silbernen Felsen wachsender silberner, mit Blättern der Weinrebe rankenförmig ornamentierter Abtsstab über blauem Querstrom im Schildfuß.
Das Wappen von Abtsteinach ist ein sogenanntes redendes Wappen: Der Abtsstab dokumentiert die Verbindung von Abtsteinach als Besitztum des Klosters Lorsch (in Abtsteinach gab es keine Abtei). Der Felsen bzw. Berg symbolisiert den höchsten Berg der Umgebung, den Hardberg, der für Abtsteinach bestimmend ist. Die Wasserfläche symbolisiert den Bachlauf der Steinach, deren Quelle in Abtsteinach entspringt und dem Neckar zufließt. Das Wappen wurde am 21. Dezember 1929 an die Gemeinde Ober-Abtsteinach verliehen und dient seit dem 1. Januar 1972 der Großgemeinde Abtsteinach als offizielles Wappen. Ein Siegel aus dem Jahr 1736 zeigt in der oberen Hälfte einen Löwen, in der unteren Hälfte den Abtsstab und zwei Sterne sowie die Buchstaben A und S.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Es existiert ein Kunstwanderweg mit elf Kunstwerken der vom FCO-Sportgelände über die Grillanlage bis zur Götzensteinstraße führt.
Freizeit- und Sportanlagen
Sowohl in Unter-Abtsteinach als auch in Ober-Abtsteinach befindet sich ein gut gepflegter Sportplatz. Eine Grillhütte mit einem Waldlehrpfad liegt in Ober-Abtsteinach zwischen einer Wiesenfläche, einem Wäldchen und dem Friedhof des Ortes.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Abtsteinach durchzieht seit vielen Jahren am Fastnachtsonntag der überregional bekannte Karnevalsumzug "Boa Narhalla". Dieser, wie auch die Prunksitzungen werden vom Okaclu, dem Ober-Absteinacher Karnevalsclub, organisiert.
- Jedes Jahr in August findet eine von der Kirchengemeinde organisierte Wallfahrt nach St. Maria in Lichtenklingen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindungen
Abtsteinach liegt abseits von großen Bundesstraßen, allerdings ist es gut über die Verbindungsstraßen von Weinheim nach Wald-Michelbach zu erreichen. Täglich verkehren Linienbusse nach Weinheim und Grasellenbach.
Ansässige Unternehmen
- motech gmbh, technology + systems, Hersteller von Schaltanlagen
- Porphyrwerke Weinheim Schriesheim AG
- REIMOTEC Maschinen- und Anlagenbau GmbH
Bildungseinrichtungen
Die Grundschule befindet sich in Unter-Abtsteinach und trägt den Namen Steinachtal-Grundschule. In Ober-Abtsteinach steht der katholische Kindergarten St. Josef.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Franz Jöst (1851–1921), * im Ortsteil Mackenheim, hessische Politiker (SPD)
- Heinrich Rohr, (1902–1997), Kirchenmusiker und Komponist (Gotteslob)
- Ralf Kohl (* 1965), ehemaliger Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2024 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Offizielle Website von Abtsteinach
- Linkkatalog zum Thema Abtsteinach bei curlie.org (ehemals DMOZ)