Eine Kapelle (von lat.: cappa Mantel; diminutiv capella), ursprünglich der Aufbewahrungsort des Mantels des Martin von Tours, davon später auf alle kleineren Gotteshäuser übertragen, ist ein
1. kleines einfaches, meist für eine Andacht, nicht für regelmäßige Gottesdienste einer Gemeinde bestimmtes Gotteshaus.
2. abgeteilter Raum in einer größeren Kirche oder einem größeren profanen Gebäude (Schloss-, Krankenhauskapelle) für Gottesdienste, Taufen etc.
Davon abgeleitet ist Kapelle urspr. eine Musikergemeinschaft in einer Schlosskapelle und bezeichnet eigentlich
1. einen Sängerchor des Mittelalters, der spezielle für ihn geschriebene A-Cappella-Musik aufführt.
2. ein kleineres Musikensemble z.B. für Marsch-, Tanz- und Unterhaltungsmusik.
Schließlich bezeichnet Kapelle (v. französ.: coupelle, aus lat.: cupula kleines Gewölbe) in der Fachsprache einen
1. Tiegel aus Knochenasche zum Untersuchen von silberhaltigem Blei, in dem das Silber nach dem Schmelzen des Bleis zurückbleibt.
2. Raum mit Abzugsvorrichtung für schädliche Gase und Dämpfe